Ein Grund gegen die Bogenjagd

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@cast schreibt:
Genau NULL Chance. wenn irgend möglich. Das liebste ist mir das Stück liegt mausetot am Platz.
Die einzige Chance hat es vor dem Schuß.
Wenn ich drücke bleibt ihm keine Chance.
Fairness auf der Jagd gibt es nicht, es sei denn man betrachtet das schnelle sichere töten als Fair gegenüber der Kreatur.[


quote="der_mit_der_Bracke_jagt"]d.h. du reduzierst die jagd auf die "schlachtung". :roll:

das ist bei mir zum glück nicht so. deshalb hab ich auch die falknerei betrieben und gehe jetzt mit dem hund brackieren. alles faire jagdarten wo das wild auch noch seine chance hat. wenndu nur schiessen willst dann geh zum bauern schlachten oder in ein fleischproduktionsgatter.[/quote]


Das ist alles Anssichtssache.
Wer dem Wild eine Chance geben will, soll mit dem Gewehr auf Bogenschussweite ran. Dann kann es den Jäger hören, riechen und sehen.
Es ist ja der Vorteil des Gewehrschusses aus einer Entfernung, die das Wild überraschend trifft.
Mit Schlachten hat das nix zu tun, denn das Schlachtvieh wird vor der Schlachtung in verschiedener Weise "behandelt", sei es durch Stress auf dem Transport, Geruch auf dem Schlachthof, Schreie der Kameraden usw.
Schlachtvieh hat den Tod vor Augen - Das Wild nicht.
Dieser Umstand wird von den Jagdgegnern und Bambistreichlern völlig ausgeblendet.
 
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nur mal so dazwischengequatscht:

Ein Bekannter von mir hat lange Jahre in den USA gelebt und fährt noch heute jährlich zur season rüber und jagt dort.

Der berichtet,daß nur die Bogenjagd erlaubt ist in Gegenden die für unsere Deutschen Verhältnisse sehr dünn besiedelt sind,danach kommt ein weiterer Kreis,in dem nur Vorderladerwaffen eingesetzt werden dürfen,mit modernen Hinterladerbüchsen darf nur im open range,also in den absolut unbesiedelten Gebieten die Jagd ausgeübt werden.....also je dünner besiedelt die Gegend,desto größer darf die Reichweite der Waffe sein....

Also eine Form der "Sicherheit" bei den jagdbegeisterten Amerikanern,denen man offfensichtlich nicht so recht traut hinsichtlich der verantwortungsvollen Schußabgabe mir Kugelfang und dergl.

Das bei den Amis ja bekanntermaßen die Schußzeiten gestaffelt sind ,damit die Bogenjäger die noch relativ vertrauten Stücke auf nahe Distanz erlegen können,danach die Vorderladerschützen und erst nach diesen die Büchsenschützen mag für den einen oder anderen ebenfalls ausschlaggebend sein,sich mit der Bogenjagd zu beschäftigen.....

Wenn ich mir vorstelle wir dürften von ersten Mai bis ersten Juni nur mit Bogen jagen.....würd so mancher das als tragbare Alternative zur Erlegung des Grenzbockes betrachten........

Ich hab nicht vor Bogenjäger zu werden,oder der Bogenjagd das Wort zu reden,aber manche Sachen sollte man auch nicht in Bausch und Bogen verteufeln-gibt überall ein für und wieder.
 
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Die von den Indianern praktizierte Bogenjagd unterschied sich von der Waldjagd auf die Hirscharten entscheidend von den Präriewildarten.
Bis zur Einführung der Pferde war das Rimrocking auf Bison noch gebräuchlich. Die Bogenjagd durch verkleidetes Anschleichen war nur was für die Spezialisten in einer Sippe und daher nicht generell vorhanden.
Hochflüchrtiges Wild wie die Pronghorn wurden am wenigstens mit dem Bogen bejagt. Heute jagt der Indianer mit dem Gewehr.

Nur weil der Tierschutzgedanken nicht so entwickelt ist wie in Europa und die "persönlichen Freiheiten" möglichst nicht eingeschränkt werden sollen, ist die Bogenjagd in manchen Ländern wie in den USA erlaubt.

Dass dies in den USA noch üblich ist, muss kein Vorbild für uns sein.
Was die dichte Besiedlung angeht, darf das nicht mit unseren Verhältnissen gemessen werden. Buckshot und Slugs sind für urbane Bereiche vorgeschrieben, aber auch nicht immer und überall. Die Bundesstaaten sind das ziemlich autonom.
 
