Apport Übergabe

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@DKDK
Ziel ist ja, dass man einen sehr zuverlässigen Helfer bei der Jagd hat.:thumbup:

Dein erster Satz sagt alles. Ein nicht zuverlässiger "Gelegenheitsbringer" ist nicht meins. Ob der Kopf meines Hundes beim Kommando Down auf den Vorderpfoten liegt, ist mir Sch**egal, aber ob mein Hund gehorsam ist und ich mich auf ihn verlassen kann nicht.
Ich jage auch viel auf/an Sauen und da ist ein nicht gehorsamer Hund lebensgefährlich, für sein Leben und meine Gesundheit. Und Apport heißt Apport und gut!
Jeder soll ausbilden, wie Er/Sie mag, so lange das Resultat stimmt, ist es ok. Doch bei vielen stimmt es nicht und die sollten vielleicht mal bei einem "klassischen Deutschen Jägerlein" nachfragen, wie es geht.

Horrido
 

z/7

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Es ging schlichtweg um Krücken, die zur Ausbildung benutzt werden (weil ja so über einen Zwischenschritt wie "fest" geschimpft wurde). Bisher aber konnte mir z.B. immer noch niemand erklären, warum so viele den Zeigefinger für das Kommando sitz benutzen?
Oder ein Schenkelklopfen, damit der Hund Fuß geht.... Die Liste ist beliebig zu verlängern....
Das sind doch zwei Paar Stiefel: Der Zeigefinger oder das Schenkelklopfen sind einfach optische/akustische Signale, die dasselbe bedeuten wie ein bestimmter Befehl. (Sehr praktisch, weil man den Hund damit unauffällig ohne zu reden führen kann, beim Pirschen z.B. Das hat Dir tatsächlich noch nie jemand erklärt?)

Das "Fest" soll einen Teil der Apporthandlung korrigieren (Zwischenschritt????).

Ich schreib bewußt "soll", weil es beim Hund sehr wahrscheinlich ebenso als alternatives Signal für dieselbe Sache ankommt. Gedacht ist es aber anders, in Unkenntnis hündischer Vorstellungswelten und Verständnismöglichkeiten.
 
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Das sind doch zwei Paar Stiefel: Der Zeigefinger oder das Schenkelklopfen sind einfach optische/akustische Signale, die dasselbe bedeuten wie ein bestimmter Befehl. (Sehr praktisch, weil man den Hund damit unauffällig ohne zu reden führen kann, beim Pirschen z.B. Das hat Dir tatsächlich noch nie jemand erklärt?)

Genau, beim Pirschen ein bisschen auf die Schenkel klopfen.... Naja...
Tatsache ist, dass diese Krücken als Hilfsmittel, vermeintliche Verstärkung benutzt werden. Es hilft mir ziemlich wenig, wenn mein Hund nur sitzt, wenn er mich anschaut. Anders geht es ja dann nicht, weil er ja den erhobenen Zeigefinger nicht sieht.

Den Rest verstehe ich jetzt nicht?

Petra
 
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Eigentlich mag ich ja was Petra schreibt, aber das verstehe ich nicht wirklich. Ich muss mir z. B. nicht wie bekloppt auf denn Oberschenkel klopfen, zum anderen arbeitet mein Hund ja mit mir zusammen und fragt sogar bei sichtigem Wild mit Blickkontakt ab was denn jetzt geht. Aber auch beim Pirschen bzw. gerade da hält er sehr engen Blickkontakt weil er weiß, daß Kommandos nonverbal kommen. Da machen Handzeichen zum Führen Sinn. Ich habe sogar ein Sichtzeichen für Down, oder pfeifst du deinen Hund auf der Pirsch runter, wenn du alleine weiter willst? Ich kombiniere bei jedem Kommando Sichtzeichen und Lautäußerung, selbstverständlich muss auch irgendwann jedes für sich eingeübt werden. Das gibt mir eine größere Palette den Hund zu führen und zu lenken und das ist gut so.


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Wir sind uns doch gar nicht uneinig, aber irgendwie wird das Ganze jetzt völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Ursprung war, dass Bora es ins Lächerliche gezogen hat bezüglich des Festhaltens eines Apportels einen Zwischenschritt einzulegen und einem Hund das Kommando "fest" zu vermitteln. Woraufhin ich sagte, dass das ja geradezu harmlos ist gegenüber dem, was Otto-Normal-Ausbilder für Krücken bei der Ausbildung des Hundes benutzt. So z.B. Schenkelklopfen für Fuss oder den erhobenen Zeigefinger für Sitz.

Damit meine ich keine generellen Sichtzeichen, sondern non verbale Handlungen, die als Verstärker des eigentlichen Kommandos eingesetzt werden! Soll heißen, die vielen Hunde die ich so gesehen habe, hören auf die Kombination nicht aber auf ein verbales Kommando alleine. Ich würde auch keinen Hund haben wollen, der mich erst ansehen muss, damit er sitzt.... Wohl aber den Hund, der GENAU weiß was ich von ihm will, wenn ich ihn mit dem Kommando "fest" korrigieren muss.

