A
anonym
Guest
Find - Klappe, die zweite
Am dritten Tag nach diesem Erlebnis mit der Bache hatten wir wieder eine Saujagd der härteren Sorte. Zum einen war ich mir sicher, dass dort Sauen anzutreffen waren. – Mein sich später als richtig erweisender Tipp lag für diese eher kleine Jagd in zirka 40 Hektar Schwarzdorn bei etwa 30 Sauen. - Zum anderen war es, was den Straßenverkehr betrifft, hier sehr sicher. Der Beständer hatte um fitte Hunde gebeten. So habe ich am Vortag nur mit einer Rumpfmannschaft gejagt und auch extra eine eher leichtere Jagd gewählt. Ich kannte ja das Gebiet selbst und wusste auch, was auf uns zukam. Die Alternativjagd zur Vortagsjagd, ebenfalls eine reine Schwarzdornjagd, brachte gut 30 Sauen. Wir hatten dagegen vier Rehe und einen Fuchs. (Das versaut natürlich meinen Schnitt, bringt den Hunden das Rehjagen bei, dafür aber keinen Erfolg am Schwarzwild.) Es war aber auch eine eher leichte Übung für Hunde und mich, so dass es relativ ausgeruht ins nächste Rennen gehen konnte.
An diesem Tag also, wie gesagt dem dritten nach Finds Sauenprämiere, treten wir zum ersten Mal in voller Mannschaftsstärke mit sechs Hunden an. Die Bracken finden mal wieder innerhalb von fünf Minuten die Sauen. Bis die ersten Schüsse fallen, haben sie aber doch etwas zu arbeiten. Mit der Unterstützung der übrigen Hunde, u.a. sind vier DD in der Jagd, werden die Rotten aber gesprengt. Find ist mitten im Getümmel.
Dann bringt Freya eine stärkere Sau aus den Dornen, die ein Standschütze erlegen kann. Freya setzt der Sau schon sehr dicht auf den Fersen nach, gefolgt von einer ganze Horde von Hunden unter anderem auch Find. Die Hunde fallen über die vor ihnen zusammenbrechende Sau her, wobei auch Find zufasst. Später können die Hunde noch eine Sau mit Schuss durch den Wurf und einen weidwunden Frischling binden. Find ist an allen Sauen beteiligt.
Ich krieche und klettere durch den Schwarzdorn um die Hunde zu unterstützen und das Druckpotential an den noch steckenden, versprengten Sauen zu erhöhen. Dabei ist Find immer wieder bei mir. ...
Find wurde aufgezogen nach dem im Band I beschriebenen Rudelprinzip. Natürlich bringt Find gute genetische Voraussetzungen und Aufzuchtsbedingungen des Züchters mit. Ich lehne ja auch den Irrglauben ab, dass allein durch Erziehung- und Ausbildung alles möglich ist und rechne mir deshalb die Erfolge Finds nicht allein an.Der Hund lernt das Jagen aber vollkommen natürlich, so wie auch ein Wolf das Jagen erlernt. Durch seine Rudelgenossen und seinen Menschen unterstützt kann Find auch negative Erlebnisse kompensieren, kommt zum Erfolg und wird nicht auf sich selbst gestellt mit unlösbaren Aufgaben konfrontiert. Find jagt mit knapp sieben Monaten entschlossen und hart an Sauen. Seine ersten fünf Stück Wild überhaupt waren Sauen, die mit den übrigen Hunden und ihm zur Strecke gekommen sind bzw. direkt vor ihm erlegt wurden. Auch das Schießen und den Geschossknall lernt Find so aus dem Jagdbetrieb heraus kennen und mit Beute zu verknüpfen. ...
Am vorletzten Wochenende der Saison hatten wir samstags eine Jagd, die in drei kleinere Treiben unterteilt war. Die Bracken bleiben deshalb zu hause. Am Sonntag aber geht es in eine schöne Privatjagd, in der zwei Gruppen von zwei Seiten angreifen. Die eine Gruppe bildet eine illustre Treiberwehr mit ein paar Hundeführern und wenigen Hunden, die zweite Gruppe bilde ich mit einem Helfer und meinen sechs Hunden. Zum zweiten Male geht die komplette Mannschaft an den Start, die Bracken gut ausgeruht. Die Hunde kommen sofort an Sauen, geben mehrheitlich Standlaut und dann geht die Post ab. Da die frischen Hunde im Pack die Sau nicht gebunden haben, muss es sich wohl um ein stärkeres und gesundes Stück gehandelt haben. Irgendwann teilen die Hunde sich auf. Freya ist wieder da, Hans kommt zurück. Gretl jagt für sich im Bogen, dort fallen dann auch mehrere Schüsse. Achill hat die weiteste Distanz erreicht, kommt aber als Nächster zurück. Find dümpelt zwischen 400 und 500 Meter herum. Ich ersuche ihn heranzurufen, es gelingt tatsächlich. Der erste kleine Erfolg des Tages. Burgl ist auch wieder da. Weiter geht´s.
