Zwingerhaltung Ja contra Nein

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Bollenfeld schrieb:
Oliver Broich schrieb:
Tja, glückliche Hundeführer, die nicht so einen verweichlichten Retriever (womöglich sogar einen FT-Labrador!!!) führen.
Das sind nämlich derartig dämliche Hunde, dass es für sie eine FREUDE ist, zu arbeiten. Die muss man nämlich nicht durch Isolationsfolter....ich meine: artgerechte Zwingerhaltung und Entzug von Ressourcen motivieren. Nein, diese dämlichen Hunde arbeiten aus Freude. Sogar, wenn sie keinen Hunger haben und keinen Teletakter am Hals.

Da lob’ ich mir doch die deutsche Dressur, die so ein DD typischerweise durchmacht. Ordentlich die Behänge lang ziehen, immer die Reitgerte bei der Hand und Kommandos werden mit gefühlten 140 DezA gegeben.

Aber wie gesagt: Ich führ’ ja nen schwulen Friseurhund..

Genau,

dafür das du einen schwulen Friseurhund führst, gerade mal den Jagdschein machst, noch keine nennenswerten Erfahrungen außer ein bißchen Dummyarbeit im Anfängerniveau und noch nicht ganz viel Hundearbeit auf Niederwildjagden gesehen hast, hast du schon ganz schön viele Vorurteile über die Führung und Ausbildung von Vorstehhunden. Respekt!

Stimmt wohl- was die jagdliche Erfahrung angeht, hast Du vermutlich mehr vergessen, als ich jemals wissen werde. Und vom Führen von Vorstehhunden hab' ich nun überhaupt keine Ahnung.

Ich bin aber durchaus in der Lage, ein geschrienes Kommado von einem leise gesprochenen zu unterscheiden, einen führigen Hund von einem der seinem HF den Stinkefinger zeigt und einen verschüchterten Hund, der sich kaum zum Chef zurücktraut, von einem, der auf ein Kommando voller FReude und schnell zurückkommt.

Und ich erkenne auch, wenn jemand seinem Hund die Behänge langzieht oder ihn gar an den Ohren hochhebt.

Im übrigen: Natürlich überspitze ich das- so wie Du auch.
 
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Mein Hund ist den ganzen Tag entweder im Haus, dann bin ich auch da. Er ist niemals in der Wohnung. Er ist im Haus. Überschreitet er die Schwelle zur Wohnung, so lernt er das Kommando zurück. Jedes Pferd, das im Gespann oder vor dem Wagen geht, muss dies können. Ein Hund auch. Bin ich nicht da, dann ist er im Zwinger. Bin ich da und er ist im Zwinger hat der Hund immer noch akustischen Kontakt zu mir. Manchmal nehme ich den Hund mit auf Arbeit. Er bleibt im Wagen und hat dort beste Zirkulation. An heißen Tagen fällt das aus. Dann darf er ausnahmsweise ins Büro. Das ist sehr selten. Nur wenn es zeitlich gar nicht anders geht, dann lasse ich ihn auch besser im Zwinger und fahre lieber noch einmal nach Hause und danach zur Jagd. Ein Hund im Büro riecht halt doch sehr streng. Nicht jedem Mitarbeiter ist ein Hund willkommen.

Man schaue sich den Hund an. Erfasse seinen Charakter und wäge dann ab, welche Haltung am besten zum gewünschten Ausbildungsziel paßt. Und ab und an wechselt der Bedarf an Nähe. Gründe sind Ausbildungsstand, Alter. Begleitumstände.

Werkstattarbeiten = der Hund ist dabei und lernt interessante Geräusche und auch Flüche kennen. Gartenabeit = der Hund liegt dabei und lernt seinen vollkommen entspannten Herren kennen. Er lernt Geduld und die leisen und feinen Zeichen verstehen, die ihm bedeuten, Rasen und Wiese zu nutzen, Beete aber zu meiden. In Bereichen ohne Zaun lernt er das Kommando "Stopp" an der Grenze zum Nachbarn. Bei Kindern lernt er nichts als Unfug. "Gib Pfote" wird man nie nie nie niemals wieder los. Der Hund aber hat ein paar Rudelmitglieder mehr und freut sich meist auf diese lustigen und unverdorbenen Hilfswelpen. Man gewinnt auf diese Art und Weise aber auch beste RüdemännerInnen. (ich liebe die 98er äh 68er so...)

Kommt der Hund aus dem Zwinger:Man bereite ihm Freude durch Abliebeln. Kommt der Hund in den Zwinger: Man bereite ihm Freude durch gutes Futter. Kommt der Hund ins Haus bereite man ihm Freude durch Wärme.Arbeitet der Hund gut, dann bereite ihm Freude durch Lob. Hundeführen ist verdammt einfach, wenn man den Hund durchschaut hat und weiss, woraufhin sein Hirn Endorphine ausschüttet.
:wink:
 
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24 Feb 2009
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Hirschkäfer schrieb:
Die beiden netten Bommelchen!

