Ein positives Erlebnis und ein sehr negatives, das mich noch ein paar Tage beschäftigen wird...
Kurz nach Treibenbeginn kündigt ein näher jagender Hund Wild an; das Geißkitz wechselt von unten aus dem Hang kommend langsam an und bekommt steil von oben vorn meine Kugel, als es neben der starken Fichte 20 m neben meinem Sitz hervorkommt.
Nachdem die Jagd noch über 2 h läuft, leg ich die Beute erhöht, so bietet sie weniger Reiz für die vorbeikommenden Stöberhunde...
Ungefähr zu halben Jagdzeit knallts unterhalb von mir (ich stehe am Oberhang, kurz vor einem Berggrat), auf dem Übersichtsplan erkenne ich die 2 Schützen einer Nachbargruppe ca 250 m entfernt und auf meinem DJHocker stehend sehe ich auch Einen in Rot weit unterhalb von mir im Altholz durchschimmern. Alles nichts Ungewöhnliches, soweit.
Jedoch im Moment des Knalls dieses Nachbarn machts ein zweites, klatschendes Geräusch 20m neben und 8m über mir und ein Fichtenast fällt von der dicken Fichte (oben im Bild rechts), zufällig genau auf den Anschuß des Kitzes, den meine Hunde vorher sehr gründlich gereinigt hatten...
Erst überlege ich, kann das eine Böe gewesen sein, aber dann wird mir warm in meinen Klamotten, denn ich realisiere, daß das eine Kugel war ! Das typische Doppelgeräusch "Bumm-Klatsch": Schuß und Einschlag Geschoß(rest) auf Hindernis.
Es war ein Querschläger, ein Geschossrest oder ein Schuß mit nicht perfektem Kugelfang, den einer der Schützen unten hangaufwärts abgab. Man wird es nicht rekapitulieren können.
Gegen Ende hole ich mir den Fichten-Zweig: ein gesunder, grüner und frisch "abgeschossen", die Sache ist eindeutig.
Vielleicht ein Lehrbeispiel für weniger erfahrene DJ-Schützen, wie wichtig der absolut saubere Kugelfang ist und daß man z.B. in blocküberlagerten Hängen übervorsichtig sein muß.
Ich möchte hier und jetzt keine Diskussion entfachen, denn das allerletzte Risiko lässt sich nicht ausschließen.
Heute abend werde ich mal beim Jagdhornabend ein richtiges Bier trinken und mich heimfahren lassen...