Die entscheidende Frage kommt in dem Film ganz zum Schluß: wie schützen wir die Lebensräume des Wildes und wer zahlt dafür?
Von dem Jagdgegner kam nichts inhaltliches, er konnte nur mit Moral aufwarten, aber davon wird man in Afrika nicht satt. Für diesen Jagdgegner ist Afrika weiter nichts als ein Freiluftzoo für Weiße. Die Menschen vor Ort sind ihm doch scheißegal.
Er fabuliert, man solle die Jagd verbieten und dann - irgendwann - nach neuen Lösungen suchen...
Heuchler.
Es entbehrt auch nicht einer gewissen Ironie, wenn ausgerechnet eine Kanianerin sich zu Lebensräumen und Wildtierbeständen äußert. Wer 90% seines Bestandes verloren hat sollte besser schweigen.
Zahlen, Daten, Fakten hätten dem Film gut getan. Wie haben sich in Afrika die Bestände entwickelt. Das würde einigen die Augen öffnen.
Für Otto-Normaltourist reicht ein Nationalpark. Der braucht kein frei ziehendes Wild. Zwei Tage Big Five fotografieren, die Antilopen sind nicht mal namentlich bekannt.
Sieht man sich z.B. in Namibia die Lage vor Ort an, so ist es leider illusorisch von frei ziehendem Wild zu träumen. Auch die Konzession von KUD ist gezäunt, wenngleich mit >100T ha sehr weiträumig.
Zu unterschiedlich sind die Ansätze benachbarter Farmen. Wer einen schwarzen Farmer als Nachbar hat, der zäunt freiwillig um sein Wild zu schützen. Weshalb sollte jemand mit großem (finanziellen) Aufwand seltene Spezies wieder ansiedeln, wenn diese vom Nachbarn übernutzt werden?
Oder gesetzliche Vorgaben zwingen dazu, daß man wilddicht zäunt. Gnus übertragen einen Rinderschnupfen, damit infizierte Rinder dürfen nicht mehr in die EU exportiert werden. Folglich kann es gar keine frei ziehenden Gnus mehr in Namibia geben.
Auch die Frage nach den Spezies, welchen Zeitpunkt nehmen wir um zu bestimmen welche Art heimisch ist? Auch z.B. Roan und Sable waren in Namibia weiter verbreitet als viele heute wissen.
Natürlich gibt es auch Auswüchse wie den Canned Lion, aber auch hier ist eine pauschale Antwort schwierig. Verbietet man diese Praxis, dann werden 1/3 aller existierenden Löwen eben eingeschläfert, der Genpool ist weg und was hat man am Ende gekonnt?
Der Mensch-Löwe Konflikt besteht, ich möchte gerne mal den edlen Jagdgegner sehen, wie er in einem Löwengebiet ohne Schutz lebt...
Auch das Thema Nashorn, 50 Jahre Handelsverbot haben nichts positives bewirkt. Zeit umzusteuern.
Letztlich sind es aber autonome Staaten die entscheiden wie sie ihr Wild bewirtschaften. Und die Staaten im südlichen Afrika machen das ganz gut, ich finde nicht, daß wir das Recht haben ihnen Vorschriften zu machen.
Ganz im Gegenteil, wer wie wir Rotwildgebiete ausweist und außerhalb alles eliminiert oder ins Gesetz aufnimmt, daß Forsterträge über den Ansprüchen des Wildes stehen, der sollte ruhig sein.