Zwingerhaltung Ja contra Nein

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Die Zwingerhaltung lehne ich nur für mich persönlich ab und in dem Fall der Mietwohnung und nur zeitweise würde ich das verstehen.

Auch muss man nicht 24 Stunden um den Hund sein was in der Realität wohl nicht möglich sein wird.

Hohe Temperaturen hat Sie bei uns nicht zu erwarten und so wie im vergangenen Sommer will Sie eh nur zögerlich nach draußen.
Nicht so bei niedrigeren Temperaturen wie zurzeit, da ist es genau umgekehrt. Am Besten unterhalb der Schneedecke stöbern.

Beim Thema Prüfungen wurde ich von unseren Ausbildern drauf aufmerksam gemacht und ich persönlich finde es auch fragwürdig wenn ich an die vielen Diskussionen denke wo jeder nur um Punkte wetteifert.

Naja aber das war ja auch nur als Frage gedacht.
 
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anonym

Guest
TomSued schrieb:
Beim Thema Prüfungen wurde ich von unseren Ausbildern drauf aufmerksam gemacht und ich persönlich finde es auch fragwürdig wenn ich an die vielen Diskussionen denke wo jeder nur um Punkte wetteifert.

??? Sehe es sportlich und las den Gockeln doch ihren Eifer. Das mindert doch nicht die Leistung Deines Hundes, oder?

Naja aber das war ja auch nur als Frage gedacht.

Habe ich auch so verstanden. Ich wollte nur darstellen, dass man auch aus anderen Gründen als zur Steigerung des Egos an Prüfungen teilnehmen kann.
 
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Dackelmaus schrieb:
??? Sehe es sportlich und las den Gockeln doch ihren Eifer. Das mindert doch nicht die Leistung Deines Hundes, oder? .
Da hast Du vollkommen Recht.
Meine Frau würde jetzt wahrscheinlich sagen „typisch Mann“

Bei der Zwingerhaltung „ja/nein“ wird die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte liegen.

Wenn das Haus voller Kinder ist die dem Hund um die Ohren fegen, oder anderer Stress, wird er sich wohl gerne in seinen Zwinger verziehen.

Unser Grundstück wird im kommenden Jahr umzäunt und dann kann Sie raus so oft und lange sie will.
 
A

anonym

Guest
Eins muss ich dann doch noch loswerden.

Kombinierte Haus-/ Zwingerhaltung hat nichts mit verzärteln etc der Hunde zu tun. Da bin ich ganz bei Ljockl, die Hundezucht und die -haltung ist weitgehend völlig pervertiert.

Für Hunde, die in komplexen Situationen jagen müssen, die sich in schwerstem Gelände außerhalb der Einwirkungsmöglichkeit ihrer HF orientieren müssen usw. gilt einfach, dass diese Hunde die besseren und brauchbareren sind, wenn sie i engem Kontakt mit ihrem HF leben und mehr geprägt als dressiert werden.

Für Zirkushunde im Nahbereich des HF ist das evtl noch am wenigsten nötig. So gesehen funktioniert das Ljockl-Prinzip da auch am besten.
Auch einem Vorsteher schadet es aber nicht einen engen Kontakt zu seinem HF zu haben.
 
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boarhuntingdogs schrieb:
......, die sich in schwerstem Gelände außerhalb der Einwirkungsmöglichkeit ihrer HF orientieren müssen............... wenn sie i engem Kontakt mit ihrem HF leben und mehr geprägt als dressiert werden.

Kannst Du das wohl erläutern?

Gruß

Michael
 
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Guest
migo schrieb:
boarhuntingdogs schrieb:
......, die sich in schwerstem Gelände außerhalb der Einwirkungsmöglichkeit ihrer HF orientieren müssen............... wenn sie i engem Kontakt mit ihrem HF leben und mehr geprägt als dressiert werden.

Kannst Du das wohl erläutern?

Gruß

Michael

Werde mich gerne bemühen. Bitte bei Unverständlichem nachfragen und nicht gleich wieder das Missverständnis suchen.

Nach L-jockles Vorstellungen muss der HF ja ständig seinem Hund perfekt gegenübertreten, der kleinste Fehler würde sonst vom Hund sofort ausgenutzt. Der Hund muss permanent außerhalb des Zwingers geführt werden.
Beides ist bei der Stöberjagd gar nicht möglich!

