Abschied-von-Dachsjagd-und-Kraehen-Massaker

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@ Jack: ich korrigiere meine seinerzeitige Äußerung: das Ansehen der Jagd ist mir wichtig. Bzgl. der Tradition bleibts bei dem früheren Stand:)
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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Servus

...
..
verstehe ich aber nicht ganz. Würde dich der Satz "... der Fuchs ist das Raubwild des Feldes und des Niederwildes... und wird auch so behandelt" von einem der engagierten NW-Heger hier im Forum auch schaudern lassen?
Nein ! Absolut nicht.. Raubwild ist und bleibt Raubwild.

Und schau Dich um.. diesem Raubwild kommt großflächige Aufmerksamkeit entgegen.. Tollwutimpfköder sorgen prächtig dafür, dass der natürlichste Regulator völlig ausgeschaltet wurde.

Wie es dem Rest der Arten, der Beute des Raubwildes, dabei ergeht... wen juckt das denn schon.
Ist wohl ohnehin egal, ob die Lebensraumvernichtung für´s Niederwild nicht schon genug anrichtet :what:

"Und wird auch so behandelt" schließt bei mir und sicherlich auch bei OVS einfach nur eine scharfe Bejagung innerhalb der Grenzen der Waidgerechtigkeit (und somit des Tierschutzes) ein. Das bedeutet Respekt für die bejagte Kreatur, Muttertierschutz und möglichst eine Verwertung der Beute neben der Vermeidung von riskanten Schüssen.

Willst Du jetzt wirklich von mir wissen, was ich von Nachtbejagungsaktionen des Rehwildes (und Sikawildes) in Baden Würtemberg halte ??

:thumbdown:

Und jetzt erzähl mir besser nichts vom Pferd, denn ich habe das vor gar nicht langer Zeit persönlich miterlebt !!

Die Ansage war klar: " ...wir müssen das Rehwild (und das Sikawild) schon nachts schießen, weil wir es tagsüber nicht kriegen ! " (Krieg ...en )

Selbst wenn mir Rehwild gekommen wäre.. ich hätte es ums Verrecken nicht gestreckt.

Und da kommst Du mir mit "Muttertierschutz" und "Waidgerechtigkeit" ??

Geh.. das mache mir klar, wie Du nächtens die Führende von der nichtführenden Geiss unterscheiden willst !

Nimms mir nicht übel, aber langsam kann ich die Jagdgesetznovelle in Baden Württemberg nachvollziehen (wenngleich auch nicht in allen Punkten!).

Wer sein Raubwild so bejagt, der muss doch bei gleicher Behandlung des Rehwildes nicht "schaudern", oder wird hier wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen?
Nur weil er hinkt, ist es noch lange kein Vergleich..

Ich bejage Raubwild scharf, mit dem selben Respekt vor der Kreatur, wie ich es bei Schalenwild mache!
Da gibt es kein zweierlei Maß bei mir.

Aber alleine Schalenwild dem Raubwild gleich zu setzen, das spricht doch schon Bände..

" Rehwild ist das Raubwild des Waldes " (OberförsterVS... Originalzitat!)

:no:
 
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:smile: Ich nehm dir nix übel, wir diskutieren doch bloß... :thumbup:

Bitte nimm du mir die folgende förster-mäßige Umschreibung deines Beitrages auf das Rehwild nicht übel! ;-)

Servus


Nein ! Absolut nicht.. Rehwild ist und bleibt Rehwild.

Und schau Dich um.. diesem Rehwild kommt großflächige Aufmerksamkeit entgegen.. Unnötige Fütterungen im Winter und fehlende Abschüsse bei den weiblichen Zuwachsträgern sorgen prächtig dafür, dass der natürlichste Regulator völlig ausgeschaltet wurde.

Wie es dem Rest des Waldes, der Beute des Rehwildes, dabei ergeht... wen juckt das denn schon.

Für mich persönlich gibt es gar keine "Schädlinge" sondern nur nutzbare Wildarten und schieße meine Rehe auch lieber bei Tag. Aber um mal beim Thema Muttertierschutz zu bleiben: Bis wann im Spätwinter und ab wann im Sommer jagst du Füchse? ;-)


Ich bejage Raubwild scharf, mit dem selben Respekt vor der Kreatur, wie ich es bei Schalenwild mache!
Da gibt es kein zweierlei Maß bei mir.

Aber alleine Schalenwild dem Raubwild gleich zu setzen, das spricht doch schon Bände..

