Alttier vor Kalb geschossen - Jagdschein Entzug folgt

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Malleus Maleficarum schrieb:
@ the fdogfather

Der Abschuss als solcher wäre aber ohne die total 18 DJ Tage in diesem Revier von uns Jagdpächtern nicht erfüllbar( > 4000 ha / 300 - 350 Stk Schalenwildabschussvorgabe p.a.), der Ärger daraus wohl vorprogrammiert

MM.
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Na denn. Das hört sich eher nach harter Arbeit als nach Vergnügen an. Habt ihr schon mal über die Beschäftigung eines Berufsjägers nachgedacht? Könnte sich bei derartigen Revierverhältnissen vielleicht lohnen?!

ULE
 
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anonym

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Daniel Sun schrieb:
Mein erster Bock war so falsch,wie er nicht falscher sein konnte.

Ein Bock innerhalb der Jagdzeit ist eigentlich nie falsch (abgeworfen eigentlich auch nicht, aber das sagen wir etwas leiser...).

Carcano
 
A

anonym

Guest
carcano schrieb:
Daniel Sun schrieb:
Mein erster Bock war so falsch,wie er nicht falscher sein konnte.

Ein Bock innerhalb der Jagdzeit ist eigentlich nie falsch (abgeworfen eigentlich auch nicht, aber das sagen wir etwas leiser...).

Carcano

Ich denke da kommen wir nicht überein,aber gehört auch nicht hier her !

Gruß Daniel
 
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Malleus Maleficarum schrieb:
@

Waren dann aber nicht nachtragend. Warum auch.
Unser Tagessatz war eine Flasche guter Rotwein.
Trotz führender Bache, führendem Altier, nicht freiem D 2 und noch ein paar anderer Feinheiten.................

na ja, dieser foristi hat wenigstens die französischen bäume verschont! 8) :D :wink:
 
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@ the dogfather

Ein Berufsjäger vor Ort ist angestellt.
Ohne ginge es gar nicht (Aufsicht, Organisation, Jagdgastbegleitung bei Einzelabschüssen, Wildbretvermarktung, usw.)
Zeitlicher - und auch finanzieller Aufwand der Jagdpächter ist aber enorm.
Würde man da noch ein grosses Theater bei etwelchen ab und zu vorkommenden Fehlabschüssen veranstallten würden die Pächter wegerodieren....... .

@ carcano
Rein biologisch ist es dem Bock wohl wurscht, wann er innerhalb der Jagdzeit
(mit oder ohne Kopfschmuck) erlegt wird.
Seine Gene hat er ja in der Brunft schon weitergegeben.
Auf dem Brettchen der Trophäenjäger macht er sich halt nicht so gut.
In der Pfanne merkst aber keinen Unterschied ....................... :wink:

MM.
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carcano schrieb:
Daniel Sun schrieb:
Mein erster Bock war so falsch,wie er nicht falscher sein konnte.

Ein Bock innerhalb der Jagdzeit ist eigentlich nie falsch (abgeworfen eigentlich auch nicht, aber das sagen wir etwas leiser...).

Carcano

Das ist richtig. (Wildbiolgisch wäre es sogar schlauer, die Böcke im November zu schießen als während der "Blattzeit" oder während der Setzzeit im Mai.).

Die schnodderige Auffassung zum Abschuss von Alttieren auf Bewegungsjagden ist es nicht.

So einfach ist das.

ULE
 
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Guest
Sportfossil schrieb:
@Altbayern

Von Moralischen Anspruch hatte ich nichts geschrieben,denn das steht auf einem anderen Blatt Papier!

Servus

Nein, nein lieber Waidkamerad so einfach dürfen wir es uns nicht machen. Die Moral und somit der Respekt und die Verantwortung gegenüber der Kreatur sollte eigentlich immer im Vordergrund stehen. Dazu gehört es auch nicht mit Streu in einen Schof Enten zu schießen weil dann drei runterfallen und drei weitere angebleit werden wie den 80 Meter entfernten Hasen zu befunken der dann mit einem Korn neben dem Waidloch dahinsicht genauso wie Jungtieren egal ob Fuchs, Reh, Schwarzwild oder Rotwild die Führung aus Leichtsinn oder aus Gedankenlosigkeit zu nehmen.
Das Waidwerk hat viele dunkle Ecken und nur wer bemüht ist im Hellen zu bleiben hat das kleine Wörtchen "Jagd" verstanden.
In diesem speziellen Fall ist ein Leichtsinniger oder Gedankenloser verurteilt woden, zugegebenermaßen hart, aber das ganze als "Geschiß" abzutun widerspricht meiner persönlichen Einstellung zur Jagd. Ich finde es in Ordnung.

Frohe Weihnachten und etwas Erleuchtung in Bezug auf jagdliche Moral und Verantwortung vor allem jetzt in den besinnlichen Tagen wünscht dir

Altbayern
 
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anonym

Guest
Eines vorweg. Ich unterstelle keinem das er bewußt Waisenkinder produziert.
Aber dieses Urteil läßt einem nur 2 Möglichkeiten wenn man nicht vor dem Kadi landen will.

1.)In Zukunft kein Kahlwild mehr sondern nur Kälber auf Drückjagden freizugeben und seinen Abschußplan weibliches Rotwild in selektiver Einzelansitzjagd zu erfüllen.

