Blattjagd 2024

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Ich glaube wirklich das bringt nichts.

Hier sprechen grade bspw. Waldbesitzer (evtl. sogar Eigenjagdbesitzer?) die in einer unterdurchschnittlichen (!) Blattzeit morgens öfter (!) 2 Böcke hintereinander geschossen haben und Pächter-Enkel die nur freie Büchse im Familienrevier kannten mit Pirschbezirklern in der Großstadt, die 3 Kreuze machen um überhaupt irgendwie zur Jagd gehen zu können.

Hat 0,0 mit Jagdneid zu tun, das sind einfach Welten die nichts miteinander zu tun haben.

Allerdings könnte man teilweise auch mal versuchen sich die eigene Privilegiertheit zu vergegenwärtigen und nicht aus dieser Situation heraus permanent Jäger zu verunglimpfen die anders jagen müssen.
Ja, die Empathie der Menschen ist begrenzt. Vor allem wenn man das was zu erkennen wäre anerkennen müsste und es in sein eigenes Bild nicht passt (ist nicht nur bei der Jagd so). Wenn man sich in anderer Situation hineinversetzt, würde mann oft erkennen, dass möglicherweise nicht immer die Optionen zur Diskussion stehen die hier aufgezeigt und „gefordert“ werden.
 
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Ich bin froh wenn ich so einen zumindest auf der Kamera sehe 😃

Dann liegt es am Biotop. Den auch hier viel propagierten Zuchtgedanken mit "wir jagen selektiv, schießen schlechtveranlagtes und schonen gut veranlagtes", kannst du beim Rehwild getrost vergessen.

Schau aufs Alter (wenn du es kannst) und ansonsten ist das wichtigste das Geschlechterverhältnis für einen gesunden Wildbestand. Rehwildhege nach Trophäe und ja kein weibliches Wild schießen sind romantische Sonntagsjägergedanken um sich bei der Hegeschau gegenseitig die Taschen vollzuhauen.

Leider scheint Wildbiologie nicht ausreichend gelehrt und weitergebildet zu werden.

Wir haben ein stadtnahes Waldgebiet (Landeswald), was straff durchgejagt wird. Das Biotop ist für das Rehwild so gut, dass jedes Jahr "Rekordböcke" mit 500- 600g Trophäengewicht vorkommen. 2022 ein Bock mit ca. 700g. Offiziell bewertet und ausgepunktet auf der Landestrophäenschau SA in Langenweddingen, falls es jemand anzweifelt. Dort wird nichts, aber auch gar nichts selektiert beim Abschuss.
 
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Ich glaube wirklich das bringt nichts.

Hier sprechen grade bspw. Waldbesitzer (evtl. sogar Eigenjagdbesitzer?) die in einer unterdurchschnittlichen (!) Blattzeit morgens öfter (!) 2 Böcke hintereinander geschossen haben und Pächter-Enkel die nur freie Büchse im Familienrevier kannten mit Pirschbezirklern in der Großstadt, die 3 Kreuze machen um überhaupt irgendwie zur Jagd gehen zu können.

Hat 0,0 mit Jagdneid zu tun, das sind einfach Welten die nichts miteinander zu tun haben.

Allerdings könnte man teilweise auch mal versuchen sich die eigene Privilegiertheit zu vergegenwärtigen und nicht aus dieser Situation heraus permanent Jäger zu verunglimpfen die anders jagen müssen.
Verstehe deinen Punkt, mir zumindest ging es aber in keinster Weise um das Vermutete. Niemand verunglimpft hier gerade iwen…

Vllt ergänze ich meine Beobachtung zur heurigen Blattzeit, damit es nicht falsch aufgefasst wird:
- aufgrund der Witterung war die Aktivität der Böcke scheinbar vor allem Nachts und in den frühen Morgenstunden
- die Brunft ist vergleichsweise spät ausgelaufen
- Blatten war vor allem morgens vor den heißen Tagen erfolgreich
- Böcke sind vergleichsweise schlecht gesprungen, wenn das Wetter aber morgens gepasst hat, öfter mehrere

In Summe eine stark abweichende Blattzeit gegenüber den letzten Jahren.

Ich führe seit etlichen Jahren eine Art Blatttagebuch, in welchem die Witterung, Beobachtungen und Erlebnisse festgehalten werden. Das hat nichts mit Gschaftlerei zu tun, es sind schlicht Erfahrungen, die ich hier teile… vllt. Kann sich ja der ein oder andere JJ daran orientieren und sieht einen Mehrwert darin.

Und ja, gerade im Wald erlege ich über 50% des Bockabschusses in der Blattzeit. Ist aber kein Geprolle, sondern schlicht dem geschuldet, dass Anfang Mai Jährlinge wie Schmal scharf bejagt werden, und mehrjährige Böcke ausschließlich in der Blattzeit.
 
