Das leiseste Saukaliber? (dem Hund zuliebe)

G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Lor schrieb:
Ich darf mich vorstellen:
Ich bin Dr. tech. und Assistent an der Technischen Universität Graz und ausserdem bin ich begeisterter Jäger. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich wissenschaftlich mit dem Phänomen des Mündungsknalls bei Gewehren.
Der laute Mündungsknall ist eine höchst unerwünschte Nebenwirkung des Schusses.
Themen: Störung der Nachtruhe, Hundewesen, etc. etc.
Der Besitz und die Verwendung eines Schalldämpfers ist jedoch verboten.

Nun habe ich ein interessantes Experiment gemacht, das voll gelang.
.......
Ich hoffe, Ihnen einen interessanten Beitrag vorgestellt zu haben und verbleibe mit den
besten Grüßen und einem Waidmannsheil aus Österreich! :29:

Sehr geehrter Herr Lor,
mit regem Interesse habe ich Ihre Vorstellung, Ihren Beitrag, aufgesogen.

Leider kommt Ihre Anregung für unsere zielgerichteten Vorbereitungen um ca. 5 Wochen zu früh, aber wir Jäger sind ja, St.Hubertus sei Dank, sehr flexibel.

Bitte setzen Sie sich doch einmal zu einem unverbindlichen Gespräch mit der HTBLA Ferlach, Bereich Waffentechnik, in Verbindung.

Ich hoffe, dass man dort Ihre Anregungen, Ihre Gedankengänge, mit ebensolcher Euphorie aufnehmen und Ihnen ggf. auch hilfreich unterstützend zur Seite stehen wird!

http://www.htl-ferlach.at/

Leider wird es mir pers. nicht möglich sein, an einem eventuell darauf hin folgendem Brainstorming teil zu nehmen, aber meiner so wie auch der Dank der Kärntner Jäger wird ihnen trotzdem, dessen bin ich mir ganz sicher, auf ewiglich nachpirschen.

Ich darf Ihnen ein angenehmes Wochenende wünschen und verbleibe mit einem freundlichen

Waidmanns Heil

vom gipfl..... :28:

PS: ich bin mir dem Ernst der Situation, dem Ernst Ihrer Lage, durchaus bewusst.
Technische Innovationen finden leider, damit teilt wohl jeder erfolreiche Erfinder sein Schicksal mit dem Ihrigen, meist viel zu spät ihren Weg in die aufgeschlossene Gesellschaft.

Bitte lassen sie keinesfalls von Ihrem Vorhaben ab, ich versichere Ihnen: "Alles wird gut, denn wir zählen auf Sie!"

:12:
 
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Servus,

tut mir ja leid, aber Vorrichtungen, die den Mündungsknall durch Frequenzänderung weniger laut erscheinen lassen, sind seit Jahrzehnten allgemein bekannt, patentiert und dort wo sie sich als alltagstauglich erwiesen haben auch eingeführt.

Es gab auch schon mal den Versuch, eine Art "Feuerschlucker" mit ein paar Pfeifen zu versehen, um das Schusstypische Geräusch zu übertönen (Studie zum Peters-Schalldämpferrevolvergewehr).

Praxisrelevanz all dieser Versuche nahe Null. Leider.
 
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...und alles nicht zulässig für Otto Normaljäger.

Aber, zurück zum Thema:
Eine generelle Frage. Nehmen wir an, wir haben ein gegebenes Kaliber und eine gegebene Lauflänge. Also zB eine .30-06 mit 58cm Lauflänge. Was wird lauter sein und einen größeren Mündungsgasdruck erzeugen, ein 180grain Geschoß mit langsamem Pulver oder ein 154grain Geschoß mit schnellem Pulver?



Waihei,
KnE
 
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Knutschelch schrieb:
...und alles nicht zulässig für Otto Normaljäger.

Aber, zurück zum Thema:
Eine generelle Frage. Nehmen wir an, wir haben ein gegebenes Kaliber und eine gegebene Lauflänge. Also zB eine .30-06 mit 58cm Lauflänge. Was wird lauter sein und einen größeren Mündungsgasdruck erzeugen, ein 180grain Geschoß mit langsamem Pulver oder ein 154grain Geschoß mit schnellem Pulver?


