Nein ,Dreiläufer ,ich nenne keine ZOLI Corona mein eigen,führe aber seit 30Jahren eine BBF Z95 in 12/70 und .30-06 . Sie ist meine Waffe für den alltäglichen Jagdbetrieb in unserem Feldrevier mit Raubwild,Reh- und Schwarzwild.Wie bin ich zu dieser Kombinierten gekommen?Zufällig und doch nicht so leicht . Als langjähriger Jagdgesellschaftsjäger in der DDR jagte man ja mit einer volkseigenen Jagdwaffe , ausschließlich Kipplaufwaffen,Doppelflinte ,Drilling ,Büchsflinte bzw . BBF,selbst eine Kipplaufbüchse stand beim Jagdleiter im Schrank .Mit der Wende hatten wir ab 1990 die Möglichkeit,uns persönlche Waffen zu zulegen .Die volkseigenen Jagdwaffen wurden an die Jäger der Jagdgesellschaften verkauft .Mein Pech ,ich war zu diesem Zeitpunkt,Ende Juni, im Urlaub und ging somit bei der Waffenvergabe leer aus .Einige male konnte ich mir noch bei meinen Mitjägern deren nun persönliche Waffe ausleihen ,aber letztendlich war keiner mit diesem Zustand zufrieden.
Von einem entfernt bekannten Jäger erhielt ich auf Nachfrage die Zusage ,seine Merkel-BBF
kaufen zu können ,sobald sein Bockdrilling vom Büchsenmacher zurück sei,für moderate 2.500 DM.
Meine mehrmaligen Nachfragen wurden regelmäßig mit dem noch nicht fertigen Drilling beantwortet.Ende September dann die Nachricht ,er verkauft die Merkel nicht für 2.500 ,der Büchsenmacher habe die Waffe auf 7.500 DM taxiert .Für mich war dieser Preis natürlich unakzeptabel.Also stand ich immernoch ohne da .Zu diesem Zeitpunkt war eine richtige Jagdwaffe für mich nur eine Kipplaufwaffe ,eine Repetierbüchse war damals keine Option.
Der Gebrauchtwaffenmarkt war leer gefegt ,und Beziehungen zu westdeutschen Jägern hatte ich auch noch keine. Ein Gedanke ,versuchs doch mal beim großen F. in Würzburg.Na klar ,einfach anrufen,nach Westdeutschland, aus`m Osten ,ohne eigenes Telefon,im September 1990 .
Also rein in den Trabbi und ab zum ehemaligen Grenzübergang Staaken und die erste Telefonzelle aufgesucht .Der Anruf in Würzburg war kurz :Momentan keine BBF da,aber in 4 Wochen kommt eine Lieferung ZOLI. Ich hatte bis dahin noch nie was von dieser Marke gehört,
aber die pure Not sagte: Ja ,ich will eine ZOLI ! Der freundliche Verkäufer am anderen Ende nahm meine Bestellung auf: BBF ZOLI Z95 12/70 und 8x57IRS .Bitte mit meinem ZF Zeiss Jena
6x42 auf Hebelschwenkmontage montieren ! Das Päckchen mit meinem ZF ging gleich am nächsten Tag Richtung Würzburg .
4 Wochen später:Rein in den Trabbi,ab nach Staaken zur ersten Telefonzelle.Wichtig :genügend Kleingeld dabei ? Der nette Verkäufer am anderen Ende: Ja ,das ZF ist angekommen ,aber die BBF ist noch nicht da.Fragen Sie in 2 Wochen nochmal nach .
2 Wochen später:Rein in den Trabbi .... Der nette Verkäufer:Ja ,die BBF ist unterwegs, aber
8x57IRS ist nicht verfügbar, aber .30-06 . Mmh ,ich hatte schon mal was von diesem Kaliber gehört,bisher jagdten wir ja nur mit 8x57IRS,7x57R und 7x65R . JA,ich nehme .30-06!
Zwei,dreimal hieß es noch:Rein in den Trabbi ....
Am 22.Dezember,der Samstag vor Weihnachten,konnte ich das Erscheinen des Postboten mit dem langen Paket kaum erwarten,per Nachnahme wechselten 2.700 DM den Besitzer ,und ich
nahm meine erste persönliche Jagdwaffe in Besitz .