Apport Übergabe

z/7

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machst Du das als Ersatz - bspw. für große Entfernungen oder Lenken über Wasser?

oder

machst Du das als Verstärker in der Einarbeitung und wenn ja, warum?

Als Verstärker? Eher als Verwirrer. Hunde lernen situativ. Oder wie Du es sagst Reiz-Reaktion. Je komplexer das Reizmuster, desto schwieriger wird es für den Hund, zu erkennen, auf was es ankommt. Darum am Anfang möglichst einfache Muster in vertrauter Umgebung. Erst wenn ein Signal sitzt, nehm ich ein weiteres dazu, das ich mit der gleichen oder einer weitergehenden Bedeutung belegen möchte.

Beispiel Sitz: Hund wird zum Sitzen veranlaßt oder setzt sich von selbst. Gleichzeitig sag ich "Sitz". Geht ratzfatz. Dann nehm ich ein weiteres Signal dazu "Sitz" + Fingerschnippen (ist bei mir die Alternative). Könnte man beliebig Signale dazu nehmen, für spezielle Situationen abwandeln etc. Z.B. am Straßenrand "Halt"+"Sitz" oder Fingerschnippen . Oder Absitzen während man den Hund bei Fuß hat. Anfangs kommt jedesmal das Kommando "Sitz" wenn ich stehenbleibe. Irgendwann reicht es, daß ich stehenbleibe, damit der Hund weiß, jetzt ist sitzen angesagt.
 
A

anonym

Guest
nein, wird er nicht.

Bin`s nochmal durchgegangen. Beim Apportieren benutze ich ganze zwei Kommandos. "Apport" setze ich erst auf, wenn der Hund schon öffnen und halten kann, "Aus" gleich beim ersten Ausgeben. Mehr wird aber nicht gesprochen, es geht völlig ruhig und ohne Ablenkung, alles immer ganz exakt gleich ausgeführt. Selbst die Bracke öffnete bei der ersten Einheit den Fang und hielt geschätzte 10 Sekunden fest. Bei der war ich allerdings vorher mit Tabel vollkommen gescheitert, schier verzweifelt und mußte nochmal neu anfangen.


Hier mal ein Bild aus längst vergangenen Tagen der Taubenjagd. Im Hintergrund sieht man noch Lockies im Strauch und die Hecke. Ich weiß noch, dass ich an diesem Tag wegen dem Wind schlecht schoss.;-) "Sie" nahm immer mit gleichem Griff über die Brust.



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Ist doch letztendlich egal ob ich den Hund am Anfang mit oder ohne Verstärkung einarbeite. Wichtig ist nur das ich es kompromisslos und dem jeweiligen Hund (Rasse) angepasst tue.Verstärkungen sind dann später in den allermeisten Fällen unnötig.
Ein gut eingearbeiteter Hund ist (wenn nötig) durch Sicht oder leise Hörzeichen lenkbar.
Das Geschrei und zusätzliche rumfummeln mit den Händen vieler Hundeführer unnötig und sinnlos.
 
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Wir sind mittlerweile auf Seite 6 angelangt, ob es der UK inzwischen verinnerlicht hat, oder sein Führer, im 4. Feld wird der gute Hund ja ausgebildet sein, sonst müsste man „Ausbilder“ schreiben.



Es gab ja zahlreiche Hinweise und Tipps, die eigentlich akut sind, wenn der junge Hund im Ausbildungsstadium steht, denn um den Apport geht es ja schon recht früh im Jagdhundeleben.



Diejenigen, die sich so langsam auf die Jugensuche, vergleichbare rassespezifische Junghundprüfungen oder auf andere Prüfungen (Bringtreue) vorbereiten und Fragen haben, werden einige Mühe haben, sich durch 79 oder mehr Antworten zu arbeiten. Deshalb wird es für sie sicher besser sein, bei einer Frage einfach einen neuen Thread aufzumachen.

Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 

z/7

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Weil es mir beim erneuten Durchlesen dieses Fadens im Gedenken an @Bora grade furchtbar aufstößt: "Verstärker" ist ein Begriff aus der Lerntheorie und etwas völlig anderes, als in den Posts hier anklingt. Die Bezeichnung "zusätzliches Signal" oder "zusätzlicher Befehl " wäre hier korrekter.

Die lerntheoretische Bedeutung von Verstärker ist "Erfolg". Im Sinne von Belohnung, Beute, Erreichen eines Zieles, eines erwünschten Verhaltens. Kurz, alles, was dazu führt, daß man das erfolgreiche Verhalten wiederholen möchte.
 
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Gelöschtes Mitglied 18817

Guest
Ich hänge mich aus gegeben Anlass mal dran...….Mein ESS Rüde ist jetzt ein Jahr . Er hat eine super Bringfreude, Arbeitsfreude ,Wasserfreude, Finderwille alles TOP. Die Züchterin hat mir bei der Übergabe schon gesagt dass ich sehr konsequent erziehen müsse, da er genau wüsste was er nicht will...…..Der Hund ist auf alles Niederwild geprägt und hat mit 8 Monaten eine frisch geschossene Nilgans über 70 m zugetragen. Normalerweise ist er an allem interessiert was ich in der Hand habe. Ich habe vor 4 Wochen im Rahmen der Brauchbarkeitsausbildung mit dem Apport angefangen. Hand in Fang, dann Apportel etc.... Ich bin allerdings mittlerweile mit meinem Latein am Ende bzw mit den Nerven zu Fuß….. Hand klappt, Apportel vorhalten ok, Apportel vor ihn auf den Boden legen: dann nimmt er die Pfote bzw er schaut mich an..... Apportel 5m weit weg: bringt er sofort, nur ich muss einwirken, dass er vorsitzt und festhält.....Ich lege eine Ente in den Garten, die bringt er sofort, wenn ich die Ente vor ihn lege, mit Kommando "Apport" nimmt er sie nicht. Er verweigert eine Ente an Land und bringt die Ente 3x aus dem Wasser..... Ein schweres Apportel 1,5 kg hält er nicht fest, wenn ich es in den Fang gebe , wenn ich es es liegen lasse, trägt er es zu..... Eine Verbesserung in den letzten 2 Wochen kann ich trotz regelmässigem Üben leider nicht festellen. Für hilfreiche Tipps gebe ich eine Kiste Sekt o sonstiges aus.....
 

