ASP in Deutschland aktuell

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Das große Problem mit der ASP in Hessen ist in meinen Augen, daß sehr viele Jäger aus NRW in Hessen jagen. Viele davon mit Bezug zur Landwirtschaft oder die erlegten Sauen werden in NRW verarbeitet und verwertet. Hoffentlich kommt es nicht zu Virusverschleppungen!
 
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Nachdem sich herausgestellt hat, daß der Virusstamm der Sau bei Rüsselsheim in Deutschland bis jetzt unbekannt ist und aus Südosteuropa stammt, ist es doch nur eine Frage der Zeit bis irgendwo ein LKW Fahrer vom Balkan seinen Müll an anderer beliebiger Stelle verteilt.
Wenn wir den Bestand so weit runter bringen, daß das Virus keine Chance mehr hat reden wir von einer Sau auf 100ha....
Glaubt da jemand dran?
Hessen hat 21.100qkm Fläche, das würde bedeuten es gäbe dann im ganzen Land nur 21.000 Stück nach notwendiger Reduktion, über alle Flächen inkl. Straßen und bewohnt Gebiete hinweg.
Im Jagdjahr 22/23 wurde in Hessen 53.000 Sauen erlegt.
Das ist kaum der Zuwachs würde ich behaupten. Das Problem lässt sich nur punktuell mit Jagd lösen. Letztlich muss sich die Seuche totlaufen um effizient das ganze zu beenden.
Dannach beginnt es wieder von vorn, wie da normal in de Natur ist, auch wenn das sicher keinen Spaß machen wird, weil die Hausschweinbestände auch kaum davor zu schützen sind.
 
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Nachdem sich herausgestellt hat, daß der Virusstamm der Sau bei Rüsselsheim in Deutschland bis jetzt unbekannt ist und aus Südosteuropa stammt, ist es doch nur eine Frage der Zeit bis irgendwo ein LKW Fahrer vom Balkan seinen Müll an anderer beliebiger Stelle verteilt.
Das Risiko haben wir schon seit Jahren.
Wenn wir den Bestand so weit runter bringen, daß das Virus keine Chance mehr hat reden wir von einer Sau auf 100ha....
Glaubt da jemand dran?
Unser Landkreis hat 63.000 ha. Wenn da pro Jahr ohne Steigerung 700 Sauen erlegt werden dann ist das der Zuwachs von sagen wir mal 300% des Grundbestandes. Also unser Grundbestand beträgt dann etwa 230 Sauen auf 63.000 ha. Das ergibt einen Grundbestand von rd. 0,35 Sauen pro 100 ha. Wir lagen mal bei einem Abschuss von 1.900 Stück. So jetzt kann man noch ein bisschen hin und her schieben. Bis zur Solldichte von 1 Sau pro 100 ha ist noch Luft.
Hessen hat 21.100qkm Fläche, das würde bedeuten es gäbe dann im ganzen Land nur 21.000 Stück nach notwendiger Reduktion, über alle Flächen inkl. Straßen und bewohnt Gebiete hinweg.
Im Jagdjahr 22/23 wurde in Hessen 53.000 Sauen erlegt.
Das ist kaum der Zuwachs würde ich behaupten.
Das sehe ich auch so.
Das Problem lässt sich nur punktuell mit Jagd lösen.
Machen ist wie wollen, nur krasser. Ich habe immer an die Nachtzieltechnik geglaubt, hab gestritten, man wollte mich vom BJV aussschließen. Ich habe auch an die Wirkung der Prämie geglaubt. Niemand lässt mehr einen Frischling laufen.