Waihei,
KnE
Wenn richtig dosiert, verbrennt das OFFENSIVERE Pulver IM LAUF und nicht vor dem Lauf ab und hat somit den geringeren Mündungsgasdruck und somit geringeren Schussknall und geringeres Mündungsfeuer!
Für PROGRESSIVES (langsameres) Pulver sind meist 65 cm lange Läufe erforderlich, um einen 100igen Abbrand zu erreichen!
Das Geschossgewicht ist nur ein Faktor im Zusammenhang mit anderen Faktoren wie:
Hülsenvolumen, verwendetes Zündhütchen, Art und Menge des Treibladungspulvers, Geschossgewicht und Lauflänge!

Wenn alles zusammen paßt, ergibt daraus die bestmöglichste Leistung, wobei bei Hochwildpatronen IMMER der Schallpegel jenseits der Schmerzgrenze liegt, wenn kein zusätzlicher Gehörschutz Verwendung findet!
 
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Ich glaube er kapiert nicht, daß Pulver einmal in schnell und langsam, absolut zueinander eingeteilt werden und andererseits aber die Abbrandgeschwindigkeit in Relation zum Geschoßgewicht (Kaliber eh) zählt.
So wird ein, im allgemeinen Vergleich mittelschnelles TLM, daß z.B. für 165gn GG gut ist, bei 110gn zu lahm und bei 220gn zu schnell abbrennen.
 
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Rainbow schrieb:
Ich glaube er kapiert nicht, daß Pulver einmal in schnell und langsam, absolut zueinander eingeteilt werden und andererseits aber die Abbrandgeschwindigkeit in Relation zum Geschoßgewicht (Kaliber eh) zählt.
So wird ein, im allgemeinen Vergleich mittelschnelles TLM, daß z.B. für 165gn GG gut ist, bei 110gn zu lahm und bei 220gn zu schnell abbrennen.
Ja ein bisschen Innenballistik-Kenntnisse sind oftmals hilfreich :!: :32:
 
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Rechtschreibkenntnisse schaden auch nicht (Innenballistic?), trotzdem danke, die Zusammenhänge waren aber schon klar. Die Frage ist nur, wie das in der Regel bei Fabriksladungen wie RWS, zB Bionic Yellow/Black und S&B Exergy in .30-06 und .308 aussieht. Ich nehme an, da wird sich einiges zur Faustregel zusammenfassen lassen und die Patronen mit leichteren Geschossen im selben Kaliber werden auf Grund der zu verwendenden offensiveren Pulver leiser sein, so lange man sich in der Standard-Lauflänge 58-60cm befindet?

jedenfalls scheine ich das ua hier herauszulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Innenballistik
 
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Bei Fabrikladung ist dem Verbraucher meist die Laborierung nicht bekannt.
Messläufe der Beschussämter meist auch 65 cm lang! (wegen der Leistungsdaten)
Jagdläufe in .308 WIN. oft nur 50 cm lang, sodaß nur der Weg vom Selbsttest verbleibt,
oder bei Anfrage beim Hersteller, auf dessen Angaben vertrauen!
 
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"nachgerechnet"

so, jetzt hab' ich 's selbst nachgerechnet. Quickload gib's auch als Demo-Programm mit einfachen Referenzwerten und genau das wollte ich und das reichte mir für einen Teil meiner Frage auch. Ich habe damit versucht, die 180grs S&B Exergy und die 154grs RWS Bionic, beide in .308 zu simulieren:

180grs, 3.25g langsames Pulver, 60cm Lauf: 798m/s, 580MPa an der Mündung.

147grs, 2.55g schnelles Pulver, 60cm Lauf: 818m/s, 430MPa an der Mündung.

Ist nur eine Annäherungsrechnung, aber immerhin. Das heißt: 35% weniger Gasdruck an der Mündung durch die Wahl des leichteren Geschoßes bei der .308.
Das hätte ich mir nicht gedacht.

...uns es wird noch besser. Habe auch die Referenzpatrone .300 WinMag (30-06 hat die Demo leider nicht) durchgerechnet: 180gr, 909m/s, 65er Lauf, Mündungsgasdruck 796MPa. Das sind um 73% mehr als bei der 147grs .308.

Schönen Abend,
KnE
 
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Ich sag ja: bei 60cm Lauflänge scheint die 308 das leiseste Hochwildkaliber zu sein. Wobei ich diese Annahme wie gesagt nur vom Mündungsdruck ableite..
 
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Martini6 schrieb:
Ich sag ja: bei 60cm Lauflänge scheint die 308 das leiseste Hochwildkaliber zu sein. Wobei ich diese Annahme wie gesagt nur vom Mündungsdruck ableite..
Und 450 bar nicht gerade leise und ohrenschonend ist :!: :wink:
 

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