"Ein Berufsjäger packt aus";

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Gelöschtes Mitglied 15848

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Eigentum soll aber auch verpflichten und das nicht nur zur Gewinnmaximierung bzw. Durchsetzung eigener Interessen.

"Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen" (Art 14 Grundgesetz)
 
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Wenn es dein Grund und Boden ist, sei es dir freigestellt die Ziele zu bestimmen.
Aber über fremden Grund kann doch nicht die Jägerschaft entscheiden, ob und was wachsen können muss/darf, oder?
Erklär mal einem Waldbauern, dass seine 200 ha Wald doch wohl nicht der Rede wert wären.
Wenn das erfolgreich verläuft, kannst Dir ein Haufen Geld verdienen, wennst deine Überzeugungskraft für Wildschadensverhandlungen auf landwirtschaftlichen Flächen zur Verfügung stellst. ;)
"Wegen läppischen 10ha Mais in dieser Feldinsel umgeben von Wald?" :unsure:

P.S.: Ich hoffe immernoch, dass ich deine Aussage falsch verstanden habe, da mich so ein Umgang mit fremden Eigentum schon irritieren würde.

Die Jägerschaft entscheidet da nichts oder nur wenig. Sondern die standörtlichen Besonderheiten.

Grundstückseigentümer haben oft seltsame Gedanken, das ist richtig. Hab mal auf einer JG-Versammlung ein paar Bilder aus unserem Revier an die Wand geworfen, mit Eichen in den Fichten und jede Menge Vogelbeeren. Plötzlich rief einer: "Das ist ja mein Wald! So ein Saustall! Ging raus und eine Woche später war die Fi-Dickung wieder "clean". Da hat die ganze Aufklärung durch die PW-Förster nichts geholfen. Ein anderer Waldbesitzer - aufgestachelt durch das AELF - schlägt die Rehe im Zaun mit der Heppe tot (im Nachbarrevier). Wurde auch verurteilt.

Mein kleiner Wald liegt am Rande eines Tonabbaugebietes. Da kannst tun was man mag, da geht auf Teilfläche einfach keine Forstwirtschaft: Der Boden ist so dicht, dass nur Erle und Eiche durchkommt. An den besseren Stellen haben es ein paar Tannen mit Einzelschutz geschafft. Im Leben werde ich dort keinen Furniereichenbestand aufbauen können. Ringsum Fi./Kie, wenig Birke. Kiefern zeigten beim Windwurf eine Tellerwurzel! Soll ich dort einen Rehkrieg führen? Oder den Kreuzottern die lichte Bestockung überlasssen?

Der Forstamtsleiter (damals noch) war ÖJV-Funktionär. Der Jagdpächter hatte die Ortsflur gepachtet (unter Mindestgröße) und die angrenzenden Abteilungen Staatswald, da der Forst dort die Wildschadensproblematik nicht in den Griff bekam. Schlauer Schachzug. Dann wollte er einen kleinen Wildacker anlegen, auch zum bejagen. Einwand: "Geht nicht, dadurch wird die Biotopkapaziät fürs Rehwild erhöht!" Bei 80 ha Feldflur nebenan :mad: Ich hab diese Brüder einfach dick! Hab ihn von meinem kleinen Besitz was unentgeltlich überlassen. Die Kleinen können das, die´Großen nicht.

Ja und wenn ich meine, auf 10 ha inmitten von Wald Mais anbauen zu müssen, dann muss ich den zäunen, und zwar gründlich. Entweder ich baue dort keinen Mais an oder man braucht sich nicht wundern, keinen Pächter zu finden. Dann soll mal das die Eigenbewirtschaftung lösen, nachdem ja Jagdpächter grundsätzlich zu dumm für alles sind.
 