Anderes Bespiel zur Untermauerung meiner These:
Ich jagte schon in CZ als es in Zlin losging. In dem Revier wo ich mitjagte, machten wir jedes Jahr eine große Gästejagd. Es lagen immer beständig so 5-10 Sauen, dazu Rotwild, Sika und Damwild. Viele Sauen wurden jedes Jahr vorbeigeschossen aber es waren immer welche in den Treiben.
Dann bekam man in CZ pro Sau 1000 kc Prämie. Am Tag vor der Drückjagd wurde unter optimalen Bedingungen mit Neuschnee drei Tage alt das ganze Revier abgefährtet, um zu wissen wo sie stecken. Wir fährteten auf 2000 ha eine einzelne mittelstarke Sau!
Letztlich muss sich die Seuche totlaufen um effizient das ganze zu beenden.
Tut sie aber offensichtlich nicht so ganz nach Plan. Sonst müssten wir doch in dhaten alten Befallsgebieten einen Nullbestand haben?
Die KSP hat Tabularasa gemacht, dann ist es so wie Du sagst.
Dannach beginnt es wieder von vorn, wie da normal in de Natur ist, auch wenn das sicher keinen Spaß machen wird, weil die Hausschweinbestände auch kaum davor zu schützen sind.
Die ASP wird sich als lokale Wildseuche etablieren, bei der ersten Welle ist sicher die Mortalität am höchsten. Nachdem das Virus immer irgendwo vorhanden ist, wird es vorbei sein mit der Schweinezucht mancher Jäger. Je schneller der Bestand ansteigt, umso schneller kommt wieder die Bremse.

Ich werde in diesem Jahr bestimmt wieder in BUG sein. In dem Revier gab es einen völligen Zusammenbruch des Bestandes. Auf einmal wanderten wieder von irgendwo her Sauen ein, zufällig als wir unten waren. Im Morgengrauen wechselte eine starke Rotte über unseren Weg, . Die Berufsjäger freuten sich. Sauen waren aber nicht frei. Bin gespannt wie sich die Situation heuer entwickelt.
@prinzengesicht bitte korrigiere mich
 
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Moin,

es gibt anscheinend genug Jäger, die die ASP "nur als Wildseuche und Gefahr für die Schweinebestände" sehen.
Die Wissenschaftlerin des FLI - Frau Dr. Sandra Blohm - sieht das ganz anders. Für sie ist die ASP vergleichbar mit EBOLA beim Menschen...
Das heißt, dass die Tiere extrem leiden... und wir allein aus diesem Grund eingreifen müssen (dem Schöpfer im Geschöpfe ehren)!
Die infizierten Tiere leiden extrem und deshalb müssen wir Jäger alles in unserer Macht tun, um das Leiden zu beenden - nicht nur aus monetärem Denken, sondern weil wir es der Kreatur schuldig sind (so sehe ich das auch).

Mal darüber nachdenken!!

munter bleiben!!

hobo
 
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Man braucht keine riesigen Maisschläge, um ASP einzuschleppen. Ein angebissenes Wurstbrötchen in die Pampa geworfen reicht völlig aus, wenn die Wurst von einer erkrankten Sau stammte. Deswegen soll man ja Lebensmittel nicht von irgendwo importieren und auch nicht irgendwo entsorgen, auch nicht am Luderplatz.
 
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Man braucht keine riesigen Maisschläge, um ASP einzuschleppen. Ein angebissenes Wurstbrötchen in die Pampa geworfen reicht völlig aus, wenn die Wurst von einer erkrankten Sau stammte. Deswegen soll man ja Lebensmittel nicht von irgendwo importieren und auch nicht irgendwo entsorgen, auch nicht am Luderplatz.
Erzähl das den Südosteuropäischen Spargelstechern.
 
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@colchicus wenn ich hier 100€ pro Sau bekommen würde , gäbe es bei mir jede Woche Frilli 😂😂.
Bei 50 erlegten Sauen eine schöne Summe ,nur schlägt halt das Finanzamt auch da zu. 😢

Gruß Seppel
Wenn Du weißt was ein tschech. Rentner bekommt, dann weißt Du was er gemacht hat. Ach komm nicht wieder Schwarzmalerei! Es ist eine Aufwandsentschädigung, mach mal eine Rechnung für "Willy Würger vom Finanzamt" auf.
Unser "bestes" Revier hatte eine Jahresstrecke von 110 Sauen. Mit der Prämie waren es immer noch 60. Wer natürlich Wildschäden aus der Portokasse bezahlt und sich die Sau als Spaßwild haben will, der denkt anders. Diese Jäger sind unser Problem.
 