Ich überspitze jetzt einmal bewußt um es deutlicher zu machen: Der Hund dämmert im Zwinger vor sich hin, ebenso bei Hundesportlern (raus aus der Hundebox im Auto, rein in die Hundeplatzbox, raus auf den Platz, Trieb ausleben, Gehorsam, wieder rein in die Box ab nach Hause in den Zwinger). Diese Hunde funktionieren wie Maschinen sind jedoch häufig mit kompletten Situationen überfordert.

Hunde, die dagegen am Leben des HF teilnehmen sind schon (bei artgerechter Haltung/ Führung) aus der Vielzahl der komplexen Situationen des Alltagsleben besser auf eine schwierige Umwelt eingestellt. Sie lernen (ruhig auch unterstützt durch den HF) sich in dieser komplexen Umwelt zurecht zu finden. Und weil sie mit und durch den HF Erfolgserlebnisse haben, erwächst tiefes Vertrauen.
Das zeigt sich zum Beispiel in folgendem: Der Zwingerhund sieht einen Reiz den er gerne anhetzen möchte. Jetzt wartet er aber gleichzeitig auf den Strafreiz und ist in einer ambivalenten Entscheidungslage. Er wird evtl auf die Hatz verzichten, weil er weiß sonst kommt der Strafreiz oder er wird versuchen diesen zu umgehen bzw zu ignorieren.
Dagegen verhält sich der auf den HF geprägte Hund in etwa so: Er sieht ebenfalls den Reiz, jetzt verzichtet aber der Oberhund (HF) auf die Hatz, er wird also ebenfalls darauf verzichten, weil es allein keinen Sinn macht. Ich habe es schriftlich, dass meine Hunde in Stresssituationen so funktionieren, sie suchen den Blickkontakt zu ihrem HF und orientieren sich an seinem Verhalten.
Meinen GM kann ich i.d. R. am Rehwild auf der Stöberjagd durch blosen Zuruf halten. :roll:

Nächste Beobachtung: Der Hund, der allein bzw. nur mit einem Artgenossen sein Leben im Wesentlichen im Zwinger verbringt, kann nur aus seiner depravierten Welt heraus (der HF ist der Schlüssel zur Aussenwelt) eine Motivation finden mit seinem Herrn zu arbeiten. Sollten diese Hunde aber anders eingesetzt werden als gewohnt, werden genau diese Hunde zu allein jagenden Hunden, sie verwildern quasi. Sie jagen für sich aus selbstbelohnendem Verhalten. (Nebenbemerkung: Das Konstrukt des Solojägers ist eine artwidrige Vorstellung vom Hund - ja schlagt mich). Offen bleibt die Frage, wie ein solcher Hund lernen soll, selbst wenn er wollte, eine Orientierung zu finden und den Kontakt zum HF zu halten.
Meine Hunde sin letztes We 1,7 km (Rekord) an einem altkranken Stück abgegangen und haben beide wieder zu mir aufgeschlossen. Das geht nur mit entsprechenden Lernmöglichkeiten und Willen des Hundes zum HF zurückzukommen.

Hunde, die mit ihrem HF leben und bei denen ein Mensch/Hundrudel besteht jagen auch im Rudel. Warum sind meine Hunde immer nach der Jagd wieder bei mir? Warum kommen sie zwischendurch bei mir vorbei, orientieren sich neu und suchen den Kontakt?
Bei mehreren meiner Hunde konnte ich schon folgendes beobachten. Die Hunde hatten irgendwie den Kontakt verloren (im geringsten Fall, sah ich einen aus 150 Meter zu mir aufschliessen, ich stand auf einer Hügelkuppe und am Fuße des Hügels ca. 40 m schien der Hund ratlos) die Hunde haben wie ein Wolf nach mir gerufen, sie haben diesen langen Heuler ausgestoßen. Ich habe geantwortet, und sie kamen freudigst zu mir. Das ist interaktives Jagen und kein Napoleongehabe.

Der HF nach den Thesen L-jockls muss fürchten, dass sein Hund ihn den ganzen Tag beobachtet, das ist auch so. Nur der Hf, der von seinem Hund aus denkt, hat damit gar kein Problem, sondern sieht darin eine Chance. Vieles funktioniert im alltäglichen Zusammenleben wie von sellbst, es reichen Blicke und Gesten um die Hunde zu lenken/ führen.

