Welche Prüfungen brauchen wir?
Wir brauchen mehr Praxis, das sind die Prüfungen des Lebens, auch und besonders auf der Jagd. Es sind doch meist (von Ausnahmen abgesehen) diejenigen, die auf Grund mangelnder Möglichkeiten und wegen des äußerst schwachen Beutewillens ohnehin nicht schießen oder im Sinne von „echter“ Jagd jagen wollen.
Wie viele von unseren rd. 340.000 Jägern setzen sich denn raus auf Fuchs und Sau?
Erfolgreich zu Jagen hängt mit dem Wissen um das Verhalten des Wildes zusammen und erst wenn die Schwierigkeiten größer werden, zeigt es sich wie weit es mit den jagdlichen Fertigkeiten bestellt ist.
Bejage seit 6 Jahren in By einen PB und habe noch alle Jahre mein Soll erfüllt. Weiß zwar nicht, wie das nach der Forstreform sein wird, aber bisher war es so. Auch als Mitjäger und Mitpächter (und –bescheiden- im Ausland) hatte ich keine Probleme.
Entweder man ist Jäger oder nicht. Es muss irgendwie „angewölft“ sein, es liegt einem oder eben nicht. Dazu gehört auch die Behandlung erlegten Wildes, was sich bei Jägern mit wenig Erfahrung immer wieder als Manko zeigt. Es nur halbwegs gut zu treffen reicht eben nicht.
Zurück zu Prüfungen und Aufrechterhaltung bzw. Förderung der einst „erlernten“ Kenntnisse: Es gibt genug Jäger, die für die Abgabe eines Schusses genau so viel Zeit brauchen, wie vor 10 Jahren bei der Prüfung. Dass dies in der Regel nicht reicht um „fertig“ zu werden, hängt neben mangelnder Übung vor allem mit dem Fehlen des Jagdinstinktes zusammen. Damit rede ich dem Schießertum nicht das Wort, sondern der Fähigkeit sich abzeichnende Möglichkeiten zu erkennen und zu nützen.
Viele „Jäger“ müssen sich zum Schuss zwingen und zwar sowohl auf der Jagd als auch auf die Scheibe. Lediglich mit Schrot auf Niederwild fällt diese Hemmung, vielleicht weil es „nur“ ein Hase war?
Und was die Kurzwaffe-Debatte angeht, geht doch schon die DJV-Schießvorschrift an der Sache vorbei. Wer dort was werden will, schießt auf 25m mit der KK-Matchwaffe und nicht mit einer 357 oder 9 mm Luger.
Man mag ja gelten lassen, dass wenn auf 25 m getroffen wird, dies auch auf 5 m möglich sein sollte. Aber auf 25m auf die Scheibe zu schießen und dies nach Ringen zu bewerten, ist etwas anderes als einem in Klee oder Beerkraut liegenden Stück auf 5m den Fangschuss zu geben. Zum Glück sind die tatsächlichen Entfernungen bedeutend kürzer. Es ist nur zu empfehlen, mal selbst so zu trainieren, dass mit JEDEM Schuss auf 5 m ein Bierdeckel getroffen wird. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, es ist nicht einfach und mit 180 Ringen ( zu mehr hat es bei mir nicht gereicht) auf die DJV-Scheibe überhaupt nicht zu vergleichen. Dazu kann man mit der Langwaffe sogar auf 5 m einen Schuss genauso "vermucken" wie auf 100 m, von der Nichtbeachtung des Tiefschusses über ZF auf kurze entfernung ganz abgesehen.
Bezüglich der Jagd- und Wildarten sollte der Prüfungsstoff alle Wildarten umfassen, die auf unserem Jagdschein stehen. Wenn wir da anfangen herum zu doktern, würde zum Schluss nach Regierungsbezirken geprüft werden, ob dort bestimmte Wildarten vorkommen oder nicht. Bei Waffen ist das genauso. Den Drilling schulungsmäßig abzulehnen, nur weil man sich eh´ keinen kaufen wird, geht an der Sache vorbei. Das gleiche gilt für Kurzwaffe, ob Pistole oder Revolver.
Bin wohl einer der wenigen Oldies, die – neben der Jagd- überhaupt im Web auf Pirsch gehen. Macht eigentlich (meistens) Spaß, die so verbreiteten Ansichten zu notieren. Sie zu kommentieren fällt gelegentlich schwerer.
Ist etwas lang geworden, musste es aber loswerden. Waidheil und fette Beute
[ 07. M