Alpenländische Dachsbracke

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Also was ich hier wieder alles gelesen habe, da stellen sich mir die Nackenhaare. Möchte wissen wieviele die hier schreiben selbst eine ADBr führen. Besonders das sie Mannscharf wäre ist ein echter Witz.
Ich kenne im engen Jäger/-Freundeskreis 7 ADBr und alle sind meilenweit davon entfernt Mannscharf zu sein. Ganz ehrlich, das sind ganz aufgeschlossene freundliche familientaugliche Hunde.
Auf der Jagd legen Sie aber den Schalter um.
Ich habe 2015 als Erstlingsführer eine Hündin bekommen und bin überglücklich mit dem Hund. Ich habe nach der ersten Eingewöhnungsphase jeden Tag Gehorsam geübt und jede Möglichkeit der Sozialisierung mit anderen Welpen/Hunden genutzt.
Immer mal wieder eine Kunstfährte gelegt und Schleppen.
Das hat sich gelohnt. Ich kann meinen Hund überallhin mitnehmen ohne Probleme. Gut wenn sie mal ausreißt kann es passieren dass sie einen Hühnerstall samt Inhalt zerstört. Ist eben ein Jagdhund.

Zur Auslastung kann ich nur sagen, ich mache jedes Jahr viele Drückjagden mit ihr und in der Drückjagdfreien Zeit kommt sie mit zum Ansitz. Sie zeigt mir verlässlich Wild an und hat richtig Spaß am Ansitz.
Einfache Nachsuchen sind überhaupt kein Problem. Komplizierte Nachsuchen überlasse ich dem Profi.
Ansonsten gehen wir, wie mit jedem Hund, normal Gassi und Rad fahren.
Ich könnte nicht sagen dass sie auf mich einen unausgelasteten Eindruck macht. Sie ist ein ausgeglichener freundlicher Hund.
Ich kenne viele Hunde Im Freundeskreis. Auch viele Vorsteher. Ich möchte mit keinem Tauschen. Also nimm Kontakt mit dem Verein auf und schau dir ein paar Hunde an. Wenn dir das alles zusagt, lass dich nicht davon abbringen dir eine zu holen. Kann mir nicht vorstellen das du es bereust.
Brackenheil!
Ich habe auch schon das Gegenteil kennen gelernt.
 
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Ich habe auch schon das Gegenteil kennen gelernt.

Das ist bei mir genau so. Allerdings sollte man sehr genau darauf auchten, ob dies am Hund oder seinem Führer liegt. In den mir bekannten Fällen lag es immer am Führer! Da kann dann weder der Hund, noch die Rasse etwas dazu.
Wenn man länger in einem Hundebereich tätig ist, wird man schnell feststellen, dass immer die gleichen Führer Hunde am Strick haben, welche Probleme machen. Bei anderen Hundeführern gibt es diese Probleme nie, sofern sie den Hund selbst aufgezogen haben. Dies habe ich sowohl während meiner Zeit als Diensthundführer, als auch im jagdlichen so festgestellt.

wipi
 
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Da bin ich vollkommen anderer Ansicht. Insbesondere bei Rassen, die sehr selbständig agieren sollen. Da muß von klein auf darauf geachtet werden, dann wird es höchstwahrscheinlich auch gut gehen wie bei @eland, wobei mich da das Alter interessieren würde.

Ich halte es für den größten Fehler überhaupt, diesen Umstand kleinzureden. Gerade WEIL man es erzieherisch durchaus beeinflussen kann. Ich will bei Gott niemandem die ADBr ausreden, es sind feine Hunde. Aber man sollte sich im klaren sein, was passieren kann. Es reicht einmal in 10 Jahren, und dann ist das Weh und Ach groß.

