<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von büffel:
Lieber Wäller, lieber Peter,
wer möchte schon gerne als rüde und intollerant bezeichnet werden? Wenn ich einen solchen Eindruck hinterlassen habe, dann entschuldige ich mich hiermit in aller Form. Das war keinesfalls meine Absicht. Ich bin manchmal ein bischen hitzig und mag
die Ironie.
zur Schusshärte:
Wäller, ich stimme Deiner Definition zu.
Lies bitte den Absatz von Peter über die
Schusshärte in der Dunkelheit ganz... und insbesondere... die ich bei Tag und auf Drückjagden mit wesentlich schwächerem Zeug
sicher auf den Kopf stelle. Ausgehend von
den hier in D anzutreffenden Wildstärken
und dass es wohl kaum eine größere Beunruhigung für Wild als eine Drückjagd gibt, kann man doch nicht allen Ernstes von
einer grösseren Schusshärte bei Dunkelheit sprechen. Das ist und bleibt keine seriöse
Definition.
Bei Dunkelheit ist es schwer einen sicheren
Schuss anzubringen, egal mit welchem Kaliber. Das hat aber nichts mit Schusshärte
zu tun. Da steckt einzig und allein hinter,
" das dicke Kaliber wird es schon richten".<HR></BLOCKQUOTE>
Sorry, wenn Du mein Posting so auffassen mußtest, als würde ich Dich für rüde und intolerant halten.
Ich wollte nur darauf hinweisen, daß sich 'Schußhärte' nicht über 'Zielwiderstand' definiert. Mehr habe ich auch nmM nicht geschrieben.
Ich bin auch manchmal ironisch, versuche aber dabei, niemand direkt anzugehen.
Was die größere Schußhärte bei Dunkelheit betrifft, so habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht, da ich auch eher bei Drückjagden, davon ausgegangen bin.
Es wäre aber natürlich nicht ganz auszuschließen, daß evolutionsbedingt, wegen möglicher lauernder Gefahren, in der Dunkelheit der Adrenalinspiegel etwas höher ist.
Ich habe allerdings noch nie davon gehört.
Wenn Peter aber im Laufe der Zeit, für sich zu dieser Erkenntnis gelangt ist, mag vielleicht doch was dran sein.
Was mir aber bei den Berichten hier, immer wieder auffällt ist, daß sich Wild in den unterschiedlichen Regionen, in dieser Hinsicht etwas zu unterscheiden scheint.
Letztlich ist aber, wie schon von anderen hier geschrieben, auch keine Situation absolut gleich.
Und da kann man dann hin und her spekulieren - voraussagen, was in einer Situation passieren wird, kann niemand, auch wenn er sowas schon zigmal erlebt hat.
Das die QB Auswirkungen auf die Tiefenwirkung hat, ist ja sicherlich klar.
Es hängt aber natürlich auch mit davon ab, wie das Geschoss aufgebaut ist und auf welche Größe es expandiert.
Wenn das sich bei Mantelgeschossen, so kontrollieren und vorherbestimmen ließe, wie bei homogenen Konstruktionen, wäre das alles kein Problem. Aber so, wie viele Geschosse aufgebaut sind, hängt die Deformation auch stark von V-Ziel und Zielwiderstand ab.
Geht man von zwei identischen Mantelgeschossen, eines Kalibers aus, die sich nur durch unterschiedliches Gewicht unterscheiden und die beide mit der gleichen Mündungsenergie den Lauf verlassen, so wird das schwerere immer, eine höhere Tiefenwirkung haben. - Vorausgesetzt, das Zielmedium ist auch gleich.
Wenn man bei manchen, für ein bestimmtes Kaliber relativ leichten Pillen, trotzdem eine tiefe Penetration beobachten kann, so hängt das auch von der Konstruktion ab.
Und selbst bei identischen Geschossen, die es in verschiedenen Gewichten gibt, kann sich der Aufbau dahin gehend unterscheiden, daß das leichtere, trotz höherer V, nicht ganz so weit expandieren soll.
Wenn eine 6,5x55 in Skandinavien, mit Geschossen über 10g, auf Elch eingesetzt wird, so müßte theoretisch, eine 30er über 13,6g (210gr) haben, um auf die gleiche QB zu kommen.
Kommt vielleicht manchem unsinnig vor, dann so schwere Pillen aus einer 6,5er zu verschicken.
Diese schweren 6,5er Geschosse, sind aber so konstruiert, daß sie weiter expandieren, um eine größere Wirkung zu haben. Denn eine 6,5 ist ja nicht gerade ideal, um auf Großwild zu waidwerken.
Da es aber nunmal die dortige Hauptpatrone war, hat man dafür gesorgt, daß das Kaliber größer wurde.
Dabei ist die Expansion so geplant, daß trotzdem eine Ausreichende TW erhalten bleibt.
Man muß dazu bedenken, ein 10g Lapua, hat eine QB von 28,4g/cm², ein 10,1g Norma 28,7g/cm² und ein 10,4g Hornady/Sierra/Hawk/etc 29,4g/cm².