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Da reicht schon der osteuropäische LKW Fahrer.
Egal, diese Infektion kam nicht aus Deutschland, sie wurde eingeschleppt. Da dort Spargelgebiet ist, liegt für mich die Wahrscheinlichkeit sehr nahe, dass Erntehelfer Wurst aus der Heimat in der Pause verzehrt haben. Es reicht ein Stück weggeworfenes Restbrot, des Nachts aufgenommen durch eine hoffentlich einzelne Sau. Die Bauern, die ihre Erntehelfer dahingehend nicht instruieren (filzen), tragen sehr wahrscheinlich eine große Mitschuld auch für zukünftige Ausbrüche. Es wird immer wieder geschehen und es wundert mich sehr, dass es so lange gedauert hat.
 
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Wer in den Sicherheitsbereich darf, kann sich auch gerne die beschlagnahmte Marschverpflegung der mit dem Flieger angereisten Touristen in einem deutschen Flughafen seiner Wahl anschauen. Spargelstecher sind da nicht so oft dazwischen, eher Einwohner deutscher Landstriche, die einfach ihre gewohnten Lieblingsspeisen von Oma im Urlaub einpacken lassen. Spekulationen, wem die weggeworfene Wurstsemmel mal gehört hat, erspare ich mir. Das ist ja noch schlimmer als die Frage, welcher Zahn der Kreissäge der gefährlichste ist.
 
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Diese Jäger sind unser Problem.
Was ist den wirklich "unser Problem" in einem Land was auf billigste osteuropäische Transportketten und Lohnsklaven baut und nicht mal Mülltonnen, gezäunte Parkplätze oder flächendeckende ASP Beprobung vorhält? Sollen sich LKW Fahrer und Spargelstecher im Restaurant versorgen? Hast du überhaupt ne Ahnung was ein osteuropäischer Spargelstecher hier netto verdient? Der macht den Job, damit er etwas Geld mit nach Hause nimmt und nicht um es in teure deutsche Lebensmittel umzusetzen.

So was ergibt sich zwangsläufig aus einer Lohn- und Preisdifferenz. Was Deutsche an billigen Lebensmitteln aus Polen und Tschechien rausschleppen oder umgekehrt ins teure Norwegen mitnehmen muss man ja nicht erklären.

Spaßjäger bin ich auch, ich könnte mein bereits kräftig versteuertes Geld und die viele Zeit auch zum Golfplatz oder auf Jagdreisen tragen. In ein leer geschossenes Revier zwecks ASP Prävention und Klimarettung oder um den Wolf zu nähren finde ich aber einfach nicht so spannend. In einem weiteren Präventionsschritt könnte man ja auch Jagdreisen in osteuropäische ASP Länder einstellen. Finden bestimmt viele nicht lustig.
 
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Egal, diese Infektion kam nicht aus Deutschland, sie wurde eingeschleppt. Da dort Spargelgebiet ist, liegt für mich die Wahrscheinlichkeit sehr nahe, dass Erntehelfer Wurst aus der Heimat in der Pause verzehrt haben. Es reicht ein Stück weggeworfenes Restbrot, des Nachts aufgenommen durch eine hoffentlich einzelne Sau. Die Bauern, die ihre Erntehelfer dahingehend nicht instruieren (filzen), tragen sehr wahrscheinlich eine große Mitschuld auch für zukünftige Ausbrüche. Es wird immer wieder geschehen und es wundert mich sehr, dass es so lange gedauert hat.
Konnte es daran liegen, dass die Erntehelfer so wenig verdienen und deshalb ihre eigene Nahrung aus der Heimat mitbringen? Mal das Problem von der anderen Seite betrachten?
 

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