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Deine permanent postulierten "modernen Jagdkonzepte" hätte man doch mittlerweile schon seit Jahrzehnten zumindest in den großen und zusammenhängenden Regiejagdgebieten umsetzen können. Was ist denn da seit Jahrzehten in den verantwortlichen Verwaltungen falsch gelaufen, wenn von deinen Forderungen nach modernen Jagdkonzepten so wenig umgesetzt wurde; frag doch einfach mal z. B. in Kassel nach, warum die Herren deinen Forderungen nicht folgen wollen oder können!
Dass große Staatsforsbetriebe nicht flächendeckend und konsequent moderne Jagdkonzepte umsetzen ist doch kein Beweis, dass sie nicht vielleicht richtig wären.

Auch wenn "den Förstern" und "den BaySF" immer Gutsherrenmentalität und Allmacht unterstellt wird, so ist es nicht. Die Forstwirtschaft im öffentlichen Wald muss vielen Ansprüchen genügen und unterliegt vielen Zwängen, die auch nichts mit der Wirtschaftlichkeit zu tun haben.
Wie Du selbst sagst, der Grundeigentümer muss in einem gewissen Rahmen frei in seinen Entscheidungen sein. Grundeigentümer im öffentlichen Wald ist in Vertretung die jeweils aktuelle politische Führung.
Fachlich kann jetzt von forstlicher und wildbiologischer Seite schon empfohlen werden, dass man beispielsweise ein regional angepasstes, striktes Intervalljagdkonzept fährt. Rehjagd nur noch in de Monaten 4-5, und 9-12. Dann müssen aber die politischen Entscheider abwägen, ob sie einem sehr großen Teil der Jägerschaft auf die Zehen treten wollen. Da weiß jeder von uns hier, dass es wildbiologisch (und vielleicht auch tierschutztechnisch/ethisch) sinnvoll sein mag, während der Aufzuchtzeit der Kitze Ruhe zu geben, der Großteil der Jäger aber dafür niemals nicht auf die Blattjagd verzichten möchte.
Nur mal als ein Beispiel.

Ein anderes Beispiel sind die Bewegungsjagden. Darin sehen doch jetzt schon viele den Untergang des Abendlandes und versuchen die Öffentlichkeit dagegen zu mobilisieren. Ich glaube nicht, dass eine weitere Verschiebung der Streckenanteile von Einzelansitz hin zu Bewegungsjagd da sonderlich positive Reaktionen hervorrufen würden. Weniger Jagddruck hin oder her.

Und so muss halt immer ein Kompromiss gefunden werden. Ist doch in allen Bereichen so. Fachlich wäre es vielleicht auch sinnvoll, Nationalparks nicht zu Touristenhotspots zu entwickeln, sondern Besucher fern zu halten. Politisch aber schwer kommunizierbar. Fachlich auch wenig sinnvoll im Wald mit Leader-Mitteln gesponsort Mountainbiketrails zu bauen...
 
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Und da es in diesem Faden ja ursprünglich mal um die BaySF ging: Es muss halt auch immer ein Kompromiss mit der privaten Jägerschaft gefunden werden, die rund 75% des Wildes erlegen!
Das sollte sich jeder Kritiker immer mal wieder klar machen. Wenn jeder 100. Förster ein böser ÖJV-Schuft wäre (mehr können es gar nicht sein, bei der Mitgliederzahl des ÖJV :LOL:), müssen sich nur 0,25% der Strecke fürchten.
Wenn wirklich flächendeckend Sauereien passieren sollten, kann man der Forstpartie hauptsächlich den Vorwurf machen, ihre Aufsichtspflicht verletzt zu haben weil sie ihre Pirschbezirkler und Jagdgäste nicht im Griff haben.

Aber im Zweifel ist der, der mit der Taschenlampe seine Reh schießt trotzdem nicht ein eigenverantwortlich handelnder Täter, sondern ein Opfer der BaySF-Politik.
Gilt aber nur für ausgeschiedene Berufsjäger, nicht für junge Revierleiter zum Beispiel.
Und nein, damit unterstelle ich ausdrücklich nicht den jungen Revierleitern, dass sie Gesetze brechen. Soll nur mal die Inkonsequenz in der Argumentation mancher hier aufzeigen.
 