Es geht nicht darum etwas kleinzureden. Fakt ist, dass die Verteidigungsbereitschaft bei einigen ADBr, aber auch Hunden anderer Rassen vorhanden ist. Sofern man dies nicht fördert, sehe ich keine Problemfaktoren. Bei der Nachsuche muss ich halt meinem Begleiter klar machen, ab wann er zu seinem Stück darf und im täglichen Leben muss ich halt am Auto als Führer Unglücke vermeiden. Das hat mich bei einer meiner so gearteten Dachsbracke nie gestört. Es gab auch keine Probleme wenn Besuch kam. Da war sie völlig neutral. Nur Wild und Auto waren ihres.
Aus meiner Sicht gibt es keine Möglichkeit züchterisch darauf Einfluss zu nehmen, ohne anderes gewünschtes Potenzial (z.B. Wildschärfe) zu gefährden.

wipi
 

z/7

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Najaaaa. Es gibt durchaus wildscharfe Rassen, die auch ohne große erzieherische Einflußnahme keine Aggression gegenüber Menschen zeigen. Möglich ist das also. Aber ebend, wenn die Kombination erst mal durchgezüchtet ist, nicht von jetzt auf gleich wieder rauszukriegen. Von der Einschränkung des reproduzierenden Teils der Population ganz zu schweigen. Daher bin ich auch voll Deiner Ansicht, daß es besser wäre, züchterisch die Finger davon zu lassen.

Gleichzeitig darf man aber nicht um den heißen Brei rumreden, sondern muß den Führern klipp und klar sagen, wie mit dem Welpen zu verfahren ist, sobald er die geringsten Ansätze zeigt. Die hier beschriebenen Vorfälle mit Welpen frisch vom Züchter kenn ich auch mit anderem Ausgang.
 
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Ich glaube nicht, dass Verteidigungsschärfe mit Wildschärfe koaliert!

Ich glaube auch nicht, dass der bisweilen schlechte Ruf der ADBr nicht von ihrer Verteidigungsschärfe kommt, sondern von sicherlich nur bei einer Minderheit vorhandenen Bissigkeit!
 
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Guest
Najaaaa. Es gibt durchaus wildscharfe Rassen, die auch ohne große erzieherische Einflußnahme keine Aggression gegenüber Menschen zeigen. Möglich ist das also. Aber ebend, wenn die Kombination erst mal durchgezüchtet ist, nicht von jetzt auf gleich wieder rauszukriegen. Von der Einschränkung des reproduzierenden Teils der Population ganz zu schweigen. Daher bin ich auch voll Deiner Ansicht, daß es besser wäre, züchterisch die Finger davon zu lassen.

Gleichzeitig darf man aber nicht um den heißen Brei rumreden, sondern muß den Führern klipp und klar sagen, wie mit dem Welpen zu verfahren ist, sobald er die geringsten Ansätze zeigt. Die hier beschriebenen Vorfälle mit Welpen frisch vom Züchter kenn ich auch mit anderem Ausgang.

Und welches "Rezept" würdest du da wählen?
 
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Ich glaube nicht, dass Verteidigungsschärfe mit Wildschärfe koaliert!

Ich glaube auch nicht, dass der bisweilen schlechte Ruf der ADBr nicht von ihrer Verteidigungsschärfe kommt, sondern von sicherlich nur bei einer Minderheit vorhandenen Bissigkeit!

Woher kommt die Bissigkeit?

Genetische Fehlanlage wie die bekannte Cockerwut bei den rothaarigen Cockern früher?

Gruß,

Mbogo
 
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Ich glaube nicht, dass Verteidigungsschärfe mit Wildschärfe koaliert!

Ich glaube auch nicht, dass der bisweilen schlechte Ruf der ADBr nicht von ihrer Verteidigungsschärfe kommt, sondern von sicherlich nur bei einer Minderheit vorhandenen Bissigkeit!

Was den schlechten Ruf betrifft, so ist auch dies in den allermeisten mir bekannten Fällen durch den Führer verursacht. Hier gibt es ziemlich sicher etwas zu verbessern. Den Königsweg kenne ich aber auch nicht. Bissigkeit habe ich allerdings noch bei keiner Dachsbracke erlebt.
In der absoluten Mehrzahl spielt die Verteidigungsschärfe bei den ADBr keine Rolle mehr. Da sie nicht mehr gefördert wird / werden muss, merkt man i.d.R. nix davon. Von daher gibt es auch keinen Grund einzuschreiten. Ob sie (genetisch) vorhanden ist oder nicht, ist somit auch kaum überprüfbar. Von daher erkenne ich keine Möglichkeit der züchterischen Einflussnahme, unahängig ob sie mit anderen Eigenschaften koaliert.

wipi
 
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Apropos: ADBr sind KEINE kleinen Hunde, die haben nur zu kurze Haxen. Wenn Du was zur Gesellschaft auf Ansitz brauchst, empfehle ich Dackel.