Nichts für ungut und das ist sicherlich nicht persönlich gemeint aber mit den beiden fett markierten Sätzen wiedersprichst du dir innerhalb von zwei Zeilen selber und stellst das Rehwild auf das übliche Podest des "Hirschen des kleinen Mannes".

Bis später, ich muss los!

Daniel
 
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anonym

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Nur beim Raubwild erzählt dem Waldeigentümer keiner das Märchen das dies allein für mangelnden Gewinn verantwortlich ist. Die Fehler des Forst muss aber das Schalenwild ausbaden
 
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Naja, ist so ähnlich wie der Einfluss des Raubwildes auf das Niederwild, wo die eigentlichen Fehler bei der Landwirtschaft liegen. ;-)

Was deine Kritik an der oft (nicht immer!) unehrlichen Kommunikation der eigenen Motive angeht, bin ich voll und ganz bei dir! :thumbup:
 
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@ gipfl: Du betrachtest den "Schädling" aus Jägersicht, ein Grundeigentümer aus Sicht des beeinträchtigten Eigentums. Diese Divergenz ist kaum auflösbar, beide sind aus meiner Sicht berechtigt und dann geht es darum, ob man diesen Dissenz auflösen kann, in dem man bspw. Jagdpächter wie Baffi findet, die aus großer Jagdfreude praktisch im Kielwasser auch Grundeigentümerziele verfolgen und wenn man solche Pächter nicht findet, dann empfiehlt sich zumindest im Wald, die Sache selbst in die Hand zunehmen und/oder mit kurzfristigen Verträgen zu operieren, damit man nicht unbillig lange an einen jagdlich unwilligen und/oder inkompetenten gebunden ist.

@ Harras: bisher war mir gar nicht klar, wie ahnungsfrei Du in diesem Punkt bist.
 
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anonym

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OVS:
duer Verlogenheit der Argumentation von seiten einiger Förster ist einfach nur noch zum brechen.
Eigene Unfähigkeit wird dem Schalenwild angelastet
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus @Baffi2003
:smile: Ich nehm dir nix übel, wir diskutieren doch bloß... :thumbup:
Danke.. meine Ansage für "nimms mir nicht übel" war aber rein auf mein aufkeimendes Verständnis zur Jagdgestznovelle in BW bezogen :)

Keinesfalls auf unseren Meinungsaustausch (man ist ja erwachsen genug, meine ich) !

Bitte nimm du mir die folgende förster-mäßige Umschreibung deines Beitrages auf das Rehwild nicht übel! ;-)

Doch, das nehme ich Dir sehr wohl übel, dass Du das als mein Zitat hier einstellst.. denn der diesen Thread nur überfliegende Leser könnte annehmen wollen, dass Dein Text von mir stammt.

Das hingegen tut er nicht!!


Du kannst natürlich weiterhin umtexten, was immer Du möchtest... wenns Deiner Ansicht näher kommt. Nur wirds trotzdem kein Zitat von mir :biggrin:

Also, lasse doch bitte einen Mod editeren, zumindest das es kein Zitat von mir ist.
Danke im Voraus dafür :smile:

Für mich persönlich gibt es gar keine "Schädlinge" sondern nur nutzbare Wildarten und schieße meine Rehe auch lieber bei Tag.
Das ist natürtlich löblich, wenngleich ich feststelle, dass das eigentlich die Normalität sein muss!

Solcherlei Einstellung ist doch in der Waidgerchtigkeit manifestiert und darf daher als erwartungsgemäß betrachtet werden.


Aber um mal beim Thema Muttertierschutz zu bleiben: Bis wann im Spätwinter und ab wann im Sommer jagst du Füchse? ;-)

Den Fuchs bejage ich dass ganze Jahr über....

Allerdings lege ich meine persönliche Schonzeit für Altfüchse volgo "für die zur Aufzucht notwendigen Elterntiere" in der Zeit ab der zweiten Februarwoche bis zur letzten Juliwoche fest.
Ich mache das vom Ranzgeschehen abhängig. Mit Ausklingen des letzten Ranzbellens lege ich 40 Tage drauf und bin mir relativ sicher, dass dann die ersten Gehecke gewölft wurden.

Jungfüches volgo "Fuchswelpen" werden entnommen, so ich derer ansichtig werde und sauber zum Schuß komme. Nirgendwo einfacher kann man in die Raubwildbestände eingreifen, als in unerfahrene Jungtierpopulationen.

Die Jungfüchse bekommt der Falkner, dessen Steinadler sich daran atzt. Der Altfuchs im weiterer Folge erfährt auch seine sinnvolle Verwertung.
Obschon wir uns einig sein sollten, dass Sinn und Zweck seines Erlegens ausschließlich schon der Erhalt gesunder Fuchspopulationen nützlich und zwingend förderlich ist.

