Bogenjagd (Was? schon wieder? Ja!)

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Sir Henry schrieb:
Deine Argumente entkräften meine nicht und was die physischen Kräfte angeht, bist du mir wahrscheinlich überlegen, wie es "mental" aussieht, darf wohl offen bleiben.
Ob meine Argumente in DEINEM Kosmos irgendwetwas entkräften ist mir ziemlich schnuppe. Dagegen ist mir nicht egal, daß Du versuchst uns hier ein X für ein U vorzumachen. Dies einmal deutlich zu sagen, gleicht auch keiner Beleidigung Deiner Person, sondern ist Ausdruck einer kritischen Betrachtungsweise der Auftritte König Lears durch ein Volk, das sich bisweilen von ihm veräppelt fühlt. :12:
 
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Immer wieder diese Deja vu Erlebnisse. Immer, wenn es um die Bogenjagd geht. :roll:

Da kommen dann die selbsternannten Gralshüter der Waidgerechtigkeit und verweisen darauf, daß nicht sein kann, was nicht sein darf, weil man das ja eben und sowieso und noch niemals anders und ... und ... und außerdem kann das ja alles gar nicht funktionieren.

Doch. Bogenjagd kann funktionieren. Wenn man sich an die naturgegebenen Beschränkungen hält! Dreißig Meter. Jenseits der dreißig Meter wird jagdbares Wild ausgeblendet. Basta.

Und dreißig Meter - als maximale Schußdistanz wohlgemerkt - nur für den, der sein Handwerkszeug beherrscht. Und das heißt im Klartext, daß jeder zuerst einmal seine persönliche maximale Schußdistanz ermitteln muß. Die Entfernung, in welcher der Schütze unter allen jagdlich denkbaren Umständen einen Bierdeckel zu treffen vermag, ist seine maximale Schußdistanz. Sofern sie kleiner ist als dreißig Meter! Die dreißig Meter resultieren nicht alleine aus der Treffgenauigkeit des Schützen, sondern eben auch aus der Reaktion des Wildes, der Geschwindigkeit des Pfeils sowie der Geschwindigkeit, mit welcher das Geräusch des Abschusses beim Wild ankommt. Bei zu großen Distanzen ist das Wild einfach nicht mehr da, wo es zum Zeitpunkt des Schusses war!

Im übrigen tötet der Pfeil so sicher wie die Kugel; was dem Pfeil allerdings fehlt, ist der starke kinetische Impuls. In diversen Ländern (z.B. Südafrika) wurde bereits die Bogenjagd mit der Gewehrjagd vorurteilsfrei verglichen und dabei festgestellt, daß sich die durchschnittlichen Fluchtstrecken kaum unterschieden!

Es gibt noch einen weiteren Unterschied: Schlechte Schüsse gibt es überall, bei der Gewehrjagd wie bei der Bogenjagd. Aber im Falle eines Falles verheilt ein glatter Schnitt sicherlich besser als eine Kugelwunde?!

Was nun die Wilderei anbelangt, so könnte man sich durchaus ein Beispiel an unserem Nachbarland nehmen. Dort muß jeder Pfeil gut sichtbar die Lizenznummer des Schützen tragen; das wird recht regelmäßig kontrolliert. Und man sollte sich tunlichst nicht mit unregistrierten (Jagd-)Pfeilen erwischen lassen. Das hat sehr schmerzhafte Konsequenzen; der Entzug der Lizenz gehört noch zu den geringeren Übeln. Folglich ist jeder Pfeil klar einem Schützen zuzuordnen. Das würde ich mir bei der einen oder anderen Kugel auch wünschen!

Grüßle

Nightmare (der nicht vom Hörensagen, sondern von eigenem Erleben redet!)
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Immer wieder lustig, wie diese Bogendiskussionen entgleisen.
dabei wärs doch sooooo einfach:

Bogenjagd auf Schalenwild sollte mal grundsätzlich erlaubt sein.
Weil kein Grund, der nicht auch für den Schuss mit Büchse und Flinte gilt, wirklich ausschließlich gegen die Bogenjagd spricht.

Das sich hier in D ein Hype darum entwickelt, wird allein schon das Reviersystem verhindern.

Wenn nun also der Kastljaga beim Sör Henry ins Revier auf nen Bock eingeladen wird,
und der Kastljaga auf die Idee käme mit nem Compoundbogen anzureisen,
dann kann der Sör Henry es dem Kastljaga ja ganz schlicht untersagen, in seinem Revier mit dem Flitzebogen zu pirschen.

Und was kann der Kastljaga dagegen machen ?
Richtig ! - Nüscht !
Er kann nur den Bogen gegen Büchse tauschen, oder schmollend heimfahren.