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interessanterweise ist die bogenjagd in den meisten europ. ländern nicht verboten oder steht vor der wiedereinführung. sogar in de ist sie nur auf schalenwild verboten. d.h. also dass die meisten europ. länder keinen entwickelten tierschutz haben. na bravo :shock: :shock:
 
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Gründe halt nen Bogenjagdverein. Kannst gegenüber den Jagdgegnern gleich eine Strategie entwickeln und die Pro-Argumente formulieren. Nicht vergessen die Vereinssatzung auszuarbeiten.
Die Jagd hat es in DE schon mit Schusswaffen schwer genug.
Eh ein Wunder, dass die geräuschlosen "Fernwaffen" Bogen und Armbrust noch nicht verboten worden sind.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6300

Guest
der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
... sogar in de ist sie nur auf schalenwild verboten. d.h. also dass die meisten europ. länder keinen entwickelten tierschutz haben. na bravo :shock: :shock:

In D wird das Bundesjagdgesetz durch die Landesjagdgesetzte ergänzt. Im LJG von Rheinland-Pfalz beispielsweise ist die Bogenjagd auf alles Wild verboten. In anderen wird das wohl ähnlich geregelt sein.

Ich persönlich sehe in der Bogenjagd nichts verwerfliches, wenn der Bogenjäger seine Treffsicherheit zuvor unter realistischen Bedingungen unter Beweis gestellt und einen für die Schweißarbeit geprüften Hund für die Nachsuche dabei hat.

Es ist leicht immer Verbote zu fordern. Erst die Bogenjagd, dann die mit Vorderladern, dann die mit Fallen, dann die mit Büchsen, schließlich die Jagd überhaupt. Dazwischen bleibt dann noch Platz für das Verbot von Motorrädern, Autos, 1-Familienhäusern, Gehälter über 2000 Euro/Monat, Urlaubsreisen, Fernsehen, ...

Was zum Teufel macht das Verbote einfordern denn so sexy?

SJ
 
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gebuesch1 schrieb:
Wenn die mögliche Bewegung des Wildes auf die üblichen Bogenschußdistanzen ein Problem darstellt, dann ist dies beim Schuß mit dem Gewehr bei den üblichen Einsatzdistanzen ebenso der Fall. Die Flugzeiten der jeweiligen Geschoße auf die üblichen Einsatzentfernungen bewegen sich in der gleichen Größenordnung von meistens 0-0.4 s.
Meiner Meinung nach sind Deine Behauptungen objektiv falsch.
Ein Büchsengeschoss hat eine V0 von ca. 3-facher Schallgeschwindigkeit. Das Geschoss schlägt ein, bevor das Wild den Schussknall überhaupt hört.
Ein Pfeil ist ungefähr 10 bis 20-mal ! langsamer und fliegt mit einer Geschwindigkeit weit unter der Schallgeschwindigkeit (ca. 40 bis 80 m/s, je nach Pfeilgewicht). Das Wild kann das Abschussgeräusch hören und zuckt entsprechend zusammen, was einen optimalen Treffer weitgehend zu einer Glückssache macht.
http://www.kyudo-sum.de/ballistik/wirku ... ehrend.htm
 
A

anonym

Guest
Schwarzer Jäger schrieb:
Ich persönlich sehe in der Bogenjagd nichts verwerfliches, wenn der Bogenjäger seine Treffsicherheit zuvor unter realistischen Bedingungen unter Beweis gestellt und einen für die Schweißarbeit geprüften Hund für die Nachsuche dabei hat.

Es ist leicht immer Verbote zu fordern. Erst die Bogenjagd, dann die mit Vorderladern, ...

Was zum Teufel macht das Verbote einfordern denn so sexy?

Ganz Deiner Meinung!
Und das ist die eigentliche Frage, was macht das so sexy? - Ich denke es hat einfach was mit Machtausübung zu tun. Natürlich nur da wo man selber nicht eingeschränkt wird weil das Verbot etwas betrifft was man selber eh nicht in Anspruch nehmen will. :wink:

Spätestens seit dem jüngsten Geniestreich einiger Länder im Bezug auf Vorderlader glaube ich nicht mehr an die Sachlichkeit des Gesetzeswerks.
Bleigeschosse? Erlaubt. Treibmittel Schwarzpulver? Erlaubt. Weglassen der Hülse? Verboten. :shock:
Kindergarten. Es tötet immer noch das Geschoß.
Der einzige Grund warum ich meine VL nur für den Stand nehme ist die eigene Faulheit, nicht weil es nicht gehen würd.