Sicher gibt es recht starke Rüden innerhalb des Standarts und dann noch die mit langen Beinen. Wenn man sich aber eine von den kleineren raus sucht, gehen die noch gut auf den Ansitz.
 
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@ Wipi: doch, ich kenne bissige ADBr., eine habe ich von einem verstorbenen Jäger an unseren mittlerweile ja auch verstorbenen Rüdemann vermittelt.
Die Andere gehörte einem Kollegen, Formbewertung unmöglich, da Zahnkontrolle völlig unmöglich war - beim Tierarztbesuch standen dem Tierarzt der Angstschweiss auf der Stirn!
 

z/7

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Woher kommt die Bissigkeit?

Genetische Fehlanlage wie die bekannte Cockerwut bei den rothaarigen Cockern früher?

Gruß,

Mbogo
Bissig kann prinzipiell jeder Hund sein, wenn die richtigen Umstände zusammenkommen. Gewisse Anlagen, Fehlverhalten des Führers, Fehlprägung.

Aber interessant, daß Du die Cocker erwähnst, ich denke, bei denen ist durch Überzüchtung die Ressourcenverteidigung, für die sie eh bekannt sind, derart übersteigert, daß der Hund das nicht mehr im Griff hat.

Man muß sich klarmachen, daß eine Anlage zum Zubeißen jeder Hund hat. Das ist normal, das ist sein Mittel, Beute zu machen, sich zu wehren. Daß er tatsächlich zubeißt, erfordert aber weitere Bedingungen, die erfüllt sein müssen. Wenn man sich oder eine seiner Ressourcen bedroht fühlt, kann man ja auch der Gefahr aus dem Wege gehen, den Rückzug antreten oder klein bei geben, deeskalieren, etc. Beißen ist nicht die einzige Möglichkeit, mit so einer Situation umzugehen. Fight, flight, freeze, fiddle. Welche Strategie ein Hund fährt, ist zum Teil angewölft, zum Teil erlernt.

Es gibt Rassen, die tendieren von der Anlage her dazu, "nach vorn zu gehen", Terrier zum Beispiel. Hinzu muß aber kommen, daß dem Hund die Situation tatsächlich bedrohlich erscheint, einen Gegenstand oder eine Person, die ihm nix bedeuten, wird er auch nicht verteidigen. Die Bedeutung ergibt sich aber auch oft erst aus der Situation. So kann dem Hund ein totes Reh völlig wurscht sein, sobald der Führer es in Besitz genommen hat, aber wehe, es wurde gerade vor ihm erlegt und ein unbekannter Treiber will sich dran zu schaffen machen. Und, er muß den Mut/die Härte haben, nach vorne zu gehen.

Daraus ergeben sich unterschiedliche Ansätze, dem Hund beizubringen, wann er wie reagieren soll/darf/muß. Klassische Situationen wurden ja schon beschrieben. Der Welpe macht selbständig "Beute", meist fressbares, können aber auch schon Wildteile sein, und verteidigt seinen Besitz auf's heftigste. In dem Alter kann man ihm meist noch problemlos klarmachen, daß alles, was er findet allen (!) gehört und er damit gut fährt.


Trotzdem wird bei extremerer Veranlagung zur Ressourcengeierei oder Verteidigungsbereitschaft des Rudels, des Territoriums, der Beute die Sache damit nicht gegessen sein. Ein interessanter Zeitpunkt ist nochmal das Alter um 3 Jahre, wenn der Hund erwachsen wird. Territoriale Ansprüche werden oft erst mit der endgültigen Geschlechtsreife sichtbar. Konsequente Führung ist das A und O.
 