Und nochmal zum Schenkelklopfen.... wenn der Hund auf ein leises "Fuß" reagiert und dieses dann auch dauerhaft ausführt, ist die Kommandoebene sicherlich weniger "invasiv".... Dummerweise reagieren ganz viele Hund weder auf ein leises Fuß, noch auf das Kommando alleine....

Jetzt besser?

Petra,

die als Retrieverführer sicherlich mehr nonverbal arbeitet als viele andere....
 
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Hallo!!!

Wollte mal nach Tipps und Erfahrungen zu folgendem Problem fragen:

Mein UK Rüde im 4. Feld ist ein begeisterter Apportierer! Leider haben wir das Problem, dass er vor lauter Freude auf den nächsten Wurf mit dem Dummy diesen eben nicht übergibt.
Also ich möchte den Hund das Apport-Kommando geben, dieser bringt den Dummy ohne Umwege (bis hier ist bei uns alles toll!!!), setzt sich vor mir hin und wartet darauf, dass ich das Kommando "Aus" zur Übergabe gebe!

Nein, das ist ein begeisteter Spaßwiederholer, der bringt dir das auch ohne das Apportkommando, Problem, wenn er es möchte. Überlege dir ein anders Kommando und fange ganz von vorne an, das Apportkommando ist verbrannt. Also ins Sitz kommandieren, Apportel in Verbindung mit dem Apportierkomando in den Fang schieben, möglicherweise erlebst du ein blaues Wunder und der Hund macht den Schnabel gar nicht auf, weil das eine komplett neue, unangenehme Situation für ihn ist. Macht er es doch, Glück gehabt, weiter üben und die Abstände mittels Feldleine vergrößern. Das Apportel anfangs nicht werfen (!), sondern in Sichtweite des Hundes hinlegen, zum Hund zurück gehen und ihm dann das Kommando geben. Funktioniert das reibungslos und hat er die Zwangssituation verknüpft, apportiert er dir alles mögliche, weil er es muss. Hier gab es mal den Tipp, weiche Plastikflaschen für den Anfang zu nutzen, prima Tipp, so kannst du das Knautschen frühzeitig erkennen und ggf. korrigieren...
 
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Niemand zwingt Dich...
:sad: hatte doch mit dem Button volle Zustimmung auf deinen Beitrag signalisiert.

Bei Nutzwild hab ich sowas noch nie nötig gehabt.
Da muss bei der Ausbildung ja schon einiges schief gelaufen sein.

Anders sieht es bei Raubzeug aus. Da kann das schon mal notwendig sein, die Sache 20 bis 30 mal hintereinander zuwiederholen.
 
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Ich gehe beim Apport in folgenden Schritten vor.

1. Halten und zwar mit dem Kommando Fest, der Hund sitzt dabei.
2. Aufnehmen aus der Hand mit dem Kommando Apport, der Hund sitzt dabei.
3. Aufnehmen vom Boden mit dem Kommando Apport. Der Hund darf erst wieder im Sitzen ausgeben.
4. Kurze + längere Zwischenapporte an der Leine. Ab diesem Moment werden Apportel und verschiedenes Wild ausgelegt.
5. Schicken auf ein sichtig ausgelegtes Apportel / Wild, abgesichert an der Feldleine.
6. Kurze + längere Schleppen mit Strick am Hund, damit Hund glaubt, ich kann ihn jeder Zeit kriegen.

In all diesen Bereichen arbeite ich von Anfang an mit vielen Wiederholungen um den Hund von Anfang über den Punkt zu bringen, damit erspare ich mir das Korrigieren in der Zukunft. Da habe ich auch keine Zeit für, weil ich ja dann mit dem Korrigieren anderer Leute Hunde beschäftigt bin.
 
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Bisher aber konnte mir z.B. immer noch niemand erklären, warum so viele den Zeigefinger für das Kommando sitz benutzen?
Oder ein Schenkelklopfen, damit der Hund Fuß geht.... Die Liste ist beliebig zu verlängern....

Petra

Lernen geschieht in der Kopplung von verschiedenen Wahrnehmungskanälen. Wenn Du einen guten Schullehrer hattest, dann hat er Deine Sinne und Wahrnehmungsmöglichkeiten in verschiedener Weise im Unterricht angesprochen und gefördert. Lernerfolg durch ausschließliches Hören ist relativ gering (Beim Menschen wird nur ca. 10 -15% des Gehörten gespeichert). Die Gedächtnisleistung steigt beim Sehen. Verbessert sich nochmals beim Koppeln von Hören und Sehen. Der größtmögliche Lernerfolg wird beim Verbinden von Hören, Sehen und Sprechen bzw. Handeln erreicht.

Beim Hund ist die Lernleistungsfähigkeit natürlich viel niedriger anzusetzen, folgt jedoch dem gleichen Schema.