Wir kommen zu dem Schützen, der die Salve abgefeuert hatte. Er winkt mich zu sich, eine Sau wäre wohl krank in die Hecke. Ich schicke die Hunde voran und schon hat Burgl den Frili mit Keulenschuss gefunden, die großen schlagen bei und schnell ist das kranke Stück Wild erlegt. Find verbellte sehr böse den Bail. Wieder ein Jagderfolg für Find und wieder eine Sau.Eine halbe Stunde später findet erneut Burgl einen stärkeren Frilikeiler unter umgeschlagenen Birken im Schilfgras. Auf den Standlaut schlagen die übrigen Hunde bei. Der Kumpel des Frischlings kann entkommen, das Keilerchen aber scheint sich unter seinen Birkenästen sicher zu fühlen und rückt nicht. Das war dann eindeutig die falsche Entscheidung. Die Hunde binden die Sau schnell. Hier packt auch Find energisch mit zu. Die Sau wird unverzüglich abgefangen und lässt sich im Schnee wunderbar leicht hangabwärts bergen.Der Beständer freut sich später über die nicht zerschossene, feiste Küchensau.
Mindestens zwei Sauen wurden auf dieser Jagd schwer krankgeschossen, weitere „gefehlt“(?). Dieses Keilerchen starb dagegen einen natürlichen und schnellen Tod. Die Auseinandersetzungen mit den Hunden ist natürlich und würde im Falle eines Wolfsangriffes nicht besser, sondern sehr viel grausamer enden, weil dann eben kein erfahrener und gut ausgerüsteter Hundeführer zur Stelle wäre, um die Sache schnell zu beenden. Das Keilerchen würde von den Wölfen lebend zerrissen werden. Diese Sau hatte durch ihre Hartnäckigkeit sicher das Potential sich zu einem Hundekiller auszuwachsen. Bei der Konzeption des solojagenden Hundes, hätte der Frili möglicherweise Erfolg gehabt, der Hund sich auf die Fährte des flüchtenden Schweins geheftet. Dem langfristigen Jagderfolg wäre dieses Ergebnis doppelt abträglich, da der Hund nicht wirklich zum Erfolg kommt und Hundekiller geradezu herangezogen werden.
Die Hunde waren durch die letzten Wochen so auf Sauen geeicht, dass ich sie gut am Rehwild abrufen konnte. Auch die Bracken nehmen an diesem Tag keine langen Rehbrackaden vor. Diese Jagd brachte Find seine bereits zwölfte Sau, die in seiner unmittelbaren Nähe erlegt wurde. Find hat zwar auch schon Rehwild gejagt, kennt aber bis zu dieser Jagd keine andere Beute als Schwarzwild.
Am dritten Tag nach diesem Erlebnis mit der Bache hatten wir wieder eine Saujagd der härteren Sorte. Zum einen war ich mir sicher, dass dort Sauen anzutreffen waren. – Mein sich später als richtig erweisender Tipp lag für diese eher kleine Jagd in zirka 40 Hektar Schwarzdorn bei etwa 30 Sauen. - Zum anderen war es, was den Straßenverkehr betrifft, hier sehr sicher. Der Beständer hatte um fitte Hunde gebeten. So habe ich am Vortag nur mit einer Rumpfmannschaft gejagt und auch extra eine eher leichtere Jagd gewählt. Ich kannte ja das Gebiet selbst und wusste auch, was auf uns zukam. Die Alternativjagd zur Vortagsjagd, ebenfalls eine reine Schwarzdornjagd, brachte gut 30 Sauen. Wir hatten dagegen vier Rehe und einen Fuchs. (Das versaut natürlich meinen Schnitt, bringt den Hunden das Rehjagen bei, dafür aber keinen Erfolg am Schwarzwild.) Es war aber auch eine eher leichte Übung für Hunde und mich, so dass es relativ ausgeruht ins nächste Rennen gehen konnte.
An diesem Tag also, wie gesagt dem dritten nach Finds Sauenprämiere, treten wir zum ersten Mal in voller Mannschaftsstärke mit sechs Hunden an. Die Bracken finden mal wieder innerhalb von fünf Minuten die Sauen. Bis die ersten Schüsse fallen, haben sie aber doch etwas zu arbeiten. Mit der Unterstützung der übrigen Hunde, u.a. sind vier DD in der Jagd, werden die Rotten aber gesprengt. Find ist mitten im Getümmel.
Dann bringt Freya eine stärkere Sau aus den Dornen, die ein Standschütze erlegen kann. Freya setzt der Sau schon sehr dicht auf den Fersen nach, gefolgt von einer ganze Horde von Hunden unter anderem auch Find. Die Hunde fallen über die vor ihnen zusammenbrechende Sau her, wobei auch Find zufasst. Später können die Hunde noch eine Sau mit Schuss durch den Wurf und einen weidwunden Frischling binden. Find ist an allen Sauen beteiligt.
Ich krieche und klettere durch den Schwarzdorn um die Hunde zu unterstützen und das Druckpotential an den noch steckenden, versprengten Sauen zu erhöhen. Dabei ist Find immer wieder bei mir. ...
