Ohne Wertung der Angelegenheit und einer Parteiergreifung hatte ich für mich ein paar Grundregeln im Umgang mit meinem Arbeitgeber.
43 Jahre auf demselben Platz, also ein sattelfester Sesselfurzer.
Regel Nr. 1: Keine Geschäfte mit meinem Arbeitgeber, selten mal Brennholz und ganz selten mal ein selbst erlegtes Stück, immer von Dritten gewogen.
Bis zur Ruhestandsversetzung habe ich gerne gearbeitet und bin genauso gerne zu neuen Ufern aufgebrochen (zur Landwirtschaft übergelaufen, nicht nur wegen dem Bäuerinnenkalender
). Dann hieß es Platz machen für Nachfolger, sowohl in beruflicher wie auch in ehrenamtlicher Hinsicht.
Ja ich hätte bestimmt auch weiterhin einen guten Pirschbezirk im Rotwildkerngebiet bekommen.
Der größte Feind eines Försters ist der Nachfolger und Vorgänger, also bin schon mal froh da drüber zu stehen, weil ich eben kein Förster bin.
Ich habe alle Zelte abgebrochen. Wenn ich heute mal meine ehemalige Arbeitsstelle besuche, dann mit den Worten: Keine Angst, bin nur zu Besuch, ich geh gleich wieder. Ich bekomme immer einen Kaffee und werde zu den Jagden eingeladen. Man ist froh die alten Weggefährten wieder zu treffen.
Man muss auch einmal loslassen können. Egal wer nun bei Parteien welche Schuld trägt: Die neue Stelle als Naturschutzwacht wäre für mich auch in meinem Fall keine Option, obwohl es bestimmt keine Altlasten zwischen mir und meinem Arbeitgeber gibt.
Wieviel Zeit bleibt einem nach der Ruhestandsversetzung noch? Wir wissen es nicht. Da suche ich mir eine Tätigkeit ohne sichtbares Konfliktpotential.
Als Berufsjäger hängt man natürlich an so einem Stückchen Erde, das verstehe ich auf der anderen Seite auch. Dann gilt es eben abzuwägen.