"Ein Berufsjäger packt aus";

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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
an welchen waldbaulichen stellschrauben der grundeigentümer drehen will, musst du dem grundeigentümer überlassen. da gibt es keine diskussion. wer das ändern will, muss sich über das jagdrecht gedanken machen. wenn aber alles so bleiben soll, wie es ist, hat niemand dem eigentümer die methoden vorzuschreiben, die er anwendet um sein ziel zu erreichen, solange das legal ist. du kannst auf deinen grundeigentümer wohlwollend einreden. das ist aber auch schon alles, was du kannst.

Sobald der Grundeigentümer sein Jagdrecht verkauft hat, ist er komplett draußen aus der Jagd. Dann kann er sich in 9 oder 12 Jahren mal Gedanken machen wer und wie auf seinen Flächen jagt. Das ist einfach mal die Rechtslage und bis dahin gilt nur das was bei Vertragsabschluss zwischen JAB und Grundeigner verbindlich vereinbart wurde.

Geschickt ist freilich es wenn man abseits der Verträge einen Kompromiss zwischen den Inhabern des Jagdrechts und den Grundeigner findet. Das ist im Leben zwischen Vertragspartnern ohnehin immer hilfreich. Viele Grundeigner scheinen aber gern zu vergessen, daß sie ihr Jagdrecht gegen (viel) Geld vorsätzlich aufgegeben haben oder wollen anschließend beides, Geld und trotzdem die Jagd bestimmen.

In so einer Konstellation kann man dann als jagdlicher Vertragspartner dem Grundeigner gern vorschlagen, doch das Jagdrecht wieder selbst auszuüben. Insbesondere in den Revieren mit Wald und Feld bedeutet das dann allerdings häufig, daß der Waldeigner des Reviers dem Landwirt den Wildschaden zahlen müsste. Im Regelfall ist das der Punkt an dem der Waldeigner gern von seinem Jagdrecht zurück treten will.

Eine Pächterversammlung in solcher Revierkonstellation kann durchaus sehr spannend sein. Als Jäger lehnt man sich zurück und beobachtet wie sich Wald- und Feldeigner über Jagdmethoden austauschen, die der aktuelle Inhaber des Jagdrechts doch jetzt bitte schön praktizieren soll.
 
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Sobald der Grundeigentümer sein Jagdrecht verkauft hat, ist er komplett draußen aus der Jagd. Dann kann er sich in 9 oder 12 Jahren mal Gedanken machen wer und wie auf seinen Flächen jagt. Das ist einfach mal die Rechtslage und bis dahin gilt nur das was bei Vertragsabschluss zwischen JAB und Grundeigner verbindlich vereinbart wurde.
xxxxxx
und Niemand hier schreit auf :unsure: !
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
War einfach nur unglücklich formuliert.

Natürlich kann man sein JAGDRECHT nicht verkaufen.

Der Pächter pachtet lediglich das Jagdausübungsrecht.

Gruß

HWL

Ein sogenannter "Freud`scher unglücklicher Formulierer", oder... ;-)

Manchmal könnte man die Auffassung schon wirklich annehmen...
 
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Ne, das traue ich dir schon zu!;)
Du bist ja schließlich auch nicht mit dem Klammerbeutel gepudert, auch wenn wir beide in Teilbereichen nicht immer auf einer Wellenlänge liegen!:cool:

Prinzengesicht

Vorsichtig wenn man mit Östereichern übers Pudern spricht. Die verstehen da was ganz anderes drunter als der Norddeutsche Sprachgebrauch. Die Nummer mit dem Klammerbeutel hat mich als Exil -Norddeutscher in Bayern auch schon mal in Erklärungsnot gebracht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Ich bin sicher der Post wurde von jedem verstanden, er passt nur nicht jedem.

Teilzitate sollen da nur provozieren. Im übrigen spricht das Jagdrecht nicht umsonst von Mindestpachtdauern und nicht von Mitteln und Wegen um nichts in Stein zu meisseln. Mindestpachtdauer heisst auch nicht, daß man nur 9 oder 12 Jahre die Jagd komplett übernehmen dürfte.

An Grundeignern, die sich an ihren jagdlichen Vertragspartnern die Zähne ausgebissen haben ist kein Mangel. Wer Geld für gute Jagd hat, hat auch Geld für gute Anwälte. Sicherlich nicht hilfreich um die Pacht zu verlängern, aber das will ja auch nicht jeder.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Diese wildfeindliche Ideologie verbreitet sich hier in Bayerns Süden wie die Pest