Man versucht also einen Kompromis zu finden, um der Pille immer noch eine TW zu geben, wie ein zB 10% leichteres Geschoss.
Wenn nun ein 14,6g 9,5mm Geschoss, eine ausreichende Tiefenwirkung hat, obwohl ein 7mmGeschoss mit 8,4g, bei gleicher QB nicht mehr tief genug eindringen würde, liegt das an der (sich verändernden) Mantelstärke und auch sonst einigen Tricks.
Es hängt natürlich auch, wie oben schon erwähnt, von der Geschwindigkeit ab.
Denn eine stramme Ladung mit der H&H, würde das leichte Geschoss, das wohl eigentlich für schwächeres Wild gedacht ist auf rd 890m/s bringen, was bei kürzeren Entfernungen, zu einer zu starken Expansion und einer wohl zu geringen TW führen würde.
Das ist auch der Grund, warum immer mehr Hersteller dazu übergehen, Zweikammergeschosse, Zweikerngeschosse oder Geschosse mit ungleichmäßig konstruiertem Starkmantel (zB Accubond) zu fertigen.
Denn dadurch kann die Expansion (mehr oder weniger) kontrolliert gesteuert werden und hängt nicht mehr so stark von Zielwiderstand und V-Ziel ab.
Durch eine weiche Spitze, expandieren sie auch bei niedriger V und geringem Widerstand und durch den harten Rest, bleiben sie auch beim Gegenteil in Form.
Das ist vor allem da wichtig, wo die Geschosse in verschieden schnelle Patronen verladen werden.
ZB auch Doppelkern und KS waren Konstruktionen, mit denen versucht wurde, eine kontrollierbare Expansion zu erzielen - auch wenn die mittlerweile, wohl nicht mehr ganz auf dem neusten Stand sind.
Denn die normalen Teilmantelkonstruktionen, wie es sie früher nur gab, hatten entweder einen dicken oder eine dünnen Mantel und waren so (natürlich auch bleiabhängig) entweder hart oder weich und dadurch nicht bei allen Patronen gleich gut zu gebrauchen.
Ein gutes Beispiel dafür, wie sich bei unterschiedlicher V, die Eindringtiefe verändert, ist ja bei einfachen TM, die in die 7x64 geladen werden und eigentlich für die 7x57 gedacht sind, wo sie gut arbeiten.
In der 7x64 bringen sie dann oft keine ausreichende TW.
Okay, der Impuls ist aus der 64er höher, als aus der 57er. Allerdings bringt die 7x64 trotzdem nicht das zustande, was eine dickere Pille schaffen würde, weil da doch noch einiges fehlt.
Wenn natürlich das Teilmantel genau für den Geschwindigkeitsbereich passend ist, kann es nicht weniger, als eine teurere Konstruktion.
Aber zurück zu den unterschiedlichen Kalibern.
Ist für Großwild, bis zu 1000+kg, noch eine sehr große TW gefragt, kann bei Wild bis rd 500kg (Sau, Hirsch, skand Elch) - je nach Körperbau - schon auf einen Teil davon verzichtet werden. Darum werden auch unterschiedlich Konstruktionen verwendet.
Denn hierfür muß die TW ja nicht unendlich sein, es reicht ja, wenn es einen Ausschuß gibt (oder manchmal auch nicht). Denn tiefer als Auschuß, geht nunmal nicht.
Daher wird man auch keine Großwildpillen, auf Sauen einsetzen.(*s. u.)
Sonst nimmt das Geschoss ja mehr Energie, wieder mit aus dem Wildkörper heraus, als es im Wild abgibt.
Nehmen wir mal an, ein Geschoss mit einer QB von 23g/cm², hätte eine ausreichende TW, wenn es auf doppelte Größe aufpilzt.
Das wäre ein 11g (170gr) Geschoss in 308.
Es hätte bei doppelter Größe, 1,9cm².
Ein 150gr Geschoss, das von der Konstruktion her so gebaut ist - ob nun mit dickerem Mantel, angepasst an 308Win-
oder 30-06-Geschwindigkeit, oder durch eine andere Konstruktion -, daß es die gleiche TW hat, wie das 11g Geschoss, dürfte also nur auf knapp 1,7cm² aufpilzen, wenn ich jetzt richtig gerechnet habe, was nur den knapp 1,9fachen Durchmesser bedeuten würde.
Ein 10g 6,5er Geschoss dürfte, um bei 23g/cm² den doppelten Durchmesser zu haben (es hat ja 28,4g/cm²), auf den 2_1/4fachen Durchmesser expandieren.
Ein 14,6g schweres 9,5er Geschoss, dürfte um expandiert die gleiche QB zu haben, auch nur auf rd 1,9fache Größe aufgehen.
Man kann also erkennen, daß die QB schon eine Rolle, bei der TW spielt, aber nur vergleichbar ist, wenn die Geschosse identisch, auf 2fache Größe expandieren.