Nichts für ungut und das ist sicherlich nicht persönlich gemeint aber mit den beiden fett markierten Sätzen wiedersprichst du dir innerhalb von zwei Zeilen selber und stellst das Rehwild auf das übliche Podest des "Hirschen des kleinen Mannes".

Du hast, bedauerlicherweise, den falschen Satz fett markiert.. :sad:

Sowohl Raubwild als auch Schalenwild erfreut sich bei mir gleicher Wertschätzung.
Mir liegt der gesunde und artenreiche Wildbestand am Herzen!
Was jetzt landestypisch ist, entscheiden wir leider nicht mehr selber...

Meine Einstellung hinsichtlich Raubwild im Allgemeinen lautet, wie mehrfach in diversen Raubwildthreads nach zu lesen ist:

" Lieber zehn gesunde Füchse auf 1000Ha, als 50 Kranke ! "
(das stelle ich jetzt gleich selber hervor..)

Ich bin der Überzeugung dass wenn ich Raubwild zwar spüre, es mir aber nicht tagtäglich über die Füße springt, der Bestand einigermaßen passt.

Ab wann und wo Schalenwild beim Äsen, also seinem natürlichen Erhaltungstriebes, Schäden in Land-und Forstwirtschaft "verursacht", ist ja der eigentliche Streitpunkt.

Gestern noch hat mir ein längjähriger Waldbesitzer erklärt, dass unsere Waldböden durch Nährstoffeintrag und sich verändernder Umwelteinflüsse um bis zu 30% höhere Bonität entwickeln.
Das deckt sich dann mit den Schlagzeilen a lá "Österreich verwaldet.. Österreich wächst zu".

Wenn ich eine Kultur effizient hochbringen möchte, muss ich sie halt einzäunen, bis sie dem Äser von Schalenwild entwachsen ist.
Oder ich betreibe sonstige Schutzmaßnahmen.

Aber Schalenwildbestände bis zum geht nicht mehr nieder zu knallen (!!), das finde ich einfach nur ärmlich.

Bis später, ich muss los!

Daniel
ja dann.... angenehjmen Tach un frohet Schaffen !
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

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servus OberförsterVS

@ gipfl: Du betrachtest den "Schädling" aus Jägersicht, ein Grundeigentümer aus Sicht des beeinträchtigten Eigentums. Diese Divergenz ist kaum auflösbar, beide sind aus meiner Sicht berechtigt und dann geht es darum, ob man diesen Dissenz auflösen kann, in dem man bspw. Jagdpächter wie Baffi findet, die aus großer Jagdfreude praktisch im Kielwasser auch Grundeigentümerziele verfolgen ...

"die im Kielwasser..."

Das ist doch der springende Punkt. Es wird immer Jemanden geben, der dieses Kielwasser nicht auslotet und daher ohne Maß und Ziel reinfährt.

Nennen wir es beim Namen? Ok.. ÖJV

Man hat ja ein Begründung: "der Wald muss gerettet werden".

Im Grunde genommen befriedigen jene "Jäger" aber nur ihre schier unbändige Beutegier und der auf Maximalprofit wert legende Waldbesitzer bereitet den Boden für ihre Argumentation.

Dass dadurch Divergenzen allgemein und in unterschiedlichster Form erst entstehen, ja das wird wohl gerne ausgeklammert.... :?


...
und wenn man solche Pächter nicht findet, dann empfiehlt sich zumindest im Wald, die Sache selbst in die Hand zunehmen
Ja bitte.. dagegen ist ja nichts zu sagen.

So lange sich Maß und Ziel wenigstens annähernd die Waage halten würden!

...und/oder mit kurzfristigen Verträgen zu operieren, damit man nicht unbillig lange an einen jagdlich unwilligen und/oder inkompetenten gebunden ist.
....

"Verträge werden für den Krieg geschlossen, nicht für den Frieden!"


Als Grundvoraussetzung einer Jagdpacht sehe ich, wie Du ja auch, dass man als Jäger dafür Sorge trägt, dass weder Land- noch Forstwirtschaft durch Wildbestände geschädigt werden.

Insoweit habe ich damit keinerlei Probleme... aber das "Wie" ist doch entscheidend.
Schalenwild gehört zu unserer Waldkukltur nun einmal dazu und auch als Waldbauer muss ich dem Schalenwild sein Lebensrecht zugestehen und kleine (!) Kröten nun einmal schlucken.