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bei mir ist die Blattzeit seit dem 1.8 gefühlt vorbei. In der letzten Juli Woche konnte ich 3 wunderbare Zukunftsböcke erlegen, seitdem habe ich keinen einzigen Bock mehr gesehen. Vermutlich die letzten 3 erlegt...

Wann hört ihr auf zu Blatten bzw. ab wann macht es keinen Sinn mehr?
 
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bei mir ist die Blattzeit seit dem 1.8 gefühlt vorbei. In der letzten Juli Woche konnte ich 3 wunderbare Zukunftsböcke erlegen, seitdem habe ich keinen einzigen Bock mehr gesehen. Vermutlich die letzten 3 erlegt...

Wann hört ihr auf zu Blatten bzw. ab wann macht es keinen Sinn mehr?

Bei mir war so am 09.08. Schluss,
Aktivität aber vorher schon merklich rückläufig.
 
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bei mir ist die Blattzeit seit dem 1.8 gefühlt vorbei. In der letzten Juli Woche konnte ich 3 wunderbare Zukunftsböcke erlegen, seitdem habe ich keinen einzigen Bock mehr gesehen. Vermutlich die letzten 3 erlegt...

Wann hört ihr auf zu Blatten bzw. ab wann macht es keinen Sinn mehr?
Ich denke so langsam sollte die Blattzeit überall vorbei sein....hier seit letzter Woche keinen Bock mehr anblatten können.
Generell niedrige Aktivität jetzt
 
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Oh ha, ich glaube wir sprengen bald den Faden und müssen "ausgesiedelt" werden.
Biotop ist enorm entscheidend fürs Rehwild, den "Zuchtgedanken" alleine am Trophäengewicht auszumachen ist Unsinn, aber wer dem Wild auch Ruhezeiten könnt, gut körperlich veranlagtes Rehwild schont, die Abschüsse in der Jugendklasse bei nachrangigen Jährlingen/Schmalen und Ricken und Kitze mit schlechterer Konstitution erfüllt und nicht jeden Bock vor dem Erntealter erlegt wird es nicht verhindern können, dass er anständige Trophäenträger im Revier hat. Wenn ich jeden Bock spätestens im 3-4 Kopf an der Wand altern lassen wird das nichts, man muss es schon aushalten können, dass ein gut veranlagter Bock mit fitter Kondition sich auch zeigt und sein "Revier" nicht durch wegducken behauptet.
Wie hier schon richtig angemerkt, die Gegebenheiten sind in jedem Revier unterschiedlich und wer die Musik zahlt... der eine muss, der andere kann, der nächste macht es anders, und wie man anhand pinus Beispiel sieht führen auch mehrere Wege nach Rom.

Unabhängig von der jagdlichen Umsetzung ist der Trend die "Rehwild-Selektion" zu verteufeln und als verstaubten Schwachsinn abzutun kontraproduktiv, egal wie und wann man es erlegt schadet es nicht, ein gut veranlagtes von einem schlecht veranlagten Reh unterscheiden zu können, die Altersklassen halbwegs richtig ansprechen zu können und Schmale von Alten, führende von nicht führenden Rehen etc. unterscheiden zu können. Die Bumm-Um Philosophie trägt manchmal Blüten bei der man froh ist, wenn männliche und weiblich richtig angesprochen wird. Die Unterschiede lernt man am lebenden Wild und da es das in manchen Gegenden nicht mehr braucht gibt man sich damit auch nicht mehr ab, da man sonst eine Chance liegen lassen könnte. Wie gesagt, es liegt auch an denen, die vielleicht ein ganz bisschen mehr über die Jagd und das Wild wissen, dieses auch weiter zu geben, Wild ansprechen lernt man am lebenden Wild, und nicht aus dem Buch, es kostet Zeit für beide Seiten.
Trotzdem soll ein jeder jagen wie er mag, ums Rehwild mache ich mir keine Sorgen ;-)
 
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bei mir ist die Blattzeit seit dem 1.8 gefühlt vorbei. In der letzten Juli Woche konnte ich 3 wunderbare Zukunftsböcke erlegen, seitdem habe ich keinen einzigen Bock mehr gesehen. Vermutlich die letzten 3 erlegt...

Wann hört ihr auf zu Blatten bzw. ab wann macht es keinen Sinn mehr?
Das hängt von vielen Faktoren (Witterung, Bestand, Geschlechterverhältnis,..) ab … habe aber schon einige Male reife Böcke bis zum 20.08. im südlichen D springen gesehen.