Andererseits wird auch der legendäre und begnadete Bogenjäger K. Astljaga kaum ein deutsches Standardrevier mit viel Reh und etwas schadenmachendem Schwarzwild pachten,
mit dem Plan, nur mit Pfeil und Bogen zu bewirtschaften.
Und auch noch weiter zu gehen, und die Donnerbüchsen aus dem Revier zu verbannen und den Mitjägern die Art des Bogens vorschreiben.
Das wird wohl in Praxis nicht lang gut gehen.

Was würde Deutschland verlieren, erlaubte man die Bogenjagd ?
Nix, weil immer noch Pächter und Förster und Eigentümer dies untersagen könnten.

Was würde Deutschland gewinnen, erlaubte man die Bogenjagd ?
Ein kleines bisschen Freiheit für den, dens interessiert ohne den, der es ablehnt wirklich einzuschränken.

Wäre das nicht schön in unserem Land - ein kleines bisschen Freiheit den Bürgern zuzumuten oder zuzugestehen - je nach Haltung zum Thema ?

Waihei und Gruß

Kastljaga
 
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Der Link geht leider nicht. Insoweit kann ich auch nicht wirklich auf das antworten, was du gesagt hast.
 
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Nach der Argumentation einiger Leute hier dürfte, etwas überspitzt formuliert, die Jagd eigentlich nur mit einem einzigen Waffentyp ausgeübt werden.

Eine KLB oder ein Gewehr mit ZF, das nicht mindestens 56mm Objektivdurchmesser hat, ist doch schließlich völlig ungeeignet, ganze Rotten auszulöschen und damit dem einzigen Zweck unserer waidgerechten Jagd, nämlich der "Regulation" unserer Schädlings äh Wildbestände zu dienen.....


Es lebe die Engstirnigkeit
 
Y

Yumitori

Guest
Moin,

... und nicht nur die Engstirnigkeit, nein, vor allem auch die Einstellung, die es verbietet, sich dazu zu bekennen F r e u d e an der Jagd zu haben, ohne allso gleich das TierSchG und dergleichen mehr zu bemühen.
M i r ist meine Vorstellung von Waidgerechtigkeit sehr viel wert - auch und vor allem der schnellstmögliche Tod des beschossenen Wildes. Was aber keinesfalls heisst,dass ich den Haupt- oder Kopfschuss ohne Not befürworte. Klar, er k a n n Sinn machen, aber generell lehne ich ihn ab. Auch, wei ler meinen Vorstellungen vom schnellen Blutverlust zuwiderläuft und er ausserdem in meinen Augen das unästhetsichste ist, was man sich vorstellen kann - nota bene, es geht hier
n i c h t um den Fangschuss!
Und also müsste ich wohl den Kopfschuss befürworten, wenn es alleine um die Nützlichkeit ginge. :30: :30:
Mag mir jeder, der so päpstlich denkt, gestohlen bleiben, mag jeder nach seiner Art und Facon jagen - aber mir nicht dreinreden - der gesetzgeber tut dies ja schon zur Genüge an allen möglichen Ecken und Enden - und über dessen Sinnhaftigkeit wird man an manchen Stellen trefflich streiten können.
Der einzige Grund, warum seinerzeit die Jagd mit Pfeil und Bogen untersagt wurde, war, dass man die Wilderei nicht fördern wollte. Natürlich Blödsinn, denn welcher Wilderer hält sich an Gesetze.Ich hab' schon Drecksäcke gesehen, die mit einer nagelbespickten Dachlatte hinter Junghasen und/oder Fasanen her waren....
Jtzt fehlt nur noch der Satz: "Wir sind doch nicht im "Wilden Westen"..." - Die im Westen, bei denen die Jagd das Überleben zu sichern hatte, haben teilweise mit Schlingen und Fallen gejagt, die weitaus "quälerischer" waren, als ein Pfeil dies jemals sein könnte.

Und wenn ein Forist den Buschmann mit seinen vergifteten Pfeilen anführt, so muss man wissen, dass die vergifteten Pfeile nicht deshalb vergiftet sind, weil der Pfeil nicht sofortt tötet, das Gift tut dies nämlich ebenfalls nicht sofort!
Das Gift macht das Wild langsamer und es dem Jäger möglich, das beschossene Stück einigermassen gut zu verfolgen. Ausserdem ist der Buschmann von der Konstitution her eher klein und schmächtig und kleine Pfeile mit noch kleineren Bögen sind besser zu transportieren.
Alles keine Argumente gegen die von mir und anderen Foristi akzeptierte Bogenjagd.
Man muss sich allerdings mit dem Thema von allen Seiten befassen und nicht alleine von der Seite des behörden- und gesetzestreuen Jagdscheininhabers ( wobei - wohlverstanden! - dies ja nicht unbedingt schlechte Jäger sein müssen!).

Können sollte man schon wollen dürfen, oder ? :31:

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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http://m.youtube.com/watch?v=buyE2sYXU5Y

Ganz nebenbei wird überliefert, dass Hill hier einen 120pfd Bogen führte. Der Todeskampf eines afrikanischen Bullen ( außer Hirntreffer) dürfte auch bei sonst guten Treffern nicht wesentlich kürzer sein, soweit meine Beobachtung aus einer Vielzahl überlieferter Safarifilmen realistisch ist.
 