z/7

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Nicht dranhängen, lesen. Z. B. #14, #22, #32, #64.

Der hat noch nicht begriffen, daß er muß. Das Zutragen aus der Ferne und das Aufheben vom Boden sind zwei völlig verschiedene Dinge. Das eine ist die angewölfte Bringfreude, das andere Apport.
Der Schritt vom Nehmen aus der Hand zum Aufheben vom Boden ist häufig der Knackpunkt. Um dem Hund das Verständnis zu erleichtern kann man das Apportel schrittweise immer tiefer anbieten, bis es dann am Boden ist. Mit oder ohne Hand dran. Muß man ausprobieren. Alternativ die 5 m nutzen, Leine unters Kinn, damit er nicht ausspucken kann, und Distanz nach und nach verkürzen.
Sorg vor allem dafür, daß er nicht verweigern KANN. Jedesmal, wo er damit Erfolg hat, verlängert Deine Arbeit um's zigfache.
 
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Schön beschrieben!

Ich hatte letztes Jahr auch kurzzeitig Probleme und unser Mentor sagte: "darauf haben wir gewartet". Genau hier entscheidet sich, ob Hundi ALLES bringt, oder das Spiel mitspielt so lange er will. Ich ließ mich nicht unterkriegen und der Hund .... bringt. Mach' s wie Z/7 beschreibt und als Begleitlektüre empfehle ich wieder mal: Tabel - der Jagdgebrauchshund. Dort ist alles auch bis ins kleinste Beschrieben.
Gib auf alle Fälle nicht klein bei, das bereust du!
 
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Ich hänge mich aus gegeben Anlass mal dran...….Mein ESS Rüde ist jetzt ein Jahr . Er hat eine super Bringfreude, Arbeitsfreude ,Wasserfreude, Finderwille alles TOP. Die Züchterin hat mir bei der Übergabe schon gesagt dass ich sehr konsequent erziehen müsse, da er genau wüsste was er nicht will...…..Der Hund ist auf alles Niederwild geprägt und hat mit 8 Monaten eine frisch geschossene Nilgans über 70 m zugetragen. Normalerweise ist er an allem interessiert was ich in der Hand habe. Ich habe vor 4 Wochen im Rahmen der Brauchbarkeitsausbildung mit dem Apport angefangen. Hand in Fang, dann Apportel etc.... Ich bin allerdings mittlerweile mit meinem Latein am Ende bzw mit den Nerven zu Fuß….. Hand klappt, Apportel vorhalten ok, Apportel vor ihn auf den Boden legen: dann nimmt er die Pfote bzw er schaut mich an..... Apportel 5m weit weg: bringt er sofort, nur ich muss einwirken, dass er vorsitzt und festhält.....Ich lege eine Ente in den Garten, die bringt er sofort, wenn ich die Ente vor ihn lege, mit Kommando "Apport" nimmt er sie nicht. Er verweigert eine Ente an Land und bringt die Ente 3x aus dem Wasser..... Ein schweres Apportel 1,5 kg hält er nicht fest, wenn ich es in den Fang gebe , wenn ich es es liegen lasse, trägt er es zu..... Eine Verbesserung in den letzten 2 Wochen kann ich trotz regelmässigem Üben leider nicht festellen. Für hilfreiche Tipps gebe ich eine Kiste Sekt o sonstiges aus.....
Wenn Du mit dem ESS so weiter machst, wird er vielleicht bald gar nicht mehr apportieren. Einen Spaniel bildet man nicht aus wie einen Vorstehhund !
 
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Gelöschtes Mitglied 18817

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Was soll ich denn deiner Meinung nach machen???
 
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Was soll ich denn deiner Meinung nach machen???
Lass die Sache mit dem vor Dir auf den Boden legen. Auch das halten eines 1,5 kg Apportes muss nicht sein. Eines mit weniger Gewicht tut es auch. Halten und Vorsitzen extra und getrennt vom eigentlichen apportieren einüben. Mit Konsequenz aber an den ESS angepasstem Zwang weiter arbeiten. Mein ESS wurde von mir so ausgebildet und brachte mir trotzdem bei der Brauchbarkeitsprüfung sicher das Kanin. Und dies anschliessend an die Verfolgung einer Katze ( selbstänig ohne Sichtkontakt zu mir ) Einer meiner ECS brachte mir bei der HZP selbständig das Kanin, obwohl vor ihm ein Hase aufgestanden war.
 
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Gelöschtes Mitglied 18817

Guest
Danke, damit kann ich was anfangen! Ich bin bei dem Vorbereitungskurs zur Brauchbarkeit, der Einzige der ohne Koralle führt...Der angepasste Zwang.... eine große Kunst (zumindest für mich) da beneide ich die Drahthaarfraktion.
 

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