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und wenn ich ne insel hab, wo der verbiss partiell unschön ist, ... ja mein gott, dann putz ich halt an der stelle mal ein bissl gründlicher aus, bring ein reh vorbei und dann ist der auch wieder beruhigt.

Da bin ich dabei.(y)

dem bauern früher - also dem kleineren oder mittleren - war das holz früher nebensächlich, weil er mit der landwirtschaft gut verdient hat und auch die kalamitäten nicht so viel kaputt machten. heute ist das anders. es spielen ein paar festmeter holz eine gewisse rolle. der wald wird ökonomisch wichtiger auch für die bauern, die jetzt keine riesen flächen haben.

Heute haben die "kleinen und mittleren" gut bezahlte Jobs in der freien Wirtschaft. Land- und Forstwirtschaft ist nur noch Nebenerwerb und nicht mal ansatzweise existenziell.
Zudem wissen wir doch, dass die heutige Verjüngung der bewirtschaftenden Generation ökonomisch garnichts bringen wird, sondern frühestens ihren Enkeln.
Vor diesem Hintergrund kann ich übrigens manche "waldbauliche Pflegemaßnahme" noch weniger nachvollziehen, die lediglich darauf abzielt schnellstmöglichen Zuwachs zu generieren. Nicht dass ich missverstanden werde; Natürlich darf und soll jeder mit seinem Wald Geld verdienen dürfen. Auch über Generationen hinweg.
Aber dieser Geist, der da vielerorts Einzug hält, dem Wild nicht mehr den "Dreck unter den Nägeln (Schalen)" zu gönnen, mit dem kann ich mich einfach nicht anfreunden.

wenn dann in der situation der bjv mit seinem team steinzeit noch daher kommt und das waldgesetz infrage stellt, dann hat der kornder vom öjv schon recht, wenn er sagt, die haben die zeichen der zeit nicht begriffen. und genau solche sachen kurbeln dann wieder die extremisten an.

An einer Überzeugung festzuhalten, und sich nicht immer dem Zeitgeist zu unterwerfen, finde ich durchaus achtenswert. Wald und Wild als untrennbare Lebensgemeinschaft zu verstehen ist darüber hinaus auch meine persönliche Überzeugung. Von daher bin ich froh diese Position in meinem Jagdverband wiederzufinden.

der geist "wald vor wild" ist einfach anzuerkennen.

"Wald vor Wild ist die Kapitulation ökologischen Denkens". Über dieses, Prof. Friedrich Reimoser zugeschriebene Zitat bin ich kürzlich gestolpert. Kürzer und treffender kann man es mMn nicht formulieren.

das wäre auch nicht sonderlich schwer und es erfordert erst recht nicht, dass man alles über den haufen schießt, was einen in anblick kommt. man muss einfach nur standortgerecht jagen und das hinsichtlich strategie und menge.

Und man muss anerkennen, dass Jagd eine waldbauliche Stellschraube darstellt, aber man muss auch an den anderen Schrauben drehen.

An der Stelle möchte ich auch gerne noch aus der Satzung der Jagdgenossenschaften in Bayern zitieren: "Sie hat insbesondere die Aufgabe, das ihr zustehende Jagdausübungsrecht im Interesse der Jagdgenossen zu nutzen und für die Lebensgrundlagen des Wildes in angemessenem Umfang und im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit zu sorgen."

Gruß, rauhbart

 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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Dass große Staatsforsbetriebe nicht flächendeckend und konsequent moderne Jagdkonzepte umsetzen ist doch kein Beweis, dass sie nicht vielleicht richtig wären.

Das ist auch kein Beweis, daß sie richtig wären.

Ich gehöre ja zu den älteren (Wald)Menschen in diesem Forum und du kannst mir glauben, ich habe schon so manche Sau durchs Dorf getrieben gesehen, und jedes Mal wurde behauptet JETZT würde die Richtung stimmen und die bedauerlichen Fehler der Vergangenheit korrigiert.