Natürlich spielt auch noch die Form, des expandierten Geschosses eine Rolle. Denn vor einem flachen Kopf, hält sich der Staudruck und somit die Kavitationsblase eher, als vor einem runden Pilz, an dem die Gase entlang strömen können.
Zum Vergleich 9,5 vs. 6,5 zurück.
Natürlich ist das oben gerechnete nur Theorie, da ein Mantelgeschoss nie so kontrolliert aufpilzt, daß genau die X-fache Größe erreicht wird. Und das wird auch bei jedem einzelnen Stück wieder anders sein.
Doch nehmen wir mal an, es wäre so.
Dann hat die auf 2_1/4 Durchmesser expandierte 6,5er Pille, 1,5cm Durchmesser und gut 1_3/4 cm².
Das 9,5er Geschoss hätte, bei 1,9facher Größe 1,8cm Durchmesser und rd 2,6cm².
Es macht also in der Fläche schon einiges aus, was sich bei etwa gleicher V-Ziel, auch in der Wundwirkung bemerkbar machen würde - gleich flach expandiert, vorausgesetzt.
Hinzu kommt der höhere Impuls, der dicken Pille.
Bei einem 9g Geschoss, in der 6,5er, wäre die V-Ziel höher, aber nach der obigen Rechnung der Querschnitt kleiner.
Die Wundwirkung wäre zwar durch unterschiedlich V, bei gleichartiger Geschossverformung, evtl Vergleichbar, aber wenn das Geschoss dadurch weiter expandiert, als auf die Entsprechende Größe, würde die TW geringer.
Und beim Impuls kann es trotzdem nicht mithalten.
Hier spielt eindeutig, das Gewicht die größte Rolle.
Umgekehrt hätte auch die 9,5mm eine geringere TW, wenn das Geschoss weiter expandieren würde.
Daran würde auch die höher V nichts ändern, bei der das Geschoss weiter expandieren könnte.
Der Impuls wäre allerdings noch höher und würde das Stück - je nach dem - wohl auch ohne Ausschuß, von den Läufen hauen.
Fazit: Es geht also schon um die QB, bei der Eindringtiefe, aber das hängt auch immer mit dem Geschossaufbau und ggf der Zielgeschwindigkeit zusammen.
Nach den Gesetzen der Physik allerdings, hat auch die Massenträgheit darauf Auswirkungen. Und die ist natürlich von der Geschossmasse direkt abhängig.
Und bei der Wirkung, spielt auch der Impuls eine Rolle, dem ebenfalls die Masse zuspielt.
(* s. o.)Wie aber kommt es, daß bei Geschossen mit großer TW, wie sie auf Großwild verwendet werden, das Stück trotzdem fällt - mal früher, mal später, je nach Schußhärte?
Denn diese Geschosse sind ja härter, dürfen nicht so weit expandieren, damit sie tief genug eindringen können.
Was ist denn da mit der Wundwirkung? Denn schnell sind die schweren Pillen ja meist auch nicht.
Muß also schon was dran sein, am Impuls, am K.O.-Faktor und an Peters Zahlenspiel.
Vorallem wenn man bedenkt, daß es auch noch sehr oft, sehr schußhartes Wild ist.
Fazit: 1.)Ein großes Kaliber hat gewisse Vorteile, wenn man damit umgehen kann.
Es ist eigentlich, für größeres Wild gedacht, aber deshalb ja nicht schlecht, da es ja möglichst sicher kurz und schmerzlos gehen soll. Und da macht sich der starke Impuls bemerkbar, der ggf Leid und längere Nachsuchen vermeiden helfen kann.
2.)Eine 6,5er kann mehr, als man bei dem kleinen Kaliber meinen würde, weil einige Geschosse speziell so konstruiert wurden, daß sich auf die Art das Kaliber vergrößert (Die skandinavischen 10+g Geschosse, machen expandiert, eine gute 7mm daraus und auch der Impuls wird größer).
Auf Sauen werden auch kleinere Gewichte ausreichen, denn gehen tut es mit einer 6,5 schon. Sonst müßten tausende Sauen noch leben.
Wer damit also lieber schießt, dadurch öfter trainiert und dann besser trifft, ist sicherlich manch anderem gegenüber im Vorteil, der sich nur auf die Größe seines Kalibers verlässt.
3.) Denn auch die dicken Pillen, müssen treffen. Und besser, als bei einer kleinen, wirken sie nur, wenn sie ebenso gut sitzen.
Und größere Reserven haben sie - schon allein durch den Impuls -, aber bringen tut das nur was, wenn bei weniger guten Schüssen, die dicke nicht noch schlechter sitzt, als es die kleine tun würde.
Und wer das jetzt alles für Quatsch hält, der braucht es ja nicht zu lesen.
Hoffentlich sind jetzt nicht zu viele Fehler drin, ich habe nämlich nicht nochmal alles durchgelesen/nachgerechnet.