Allen Erlegern Waidmannsheil!
Ich war am Freitag bei guten Freunden in Luxemburg zur Jagd eingeladen. Im ersten Treiben fiel nur ein Stück Rehwild, ich hatte keinen Anblick.
Nach dem Mittagessen im zweiten Treiben hatte ich insgesamt 6 Stück Rehwild im Anblick, das vierte, ein alleine laufendes Kitz, konnte ich beim verhoffen beschießen (anpfeifen funktioniert auch im Troll bei jüngeren Stücken). Leider bin ich etwas tief abgekommen, doch das Kitz lag kurze Zeit später. Vom Stand aus war die Freigabe "ein Stück Rehwild", so dass ich, weil ich eh nicht wußte was mit dem Stück war, den Finger bei den letzten beiden Stücken gerade ließ. Aber auch unabhängig davon wär ich dabei geblieben.
Die vorbeiziehende Treiberwehr konnte aber bestätigen, dass das Kitz beim Nachbarstand lag, und so konnte ich nur noch auf den glücklichen Umstand warten, dass Schwarzwild käme.
Kaum sind die Treiber vorbei, da höre ich schon das Geschrei: "Keiler! Keiler!" Und schon sehe ich die Bewegung zwischen der Buchen- und Birkenverjüngung. Genau über den Wechsel, der 20-30m vor meinem Stand herführt. Ich nehme wie oft geübt die Sau ins Glas, ziehe mit, und die Sau fällt im Schuss… Ich hab noch nie so gezittert wie nach dem repetieren und entspannen! Meine erste Drückjagd-Sau und gleichzeitig mein erster Keiler. Ca. 4 Jahre, aufgebrochen "nur" 65kg.
Da in Luxemburg Strecke legen nicht üblich ist, habe ich auch kein adäquates Erlegerfoto machen können. Beim Bergen mussten wir schnell an einer viel befahrenen Straße auf den Anhänger aufladen. Nach dem Treiben haben wir die Waffen deponiert, und wieder an der Jagdhütte angekommen war die rote Arbeit schon passiert. Also wird demnächst das erste Gewaff auf dem Brett einen Ehrenplatz bekommen. Dennoch konnten wir nachher die Strecke noch verblasen, und anschließend durfte ich die huldvolle Aufnahme in den Kreis der Luxemburger Schweinejäger über mich ergehen lassen! Aber alles sehr lustig und nicht übertrieben. Zum Glück hatte ich eh schon reichlich Bier mitgebracht (sitze so ein bißchen an der Quelle), und als Jagdkönig musste ich dann doch den ein und anderen Beschleuniger dazu mitnehmen. Den Fahrer hatten wir vorher schon besorgt. Ein grandioser Tag und ein tolles Erlebnis mit ner Menge netter Leute!