Zwangsapport

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2470

Guest
Moin Migo,

Danke für die ausführliche Stellungnahme. Mir hat diese Diskussion geholfen, einiges besser zu verstehen. Außerdem bestätigt sie mich in meiner Art mit meinem Hund zu arbeiten.

Mehr Erkenntnisgewinn brächte nur noch gemeinsames Arbeiten/Jagen. Vielleicht sollte man an einem Wochenende einen Hundeführertreff organisieren in einem ordentlichen Niederwildrevier mit Wasser.

Wenn jemand entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung stellen kann, darf er sich gerne aufgefordert fühlen!

doc
 
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boarhuntingdogs schrieb:
@kurpfalzjäger, warum versucht man es nicht erstmal spielerisch? Warum baut man das dann nicht systematisch aus? Und erst, wenn man den begründetetn Eindruch hat der Hund hat es verstanden hat aber andere Flausen im Kopf, dann von mr aus auch Druck.

Statt dessen mit Folter anfangen und sich wundern, wenn es nix wird.

Die Gefahr gerade sensiblere Hunde zu versauen ist dann geringer. Und wenn Du spielerisch ausprobierst, wirst Du deinen Hund auch besser einschätzen können.

@BHD:
Du hast aber meine Beiträge schon gelesen, oder?
Erstlingsjagdhundführer begibt sich in Hände von erfahrenen Hundeobleuten.
Zuerst geht man da mal davon aus, dass die wissen, was sie machen.
Heute bin schlauer.
 
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Claas schrieb:
Ein Punkt kommt immer wieder in die Diskussion, dass ein Hund der aus sich heraus Apportiert, keinen Druck braucht besser im Apportieren ist, besonders wenn er nicht unter Beobachtung des Führers steht.
Bei den dich ich kennengelernt war das eher anders.
Dabei muss ich betonen, nur wenn ich mit nicht verdorbenen Hunden gearbeitet habe.
Der Hund, der etwas "dummer" war und dem das Bringen intensiver beigebracht wurde, hat später immer am korrektesten gearbeitet.
Manchmal hatte ich den Eindruck, er war zu dumm um etwas anders zu tun.

Kannst Du das nochmal genauer erklären? Ich verstehe es nicht wirklich....

@Bollenfeld; das der Rüde nur mit Dir arbeitet, kann auch noch ganz andere Gründe haben. Mit Führerbezug muss das nichts zu tun haben :wink: .

Petra
 
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Was genau ist unklar??

Mit Problemhund bezeichne ich den, der in einem Fall die Hühner vom Nachbarn stibitzt und dabei mit einer Eisenstange verprügelt wurde und einen Beckenbruch erleiden musste.
Mit solchen Hunden ist das einüben von Apport schwierig.

Meine jetzige Hündin hat fast alles aus sich heraus gemacht. Heute habe ich auf frisch gemähtem Land mit dem Auto eine Schleppe über 2000 Meter gezogen. Mehrfach quer durchgefahren, 15 Minuten gewartet und sie locker angesetzt wie immer.
Der alte Rüde, 12 Jahre, hört nicht mehr und auch etwas debil, ist mit dabei.
Die junge Hündin geht sofort los. Der Alte trottelt hinterher. Nach 800 Meter geht es am Kanal lang und die Hündin sagt sich stöbern ist besser. Dann sehe ich beide eine Zeitlang nicht. Nach 10 Minuten ist der Alte mit der Ente da und zur Hündin muss ich hinfahren, die stöbert immer noch.

Das ist für mich kein Malheur. Eine zweite Schleppe allein für die Hündin, sie bringt, mir reicht das als gute Leistung.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, hätte die Hündin mehr Druck bei der Ausbildung gebraucht, sie hätte die Ente gebracht und nicht das Stöbern vorgezogen.

Der Unterschied in der Leistung ist für mich jedoch viel zu gering, um stärker nachzuarbeiten.

Der Gedanke in so einer Situation den Hund zur Strafe kriechen zu lassen ist absurd.
 