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Kann diese rassetypischen Anlagen mit den eigenen Erfahrungen in der Führung zweier Vorsteher (KLM und DK) und zweier Brackenartigen (BrBr und HS) etwas nachvollziehen.

Sowohl die Brandl als auch die HS Hündin sind neun, unbekannten Menschen auf dem Grundstück, oder gar im Haus, deutlich reservierter gegenüber als die Vorsteher. Knurren, imponierends Aufbauen, auch anhaltend verbellen ist dort Programm und es kann Stunden dauern, dass sich das wieder legt und sie einem von uns Zweibeinern freundlich empfangenen Besuch Vertrauen und eine gewisse freundliche Neugier schenken. Besonders schlimm ist es, wenn Handwerker im Haus sind. Das ging für die Bracke schon nicht und das HS Mädel kennt dort auch keinerlei Toleranz - "ihr habt hier nichts zu suchen, macht nur Schmutz, Lärm und Ärger: Also RAUS !!!"

Die Vorsteher melden laut wenn die Klingen geht oder jemand das Gründstück betritt, aber trotzdem gehen Rute resp. Fahne hin und her und vermutlich würden die auch jeden unbefugten Eindringling schnell zu einem lustigen Spielchen o.ä. auffordern, wenn sie den dürften.

Mit der bisher einzigen ADBr die ich hier näher kennen gelernt habe war es so, dass die als so "falsch" galt, dass sie bei jagdlichen Veranstaltungen entweder weit weg vorm Streckenplatz abgelegt und angebunden oder im Auto weggesperrt werden musste.

Generell stellt sich mir die Frage, was man mit einem GEBRAUCHS (sic!) Hund für einen "Gebrauch" vor hat, bzw realistischer Weise anbieten kann. Ohne Niederwild und in der Großstadtwohung ist ein großer Vorsteher m.E. nach obsolet. Ohne Anbindung an Landesforst-Strukturen oder/und großes jagdliches Netzwerk braucht man keinen SH etc.

Hier sollte man ehrlich sein zu sich - wenn es darum geht einen Hund als jagdliche "Deko" zu besitzen, ist das sicher legitim, aber vermutlich weder im Interesse eines versierten Züchters, des zuchtkoordinierenden Verbandes (beides manchem Welpenkäufer ggf herzlich egal) aber eben auch nicht im vermutlichen Interesse des in Instinkt und Arbeitsmotivation völlig unterforderten, "triebgestauten" Hundes.
 
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@ Wipi: doch, ich kenne bissige ADBr., eine habe ich von einem verstorbenen Jäger an unseren mittlerweile ja auch verstorbenen Rüdemann vermittelt.
Die Andere gehörte einem Kollegen, Formbewertung unmöglich, da Zahnkontrolle völlig unmöglich war - beim Tierarztbesuch standen dem Tierarzt der Angstschweiss auf der Stirn!

Das sind doch die Paradebeispiele, von denen ich sprach. Ob die Zahnkontrolle bei der Nachzucht- bzw. Formbewertung möglich ist liegt nach meiner Überzeugung einzig beim Führer. Darauf wird bei allen Welpentreffen des Verein Dachsbracke bereits hingewiesen. Manche sind aber entweder zu faul oder der Meinung das dies nicht nötig sei. Frei nach dem Motto: "ich prauche keine Leerer, bin selper schon schlau". Deshalb habe ich auch vorher darauf verwiesen, dass Erstlingsführer eher die Ratschläge annehmen, als versierte und erfolgreiche Hundeführer, insbesondere aus dem Vorstehhundelager.

wipi
 
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Vielleicht bin ich altmodisch, ich mags wenn der Hund nach erfolgreicher Riemenarbeit anschneidet und sein gefundenes Stück darf auch in Besitz genommen werden. Ich glaube schon, dass die Wildschärfe bei Schweisshunden mit Verteidigungsbereitschaft zusammenhängt. Für den reinen Schweisshund sehe ich da auch überhaupt kein Problem. Beim Stöbern, für was die ADbr ja auch eingesetzt wird schon eher.
 

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