PS:
Den Apport würde ich exakt so einüben, wie von Bollenfeld angeführt. Geht zu Beginn auch gut vom Sofa aus ;-)
 
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A

anonym

Guest
Das kann ich so nicht bestätigen. Am schnellsten lernten die Hunde immer durch Reiz-Reaktionslernen, die Sprache erst später aufgesetzt. Stichwort Pawlow. Gerade beim Apport halte ich das "fest" für unnötig und reine Vermenschlichung. Vermittle ich dem Hund hingegen mittels "Reiz-Reaktion" was zu tun ist, bin ich weitaus schneller, überlasse es dem Hund, den Griff dem Apportiergegenstand anzupassen und baue bewusst keine Hürde ein. Er wird auch nicht in der Form zurück fallen, dass er mit dem Gegenstand spielt. Der Hund muß später nur noch Wild kennen und optimal zu tragen lernen, also Griffroutine. Ich denke auch, dass es bei old-school und dem langwierigen Hand in den Fang, Strohbock, … Tabel … nicht notwendig ist. Apportiergegenstand halten - ich kenne keinen, der bei uns dafür ein Kommando braucht. Öffnen - ja, der Rest, also "Halten", geört doch zum Öffnen und wird durch Leine unter dem Fang oder Griff mit der rechten Hand oder Zehenzug unterstützt. M. M. nach braucht`s kein Kommando bei Klassisch-Tabel, ganz sicher braucht`s keines auf dem Tisch, wo es sogar kontra-produktiv ist.

Das Schenkelklopfen kommt ursprünglich von den großen Niederwildjagden, wo die Hunde mit dem Wild zum Pulk der Jäger zurück liefen und dann oft Probleme hatten, den Führer wieder zu finden. Sie liefen ja nicht immer auf der Rückspur, sondern Richtung Jäger und waren 100te Meter weg, wo sie keinen Pfiff hören konnten. Der Führer bewegte die ausgestreckten Arme fast bis zum rechten Winkel hoch, runter bis zur Hosennaht und wieder zurück. So sah der Hund, wo sein Boss stand.

Gleiches bei abgewinkelter Hand für "Platz", was in den Bergen oder auf der Pirsch angewandt wurde. Zeigefinger für "Sitz". Ich schließe mich der Meinung von Petra an, ich habe, außer bei genannten Situationen, nie einen Hund gesehen, der mit Sichtzeichen + Kommando besser gehorcht hätte, als nur mit Kommando. Und ich möchte keinen Hund, der mich immer ansehen muß, um "abzufragen", was zu tun ist. Auf der Jagd, bspw. Enten, habe ich es mal beobachtet. Ich brauchte für 27 apportierte Enten bis auf "Rüber" und einen "kurzen Pfiff", damit sie zu mir sah, kein verbales Kommando. Auch sitzt mein Hund nicht nach dem Bringen oder muß wieder los geschickt werden. Das meiste mache ich mit Klapps auf die Schulter zum Abliebeln und Handzeig. Das war nach der eigentlichen Ausbildung immer so. Gleiches auch bei Hasen- oder Fasanjagden. Der Hund muß flott Beute heim bringen, u. U. selbständig ohne irgendwelchen Kontakt zum Führer "operieren", für Zirkusspielchen ist da kein Platz.

Ich mag keine Hunde, die für jede Arbeit und Bewegung ein Kommando benötigen, die mich ständig fragend ansehen und die nach jeder einzelnen Arbeit ein dickes Lob als Bestätigung benötigen, damit sie wissen, dass sie für Herrchen top sind. So `was nervt mich, ich halte solche Hunde auch nicht für stabil und geeignet, schwere Arbeiten auf sich alleine gestellt zu machen.
 
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Die Hunde wissen später eh was sie zu tun oder zu lassen haben, bei den jungen Hunden in der Einarbeitung sind Handzeichen aber nicht schlecht.
 
A

anonym

Guest
machst Du das als Ersatz - bspw. für große Entfernungen oder Lenken über Wasser?

oder

machst Du das als Verstärker in der Einarbeitung und wenn ja, warum?
 
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Sorry, aber es ist doch normal, dass der Hund sowohl auf Handzeichen, als auf Kommando, Ruf und Pfiff arbeitet?
Einem halbwegs intelligenten Hund ist klar, dass bei einer Pirsch, oder beim Anblick von Wild nicht gesprochen werden kann und er sucht allein Blickkontakt.
Man fängt mit dem Kommando "Down", "Ablegen" oder was auch immer man sagt an. Dabei hebt man den rechten Arm, das begreift der Hund ohne Probleme und wenn es sitzt baut man noch den Trillerpfiff ein. Ich hatte noch keinen Hund, welcher das nicht begriffen hätte.

Horrido
 
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Ich mach das, weil das in der Einarbeitung gut funzt und bei Arbeiten im Nahbereich wie Buschieren verbale Kommandos überflüssig macht.
 
A

anonym

Guest
Danke für die Antwort. Ich mach`s so: Ich setz das Kommando immer erst später auf die Handlung, weil´s deutlich schneller geht und man selbst nicht in Versuchung gerät, zu "vermenschlichen". Da ich aber am letzten Beitrag sehe, dass manche aussteigen, können wir uns ja per PM austauschen. Hab da was hier, was Dich interessieren könnte. Schreib` einfach mal durch.
 

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