Auch enttäuscht von Drückjagd beim Sachsenforst?

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Bei Traditionen, so schön und eingefahren sie auch sein mögen, sollte man den Zweck, der ursprünglich einmal dahinterstand, prüfen.

Jagd, die sich wesentlich durch Pathos definiert und dem getöteten Wild Pseudoehrweise zukommen lässt, wurzelt zu erheblichen Anteilen in einer nicht nur jagdlich dunklen Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Jagdsignale waren zu einer Zeit ohne präzise Uhren (von einer SMS gar nicht zu reden) überlebenswichtig, heute sind sie halt nur noch schön. Bei internen KleinDJ kann ich darauf verzichten, da steht Jagderfolg und Hygiene ganz oben. Bei größeren DJ zu blasen und Strecke zu legen nebst Überreichung von unblutigen Brüchen ist in Ordnung. Desorientierte Proleten (darunter subsumiere ich schreiende Treiber genauso wie saufende Jäger) haben auf einer DJ nichts zu suchen.
Leider ist es so, dass ein Teil der jagdlichen Traditionen kontraproduktiv für eine zukunftssichere Gestaltung der Jagd sind. Diese nicht mehr zu praktizieren, ist ein Vorteil.
 
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.

Zu der Geschichte mit Böcken etc. auf 4 von 6 Jagden waren Böcke Teil der Strecke, ich glaube nicht, dass jemand da extra einen Bock erlegt hat (außer vill. der neidische Nachbar). Außer 1 mal gab es immer ein WmH sowie einen Bruch.
In einem Leserbrief stand letztens sinngemäß:

Wenn Selbstanzeigen und Strafgebühren propagiert werden sollte man den Finger gerade lassen und im nächsten Jahr dankend Absagen.
Allerdings sollten sich die Jagdherren dann nicht über zu geringe Strecken beschweren (kam bei mir 1 mal vor).

Gruß

Johannes[/quote] Das ist also die neue Jagdkultur ?! DJ-Besuche nur dann,wenn garantiert ist,daß ich bedenkenlos,ohne Konsequenz und mit kräftigem Weidmannsheil den Bock zur Strecke legen darf,obwohl dies ja nach geltendem Recht....Hauptsache viel Strecke.Und auf Jagdeinladungen steht dann:Wir jagen auch Böcke während der Schonzeit.Reh ist Reh ! Wenn`s nicht draufsteht,geh ich lieber gar nicht erst hin.Oder wie?
 
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Hallo!

@waldgeist:
Ich wollte nur darstellen wie ich die Jagden erlebt habe, eine Wertung habe ich nicht vorgenommen. Das würde ich mir mangels Erfahrung auch nicht zutrauen.

Dass man im Zweifel den Finger gerade lässt sollte selbstverständlich sein, ist aber offensichtlich in der Praxis nicht immer der Fall.
Ich habe bei den Jagden gesehen das gerade dort wo vorher auf Moral gemacht wurde auch Sachen abgingen die man nicht unbedingt gutheißen kann - wie eben das von Dir beschriebene (denn dort gerade wurden Brüche überreicht, also widersprüchlich gehandelt).

Ich bitte die Erfahrenen Jäger darum zu berichten, wie solche Situationen bei Ihnen gehandhabt werden, damit ich mir ein Bild machen kann.
Bis jetzt halte ich aber eine Strafanzeige für überzogen, ein schlechtes Gewissen und eine Entschuldigung hingegen sind das mindeste.
Wie heißt es doch: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein".

Waldgeist hat Recht wenn er moralisch das in Frage stellt was ich erlebt habe.

Gruß

Johannes
 
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waldgeist schrieb:
.

Zu der Geschichte mit Böcken etc. auf 4 von 6 Jagden waren Böcke Teil der Strecke, ich glaube nicht, dass jemand da extra einen Bock erlegt hat (außer vill. der neidische Nachbar). Außer 1 mal gab es immer ein WmH sowie einen Bruch.
In einem Leserbrief stand letztens sinngemäß:

Wenn Selbstanzeigen und Strafgebühren propagiert werden sollte man den Finger gerade lassen und im nächsten Jahr dankend Absagen.
Allerdings sollten sich die Jagdherren dann nicht über zu geringe Strecken beschweren (kam bei mir 1 mal vor).