Als vor 20-40 Jahren die Schwefeldioxidwelle auf Hochtouren lief hat man mit enormen Aufwand den PH-Wert mit (Hubschrauber)kalkung verbessert und große Flächen mit rauchresistenten Ersatzbaumarten aufgeforstet, die gleichen Flächen gehen heute als nicht klimageeignet den Bach runter. Da gilt der bekannte Spruch: Es war vergebens, aber nicht umsonst.
 
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Das ist auch kein Beweis, daß sie richtig wären.
Sag ich ja auch nicht, deswegen schrieb ich "vielleicht".

Aber in prinzengesichts Beitrag klang an, dass Stoeberjägers Konzeptvorschläge nicht tauglich sein könnten, weil sie sonst ja flächendeckend umgesetzt würden.
 
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Klingt ja erst mal ganz gut.

Ich kann damit allerdings nur dann mitgehen, wenn die tragbare Dichte die wald- und jagdgesetzlich verlangte ist (weißt schon, natürliche Verjüngung der standortgemäßen Baumarten muss im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen hochkommen, die ordnungsgemäße land- und forstwirtschaftliche Nutzung darf durch das Wild möglichst nicht beeinträchtigt werden).

Das wird in aller Regel etwas ganz anderes sein als das was du schreibst.
Wenn ich dich richtig verstehe richtest du deine Ziele allein an der Kapazitätsgrenze des Biotops für das Schalenwild, d.h. an dem Punkt, an dem so viel Wild da ist, dass es zu Kümmern etc. kommt, aus.

Das, mein lieber rauhbart, kann ich als Jagdgenosse nicht mittragen.

Schönen Sonntag noch,
HH

Wenn sich alle an die Gesetze halten, dann wird doch alles gut!

Die Jagdgenossenschaft sorgt für die Lebensgrundlage des Wildes, und der Jäger unterstützt sie entsprechend seiner Hegeverpflichtung nach Kräften.
Durch die daraus zwangsläufig resultierende Biotopverbesserung wird die Verbissproblematik im Wirtschaftswald schonmal grundsätzlich entschärft, und flankierend wird an gefährdeten Flächen eben konsequent geschossen.

Es wäre so einfach... ;)

Gruß, rauhbart
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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Bei Stöbis Konzeptvorschlägen hat hier so mancher seine Bauchschmerzen und beständiges lautstarkes Wiederholen erhöht nicht die Richtigkeit oder die praktische Durchführbarkeit von Behauptungen.

Man kann den Umstand, daß sich große Betriebe diesen Ideen und Konzepten eben nicht anschließen auch so werten, daß es schlicht und ergreifend gar nicht möglich ist. Intervalljagd und effiziente DJ bedeuten beispielsweise auch, daß man vor Ort ausreichend qualifizierte Schützen und Hunde zeitlich passend versammeln muss, was schwierig ist, wenn vor Ort nicht genug Jäger wohnen und noch 5 andere Forstbetriebe des Bundesland im gleichen Zeitraum jagen wollen.

Angesichts rasant steigender Zahlen urban lebender Jäger wird schon die Komponente Jäger und Hund ein zunehmendes Problem zeitlich eng gefasster Jagdkonzepte.
 
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#484:
Wenn wirklich flächendeckend Sauereien passieren sollten, kann man der Forstpartie hauptsächlich den Vorwurf machen, ihre Aufsichtspflicht verletzt zu haben weil sie ihre Pirschbezirkler und Jagdgäste nicht im Griff haben.
Wer ist "man" und wer macht wem einen Vorwurf??
Warum werden die passiert sein sollenden flächendeckenden Sauereien nicht benannt?
Wenn nix genannt werden kann, zu was dann diese Unterschwelligkeiten?