Selbiges Spiel bei der Jagdspitze für Pfeile.
Töten mit kalter Waffe? Klar, erlaubt.
Aber nur wenn das Eisen am richtigen Stangerl befestigt ist. :wink:
Scheinheiligkeit, mehr nicht.
 
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@gletscherpris:
Selbiges Spiel bei der Jagdspitze für Pfeile.
Töten mit kalter Waffe? Klar, erlaubt.
Aber nur wenn das Eisen am richtigen Stangerl befestigt ist.
Scheinheiligkeit, mehr nicht.


Mit kalter Waffe ist der "Jäger" auf Reichweite am Stück
Mit "Eisen am Stangerl" doch wesentlich weiter.
Üben sollte/müsste man beides.
Um ein Stück zu erlegen oder zu "erlösen" ist die Schusswaffe allemal besser und deren zweckmäßiger Einsatz steigt mit der Schussweite.

Wenn dein Ansatz richtig wäre, dann wäre es auch unerheblich welche Eigenschaften ein Kaliber oder Geschoss aufzuweisen hat, um damit Wild legal beschießen zu dürfen.
 
A

anonym

Guest
Sir Henry schrieb:
Mit kalter Waffe ist der "Jäger" auf Reichweite am Stück
Mit "Eisen am Stangerl" doch wesentlich weiter.
Üben sollte/müsste man beides.
Um ein Stück zu erlegen oder zu "erlösen" ist die Schusswaffe allemal besser und deren zweckmäßiger Einsatz steigt mit der Schussweite.
Das sind zwei Sachen durchgemischt.
Ich beziehe mich auf die Aussage dass es nicht OK sei den Tod mit der kalten Waffe einer Jagdspitze herbeizuführen. Die Aussage ist scheinheilig, wäre es so müssten wir ALLE kalten Waffen verbieten.
Reichweite und Können verlangen von einem Bogenjäger mehr, kein Thema. Da habe ich nur ein Problem: dass es Leute die es sich nicht zutrauen dem Rest der Welt das Können absprechen. "Niemand kann besser sein als ich" mag bequem sein fürs eigene Ego, mehr aber auch nicht. Ich selber würd wohl nicht Bogenjagen. Ich schieße gern mal mit dem Bogen, bin mir aber der eigenen Behinderung (Kreuzdominanz) bewusst. Eher suboptimale Voraussetzung für einen Bogenjäger - aber definitv kein Grund es jedem anderen auch zu verbieten.

Sir Henry schrieb:
Wenn dein Ansatz richtig wäre, dann wäre es auch unerheblich welche Eigenschaften ein Kaliber oder Geschoss aufzuweisen hat, um damit Wild legal beschießen zu dürfen.
Das verstehe ich schlicht nicht. :? Interpretierst Du schlicht was rein was ich nie sagen wollte?
Soweit mir bekannt gibt es wohl fast überall Mindestregularien, beim Bogen i. d. R. über das Zuggewicht. Bei VL dann eher wieder über den Kaliberdurchmesser. Interessanterweise haben wir die in Deutschland im VL-Bereich nicht - und trotzdem befasst sich jeder mit dem Thema der damit jagt und nimmt am Ende was das anderswo (wo Mindestregeln existieren) auch genommen wird.
 
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gletscherpris schrieb:
Sir Henry schrieb:
Mit kalter Waffe ist der "Jäger" auf Reichweite am Stück
Mit "Eisen am Stangerl" doch wesentlich weiter.
Üben sollte/müsste man beides.
Um ein Stück zu erlegen oder zu "erlösen" ist die Schusswaffe allemal besser und deren zweckmäßiger Einsatz steigt mit der Schussweite.
Das sind zwei Sachen durchgemischt.
Ich beziehe mich auf die Aussage dass es nicht OK sei den Tod mit der kalten Waffe einer Jagdspitze herbeizuführen. Die Aussage ist scheinheilig, wäre es so müssten wir ALLE kalten Waffen verbieten.
Der Unterschied in der Entfernung ist schon mal ein Faktor

Reichweite und Können verlangen von einem Bogenjäger mehr, kein Thema. Da habe ich nur ein Problem: dass es Leute die es sich nicht zutrauen dem Rest der Welt das Können absprechen.
Ob es die, die es machen dürfen auch können, darf zumindest hinterfragt werden

"Niemand kann besser sein als ich" mag bequem sein fürs eigene Ego, mehr aber auch nicht.
Mein Ego leidet nicht drunter, ob andernorts jemand mit dem Bogen jagt und bequem ist diese Haltung durchaus nicht