Gruß

Johannes
Das ist also die neue Jagdkultur ?! DJ-Besuche nur dann,wenn garantiert ist,daß ich bedenkenlos,ohne Konsequenz und mit kräftigem Weidmannsheil den Bock zur Strecke legen darf,obwohl dies ja nach geltendem Recht....Hauptsache viel Strecke.Und auf Jagdeinladungen steht dann:Wir jagen auch Böcke während der Schonzeit.Reh ist Reh ! Wenn`s nicht draufsteht,geh ich lieber gar nicht erst hin.Oder wie?[/quote]

schon wieder dieses saudumme gewäsch von absichtlichem böckeschießen, er hat doch geschrieben dass er niemandem unterstellt einen bock absichtlich erlegt zu haben.
wenn rehe bei drückjagden freigegeben sind und dann mal eben ein bock liegt ist das halt so, muß nicht sein aber verhindern lässt es sich eben nie 100%.
 
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schon wieder dieses saudumme gewäsch von absichtlichem böckeschießen, er hat doch geschrieben dass er niemandem unterstellt einen bock absichtlich erlegt zu haben.
wenn rehe bei drückjagden freigegeben sind und dann mal eben ein bock liegt ist das halt so, muß nicht sein aber verhindern lässt es sich eben nie 100%.

gehe selbst auf keine Drückjagd mehr. Bin nicht so der Bewegungsschütze, aber kann nur beipflichten.

Hab letztes Jahr sogar beim Ansitz aus Versehen einen Bock in der Schonzeit geschossen. Jedoch nach besten Wissen und Gewissen. Und ich bin jetzt keiner der auf 50ha mit Begehungsschein jagd und 2 Rehe pro Jahr schießt. Aber scheinbar bin auch ich nicht davor gefeit.
Wenn auf der Drückjagd einer aus Versehen geschossen wird---was soll es.

Nur wer absichtlich drauf hält, dem gehört ..............
 
A

anonym

Guest
Zum guten Handwerk gehört auch seinen Rehwildabschuß vom Ansitz
zu tätigen.

Rehwild hat auf der Freigabe bei einer Drückjagd nichts verloren.
Leider ist diese Unsitte beim Forst gang und gäbe.
Deshalb fordern manche Verantwortliche von Forst oder auch die Schießer vöm ÖJV den Bock bis Januar frei zu geben. Dann kann jeder Blinde auf Rehe schießen, gleich ob hochflüchtig.
 
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GP-Pfalz schrieb:
Dann kann jeder Blinde auf Rehe schießen, gleich ob hochflüchtig.
Ich war noch nie auf einer DJ mit Rehwild frei, wo die Ansage nicht war "alle 4 Läufe am Boden". (was der einzelne Schütze draus macht...)

Ich möchte hier aber unseren Hinack unterstützen. Wenn man die armen Bambis und sonstiges Gefleuch schon totschießt, ihr Schweiß unterm Trecker durchfließt, dann wenigstens ordentlich als Hubertusmesse zelebriert. :mrgreen:
 
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[quote="frodo"
Ich möchte hier aber unseren Hinack unterstützen. Wenn man die armen Bambis und sonstiges Gefleuch schon totschießt, ihr Schweiß unterm Trecker durchfließt, dann wenigstens ordentlich als Hubertusmesse zelebriert. :mrgreen:[/quote]

Jo, und ordentlich Schwedenfeuer an den 4 Ecken beim Strecke legen.

Und wehe da rennt einer rum und schneidet die Brüche für bspw. 60 Schützen.
Abgeknickt und abgebrochen und noch dreimal dran gerissen, so gehört sich das. 8) :lol:
 
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waldgeist schrieb:
[ Kann man auch anders sehen:Wen Du nicht Bock von Ricke unterscheiden kannst,dann laß gefälligst den Finger gerade oder besuche mal lehrreiche Seminare.Dort sagt man Dir hoffentlich auch,daß man nur dann abdrücken sollte,wenn man auch sicher ist,auf was man anlegt. )

Ich weiß nicht, ich weiß nicht, entweder gehörst du zur Hardcorefraktion der weidheuligen (kein Verschreiber), oder du warst noch nie auf einer Drückjagd.
 

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