Aber im Zweifel ist der, der mit der Taschenlampe seine Reh schießt trotzdem nicht ein eigenverantwortlich handelnder Täter, sondern ein Opfer der BaySF-Politik.
Um auf die teure elektronisch-digitale Militärtechnik zu Gunsten eines simplen Mondschein-ähnlichen analogen Lichtes zu verzichten, hat sich ein nordbayrischer FB und ein deckungsgleicher HG gegen beides ausgesprochen.
Ob vor allem erstere Lösung nicht trotzdem im HR zur Anwendung kommt, entzieht sich meiner Kenntnis. Die SW-Problematik scheint dort auch nicht so dramatisch zu sein, was auch die Strecken an den DJ belegt. Die Hochrechnungen von einem Hasengärtlein auf ein Bundesland oder gar Deutschland-weit werden zwar gerne bemüht, laufen aber ins Leere.
 
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OT

Wenn denn mal im November Schnee liegt, dann auch mit diesem. Aber weniger am Trester und schon gar nicht bei letztem Büchsenlicht. Die meisten krieg ich zwischen 11:00 und 14:00 Uhr.

Das ging bei mir die ersten Jahre auch so. Viele Stücke fielen auf dem "faulen Ansitz" um diese Zeit, einige konnte ich mir erpirschen.
Mittlerweile geht aber nichts mehr. Auch nicht bei anderen Jägern, auch nicht auf Drückjagd. Glaube kaum, dass einfach alle über Nacht die etwas anspruchsvollere Jagd "in der grünen Hölle" verlernt haben...

Gruß, rauhbart
 
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Bei Stöbis Konzeptvorschlägen hat hier so mancher seine Bauchschmerzen und beständiges lautstarkes Wiederholen erhöht nicht die Richtigkeit oder die praktische Durchführbarkeit von Behauptungen.

Man kann den Umstand, daß sich große Betriebe diesen Ideen und Konzepten eben nicht anschließen auch so werten, daß es schlicht und ergreifend gar nicht möglich ist. Intervalljagd und effiziente DJ bedeuten beispielsweise auch, daß man vor Ort ausreichend qualifizierte Schützen und Hunde zeitlich passend versammeln muss, was schwierig ist, wenn vor Ort nicht genug Jäger wohnen und noch 5 andere Forstbetriebe des Bundesland im gleichen Zeitraum jagen wollen.

Angesichts rasant steigender Zahlen urban lebender Jäger wird schon die Komponente Jäger und Hund ein zunehmendes Problem zeitlich eng gefasster Jagdkonzepte.
Muss ja auch keinem gefallen und ein Forum ist zur Diskussion da. Einig werden muss man sich auch nicht.

Dein Argument teile ich auch. An guten Schützen und vor allem Hunden mangelt es jetzt schon.
Da kommt aber dann auch die Komponente des Örtlichen dazu. Wenn manche Regionen sehr schlecht aufgestellt sind, muss man vielleicht die Komponente Bewegungsjagd geringer gewichten. Vielleicht dann eher Sammelansitze.
Außerdem muss ja eine Bewegungsjagd vor allem auf Rehwild nicht immer gleich mit 100+x Teilnehmern stattfinden. Je nach Region und Zustand der Wälder vielleicht lieber zwei oder dreimal kleinere Stamperer...
 
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Wer ist "man" und wer macht wem einen Vorwurf??
Warum werden die passiert sein sollenden flächendeckenden Sauereien nicht benannt?
Wenn nix genannt werden kann, zu was dann diese Unterschwelligkeiten?
Dass sich die BaySF, ebenso wie andere Forstbetriebe, regelmäßig mit dem Vorwurf unsauber zu jagen rumschlagen müssen ist glaube ich bekannt.
Diese Vorwürfe kommen von BJV, DJZ, Miller, Nüßlein ... lies quer durchs Forum, hör dich bei der Jägerschaft um.

Warum meist nichts konkretes benannt wird, musst du die "Ankläger" fragen. Warum man sich nicht entschuldigt, wenn man etwas behauptet hat, das sich im Nachhinein nicht als wahr herausstellt, ebenso.

