Wolf erschossen

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Mohawk schrieb:
...

Ach nee, und wenn der Zweibeiner den provoziert, weil er sich ähnlich dumm verhält wie manche Schäfer? Dann sagst Du auch: Ich hab's ja gewusst! :evil:

Ignoranz hoch zehn. Mitten in einer Ortschaft ein Wolfsriß und die Bewohner sind schuld, weil sie für ihre 3 Schafe keinen 2500,- € Zaun errichtet haben. Wenn es denn die süssen Wölflein überhaupt waren, nicht wahr, im Dorf wurden von fachkundigen Biologen ja ein Golden Retriever sowie ein Exemplar der bekannt bissigen Gattung Labrador Retriever gesichtet, natürlich traut man denen keine Drosselbisse zu, nein, aber nach x Jahren Biologiestudium kommt man da zu einer treffenderen Analyse...

Ehrlich, als ich den Artikel in der Lausitzer Rundschau gelesen habe mit den Stellungnahmen zu den vermutlichen Retrieverdrosselbissen an Hausschafen hat meine Freundin ein Zimmer weiter gefragt welchen Power-Point-Witz ich jetzt schon wieder zugeschickt bekommen habe weil ich so laut gelacht habe.

Zur Sache: Wenn Schafe ohne Rundumkäfig 20 Meter vorm Haus mitten im Ort bereits fahrlässige Wolfsprovokationen sind, ist es die Schaukel oder der Sandkasten 20 Meter vom Haus mitten im Ort dann auch?

Konkrete Antwort bitte.

...

Auch die "billigen" Untersuchungen kosten Geld, müssen von jemandem gemacht werden und es muss jemand die Proben nehmen und das ganze drumherum machen. Man untersucht auch nicht nur eine Probe, sondern mehrere gleichzeitig. Also musst Du sammeln - erst Geld, dann Proben.

Die Proben müssen nicht gesammelt, sondern nur entnommen werden, da diese Zwischenfälle sowieso vor Ort begutachtet werden, und zwar ausnahmslos. Und solch eine DNA-Analyse kostet im Hunderterpack sicher immer noch weniger als die 50000,- brutto für eine BAT2a-Wolfsbürostelle.

Fazit: Wer nicht untersucht, der will die Statistik fälschen und die Lausitz mit Golden-Retriever-Drosselbissen überziehen. Erinnert an die Studien mit den rausgerechneten Indern, Tollwutwölfen und Habituationswölfen. Wir sprachen vor 3-4 Seiten darüber.

Dompfaff
 
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Ich weiß nicht, wies in Hamburg ist, aber hier bei uns auf dem Dorf bewegt sich beinahe jede Art von Wild zwischen den Häusern. Und das Wölfe in die Ortschaften kommen, ist nun wirklich ein ganz alter Hut. In Rumänien wundert sich darüber keiner, höchstens über die deutschen Kameraleute, die das filmen.
Das Hunde Schafe killen ist so ungewöhnlich nicht, hatten wir hier auch schon.
 
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Lausitzer schrieb:
Ich weiß nicht, wies in Hamburg ist, aber hier bei uns auf dem Dorf bewegt sich beinahe jede Art von Wild zwischen den Häusern. Und das Wölfe in die Ortschaften kommen, ist nun wirklich ein ganz alter Hut....

Selbstverständlich ist das ein alter Hut, uns selbstverständlich weiß ich darum - nicht zuletzt habe ich ja schon mehrfach gepostet, daß bspw. die meisten Wolfsopfer in Indien in der Nähe oder in Ortschaften getötet wurden.

Und genau deswegen regen mich ja die offiziellen Wolfsstellungnahmen, Wolfsbroschüren und Wolfsstudien so auf: Da steht nämlich, daß Wölfe scheu sind und dem Menschen grundsätzlich und immer aus dem Weg gehen.

Wenn nicht nur ich, sondern auch die zuständigen Ministerien, die sich derweil noch im Verschleiern üben, den Betroffenen die Wahrheit kommunizieren - Wölfe auch am Tag zwischen Hühnerstall und Sandkiste - und es immer noch eine Mehrheit pro Wolf gibt, dann bin ich der erste, der seine Abschußforderungen einstellt.

Bis dahin bleibt meine Meinung: Nieder mit dem Märchendickicht.

Dompfaff
 
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Dompfaff schrieb:
Und genau deswegen regen mich ja die offiziellen Wolfsstellungnahmen, Wolfsbroschüren und Wolfsstudien so auf: Da steht nämlich, daß Wölfe scheu sind und dem Menschen grundsätzlich und immer aus dem Weg gehen.

Wölfe meiden den Menschen genauso wie Bären.

basti
 
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Und genau deswegen regen mich ja die offiziellen Wolfsstellungnahmen, Wolfsbroschüren und Wolfsstudien so auf: Da steht nämlich, daß Wölfe scheu sind und dem Menschen grundsätzlich und immer aus dem Weg gehen.

Von "grundsätzlich" und "immer" hab ich noch nichts gelesen. Wo steht denn das?
 
