Hätte ja bereits angekündigt, dass gestern meine Lieblingsjagd anstand.
Aufstehen 05:00, Abfahrt 06:00, Ankunft 07:00. Nach kurzer Ansprache wie heute auf was gejagt wird, rückten wir schützen schnell, da gut organisiert ab. Gegen 08:00 hatte ich meinen Stand eingenommen. Mein Ansteller lies mich mit den Worten gehen, wenn ich nichts geschossen haben sollte, könnte ich auch vorkommen, da er davon aber nicht ausginge, sollte ich lieber warten. Meine Erwartungen wurden immer weiter in die Höhe geschraubt... Beim Angehen stand direkt an meinem Sitz bereits ein Rudel Damwild, welches aber flüchtete, jedoch von einem Schützen unterhalb von mir bereits beschossen werden konnte.
Kaum hatte ich mich eingerichtet, hörte ich auch schon Wild wechseln. Dem Gehör nach auf etwa 25m vor mir, aber durch die immernoch Laub tragenden Bäume konnte ich leider nichts sehen. Dieser Wechsel würde sicherlich 3 mal benutzt, ehe ich das erste Mal Anblick hatte. Hinter einer kleinen Kurve wechselte ein Schaufler mit einem kleineren Hirsch (Löffler oder Knieper) in den dichten Nebel hinein. Eine sichere Ansprache des kellnern Hirschs war nicht möglich, von einem Schuss ganz zu schweigen. Es dauerte nun etwas, bis mein Puls wieder Anstieg. Kurz nach einem Schuss und Hundegeläut hörte ich wieder Wild anwechseln. Natürlich hoffte ich auf Damwild oder Sauen, letztendlich kam aber ein Schmalreh aus der Dickung. Als es kurz verhoffte ließ ich fliegen. Ein ziemlich einfacher Schuss. Nicht weit und auf ein stehendes Reh, es fiel sofort um. Der Hund welcher mir mein Stück brachte kam kurz darauf zum Anschuss und genoss augenscheinlich eine kurze Pause. Gerade als er weiter jagen wollte, wurde wir beide wieder von dem Geräusch von anwechselndem Wild überrascht. Der Fuchs der kurz danach aus der Dickung kam und der Hund guckten sich gegenseitig an, ohne sich zu Bewegen. Leider war der Fuchs etwas verdeckt und auch ziemlich klein, sodass ich noch keinen Schuss antragen konnte. Das sich anstarren dauerte etwa 3 Sekunden, erst dann nahm der Hund die Verfolgung auf. Der Fuchs flüchtete in die Dickung und wollte einen anderen Wechsel über den Weg nehmen. Also drehte er in der Dickung kam wieder zu mir über den Weg... ... ... Ups er hatte den Graben übersehen.... Kroch also erst aus dem Graben, sodass er nun auch langsam genug war um einen sicheren Schuss abzugeben und kam doch nicht mehr über den Weg. Der Hund und ich hatten Freude aneinander, er brachte mir Wild, ich schoss es. Er kam zu mir an den Stand nach dem Motto gut gemacht Fremder, und jagde dann weiter. Aus dem Teil den er als nächstes bejagte, kam sichernd ein Stück Kahlwild. Ich nehme die Waffe hoch, stehe auf... Mist. Durch die eine Stelle gefrorenes Laub auf dem Stand die ich nicht beseitigte habe, hätte ich ein lautes knacken verursacht, sodass das Stück flüchtig das Weite suchte.
ich hatte mir von dem ersten Treiben etwas mehr erhofft, nicht an Strecke, sondern an Sauen und Damwild, aber so ging ich dich zufrieden in die Mittagspause.
Nach einer 90 minütigen Stärkung würden wir zum zweiten Treiben gebeten. Dort hatte ich einen Stand der voll im Nebelstand, sehr idyllisch wirkte, aber sich nicht unmittelbarer Nähe zum Kerngebiet befand. Ich richtete mich also wieder ein, hörte schon die ersten Schüsse in der Umgebung, war eigentlich mit den Gedanken noch woanders und plötzlich kam da ein Rudel. Erstes Stück Schaufler, nicht frei, zweites Stück Alttier, eventuell frei, drittes Stück Spießer, frei, viertes Stück Knieper oder Löffler, ist mir egal - vorher schieße ich den Spießer, kann ich weniger falsch machen, 5 Stück nicht eindeutig zu erkennen. In der Gefahr aus dem Weg zu gehen ein führendes Tier zu schießen, erlege ich den Spießer. Kammerschuss, liegt.
Danach passiert das, was nur passiert wenn es entweder läuft, oder man mit der Jagd einfach immer Glück hat.
Das restliche Rudel flüchtet, mit Kalb - das konnte ich nun ansprechen - nach links und verschwindet im Wald. Der Knieper flüchtet als Einziger nach rechts und stellt sich breit auf meine Schneise. Nun konnte ich ihn auch sicher als Knieper ansprechen und schieße mein viertes Stück am Tage und meinen 2 Damhirsch binnen 10 Sekunden.
Leider ist der Hirsch nicht an Ort und Stelle verendet, sondern ist noch außer Sichtweite, jedoch direkt an den Weg zum bergen gekommen, ehe er auch mit Kammerschuss verendete. Nun hatte ich noch 2 Stunden auf dem Sitz. Ich hatte zwar noch Anblick von zwei Füchsen und einem Kitz, jedoch kam ich nicht mehr zu Schuss.
Mit meinem Ansteller, habe noch schnell aus meinem Flachman einen Schluck getrunken, er hatte 2 Kälber und eine Sau, ehe wir zurück zum Streckenplatz fuhren.
Das letzte Treiben hatte keinen Hahn in Ruh und fand bei bester Stimmung im Dorfgemeinschaftshaus statt. Ich durfte meine Geschichte noch ein paar Male erzählen und bin es trotzdem nicht müde zu betonen... Das ist meine Lieblingsjagd!