2.)Als Schütze jedes einzelne Alttier zu pardonnieren da man nicht 100%tig weiß

1.)was man für "nette Standnachbarn" hat
2.) wann und wo welche Tiere durch die Hunde vom Kahlwildrudel abgesprengt wurden.
3.) ob das dazu gehörende Kalb nicht schon 5 Stände vorher zur Strecke kam
 
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Ein Unternehmen ist umso erfolgreicher, je mehr es in der Grauzone arbeiten kann. Ein Mafiazweigbetrieb hat andere Gewinnspannen als der Gemüsehändler. Die Effektivität einer Drückjagd hängt von verschiedenen Punkten ab, und wenn der Wildbestand nicht so hoch ist, der Bewuchs schwierig zum Jagen ist oder wenns zum Ansprechen nicht reicht (zeitlich, geistig) , dann bohren wir einfach die moralischen Bedenken gegenüber diese oder jene nicht tierschutzgerechte Handlungsweise dementsprechend auf, dass das Ergebnis wieder passt und die Veranstaltung auch noch Spaß macht.
Wir machen uns damit angreifbar in jeder Hinsicht. Bis einer kommt und mit der Pille oder sonstwas die Sache regelt. Es ist allen überhaupt nicht bewußt was wir da verzapfen.
Jagd ist ein Handwerk. Schlechte Handwerker bekommen keine Aufträge mehr. Auf der Jagd ist das anders. Gleichgesinnte finden sich immer wieder zusammen.
Ich habe vielleicht das Glück mir die Drückjagden aussuchen zu können, so halten sich die hier geschilderten "Feinheiten" in Grenzen. Was die Effektivität angeht, ich komm eben nur auf ungefähr jedes 4. Reh zu Schuß weil alles paßt. Das heißt nicht dass ich nicht auch schon was falsches geschossen habe. Aber wenn mir einer sagt: Bei jeder 3. Sau lang ich einfach daneben....da kann ich machen was ich will 8)
Ich meine das kommt daher, weil der einzelne auch keine Notwendigkeit sieht sein Tun mal aus der Sicht eines Nichtjägers zu betrachten. Er hält sich für über den Dingen stehend.
Ich sage zu meinen Jungjägern: Jagt so, wie wenn immer ein Mensch der Euch sehr nahe steht (Familienangehöriger, Partner) oder der Amtstierarzt neben Euch sitzt. Wenn Ihr nach dem Schuss diesen Menschen gerade in die Augen blicken könnt, dann war es ok.
Wenn die Milch über den Handrücken plätschert und jeder Kundige weiß, dass jetzt ein verwaistes Kalb herumrennt, das im folgenden Frühsommer mit 24 kg aufgebrochen (Rotwild!) zur Strecke kommt.
Aber der Wald ist groß und schweigt. Der Wald oder auch das Maisfeld muss gerettet werden, eine weitere Begründung für jede Sauerei. Ich hatte in der Vergangenheit als Schweißhundführer die Möglichkeit viele Menschen kennenzulernen, auch mal etwas tiefer in sie hineinzublicken. Ich glaube einigen das Märchen vom Waldretter nicht mehr, da steckt was anderes dahinter.
Ein paar Gedanken einen Tag vor Heilig Abend, die vielleicht nicht so ganz passen.
Ich wünsche Euch trotzdem ein frohes Fest!
C.
 
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[quote="colchicus" Aber wenn mir einer sagt: Bei jeder 3. Sau lang ich einfach daneben....da kann ich machen was ich will 8)

...der sollte nicht nur sein jagen überdenken ! :roll: :roll: :roll:

manchmal ist die kunst eines "sauberen jagens" nicht das schießen, sondern das " nicht schießen" !

@ colchicus

guter beitrag!
 
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@

Waldretter - davon hab ich auch schon diverse mal schlecht geträumt...........
Da wird ein hoher Rotwildbestand durch Fütterungen und Wintergatter quasi hochgefüttert um letztendlich die Revier zum Höchstpreis an die Pächter zu vermarkten.
Da werden Vermarktungssituationen erzeugt, wo mehr Stück am Abschussplan sind als eine vernünftige Wilddichte überhaupt hergeben würde.
Da wird über jeden geschälten Baum geklagt und der Pächter zur Kasse gebeten, die eigenen Bringschäden der Holzwirtschaft dabei tunlichst vergessend.

Eigentlich müsste man ja den ganzen Bettel einmal hinschmeissen und den Abschuss den Eigentümern selbst überlassen.
Viel an Zeit, Geld und Ärger sich dadurch wohl ersparend. Sehr viel.
Hab mich nicht erst einmal gefragt, ob ich denn schon ganz bedeppert bin diesen Schmarren noch lange mitzumachen.
Zumindest jedes mal dann, wenn die Jagdpachten zu bezahlen sind.
Man merkt's - es ist wieder so weit.................... :wink: :cry:

Trotzdem schöne Weihnachten

MM.
___
 
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Colchius,

gute Worte, welchen kaum etwas hinzuzufügen ist.

Daher beschränke ich mich auf: "volle Zustimmung!"


Frohes Fest an Alle ( auch an die Unfehlbaren :wink: )
 

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