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2470

Guest
Das beeindruckt mich mordsmäßig. Ich finde es gut, dem Hund zu vertrauen.

Doc
 
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Heute hatte ich das Vergnügen einen Wasserübungstag an einem sehr anspruchsvollen Gewässer abhalten zu dürfen. Auf jeden Fall weiß ich wieder, warum ich meine Hunde mit einem korrekten Zwangsapport abgerichtet habe und warum ich Hunde mit Härte und Schärfe bevorzuge. Viel Schatten, aber auch sehr gute Hunde gesehen.
 
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Claas schrieb:
Was genau ist unklar??

Wieso Du der Meinung bist, ein Hund dem man das "bringen/apportieren" wirklich beibringen musste (im Gegensatz zum "Naturtalent"), wäre letztlich zuverlässiger.....

Beckenbruch wegen ein paar Hühner.... wie stark geistig unterbelichtet muss eigentlich so ein Hundebesitzer sein?

Claas schrieb:
Meine jetzige Hündin hat fast alles aus sich heraus gemacht....

Wenn Du jetzt von "Eule" sprichst.... mönsch, die ist gerade mal ein Jahr alt!!! Nun gib' ihr noch ein paar Monate und sie wird auch nicht stöbern, sondern die Schleppe arbeiten!! Hier würde ich niemals nicht von nicht vorhandener Zuverlässigkeit sprechen!

Claas schrieb:
Der Gedanke in so einer Situation den Hund zur Strafe kriechen zu lassen ist absurd.

Danke, bin ja froh, dass es doch Einige so sehen!

Petra
 
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2470

Guest
Michal, beschreib das doch mal im Detail. Wie im Anwärterbericht. Wie der Hund arbeitete und wie du das bewertest. Das wäre interessant.

Doc
 
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Dr.Matthias schrieb:
Michal, beschreib das doch mal im Detail. Wie im Anwärterbericht. Wie der Hund arbeitete und wie du das bewertest. Das wäre interessant.

Doc

Vor allem auch woher Du wußtest, welcher Hund nun durch den Zwangsapport gegangen ist und welcher nicht!

Petra
 
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Petra schrieb:
Dr.Matthias schrieb:
Michal, beschreib das doch mal im Detail. Wie im Anwärterbericht. Wie der Hund arbeitete und wie du das bewertest. Das wäre interessant.

Doc

Vor allem auch woher Du wußtest, welcher Hund nun durch den Zwangsapport gegangen ist und welcher nicht!

Petra

Ganz einfach, ich kenne die Führer, die Hunde und ich schrieb vom korrekten Zwangsapport.
 
A

anonym

Guest
Ihr tut immer so, als hätten Hunde nur eine einzige Anlage.
Mag ja beim Retriever so sein, ein Vorstehhund hat mehrere. Unter anderem einen ganz ausgeprägten Beutewillen, der sich in der Neigung zum Hetzen äussert.
Wenn man einen DD permanent an der Leine führt und nur zum Apport schnallt, mag es hinkommen, den Hund ohne massiven Zwang zum zuverlässigen Apportierer toten Wildes zu machen.
Anderenfalls, wenn der Hund stöbert, frei verloren sucht usw, wird die Konkurrenz zwischen der vorwiegenden Neigung zum Hetzen und der Bringfreude so groß, daß der Hund sich für die Hasenhetze entscheidet, wenn auf dem Weg zum zu apportierenden Wild der Hase vor ihm aufsteht.

Und deswegen führt kein Weg am Zwangsapport vorbei.

Im übrigen würde ich mich, bevor ihr weiter spekuliert, mal mit dem Unterschied zwischen Zwang, Starkzwang und Anlagenförderung befassen, Vielleicht geht dem einen oder anderen ja dann ein Lämpchen auf.

Was Claas da gemacht hat, verstehe ich nicht. Einen Hund, den ich nicht zurück rufen kann, schnalle ich nicht zur Schleppe.
Zitat Tabel: Gib nie ein Kommando, das du nicht jederzeit durchsetzen kannst.
Grober Führungsfehler, würd ich mal sagen.
 
