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Unser 34jähriger Sohn ist seit seiner Kindheit einer zunehmenden Depression unterworfen. Er schlingert von Therapie zu Therapie und bisher haben wir sein Leben nicht in den Griff bekommen. Ich zähle die Male nicht mehr, die er überlegte, wie er sein Leben beenden könne. Nicht, dass er das will, doch die eigene Ausweglosigkeit lässt ihn verzweifeln und nimmt ihm allen Lebensmut.Ich möchte einmal einen Punkt aufgreifen, der hier sehr häufig zu lesen ist: „Früher ist auch nie was passiert, die Waffe hing am Küchenschrank, etc.“. Ein Sportkamerad von mir hat sich vor 32 Jahren als sehr junger Mann, wie zu vermuten ist im Affekt, erschossen, nachdem sich seine Freundin von ihm direkt zuvor getrennt hatte. Die Waffen des Jägerhaushalts waren frei zugänglich auf dem Flur auf dem Weg zu seinem Zimmer. Es stellt sich seitdem die Frage, ob dieses Unglück mit nur etwas besser gesicherten Waffen nicht zu vermeiden gewesen wäre. Keiner weiß es, aber die Chancen stehen nicht schlecht.
Von daher wäre ich zurückhaltend, dass früher nie was passiert ist, weil die Erziehung besser war, etc.
Damit möchte ich nicht dem teilweisen Irrsinn im Waffenrecht das Wort reden.
Dies soll auch kein Angriff gegen irgendjemanden sein, mich treibt es nur beim Lesen um.
Ich würde niemals, weder Munition, noch eine Waffe, hier im Haus aus den Augen lassen und achte sehr peinlich darauf, dass mein Tresor-Code geheim bleibt. Im Gegensatz zu unserem Sohn, werden meine Frau und ich die Hoffnung auf Besserung niemals aufgeben. Käme er durch meine Waffe zu Tode, wäre mein Leben dahin.
Ich bin, entgegen sehr vielen anderen Stimmen hier, froh, dass es elektronische Zahlenschlösser für Waffenschränke gibt und werde mich nicht über die Verpflichtung sie zu nutzen beschweren und beneide jeden, der sich meine Gedanken nicht machen muss.