Von einem "Schalenwildbashing" kann ich auch nichts erkennen, ganz im Gegenteil, wenn ich mir die HP und Flyer der BaySF anschaue.
HP und Flyer sind das eine, das Vorgehen in der Praxis das andere. Wie bereits erwähnt bin ich nach Wohnortwechsel selbst 5 Jahre, als Teil der niedrigsten jagdlichen Kaste, Pirschbezirkler bei den BaySf gewesen. Meinen Revierleiter habe ich als guten Förster und anständigen Jäger kennen-, und schätzen gelernt.
Ich habe durch die Zeit beim Forst aber auch Förster kennengelernt, denen das "Feindbild Reh" aus jeder Pore dringt. Das hat sich bei manchen zu einem regelrechten Wahn ausgewachsen, bei denen sich eine Verrohung und das Abhandenkommen jagdlichen Anstands schon zu einer völlig verinnerlichten Selbstverständlichkeit etabliert hat.
Wer in einem Reh nur noch einen großen Borkenkäfer mit Fell und vier Beinen sieht, und in seinem jagdlichen Umfeld der "forstgrünen Waldretter-Filterblase" auch kein moralisches Korrektiv findet, der wird halt leicht mal etwas grob im Umgang mit dem Feind.
Zu den stabilen, teils steigenden Streckenzahlen des Rehwilds möchte ich leise Bedenken anmelden, ob die wirklich alle geschossen werden. Zumindest regional darf davon ausgegangen werden, dass sich angrenzende Privatreviere im tatsächlich erfüllten Abschuss deutlich zurückhalten, wenn der Forst entsprechend hinlangt.
Was die nachhaltige Nutzung angeht, sehe ich das tatsächlich wie Du. Ist die tragbare Dichte eines Habitats erreicht sehe ich es als jagdliche Aufgabe den Zuwachs konsequent zu nutzen, statt durch ständige Zurückhaltung Kümmerer und massenhafte Abwanderung, samt Fallwild und sozialem Dauerstress zu verursachen.
Die dann verbliebenen Rehe kann ich mir aber tiefenentspannt anschauen, und mich aufrichtig an ihnen erfreuen...
Einen entspannten Sonntag allerseits wünscht
rauhbart