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Lodenjockl schrieb:
Was Claas da gemacht hat, verstehe ich nicht. Einen Hund, den ich nicht zurück rufen kann, schnalle ich nicht zur Schleppe.
Zitat Tabel: Gib nie ein Kommando, das du nicht jederzeit durchsetzen kannst.
Grober Führungsfehler, würd ich mal sagen.

Sehe ich nicht so! Er ist sich seiner "Mittel" sicher.
Der Durchschnitthundeführer geht mit der von Claas beschriebenen Herangehensweise ein großes Risiko ein.
 
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Was Claas da gemacht hat, verstehe ich nicht. Einen Hund, den ich nicht zurück rufen kann, schnalle ich nicht zur Schleppe.
Zitat Tabel: Gib nie ein Kommando, das du nicht jederzeit durchsetzen kannst.
Grober Führungsfehler, würd ich mal sagen.

Das finde ich echt lustig.

Wie soll ich den nach 800 Meter die Hündin zurückrufen.

In solchen Fällen bin ich Petra näher.

Es geht darum einen guten Hund auf der Jagd zu haben, keinesfalls einen für den ich ein Diktator bin und mein eigenes Ego durchsetze.


Zitat Tabel: Gib nie ein Kommando, das du nicht jederzeit durchsetzen kannst.
Das ist im Grundsatz richtig aber nicht nach dem Motto entweder er oder ich.

Ein Beispiel:

Der Hund ist in der Ausbildung zum Apport und bringt auf 20 Meter zuverlässig.

Jetzt mache ich eine Schleppe 100 Meter mit einem Haken, eventuell von einem Fremden gelegt.
Sie bricht nach 60 Meter ab und kommt ohne zurück.
Für mich ist es ohne Verstand den Hund mit der Gerte noch mal hinzuprügeln.

Es war schlicht eine Überforderung und ich muss mich selber an die Nase fassen.

Ich nehme den Hund als wenn nichts passiert ist, mache eine Schleppe von 10 Meter, dann 20, dann 30 usw.
Ich musste mich gegen mich selbst durchsetzen, weil ich einen Fehler gemacht habe.

Aber natürlich muss ich ihn auch an Verleitungen heranführen.

Die Hündin ist 15 Monate, geht jetzt zur HZP. Hat vor 14 Tagen eine Sonderprüfung gegen 19 andere Hunde gewonnen. Die Bedingungen:
1. Prüfungsfach
Der Fuchs wird auf
dem freien Feld in einer
Schleppe mit zwei Haken
auf einer Länge
von 400 m gezogen.
2. Prüfungsfach: Haarwildschleppe
von 400 m Länge.
Auf halber Strecke steht
ein Schütze frei,
etwa 40 m im rechten Winkel
von der Schleppe entfernt
ohne Deckung.
Wenn der Hund auf dem
Rückweg ist, gibt dieser zwei Schuss ab
3. Prüfungsfach: Schicken über Gewässer mit Gänseschleppe
Der Hund muss über ein Gewässer (Kanal) geschickt werden,
wo auf dem anderen Ufer eine Gänseschleppe 2 Meter
vom Gewässerrand beginnt.
Länge dieser Schleppe ca. 70m mit einem Haken über ein Hindernis
 
A

anonym

Guest
Alles gut und schön und richtig.
Aber - ich habe eine Pfeife. Und die hört ein Hund auch auf 800 Meter.

Und was machst du, wenn das noch zwei - drei mal passiert, deine Hündin ein paar Hasen hebt und ab dann sagt: Scheixx apport, ich geh stöbern?
 
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Ich persönlich hätte so einen jungen Hund auch nicht so kurz vor der Prüfung ,mit einer so langen Schleppe in Versuchung geführt. Die Gefahr, daß der Hund zu Blödsinn verführt wird, ist mir viel zu groß. Aber jeder wie er mag.
 

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