Und um so mehr der Hund in komplexen Situationen zu dem auf wehrhaftes Wild agieren muss, braucht er dringend freie Lernmöglichkeiten und keine standardisierte Ausbildung = Dressur. Soll dazu noch eine enge Bindung an den HF kommen, geht es eben nicht, dass HF und Hund quasi ein getrenntes Leben führen, der Hund dann für sich jagt (das Jagen kann er so zwar lernen) und der Hf den Waldkutscher etc gibt.

Hoffe, es ist etwas deutlicher geworden. :roll: :?:
 
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Ich bleibe für meinen Teil dabei, wie gut ein Hund jagd (dazu gehören führerbezogenes und selbstständiges Arbeiten gleichermaßen), hängt von den Anlagen, der Ausbildung, der ausreichenden Beschäftigung mit dem Hund jeden Tag, der konsequenten Führung, dem Einjagen und der Menge an jagdlicher Erfahrung ab. Ob ein Hund im Haus gehalten wird oder im Zwinger ist da völlig nebensächlich,. Wird ein Hund überwiegend im Zwinger gehalten, so muß sich der Führer einfach nur ausreichend um den Hund kümmern und etwas mit ihm unternehmen und schon wird es was. Das geht nur natürlich leichter, wenn der Hund teilweise oder ganz im Haus lebt, aber unmöglich ist das nicht. Und das Leben im Haus, bedeutet für den Hund ja auch nicht auromatisch qualifizierte Beschäftigung und Arbeit. Viele Haushunde laufen nur so nebenbei und werden auch nicht konsequent geführt und gearbeitet, diese sind auf der Jagd genau so wenig wert, wie ein im Zwinger verschimmelnder Hund.
 
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Also wir halten seit Jahren DJT. Zur Zeit 2 im Zwingen und eine im Haus.

Die beiden die im Zwinger leben tun das schon seit 9 bzw. 11 Jahren. Und den Hunden ging es nie schlecht. Ich werde euch aber auch mal am Ende meines Post ein Bild von dem Zwinger inkl. Auslauf einstellen.

Die beiden haben viel gejagt und wenn sie mal im Haus waren wollten Sie nach 2 Stunden wieder raus. Dazu kann ich sagen ich bin froh das die beiden im Zwinger leben sonst wäre der Rüde nicht mehr meiner.

Vor 4 Jahren auf einer Jagd wurde er von Spaziergänger gegen 14 Uhr im Wald eingesammelt und mit nach Hause genommen. Dort erst mal gefüttert und das Band mit der Telefonnummer das wurde mal zur Seite gelegt. Der Hund machte sich gut so ein kleiner schwarzer. Der dann auch noch so verschmust ist (trotz seiner Zwingerhaltung). Ja so gegen 18 Uhr bekam ich einen anruf ich sollte meinen Hund abholen er wäre bei ihnen. Als ich da war wurde mir gebeichtet das sie den Hund schon lange hatten und er hätte jetzt das halbe Wohnzimmer aufgefressen und ans Sideboard gepinkelt. Klar dem war das zu doof in der Bude. Der wollte nach draussen. Dahin wo er tun und lassen kann was er will. Einen Haushund hätte ich wohl nie wieder gesehen.
Zwingerhaltung hat also nicht nur nachteile. Ich kann aber jagdlich keinen Unterschied sehen zwischen im Zwinger und im Haus gehaltenen Hunden. Weil das aus meiner Sicht von der Anlage des Hund kommt wie er jagd. Und ich rede immer nur von Stöberhunden. (Mit Vorstehern kenne ich mich gar nicht aus)

Ich sehe keinen Grund warum ein Hund nicht im Zwinger leben soll. Der Auslauf muss jedenfalls passen.
Ein Bild vom Zwinger muss icih mal bei Gelegenheit nachreichen ich habe gerade nicht wirklich ein schönes da.
 
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anonym

Guest
Saarhunter schrieb:
Also wir halten seit Jahren DJT. Zur Zeit 2 im Zwingen und eine im Haus.
...

Vor 4 Jahren auf einer Jagd wurde er von Spaziergänger gegen 14 Uhr im Wald eingesammelt und mit nach Hause genommen.

Das könnte schon daran liegen, dass der Hund im Zwinger lebt. Meine lassen sich nicht von fremden Einfangen und wenn sie kommen i.d.R. zu mir oder dem Ausgangspunkt zurück.

Vor den Untaten unserer Mitmenschen schützt weder Zwinger noch Haushaltung.