Ich vermute, dass diese Unterschwelligkeiten Stimmung machen sollen. Aber am besten auch die Unterschweller fragen. ;)
 
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Als vor 20-40 Jahren die Schwefeldioxidwelle auf Hochtouren lief hat man mit enormen Aufwand den PH-Wert mit (Hubschrauber)kalkung verbessert und große Flächen mit rauchresistenten Ersatzbaumarten aufgeforstet, die gleichen Flächen gehen heute als nicht klimageeignet den Bach runter. Da gilt der bekannte Spruch: Es war vergebens, aber nicht umsonst.
Solltest du von Bayern reden, dann einfach nö!
Die hohe Schwefelbelastung Anfang der 90er Jahre geht auf die damalige Industrie und den gestiegenen Verkehr zurück. Dem Waldsterben damals verdanken wir den Katalysator im Auto und die Rauchgasrückführung und anschließende Verbrennung und weitere Filterungen in den Industrieschornsteinen. So wurden die Stickstoffeinträge auf bayr. Wälder enorm gesenkt.
Eine flächendeckende Kalkung von Waldböden hat es - zumindest in Bayern - nie in einem Ausmaß gegeben, dass dies wirkungsvoll wäre. Zur Kalkung stimmt dein Spruch mit dem "vergeblich" wirklich, bringt nämlich -außer ein bisschen im Oberboden und für den Magnesiumhaushalt- gar nix, teilweise wird dadurch auch die Kaliumverfügbarkeit massiv eingeschränkt.
Die von dir zitierten "rauchresistenten" Baumarten waren im Großen und Ganzen alle, nur die Tanne blieb außen vor! Da es durch die Schäden an dieser Baumart das Waldsterben erst in die Presse geschafft hatte.
Die dramatischte Folge des Waldsterbens war ohne Zweifel ein großer Verlust an Alttannen mit einer der gleichzeitigen Lücke an Tannen im Alter 30.

Und ja, die damals als Reaktion gepflanzten Baumarten sind leider ungeeignet für das heute herrschende Klima. Aber das sieht man jetzt im Alter 30 eher noch nicht, außer der Kupferstecher hat diese Bestände schon für sich entdeckt.
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Wenn dem Wild auch weiterhin mit bis zu 8 mal im Jahr die ohnehin schon nur noch monotone Äsung vorm Äser weggemäht und folgend der leere Teller auch noch regelmäßig mittels Gülleschwemme vollgeschissen wird, müssen sich die Waldbauern in Personalunion Landwirt nicht wundern, wenn das restliche verbleibende Wild sogar die Fichtenschößlinge verbeisst und auch weiterhin munter verbeissen wird!
Kann jeder, der mit offenen Augen beobachtet, selber sehen!
Möchte man in gewissen Kreisen so halt nur nicht betrachten :mad:
Und dann kommen irgendwelche Komiker aus dritter Reihe und fabulieren hier von ansteigenden Rehwildpretgewichten jenseits der 25Kg Liga, wenn man nur genügend vom Wild niederbügelt.

Ja, neeee, is klar. Wenns man nicht so traurig wär, dann könnt man ja.... So aber bleibt mir nur das Kotzen!
(was nichts an meiner sonstigen Ansicht ändert, dass man zwingend neuen Wald hoch bringen muss)

Du bezeichnest also einen der wenigen Wildbiologen*,
der sich noch den Durchblick erhalten hatte, als Komiker der 3.Reihe.

Jeder NICHTKOMIKER würde sich ob Deiner, wenn auch nur oberflächigen Biotop-Beschreibung und Biotop-Beurteilung fragen, warum dort überhaupt NOCH Rehwild vorkommt.

* Dr. Hermann Ellenberg (1944–2009),

Dein vermeintlicher Komiker ist nicht mehr in der 3.Reihe, sondern längst begraben.
 

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