Ich selber würd wohl nicht Bogenjagen.
ich auch nicht - zumindest hier sind wir uns einig

Ich schieße gern mal mit dem Bogen, bin mir aber der eigenen Behinderung (Kreuzdominanz) bewusst. Eher suboptimale Voraussetzung für einen Bogenjäger - aber definitv kein Grund es jedem anderen auch zu verbieten.
Ich verbiete gar nix - in DE ist es (zumindest auf Schalenwild) verboten und damit hat es sich

[quote="Sir Henry":1mldvheo]Wenn dein Ansatz richtig wäre, dann wäre es auch unerheblich welche Eigenschaften ein Kaliber oder Geschoss aufzuweisen hat, um damit Wild legal beschießen zu dürfen.

Das verstehe ich schlicht nicht. :? Interpretierst Du schlicht was rein was ich nie sagen wollte?
Schlichtes Gemüt oder was?

Soweit mir bekannt gibt es wohl fast überall Mindestregularien, beim Bogen i. d. R. über das Zuggewicht.
Zumindest bei gekaufter Muni kann von der beschriebenen Leistung ausgegangen werden, aber ob das Zuggewicht auch ausgezogen wird bleibt ebenso offen wie die Verwendung eines ausreichend starken Bogens.
Wenn wo ein Pfeil drinsteckt, ist es schlecht zu sagen mit welchem Bogen und auf welche Entfernung geschossen wurde.
Analog darf das für die Wiederladerei angemerkt werden, wo man zwar gerne starke Kaliber (für Ego) führt, aber dann damit nicht zurecht kommt.


Bei VL dann eher wieder über den Kaliberdurchmesser. Interessanterweise haben wir die in Deutschland im VL-Bereich nicht - und trotzdem befasst sich jeder mit dem Thema der damit jagt und nimmt am Ende was das anderswo (wo Mindestregeln existieren) auch genommen wird.
VL-Jagd ist m.W. in DE auf (Schalen-) Wild nicht generell reglementiert.
Im Gesetz steht nur, mit was NICHT gejagt werden darf
.[/quote:1mldvheo]

Wer gerne mit dem Bogen jagt, soll halt dort jagen, wo das erlaubt ist.
Selbst habe ich damit kein Problem. Wenn es aber darum geht, ob es hier zulande erlaubt werden sollte, bin ich nicht zu bequem zu meiner Meinung zu stehen: Es soll verboten bleiben.
 
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Liebe Leute,

zu Vorderladern ist es doch eigentlich recht einfach: Das Bundesjagdgesetz schreibt Mindestkaliber und -energien auf 100 m vor; viele amerikanische Bundesstaaten und die Skandinavischen Staaten tun das auch. Erreicht der Vorderlader die, so what?

Mit dem Bogen ein Stück Wild zu erlegen ist nachweislich keine Quälerei. Wenn das Tier den Schützen bemerkt, ist es i.d.R. weg, also wird auf Wild geschossen, welches nicht hoch im Adrenalin steht. Das Wild quittiert häufig nur mit Zucken der Fellmuskulatur auf den Schuß und äst weiter. Wenn es abgeht, verursacht die Bewegung zusätzliche ganz erheblich blutende Wunden im Wildkörper, dito das Abstreifen des Pfeils an Bäumen oder Büschen.

Im Gegensatz zu Kugelschüssen, v.a. solchen mit rasanten Geschossen, ist die Blutspur beim Pfeiltreffer sehr ausgeprägt, einfach deshalb, weil 1. Der Pfeilschaft 'draußen' bleibt und das Blut daran abläuft, und 2. weil das Blut nicht durch die Schockwelle gerinnt (die bekannte rote Marmelade im Brustraum - die Blutkörperchen platzen und gerinnen sofort beim Schuß und wenig Blut 'draußen' ist die Folge).

Die Forderung nach dem Hund macht Sinn, aber glaubt mir, beim Kugelschuß ist er wichtiger - ich konnte die Bogensauen auch abends mit der Taschenlampe suchen (in meinem Falle, um die damals junge Terrierhündin überprüfen zu können) und finden, problemlos.

Ich bin kein Bogenjagdfanatiker, aber ich weiß, daß ich meine nächsten Schwarzbären mit dem Bogen jagen werde, spot & stalk macht damit bei Bären mehr Spaß.

Gruß,

Mbogo

PS: Treffen -gut treffen- muß man mit dem Gewehr auch, und das das bei der Saujagd nicht immer vorkommt, davon wissen beredte Münder hier im Forum Lexika zu erzählen...
 

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