Ich habe mit keinem Wort irgendwas zum dem neuen Gesetzesentwurf gesagt. Ich habe nur geschrieben, wie ich das aktuelle Gesetz verstanden habe. Die separat abgeschlossene Fläche deines Pickups wird vermutlich genügen, die Dinge sind ja nicht schnell zugriffsbereit. Letztlich alles eine Sache der Auslegung und vor Gericht und auf hoher See ist man bekanntlich...
Es ist wie mit der Büchse im Futteral im Kofferraum, eigentlich könnte man dies als verschlossen und nicht zugriffsbereit interpretieren und trotzdem wurde schon oft ein zusätzliches Schloss am Futteral verlangt.
Wir sollten uns aber darauf verständigen können, dass eine Büchse oder ein Revolver eine Waffe ist, ein 'normales' Messer aber regelmäßig ein Werkzeug.
Ich habe in meinem (Jagd)Auto, in dem ich relativ häufig unterwegs bin, den Saufänger, die Aufbrechmesser oder ein Jagdmesser eben auch mal im 'Sortierer' an den Vordersitzen oder auch mal auf der Rückbank.
Um es zu wiederholen, eine solche Gesetzgebung würde die potenziellen Täter in keiner Weise treffen.
Dass das neue Gesetz Symbolpolitik sind, wir ja inzwischen selbst bei TAZ und Co klar benannt, man hat es eigentlich verstanden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Messer ab sechs Zentimetern in der Öffentlichkeit verbieten. Doch so bekämpft sie Gewaltkriminalität nicht.
taz.de
Wenn allen Beteiligten klar ist, dass es um eine reine Symbolpolitik geht, haben wir ja schnell Einigkeit und müssen uns mit dem Blödsinn nicht weiter befassen. Dann muss sich weder der Gesetzgeber noch sonst irgendjemand weiter damit befassen.
Taten wie in Solingen lassen sich mit keinen Gesetzen verhindern, auch das wurde in den letzten Tagen vielfach klar benannt (Journalisten, Wissenschaftler und auch Politiker der etablierten Parteien), nur ist das halt leider nicht bei allen Entscheidungsträgern angekommen.
Die Messerdebatte ist eine Ersatzhandlung, die aus der linken Haltung folgt, dass sich Morde wie in Solingen einfach nicht verhindern ließen. Dabei muss sich die Flüchtlingspolitik ändern.
www.faz.net
Natürlich ließen sich solche Taten bis zu einem gewissen Maße verhindern. Das startet bei der anlassunabhängigen Kontrolle der bekannten Pappenheimer und endet noch nicht bei der klaren Neuregelung des Asyl- und Migrationspolitik.
Affekthandlungen bei Raubüberfällen oder Schlägereien ließen sich mit strengeren Gesetzen in Kombination mit regelmäßigen, verdachtsunabhängigen Kontrollen (der entsprechenden Pappenheimer) in Kombination mit empfindlichen Strafen bei Verstößen gegen das Führverbot sehr wohl reduzieren. Auch mehr Messer-Verbotszonen (immer nur) in Kombination mit Kontrollen kann ein Plus an Sicherheit bedeuten.
Ja, da haben wir schnell Einigkeit. Das erscheint aber politisch nicht gewollt und scheitert dann am Vorwurf des vermeintlichen (schon genannten) 'social profilings'. Wenn wir uns politisch über diesen potenziellen Vorwurf nicht hinwegsetzen wollen, sollten wir vielleicht tatsächlich statuieren, es nicht verhindern zu können.
In dem Fall sollten wir uns über politische Mehrheiten am rechten Rand aber auch nicht wundern.
Wenn ich zum Morgenansitz gehe und um halb 4 am Wochenende in der Großstadt 200-400m zum Auto laufen muss, habe ich immer ein mulmiges Gefühl (und parke es daher nach Möglichkeit immer extra um, wenn ich im Home-Office bin und sich eine Möglichkeit bietet, einen der wenigen Parkplätze vor der Haustüre zu ergattern).
Schön, dass das hier auf dem Land (noch) nicht so ist.
grosso