Und ja, ich jage sehr sehr gerne, ich mache sehr sehr gerne Beute! Aber es muss mir ab einem gewissem Punkt auch auch ein persönlicher Verzicht möglich sein.

Ich betrachte die momentane Entwicklung der Jagd, die entstehenden Strömungen, jedenfalls mit Unbehagen.
 
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Doch, das nehme ich Dir sehr wohl übel, dass Du das als mein Zitat hier einstellst.. denn der diesen Thread nur überfliegende Leser könnte annehmen wollen, dass Dein Text von mir stammt.

Das hingegen tut er nicht!!


Du kannst natürlich weiterhin umtexten, was immer Du möchtest... wenns Deiner Ansicht näher kommt. Nur wirds trotzdem kein Zitat von mir :biggrin:

Also, lasse doch bitte einen Mod editeren, zumindest das es kein Zitat von mir ist.
Danke im Voraus dafür :smile:


Die Jungfüchse bekommt der Falkner, dessen Steinadler sich daran atzt. Der Altfuchs im weiterer Folge erfährt auch seine sinnvolle Verwertung.
Obschon wir uns einig sein sollten, dass Sinn und Zweck seines Erlegens ausschließlich schon der Erhalt gesunder Fuchspopulationen nützlich und zwingend förderlich ist.

Wenn ich eine solche Verwendung hätte, würde ich auch Füchse im Sommer schießen :thumbup: (btw, muss das dann bleifrei sein wegen des Adlers?)

Ob wir mit der Ansitzjagd im Sommer (sorry, Fuchswelpen am Bau sind für mich tabu - dafür bin ich zu "weich") die Fuchspopulation überhaupt merklich beeinflussen und damit gesund halten kann ich nicht beurteilen. Mir ist es einfach zu sehr zuwider, ein Stück Wild zu schießen und dann wegzuwerfen. Da investiere ich meine Energie lieber in die Krähen- und Dachsjagd und koche mir was leckeres draus. :biggrin:


Du hast, bedauerlicherweise, den falschen Satz fett markiert.. :sad:

Nee, nee... der passt schon! Die Art wie dich eine Gleichstellung von Reh- und Raubwild entsetzt, zeigt doch eine Unterscheidung im Wert, oder nicht? Wenn jemand das Rehwild mit einer "höherwertigen" Wildart verglichen hätte ("Das Rehwild ist das Rotwild des kleinen Mannes."), wärst du nicht schockiert gewesen, nehme ich an.


" Lieber zehn gesunde Füchse auf 1000Ha, als 50 Kranke ! "
(das stelle ich jetzt gleich selber hervor..)

Ich bin der Überzeugung dass wenn ich Raubwild zwar spüre, es mir aber nicht tagtäglich über die Füße springt, der Bestand einigermaßen passt.

Das sehe ich beim Rehwild halt ähnlich. Ich hab lieber 5 Böcke à 20 kg auf 100 ha als 15 Böcke mit nur 13-15 kg Wildbretgewicht. Und wenn mir die Rehe tagtäglich vor den Füßen rumspringen, könnten es ein paar zuviel sein. :cool: Aber natürlich will niemand 0 Rehe - auch nicht OVS. Ich kenne ihn nicht gut aber ich glaube, dass ihm wie den meisten hier im Forum ganz gewaltig was fehlen würde, wenn das letzte Reh in seinem Wald tot wäre.

Den ökonomischen Anspruch der Förster, dass Naturverjüngungen ohne Zaun hochkommen, sollten wir Jäger aus ökologischer Sicht unterstützen: Jede gezäunte Kultur sind wieder ein paar Hektar Dickung, die meinem Jagdrevier und dem Wild als Lebensraum fehlen!


Ebenfalls einen schönen Tag und angenehmes Schaffen - ich werde mich an dieser Stelle vermutlich ausklinken. Man soll ja gehen wenn es am schönsten ist und solange alle noch sachlich argumentieren. :)

@gipfl: Falls du mal in der Gegend bist, darfst gerne ein paar Füchse schießen - Rehe natürlich auch. ;-)
 
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@ gipfl, magst mich nicht mal besuchen, dann können wir mal in Ruhe alles durchdiskutieren, anschließend kannst auf den Fuchs, die Sau, das Reh ansitzend und den Jagderfolg besprechen wir dann in einer der beiden Wirtschaften, die zum Portfolio unseres Forstbetriebes gehören?!
 
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anonym

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Ohh Oberförschter,
pass auf, der kommt :lol:

Gipfel..., das iss ne Einladung :thumbup:

Klaus
 

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