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Auch wenn durch eine Diskussion hier keine Legalisierung erreicht wird, finde ich es wichtig das hier Toleranz entsteht. Denn das was die Mitglieder in diesem Forum besonders gut können, ist andere schlecht zu machen, häufig ohne wirklich Ahnung zu haben. :22:

Dabei sind wir doch alle auf der selben Seite. Wie es jeder einzelne Macht ist ja egal. Wir alle wollen Jagen, wir alle haben Spaß daran und wir alle wollen es für das Tier so leicht wie möglich machen abzutreten.

Ich finde nur Jäger sollten ein wenig offener und Toleranter für die Interessen ihrer Kameraden werden. Auch wenn es einem selbst nicht zusagt, heißt es ja nicht dass es nicht andere gibt denen es wichtig ist.

Die skandinavischen Länder haben Studien zur Wirkung von Jagdpfeilen durchgeführt und die Jagd daraufhin erlaubt. Also scheinen diese positiv ausgefallen zu sein, auch wenn ich keine selbst gelesen habe. Ich meine nur es gibt keinen vernünftigen Grund aus meiner Sicht diese Methode nicht zu zulassen.
 
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Wingman schrieb:
Die skandinavischen Länder haben Studien zur Wirkung von Jagdpfeilen durchgeführt und die Jagd daraufhin erlaubt.

So etwas wäre in Deutschland nicht möglich... Denn das hieße ja, dass bei einem Thema, bei dem es (im weitesten Sinne) um Waffen geht, sach- und faktenorientiert entschieden wird.

Ein Blick auf die Tendenzen unserer Waffenrechts-Gesetzgebung zeigt leider, dass da Fakten und Kausalitäten wenig bis nichts zählen.
 
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Die Umsetzung wäre äußerst schwierig.

Ich habe da mal ein paar Fragen.


Welche Energie brauchen wir auf 100m mit einer Langwaffe für Schalenwild?

Was bringt den so ein Bogen auf ca. 50m?

Eine Geschoss tötet in der Regel durch Verletzung lebenswichtiger Organe mittels Fragmentation und/oder Deformation. Ein Pfeil macht das wie? Was bedeutet dies dann für die Ausübung?

Können wir dann auch mit einem Revolver zur Kirrung?

Wird es mehr Nachsuchen geben?

Werden die Suchen länger?

Ich bin grundsätzlich dagegen, dass der Staat einem Vorschriften macht aber insgesamt sehe ich die Bogenjagd doch als fragwürdig an.
 
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bei Vorschriften meinst du sicher "nicht noch mehr davon" :17:
Die Gesellschaft braucht sie aber, selbst in noch freieren als der unseren.
mit der Wahl der Piraten könntest du das ändern helfen


Aus meiner Sicht gäbe es nicht nur jagdlich weit Wichtiges, als sich für die Zulassung der Bogenjagd stark zu machen.
NRW lässt grüßen
 
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@SirHenry:
So wollte ich es verstanden wissen.

Ansonsten von mir volle Zustimmung.

Ein Nachtrag zu den Piraten. Ich kenne weder deren Wahlprogramm noch wähle ich diese Partei (was sich bei vielen Bürgern nicht ausschließen muss :13: ). Aber die hatten einen tollen Zettel den ich nur kurz zusammenfassen will: "Dein Nachbar ist legaler Waffenbesitzer? Dann ist dein Nachbar ein gesetzestreuer und vertrauenswürdiger Bürger unseres Landes!"
 
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10 Jan 2012
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GruenerBaum schrieb:
@SirHenry:
Ein Nachtrag zu den Piraten. Ich kenne weder deren Wahlprogramm noch wähle ich diese Partei... Aber die hatten einen tollen Zettel den ich nur kurz zusammenfassen will: "Dein Nachbar ist legaler Waffenbesitzer? Dann ist dein Nachbar ein gesetzestreuer und vertrauenswürdiger Bürger unseres Landes!"

Das war die sog. "AG Waffenrecht" innerhalb der Piraten, die die Hoffnung hatte bzw. darauf hin arbeitete, endlich ein vernünftiges, nicht (Verbots-)ideologisch befrachtetes Waffenrecht in Deutschland realisieren zu können. Meines Wissens war dieser Versuch nicht erfolgreich, die zahlreich vorhandenen Grün-Ideologen, die sich auch bei den Piraten breitgemacht haben, haben diese Pro-Waffenbesitz-Politik wohl erfolgreich bekämpft. Auch insgesamt enttäuscht der "liberale" Ansatz der Piraten bitter, für mich sind das Grüne mit Schwerpunkt auf www/IuK-Techniken. Kann man bezüglich Waffenbesitz m.E. vergessen.
 

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