Find wurde aufgezogen nach dem im Band I beschriebenen Rudelprinzip. Natürlich bringt Find gute genetische Voraussetzungen und Aufzuchtsbedingungen des Züchters mit. Ich lehne ja auch den Irrglauben ab, dass allein durch Erziehung- und Ausbildung alles möglich ist und rechne mir deshalb die Erfolge Finds nicht allein an.Der Hund lernt das Jagen aber vollkommen natürlich, so wie auch ein Wolf das Jagen erlernt. Durch seine Rudelgenossen und seinen Menschen unterstützt kann Find auch negative Erlebnisse kompensieren, kommt zum Erfolg und wird nicht auf sich selbst gestellt mit unlösbaren Aufgaben konfrontiert. Find jagt mit knapp sieben Monaten entschlossen und hart an Sauen. Seine ersten fünf Stück Wild überhaupt waren Sauen, die mit den übrigen Hunden und ihm zur Strecke gekommen sind bzw. direkt vor ihm erlegt wurden. Auch das Schießen und den Geschossknall lernt Find so aus dem Jagdbetrieb heraus kennen und mit Beute zu verknüpfen. ...
Am vorletzten Wochenende der Saison hatten wir samstags eine Jagd, die in drei kleinere Treiben unterteilt war. Die Bracken bleiben deshalb zu hause. Am Sonntag aber geht es in eine schöne Privatjagd, in der zwei Gruppen von zwei Seiten angreifen. Die eine Gruppe bildet eine illustre Treiberwehr mit ein paar Hundeführern und wenigen Hunden, die zweite Gruppe bilde ich mit einem Helfer und meinen sechs Hunden. Zum zweiten Male geht die komplette Mannschaft an den Start, die Bracken gut ausgeruht. Die Hunde kommen sofort an Sauen, geben mehrheitlich Standlaut und dann geht die Post ab. Da die frischen Hunde im Pack die Sau nicht gebunden haben, muss es sich wohl um ein stärkeres und gesundes Stück gehandelt haben. Irgendwann teilen die Hunde sich auf. Freya ist wieder da, Hans kommt zurück. Gretl jagt für sich im Bogen, dort fallen dann auch mehrere Schüsse. Achill hat die weiteste Distanz erreicht, kommt aber als Nächster zurück. Find dümpelt zwischen 400 und 500 Meter herum. Ich ersuche ihn heranzurufen, es gelingt tatsächlich. Der erste kleine Erfolg des Tages. Burgl ist auch wieder da. Weiter geht´s.
Wir kommen zu dem Schützen, der die Salve abgefeuert hatte. Er winkt mich zu sich, eine Sau wäre wohl krank in die Hecke. Ich schicke die Hunde voran und schon hat Burgl den Frili mit Keulenschuss gefunden, die großen schlagen bei und schnell ist das kranke Stück Wild erlegt. Find verbellte sehr böse den Bail. Wieder ein Jagderfolg für Find und wieder eine Sau.Eine halbe Stunde später findet erneut Burgl einen stärkeren Frilikeiler unter umgeschlagenen Birken im Schilfgras. Auf den Standlaut schlagen die übrigen Hunde bei. Der Kumpel des Frischlings kann entkommen, das Keilerchen aber scheint sich unter seinen Birkenästen sicher zu fühlen und rückt nicht. Das war dann eindeutig die falsche Entscheidung. Die Hunde binden die Sau schnell. Hier packt auch Find energisch mit zu. Die Sau wird unverzüglich abgefangen und lässt sich im Schnee wunderbar leicht hangabwärts bergen.Der Beständer freut sich später über die nicht zerschossene, feiste Küchensau.
Mindestens zwei Sauen wurden auf dieser Jagd schwer krankgeschossen, weitere „gefehlt“(?). Dieses Keilerchen starb dagegen einen natürlichen und schnellen Tod. Die Auseinandersetzungen mit den Hunden ist natürlich und würde im Falle eines Wolfsangriffes nicht besser, sondern sehr viel grausamer enden, weil dann eben kein erfahrener und gut ausgerüsteter Hundeführer zur Stelle wäre, um die Sache schnell zu beenden. Das Keilerchen würde von den Wölfen lebend zerrissen werden. Diese Sau hatte durch ihre Hartnäckigkeit sicher das Potential sich zu einem Hundekiller auszuwachsen. Bei der Konzeption des solojagenden Hundes, hätte der Frili möglicherweise Erfolg gehabt, der Hund sich auf die Fährte des flüchtenden Schweins geheftet. Dem langfristigen Jagderfolg wäre dieses Ergebnis doppelt abträglich, da der Hund nicht wirklich zum Erfolg kommt und Hundekiller geradezu herangezogen werden.
Die Hunde waren durch die letzten Wochen so auf Sauen geeicht, dass ich sie gut am Rehwild abrufen konnte. Auch die Bracken nehmen an diesem Tag keine langen Rehbrackaden vor. Diese Jagd brachte Find seine bereits zwölfte Sau, die in seiner unmittelbaren Nähe erlegt wurde. Find hat zwar auch schon Rehwild gejagt, kennt aber bis zu dieser Jagd keine andere Beute als Schwarzwild.
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