Heute war ich, wie eigentlich jeden Samstag in der Saison, auch wieder im Einsatz.
Wieder war es beim Staat, der selbe Revierleiter wie letzte Woche, diesmal allerdings in einem anderen Gebiet. Trocken bei leichtem Hochnebel und ca. 5°, für mich optimale Bedingungen. Mein Treiben war schön im Hang, Erinnerungen an die alte Heimat und das Sauen schubsen in den Moselhängen kamen mir recht schnell in Erinnung.
Fehlten eigentlich nur Brombeeren. Und wie soll ich sagen, es gab sie. Mehrfach...
Nach 10 Minuten kam ich an den ersten Brombeerverhau im Hang. Während mein Cocker und ich uns mühsam ducharbeiten knallt es unten im Tal 4x, keine 5 Minuten drauf am selben Stand wieder 4x. Ich kämpfe mich weiter durch den Verhau, da klingelt mein Handy, der Revierleiter. Der Schütze unten im Tal steht quasi bis zu den Knien in den Sauen, ich solle ihn bitte unterstützen, 4 Sauen liegen bereits, weitere ziehen um seinen Stand in den Dickungen, sein vom Stand geschnallter Hund braucht dort Hilfe. Während wir telefonieren kommt von unten ein Überläufer den Hang hoch und will sich quasi direkt vor meinem Hund in den Brombeeren einschieben. Ryan findet diese Idee jedoch nicht so gut und zusammen mit einem Wachtel bringt er die Sau auf die Läufe, sie fällt beim nächsten Schützen quasi direkt vor den Hunden.
Also runter ins Tal zum Schützen. Leider ist beim ihm in den Dickungen nichts mehr los, die Sauen sind mittlerweile weiter gezogen, aber immerhin liegen ja schon mal 4.
Also gehts weiter im Treiben. Immer wieder arbeitet Ryan Fährten, aber direkt ans Wild kommt er nicht. Der übernächste Schütze hat auch eine Sau erlegt, bei einer weiteren verbreche ich den Anschuss und gehe die Schweissfährte ca. 30m aus, sie ist aber nicht in Sichtweite verendet. Mittlerweile bin ich doch ziemlich an der Rand des Treibens gekommen, auf einem Weg will ich wieder zurück auf die ursprüngliche Route. Dabei komme ich wieder, naja Dickung kann man sowas nicht nennen, an ca. Knie hohen Brombeeren vorbei. Ich bin mit den Hunden keine 5m dran vorbei, drehen beide Hunde um, um dann dort Standlaut zu geben.
Hat sich doch tatsächlich darin ein Frischling eingeschoben und sich von mir auf nicht mal 5m Entfernung überlaufen lassen. Auch der Frischling hält dem Druck der Hunde nicht stand und nimmt reiss aus, er fällt vor den Hunden beim Schützen mit den 4 Sauen, allerdings als mittlerweile siebte Sau. Kurz darauf ist das Treiben vorbei, leider bekommt sich mein Hund ganz am Ende mit einem Wachtel noch kurz in die Haare, ein kleiner Schmiss an der Nase ist aber die einzige Blessur.
Hat zwar relativ viel am Anfang geschweisst, aber auf über 200 Jagden seine einzige "Verletzung" bisher. Am Auto angekommen heisst es dann umziehen, raus aus den durchgeschwitzten Klamotten und heim fahren, Strecke legen ist leider dank Corona derzeit nicht möglich.
Am Ende vom Tag liegen 16 Sauen und 3 Rehe, in meinem Treiben sind 10 Sauen gefallen, 7 davon auf einem Stand.
Ryan liegt jetzt unter mir und stellt den Sauen im Schlaf schon wieder nach, wie ich an seinen Bewegungen erkenne. Nächste Woche sind wir Freitag und Samstag unterwegs, ich bin gespannt, wie es dann wird.