Hört doch mal auf mit diesem ewig wildfeindlich. Wer Extreme vorwirft, bekommt Extreme! Von den Förstern fordert ja auch keiner einen Ausrottungsfeldzug. Lediglich eine entkrampftere Bejagung. Was ist den wildfeindlich? Ab welcher Abschusshöhe? Ist Jagd nicht gar immer wildfeindlich, weil Wild zwangsläufig dabei umkommt?
Dem Stück, dass erschossen wird ist es wurscht, ob es das einzige war, oder noch zehn andere mit erschossen wurden.
Es kommt mir immer so vor, dass es daran liegt, WER das Stück erlegt. Wenns der Forst erlegt, ists das letzte, dass da zusammengeschossen.
Klar, es gibt viele Hemmnisse, die einen vor höheren Abschüssen Abstand halten lassen. Vermarktungsschwierigkeiten sind dann noch die plausibelsten. Unplausibel wirds aber dann, wenn es heißt, man bekäme den Abschuss nicht mehr zusammen, un beim Saudrücker rennen einen die Rehe um, ohne freigegeben zu sein.

Zur forstlichen Geschichte: Natürlich ist die mitverantwortlich, dass wir heute vielerorts schlechte Ausgangsbedingungen für einen gemischten Wald haben. Da brauchen wir uns nichts vormachen. Aber wie schon oft gelesen: Der Wald hat sehr lange Zyklen. Die Reinertragslehre im Waldbau ist mit den Agrarwissenschaften eng verwebt, die Ende 19. Jahrhundert so richtig ins Rollen kam. Das ist eine Baumgeneration.Da hat die Forstwirtschaft noch einigermaßen früh die Kurve gekriegt und auch auf die Schwächen hingewiesen, aber man sieht auch, was man in einer Baumgeneration verändern kann. Die Schwächen sind heute keine Schwächen mehr, sondern richtig Mist. Wie schwer es aber im Privatwald ist, diese Reinertragslehre , das raushauen des verdämmenden Weichlaubholzes etc wieder rumzureißen merkt man ja. Läuft es ja auch konträr zur Behandlung landwirtschaftlicher Flächen. Und auch in einigen Försterköpfen ist die Birke und Pappel noch Pfui... In dieser Situation schiebt auch keiner dem Wild den schwarzen Peter zu. Sondern nur den Menschen, die sich einer vernünftigen Bejagung verweigern. Die gerade zum Trotz ihren Plan nicht oder nur auf dem Papier erfüllen und damit noch prahlen. Nicht denen, die bemüht sind, die zusammenarbeiten etc. Es gehört nicht viel dazu, halbwegsvernünftige Verjüngung hochzubringen. Das klappt aber nicht, wenn der Wald als Schutzjagd dient oder als solche gesehen wird.
Ob ein Pachtsystem, wo einer dafür zahlt, dass er eine Dienstleistung erfüllt jedoch dem gerecht wird? Hier kommts halt auf die jeweilige Intention des Jagdausübenden an....

@Jon zur Kalkung: Natürlich war Ostbayern ganz massiv von den Schwefeleinträgen betroffen. Fichtelgebirge und Bayerwald hats da gut erwischt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Hier kommts halt auf die jeweilige Intention des Jagdausübenden an....

Ja, aber auch auf die Intention des Jagdverpachters. Wie bei jedem Vertragsschluss sollten beide Seiten das vor Unterschrift prüfen und verbindlich fixieren.

Was wir jetzt hauptsächlich erleben ist doch, daß sich die Intentionen des Verpächters während der doch relativ langfristigen Vertragslaufzeiten verändern.
 
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Gestern noch im Revier NV's gesehen. .....In der Mitte einer Baum Gruppe stattliche Jungbäume (Tanne /Fichte) aussen rum alles Kleinzeug Flugfichten Kiefern , Birken usw. ......und genau diese Jungbäume werden dann freigestellt , also von ihrem lebenden Schutzwall befreit (????) ...das wiederum macht selbige zum Schäl und Fegeobjekt vom Wild ...diese forstliche Maßnahme erschließt sich mir nicht ? ! Vielleicht bekomme ich eine Erklärung ?
Ebenso die Kommunen. ......Sie verpachten Wald an Forst Firmen diese bewirtschaften selbigen nachhaltig ( also der Wald wird ausgeschlachtet zur Gewinnmaximierung, und damit man keine Kosten hat , setzt man auf Naturverjüngung ) so die glorifizierenden Zeitungsartikel. ......danach gibt man dann dem Wild die Schuld für den erbärmlich zusammengesägten Wald Krüppel, welcher hinterlassen wurde. ......die Jäger erfüllen ihre Pflichten nicht, die Bestände der bösen Beisser sind zu hoch und die bauernschlauen Jagdgenossen waschen ihre auch so geschundenen Hände (vom Aufhalten verschlissen😁) in Unschuld. .....dann wird das Revier an den meistbietenden Holländer /Luxemburger ver (schachert)pachtet. ......und voilá.....wir haben den "Jetztzustand" .....gnadenlose unwaidmännische Treibjagden und Berufsjäger welche die Schnauze voll haben !
Grüße + WMH Olli
 

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