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Guest
Lausitzer schrieb:
Und genau deswegen regen mich ja die offiziellen Wolfsstellungnahmen, Wolfsbroschüren und Wolfsstudien so auf: Da steht nämlich, daß Wölfe scheu sind und dem Menschen grundsätzlich und immer aus dem Weg gehen.

Von "grundsätzlich" und "immer" hab ich noch nichts gelesen. Wo steht denn das?


Zum Beispiel bei den Schwätzern hier...

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/maste ... 31158.html

Tante google sagt: wolf+scheu+menschen beschert euch ungeahnte Lügen.

Varminter
 
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Guest
Dompfaff schrieb:
Lausitzer schrieb:
Ich weiß nicht, wies in Hamburg ist, aber hier bei uns auf dem Dorf bewegt sich beinahe jede Art von Wild zwischen den Häusern. Und das Wölfe in die Ortschaften kommen, ist nun wirklich ein ganz alter Hut....

Selbstverständlich ist das ein alter Hut, uns selbstverständlich weiß ich darum - nicht zuletzt habe ich ja schon mehrfach gepostet, daß bspw. die meisten Wolfsopfer in Indien in der Nähe oder in Ortschaften getötet wurden.

Und genau deswegen regen mich ja die offiziellen Wolfsstellungnahmen, Wolfsbroschüren und Wolfsstudien so auf: Da steht nämlich, daß Wölfe scheu sind und dem Menschen grundsätzlich und immer aus dem Weg gehen.

Wenn nicht nur ich, sondern auch die zuständigen Ministerien, die sich derweil noch im Verschleiern üben, den Betroffenen die Wahrheit kommunizieren - Wölfe auch am Tag zwischen Hühnerstall und Sandkiste - und es immer noch eine Mehrheit pro Wolf gibt, dann bin ich der erste, der seine Abschußforderungen einstellt.

Bis dahin bleibt meine Meinung: Nieder mit dem Märchendickicht.

Dompfaff


:roll: Du hast nur zu recht.

Es ist erstaunlich, mit welcher Hurtigkeit die Verniedlicher aus ihren Löchern kriechen, wenn du ihnen deine Thesen um die Ohren schlägst... :mrgreen:

Varminter
 
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Lehnt euch doch ganz entspannt zurück. Es kann doch nicht mehr sehr lange bis zu echten Problemen dauern.
Es gibt nun schon sichere Zeichen, dass der Wolf auch in unserer Gegend auftritt und die die Reaktionen entlocken mir nur noch ein Grinsen.
Die Spannung liegt für mich in der Lösung des rasant entstehenden Problems. Ein Wolf auf der heimischen Terrasse löst andere Reaktionen aus. Die Füchse werden dort gefüttert, der Wolf aber ganz sicher nicht.
 
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@charlyman
da geh ich mit. Wir als Jäger haben doch überhaupt nichts davon, wenn wir jetzt die Jagd auf den Wolf fordern. Da kommt gleich die Unterstellung von der Beutegreiferkonkurrenz und der Schießgeilheit. Laß sie mal machen, der Tag wird kommen, wo man um ein Wolfsmanagement nicht herumkommt. Das Problem bei solchen Tierarten, die solange auf Teufel komm raus geschützt werden, bis der von ihnen verursachte Schaden nicht mehr wegdiskutiert werden kann, erreicht irgendwann eine Brisanz, die nach Handlung verlangt. Ich hab ja die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass auch in Deutschland mal eine etwas entspannterer Umgang mit solchen Tierarten und deren Management möglich wird.
Der Kormoran war auch mal so eine goldene Kuh, der Kolkrabe wird folgen und spätestens wenn der erste Wolf nachweislich seinen Speiseplan ändert und mit Wild und Schafen nicht mehr zufrieden ist, wird man reagieren müssen. Und das dürfte nicht mehr ganz solange dauern.
 
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der-mit-dem-wachtel-jagt schrieb:
@charlyman
da geh ich mit. Wir als Jäger haben doch überhaupt nichts davon, wenn wir jetzt die Jagd auf den Wolf fordern. Da kommt gleich die Unterstellung von der Beutegreiferkonkurrenz und der Schießgeilheit. ....

Da möchte ich ganz stark widersprechen. Du redest dem Appeasement gegenüber Forst & Nabu das Wort, wissend daß der Wolf sich hier mittelfristig nicht ohne Zwischenfälle integrieren lässt, um ja nicht kurzfristig in die Schusslinie zu geraten.

Ich widerum behaupte, daß mittelfristig nichts den Stellenwert bspw. des DJV besser heben würde als eine zutreffende Prognose über kommende Zwischenfälle zwischen Mensch und Wolf, mit der man sich jetzt gegen die herrschende Forst- & Wolfsbüromeinung stellt. Es ist nicht notwendig, sich mit der Forderung nach Totalabschuss oder Giftködern zu exponieren. Es reicht völlig, eine knappe, präzise Prognose abzugeben, die da lauten könnte: Es ist eng hier, es wird zu Zwischenfällen kommen, Habituation lässt sich nicht vermeiden, insbesondere dann nicht, wenn - wie jetzt - trotz dutzender Risse von Vieh und Haustieren beinahe keine Maßnahmen erarbeitet werden.

