Wenn der Shoemaker die 30-06 so liebt ,warum laeuft er dann moistens mit seiner 458 herum??? Seine Tochter benuetzt die 375 Ruger, warum wenn es mit der 30-06 auch so gut geht , bei weniger Rueckstoss????
Weil er erstens Back Up für Kunden stellen muss, die wenig bis gar keine Bärenerfahrung haben und nicht wesensfest genug sind um in kritischen Situationen besonnen zu agieren bzw. Schüsse wirkungsvoll anzutragen.
Und weil er zweitens auf den absoluten "worst case", also durch absolute Amateure fabrizierte Nachsuchen unter ungünstigsten Rahmenbedingungen und auf kleinstem Raum, vorbereitet sein will und - angesichts des US-amerikanischen Rechtssystems und seines beruflichen Verantwortungsbewusstseins - wohl auch sein muss.
Entsprechend geht es ihm, Taj und Tia (das zierliche Mädel schießt übrigens auch die .458 WM ohne mit der Wimper zu zucken, Rückstoßerwägungen sind insoweit unbeachtlich) grundsätzlich um "ample power reserve for sorting out the mess on the world's meanest brown bear in the tickest pucker brush". Was nichts anderes heißt als "Kanonen auf Spatzen".
Das ändert aber nichts daran, dass Phil's Favorit auf Coastal Brown Bear unabänderlich und bestens dokumentiert die .30-06 mit 200er und 220er NP ist. Und nicht zuletzt haben Finn Aagaard, John Barsness und Shoemaker unabhängig voneinander nachgewiesen, dass die Penetrationsleistung der .30-06 mit diesen Geschossen vielen vermeintlich bärenadäquateren Kaliber/Geschoss-Kombinationen (insb. .338 WM und .375 H&H) mindestens ebenbürtig und überwiegend sogar überlegen ist.
Nota bene:
Hosea Sarber, der legendäre Game Warden und Bärenguide, führte auf die großen Braunbären Alaskas ausschließlich die .30-06 mit dem 220 grs NP. Eine ellenlange Liste weniger bekannter nordamerikanischer Bärenguides ebenso.
Und Mike LaGrange, der Game Warden und PH aus Zimbabwe, favorisiert sogar auf Elefant die .30-06 mit 220 grs Solid, allerdings nur unter kontrollierten Bedingungen (ansonsten die .458 WM).
Auf die vergleichsweise kleinen Bären im Uralgebirge wird die .30-06 also allemal ausreichen, zumal mit dem unzweifelhaften 180 grs TB. An Waffe/Kaliber/Geschoss (oder an der Präzision) wird es jedenfalls nicht liegen, wenn es in die Hose geht. Die Praxis ist eben deutlich schlichter als die Theorie.
Ihr koennt ja machen was ihr wollt.
And indeed we do. Es sind eben die "calculated risks", die das Leben überhaupt interessant machen.