Schonmal nen Bullen, Hengst oder Eber ohne cojones gesehen?

Ich schrub Rüden - und dann meine ich das auch so :wink:
Nagut, einer hat nur eins, das kennst Du ja.

Zugegebenermaßen herrscht diese innige Einigkeit auch nur vorm Ofen und wenn der Boss dabei ist. Nachts liegen sie in entgegenen Zimmerecken.
 
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15 Feb 2009
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Lodenjockl schrieb:
Diese Frage zu beantworten, ist leicht.

Ziel ist es, einen gut funktionierenden Jagdhelfer zu haben. Und nichts anderes.
Ich will es mal überspitzt formulieren:
Es käme einem Architekten nie in den Sinn, alle für ihn arbeitenden Maurermeister ins familiäre Umfeld aufzunehmen.

Mit unseren Hunden tun wir das. Und werden ihnen damit nicht gerecht. Wer einen Hund fürs persönliche Wohlbefinden braucht, sollte sich einen guten Therapeuten suchen, aber keinen Hund.

Hunde, im Haus gehalten, beobachten uns die ganze Zeit. Was bedeutet, daß sie 24 Stunden am Tag geführt werden wollen. Anderenfalls begreifen sie sehr schnell, daß wir nicht die Götter sind, die wir ihnen gerne vorgaukeln, lernen, unsere Launen, unsere Inkonsequenz, unsere Ungenauigkeiten kennen.

Diesen Prestigeverlust müssen wir ausgleichen, sei es durch Härte, sei es durch mehr Arbeit, sei es durch mehr Zuwendung. Damit wird aus dem Kreis ein Teufelskreis, denn dieses Mehr an Miteinander zeigt dem Hund im verstärkten Maß, wie ungeeignet wir Menschen als Rudelführer doch eigentlich sind.
Deshalb gehört ein guter Hund in den Zwinger, von den wenigen stark auf Beziehung angewiesenen Hunde mal abgesehen.
Dieser Hund sollte einen 2. Hund als Sozialpartner haben, sollte keinen Minizwinger, sondern einen Auslauf von 20 und mehr Quadratmetern haben und sollte 3 bis 4 mal die Woche ernsthaft und hart arbeiten.

Zwingerhunde sind gesünder, keine Frage. Der häufige Wechsel zwischen warmer Luft und Aussentemperatur lässt im Haus gehaltene Hunde früher verschleißen und krank werden.

Sorry, aber wenn ich sowas lese, muß ich ko....! Na, bei dem Nickname....
 
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23 Jul 2009
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Boresnake75 schrieb:
Lodenjockl schrieb:
Diese Frage zu beantworten, ist leicht.

Ziel ist es, einen gut funktionierenden Jagdhelfer zu haben. Und nichts anderes.
Ich will es mal überspitzt formulieren:
Es käme einem Architekten nie in den Sinn, alle für ihn arbeitenden Maurermeister ins familiäre Umfeld aufzunehmen.

Mit unseren Hunden tun wir das. Und werden ihnen damit nicht gerecht. Wer einen Hund fürs persönliche Wohlbefinden braucht, sollte sich einen guten Therapeuten suchen, aber keinen Hund.

Hunde, im Haus gehalten, beobachten uns die ganze Zeit. Was bedeutet, daß sie 24 Stunden am Tag geführt werden wollen. Anderenfalls begreifen sie sehr schnell, daß wir nicht die Götter sind, die wir ihnen gerne vorgaukeln, lernen, unsere Launen, unsere Inkonsequenz, unsere Ungenauigkeiten kennen.

Diesen Prestigeverlust müssen wir ausgleichen, sei es durch Härte, sei es durch mehr Arbeit, sei es durch mehr Zuwendung. Damit wird aus dem Kreis ein Teufelskreis, denn dieses Mehr an Miteinander zeigt dem Hund im verstärkten Maß, wie ungeeignet wir Menschen als Rudelführer doch eigentlich sind.
Deshalb gehört ein guter Hund in den Zwinger, von den wenigen stark auf Beziehung angewiesenen Hunde mal abgesehen.
Dieser Hund sollte einen 2. Hund als Sozialpartner haben, sollte keinen Minizwinger, sondern einen Auslauf von 20 und mehr Quadratmetern haben und sollte 3 bis 4 mal die Woche ernsthaft und hart arbeiten.

Zwingerhunde sind gesünder, keine Frage. Der häufige Wechsel zwischen warmer Luft und Aussentemperatur lässt im Haus gehaltene Hunde früher verschleißen und krank werden.

Sorry, aber wenn ich sowas lese, muß ich ko....! Na, bei dem Nickname....

Kann ich verstehen.
Mit wollte er erzählen, dass ich mir keinen Hund anschaffen sollte, da ich eh nicht genug jage...
Die Erkenntnis hat er aus meinen Berichten im Forum geschlossen...
 

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