Das andauernde Gerede der Naturschutzkreise von der vermeidbaren Habituation, ihre völlige Unfähigkeit, mit dem schon jetzt massiv auftretenden Problem der rapiden Gewöhnung an den Menschen umzugehen und konkrete, geeignete Abwehrstrategien zu erarbeiten, müsste dem neutralen Beobachter schon jetzt die wachsende Kluft zwischen Broschürenanspruch und gelebter Wirklichkeit klarmachen. Und genau diese Kluft wird retrospektiv von der Presse durch den sprichwörtlichen Wolf gedreht, wenn das erste Kind Rotkäppchen spielen muss.

Die Frage wird dann sein: Was haben die Jäger damals für Prognosen und Ratschläge gegeben, welche eigenem Anspruch nach doch die Krone des Naturschutzes und intime Wildkenner sind?

Dompfaff
 
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@Dompfaff
damit habe ich überhaupt kein Problem, wenn du mir sagst, wie diese Prognose aussehen soll und auf welcher Grundlage der DJV prognostizieren soll, was wann und wie passiert. Das wird dann nämlich die erste Frage sein und ich hätte da momentan keine Antwort drauf. Ich hab auch nichts gegen die Wiederbesiedlung mancher Reviere durch Wolf und Luchs, solange die Reviere dies von ihrer Größe hergeben. Genauso gehört dann aber auch ein Managementplan dazu, wobei Management sich nicht als Hochpäppelei genetisch verarmter Populationen sondern als Überwachung und ggf. Eingriff in diese versteht. Aber da sind wir uns ja sicher einig.
Ich gebe aber zu, mich nicht täglich mit dem Thema zu beschäftigen, obwohl wir auch täglich mit dem Besuch eines Wolfes rechnen dürfen.
Was ist denn eigentlich aus der angeblichen Bastardisierung der Lausitzer Wölfe durch Schäferhunde herausgekommen? Weißt du da mehr?
 
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Varminter schrieb:

Es ist erstaunlich, mit welcher Hurtigkeit die Verniedlicher aus ihren Löchern kriechen, wenn du ihnen deine Thesen um die Ohren schlägst...

Das hat nichts mit Verniedlichen zu tun. Wir leben hier mit dem Wolf und natürlich gibt es auch Probleme. Es steht fast jeden Tag was dazu in der lokalen Presse. Heute wieder ein langer Artikel dazu, dass ein Wolf offenbar das Überspringen von elektrischen Weidezäunen mit Flatterband erlernt hat. Und hier macht man sich schon Gedanken, was man dagegen tun kann.
Aber wenn ich lese, dass es als kritisch hingestellt wird, wenn ein Wolf in die Siedlungen kommt, als wäre das was ganz Neues...
"Rapide Gewöhnung an den Menschen"- Der Wolf lebt seit Jahrtausenden mit den Menschen zusammen, auch die Lausitzer Wölfe kamen nicht aus einem menschenleeren Raum. Wenn das keine Panikmache ist.
 
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Was hat das mit Panikmache zu tun?

"Die rapide Gewöhnung an den Menschen" gibt es doch nur dort, wo der Verfolgungsdruck fehlt, das Futter auf der Straße liegt und eventuell die Nahrungsgrundlage im Lebensraum Wald verbraucht ist.

@Dompfaff: Ich verstehe Deine Argumente. Die Jäger haben sich doch schon positioniert! Zwar nur auf Hegeringebene, aber sie haben sich in die Öffentlichkeit getraut. Sie wurden, mild lächelnd, als unaufgeklärte, beutegeile Schützen abgetan.

Man kann das sich entwickelnde Wolfsproblem wohl auch nur bedingt mit dem Kormoranproblem usw. vergleichen. Dort geht es immer auch um die wirtschaftlichen Interessen einiger Erwerbszweige. Dies wird beim Wolf vermutlich etwas anders laufen. Die Schäfer z.B. leben doch fast nur von Fördergeldern.
OT: Der Biber verursacht hier mittlerweile auch riesige Schäden und vernichtet ganze Weichholzbestände. Außer den Grundbesitzern, die über die erhobenen Gebühren(Wasserverband) die Biberschwemme finanzieren, scheint es keinen zu stören. Zu diesem Problem habe ich einen, sehr sachlichen ;), Artikel an die hiesige Lokalzeitung geschickt. Der Artikel war keine Empfangsbestätigung Wert.
Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles entwickeln wird!

Gruß und ein schönes Wochenende.[/u]
 
A

anonym

Guest
Lausitzer schrieb:
Heute wieder ein langer Artikel dazu, dass ein Wolf offenbar das Überspringen von elektrischen Weidezäunen mit Flatterband erlernt hat. Und hier macht man sich schon Gedanken, was man dagegen tun kann.

Die Schäfer in den Abruzzen haben die Antwort darauf gefunden und so viel blöder werden deutsche Schäfer ja wohl nicht sein.
 

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