Wenn eifrige "Raubzeugvernichter" Gesetzesgrenzen überschreiten...
Wölfin im Spreewald erschossen
Von Ralf Krüger
Zum ersten Mal, seit sich wieder Rudel in der Lausitz heimisch fühlen, ist ein Wolf von Menschen getötet worden.
Potsdam/Luckau. Die vor wenigen Tagen am Rande des Spreewaldes gefundene Wölfin wurde offenkundig durch Menschen getötet. Davon geht das Umweltministerium Brandenburg aus. „Mit großer Wahrscheinlichkeit starb das Tier durch einen Schuss. Im Körper der Wölfin ist ein Projektil entdeckt worden“, sagte Achim Wersin, Sprecher des Umweltministeriums, der SZ. Die Untersuchung im Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin sei jedoch noch nicht endgültig abgeschlossen.
Seit Jahren streiten sich in der Lausitz Gegner und Befürworter der Wölfe über den Umgang mit den Tieren. Andreas Dinkelmeyer vom Internationalen Tierschutz-Fonds Deutschland zeigte sich über den Tod der Wölfin bestürzt. „Es ist schlimm, dass auf die streng geschützten Tiere geschossen wird. Wir müssen noch mehr Aufklärung bei der Jägerschaft betreiben.“ Herbert Reichel vom Landesjagdverband Sachsen e.V. bedauerte den Vorfall, warnte jedoch vor Vorverurteilungen: „Jeder Jäger weiß, dass der Wolf kein jagdbares Wild ist.“
Die ein- bis zweijährige Wölfin zeigte Verwesungserscheinungen, als ein Waldarbeiter sie am 15. August in einer Schonung bei Luckau fand. Nachdem sich der Verdacht auf eine Tötung erhärtete, erstattete das Forstamt Luckau Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Vom Täter gibt es keine Spur. Ob es sich um Jagdmunition handelt, wird noch untersucht. Offen ist auch, ob der Wolf aus Sachsen oder Polen nach Südbrandenburg einwanderte.
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=1583427