Der Rigby-Diopter stört nicht beim Schießen, auch nicht beim stärksten Rückstoß. Zuvor rammt man sich das ZF in die Augenbraue, und das passiert auch nur wenn man die Waffe nicht gut in den Anschlag gebracht hat.
Beim Schießen stört es natürlich nicht. Aber beim Repetieren im Anschlag. Und zwar "merklich".
Man kann zwar argumentieren, wie es beispielsweise Kai-Uwe Denker mit der ihm zustehenden Gelassenheit tut, dass man nicht im Anschlag repetieren sollte, und zwar um sich Überblick über die Lage zu verschaffen, aber das ist a. nicht stringent durchdacht und b. bleiben dabei im Regelfall wertvolle Bruchteile von Sekunden auf der Strecke, in denen der zweite oder gar dritte Schuss längst aus dem Lauf und im Ziel sein könnte.
Auf Details des Rigby Diopter, dass bspw. in einem nicht optimierten 98er System ein gewisses Spiel vorhanden ist und dieses die Präzision beeinträchtigt, gehe ich wohlgemerkt gar nicht ein, weil a. mich Biathlon diesbezüglich über Gebühr sensibilisiert hat und b. der Durchschnittsjäger ein solches Diopter vornehmlich auf Steinwurfweite schießt, während sich diese Feinheiten tatsächlich erst jenseits 50 m herauskristallisieren und selbst auf 80 m aus jagdlicher Sicht noch nicht dramatisch sind.
Das ist wohlgemerkt kein Herumgemäkel an der Büchse auf Deinem Foto. Im Gegenteil, die sieht spektakulär gut aus. Wie ich weiter oben schon schrieb, 98er mit Rigby Style Diopter, noch dazu in Großwildkaliber, sehen ganz einfach sexy aus.
Aber es bleibt dabei, dass ich mit Rigby Style Dioptern in meiner Jagdpraxis (trotz "heißen Bemühens") nicht warm geworden bin. Hab den Teufel schlussendlich mit dem Beelzebub austreiben müssen, aber das ist eine andere Geschichte.