Eine eklatante Steigerung der Wildpretgewichte und Trophaeenstaerke konnte ich dabei nie feststellen.
Es gab und gibt in den von mir bejagten Revieren sogar Ecken, wo immer nur vergleichsweise schwaches Rehwild steht.in der unmittelbar angrenzenden Flaeche aber 20 kg Boecke wachsen.
Wird wohl an der Aesung , bzw am Boden auf dem diese waechst, liegen.
Exakt so ist es. Es gibt kein pauschales Gewicht. Es gibt konkurrenzstarke Tiere, die die besseren Einstände besetzen, und Verlierer, die mit dem vorlieb nehmen müssen, was übrigbleibt. Dazu gehört allerdings nicht nur der Boden. Der Standort umfaßt weit mehr. Z.B. auch die Störungsanfälligkeit. Künstliche Futterquellen erhöhen die Biotopkapazität, aber eben punktuell. Wer je erlebt hat, wie Rehe sich gegenseitig mobben, weiß, was "punktuell" bedeutet.
Die Biotopqualität entscheidet, welche Gewichte maximal erreicht werden können. Aber nicht müssen. Darum wird man mit steigender Populationsdichte vor allem vermehrt schwache Stücke feststellen. Aber auch nur, wenn die überschüssigen Stücke nicht abwandern können.
In welche Richtung sich das Gewicht bei Reduzierung der Population bewegt hängt daher in der ersten Zeit vor allem davon ab, welche Stücke man entnimmt. Langfristig wird es weniger Hungerleider geben, also scheinbar eine Steigerung der Gewichte.
Es erfordert eine ziemliche Anstrengung, eine Population unter die Biotopkapazität zu reduzieren. Ich denke, daß das bisher nur in wenigen Bereichen überhaupt nachhaltig möglich war. Denn eine Absenkung unter die Biotopkapazität bedeutet, daß da ein Vakuum entsteht. Das spätestens im nächsten Frühjahr von Zuwanderern wieder aufgefüllt wird. Fehlen diese, greift die kompensatorische Mortalität. Weniger Fallwild, weniger Parasitierung, weniger Beute für den Jäger, weil prinzipiell weniger da ist und die verbleibenden Stücke sich die besten Einstände aussuchen können.
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