P.s. Ich wollte es mir eigentlich verkneifen, weil es zu nichts führt. Wer aber austeilt, wird auch einstecken können. Jagdliche Kultur und Respekt vor der Kreatur haben wenig damit zu tun, ob man in einer EJ, beim Staat oder in einer Genossenschaft jagt. Wenn das jagdliche Vermögen allerdings darauf beschränkt ist, Rehwild an der Ganzjahreskirrung (mit Technik) zu erlegen, und die Denkweise in etwa lautet „schieß ich ihn nicht, legt ihn der Nachbar um“, sollte man vllt zunächst mal in sich gehen, reflektieren, ansehen was andere machen etc. Pp , bevor man eine Neiddebatte aus purer Verbitterung anfängt. Hatte nicht jeder das Glück, das Jagen „anständig“ zu lernen, wer sich aber selbst aus Stumpfheit nicht weiterbildet, ist selbst dran schuld.

Mit „Zucht“ von Rehwild hat das noch weniger zu tun. Wer sich schlicht als Schädlingsbekämpfer identifiziert oder dafür hergibt, kann dazu auch einfach stehen. Sind ja genug davon auch hier in den Erlegerfäden unterwegs, die die einzig wahre Wahrheit des Waldumbaues erkannt haben und den Feind fleißig bekämpfen (etwas ironisch dabei finde ich immer, dass die wenigsten davon scheinbar selbst Wald besitzen, aber ihre Ideologie für andere Waldbesitzer ausleben wollen). Dass solche „Jäger“ oft in privaten Jagden keinen Anschluss finden, kann man in einem Moment der Ruhe vllt. auch mal ausgiebig reflektieren.

Niemand „muss“ jagen … wenn die Umstände oder Ansprüche mal nicht passen, kann man es sich auch schlicht mal sparen, sollte das den eigenen Vorstellungen und Werten nicht entsprechen. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing…
 
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Das hängt von vielen Faktoren (Witterung, Bestand, Geschlechterverhältnis,..) ab … habe aber schon einige Male reife Böcke bis zum 20.08. im südlichen D springen gesehen.

P.s. Ich wollte es mir eigentlich verkneifen, weil es zu nichts führt. Wer aber austeilt, wird auch einstecken können. Jagdliche Kultur und Respekt vor der Kreatur haben wenig damit zu tun, ob man in einer EJ, beim Staat oder in einer Genossenschaft jagt. Wenn das jagdliche Vermögen allerdings darauf beschränkt ist, Rehwild an der Ganzjahreskirrung (mit Technik) zu erlegen, und die Denkweise in etwa lautet „schieß ich ihn nicht, legt ihn der Nachbar um“, sollte man vllt zunächst mal in sich gehen, reflektieren, ansehen was andere machen etc. Pp , bevor man eine Neiddebatte aus purer Verbitterung anfängt. Hatte nicht jeder das Glück, das Jagen „anständig“ zu lernen, wer sich aber selbst aus Stumpfheit nicht weiterbildet, ist selbst dran schuld.

Mit „Zucht“ von Rehwild hat das noch weniger zu tun. Wer sich schlicht als Schädlingsbekämpfer identifiziert oder dafür hergibt, kann dazu auch einfach stehen. Sind ja genug davon auch hier in den Erlegerfäden unterwegs, die die einzig wahre Wahrheit des Waldumbaues erkannt haben und den Feind fleißig bekämpfen (etwas ironisch dabei finde ich immer, dass die wenigsten davon scheinbar selbst Wald besitzen, aber ihre Ideologie für andere Waldbesitzer ausleben wollen). Dass solche „Jäger“ oft in privaten Jagden keinen Anschluss finden, kann man in einem Moment der Ruhe vllt. auch mal ausgiebig reflektieren.

Niemand „muss“ jagen … wenn die Umstände oder Ansprüche mal nicht passen, kann man es sich auch schlicht mal sparen, sollte das den eigenen Vorstellungen und Werten nicht entsprechen. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing…
Bevor man über andere, zum Beispiel beim Staatsforst, urteilt sollte man unter diesen Umständen aktuell länger gejagt haben. Sprechen privilegiere (für die ich mich freue) über DIE ANDEREN. Was anscheinend recht oft der Fall ist, ohne zu wissen wie es wirklich ist…
 
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Ich kenne niemanden, der verurteilt wird, weil er bei den SF jagt ….
Wie dort manche jagen ist das, was mich und noch ein paar massiv stört (gibt es in den privaten Jagden übrigens auch zur Genüge, dort bleiben sie nur i.d.R. Nicht lange).
 
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Ich kenne aus dem forstlichen Umfeld ein paar private Eigenjagden die Rehwild nur als Schädlinge sehen, bei uns im Staatsforst Revier geht’s da was gemächlicher zu. Kommt sicher aber auch auf den Revierleiter an, der ist bei uns super.
 

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