Natürlich braucht ein Hund Anlagen, Lernmöglichkeit, Führung usw. Der Blick darauf verhindert aber hier dann nur den Focus auf das eigentliche Problem.

und auch @Bolle, es ist 1000 fach und mehr so praktiziert worden, wie Du es beschreibst - und ja - es geht.

Es geht aber auch anders, m.E. artgerechter und besser.

Haushaltung (kombiniert) ist keine Garantie für eine gute Haltung des Hundes. Sie zwingt den HF aber aus Notwendigkeit sich mit dem Hund auseinderzusetzen, oder dieser baut ihm die Bude ab etc. Der Zwinger kommt der natürlichen Faulheit der meisten Menschen entgegen und birgt tendenziell die Gefahr in sich den Hund dorthin abzuschieben.
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Saarhunter schrieb:
Also wir halten seit Jahren DJT. Zur Zeit 2 im Zwingen und eine im Haus.
...

Vor 4 Jahren auf einer Jagd wurde er von Spaziergänger gegen 14 Uhr im Wald eingesammelt und mit nach Hause genommen.

Das könnte schon daran liegen, dass der Hund im Zwinger lebt. Meine lassen sich nicht von fremden Einfangen und wenn sie kommen i.d.R. zu mir oder dem Ausgangspunkt zurück.

Nein! Das hat mit allen möglichen Erfahrungswerten des Hundes zu tun, Zwinger oder Haus ist lediglich ein kleines Bausteinchen davon - und im Einzelfall nicht einmal das Ausschlag gebende.
Ich kenne im Haus gehaltene Hunde, die sich nicht einfangen lassen, ebenso wie solche, die in jede offene Fahrertür einsteigen und ich kenne solche und solche Varianten unter den Zwingerhunden. Und ich kenne Hunde, die sehr wohl "selektiv" handeln.
Ich würde daher diesbezüglich nicht einmal eine Tendenz aufstellen wollen.
 
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@BHD

Danke für Deine Mühe!

boarhuntingdogs schrieb:
Hunde, die dagegen am Leben des HF teilnehmen sind schon (bei artgerechter Haltung/ Führung) aus der Vielzahl der komplexen Situationen des Alltagsleben besser auf eine schwierige Umwelt eingestellt. Sie lernen (ruhig auch unterstützt durch den HF) sich in dieser komplexen Umwelt zurecht zu finden. Und weil sie mit und durch den HF Erfolgserlebnisse haben, erwächst tiefes Vertrauen.

Ich habe mal fett gemacht, was ich als wesentlich erachte. Dieses "Vertrauen" erreiche ich nicht mit einem Hund, bei dem die gemeinsamen Aktionen im wesentlichen aus Ausbildung und ab und an Jagd bestehen (wer hat die Möglichkeit den Hund das ganze Jahr über zur Jagd einzusetzen??). Aufbauend auf dieses "Vertrauen" erreiche ich Leistungen, die mit einem nach Tabel'scher Lehre gehaltenem und ausgebildetem Hund nicht erreichbar sind.

Aber das werden die Jockels nie erfahren.... :wink:

Gruß

Michael
 
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Meine Hunde sind im Zwinger,freuen sich aber täglich auf die Stunden im Haus(wohnung) 57 quadrat,2 Erwachsene 2Kleinkinder
"ohne"Dachschaden und geknurre ordnen sie sich unter(die Hunde)
meine Frau und Ich sind selbständig"Gastronomie"da sind Hunde fehl am Platze und von April-Okt.sind sie auch nur 7 Std täglich bei uns, aber in der restlichen Zeit sind sie ausser abends überall dabei egal ob Kneipe,verwandte,oder schlittenfahren!

so am Rande ein Zwinger abgehärterter Hund ist unempfindlicher gegenüber Witterungen,sodas meine Wachtelhündin vor 3 Jahren ohne Schäden 0 grad Dauerschneeregen verirrt 3 Tage aushielt!
Danke!!!
 
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Hier werden ja wieder tolle Glaubenskriege geführt.

Rüdemänner wie Tabel, Hagemeister und viele andere haben großes geleistet!
Die Resultate ihrer Arbeit gaben und geben ihnen Recht.
Hundepflüsterer der Neuzeit, verkaufen oft das Wissen der Alten in neuer Verpackung und werden dann als Götter gefeiert. Dies gilt für Ausbildung und Haltung.
 

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