WildundHund 4/2016 S. 28 ff. „Einzeln schnallen, gemeinsam jagen“.

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anonym

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Find - Klappe, die zweite

Am dritten Tag nach diesem Erlebnis mit der Bache hatten wir wieder eine Saujagd der härteren Sorte. Zum einen war ich mir sicher, dass dort Sauen anzutreffen waren. – Mein sich später als richtig erweisender Tipp lag für diese eher kleine Jagd in zirka 40 Hektar Schwarzdorn bei etwa 30 Sauen. - Zum anderen war es, was den Straßenverkehr betrifft, hier sehr sicher. Der Beständer hatte um fitte Hunde gebeten. So habe ich am Vortag nur mit einer Rumpfmannschaft gejagt und auch extra eine eher leichtere Jagd gewählt. Ich kannte ja das Gebiet selbst und wusste auch, was auf uns zukam. Die Alternativjagd zur Vortagsjagd, ebenfalls eine reine Schwarzdornjagd, brachte gut 30 Sauen. Wir hatten dagegen vier Rehe und einen Fuchs. (Das versaut natürlich meinen Schnitt, bringt den Hunden das Rehjagen bei, dafür aber keinen Erfolg am Schwarzwild.) Es war aber auch eine eher leichte Übung für Hunde und mich, so dass es relativ ausgeruht ins nächste Rennen gehen konnte.

An diesem Tag also, wie gesagt dem dritten nach Finds Sauenprämiere, treten wir zum ersten Mal in voller Mannschaftsstärke mit sechs Hunden an. Die Bracken finden mal wieder innerhalb von fünf Minuten die Sauen. Bis die ersten Schüsse fallen, haben sie aber doch etwas zu arbeiten. Mit der Unterstützung der übrigen Hunde, u.a. sind vier DD in der Jagd, werden die Rotten aber gesprengt. Find ist mitten im Getümmel.

Dann bringt Freya eine stärkere Sau aus den Dornen, die ein Standschütze erlegen kann. Freya setzt der Sau schon sehr dicht auf den Fersen nach, gefolgt von einer ganze Horde von Hunden unter anderem auch Find. Die Hunde fallen über die vor ihnen zusammenbrechende Sau her, wobei auch Find zufasst. Später können die Hunde noch eine Sau mit Schuss durch den Wurf und einen weidwunden Frischling binden. Find ist an allen Sauen beteiligt.

Ich krieche und klettere durch den Schwarzdorn um die Hunde zu unterstützen und das Druckpotential an den noch steckenden, versprengten Sauen zu erhöhen. Dabei ist Find immer wieder bei mir. ...

Find wurde aufgezogen nach dem im Band I beschriebenen Rudelprinzip. Natürlich bringt Find gute genetische Voraussetzungen und Aufzuchtsbedingungen des Züchters mit. Ich lehne ja auch den Irrglauben ab, dass allein durch Erziehung- und Ausbildung alles möglich ist und rechne mir deshalb die Erfolge Finds nicht allein an.Der Hund lernt das Jagen aber vollkommen natürlich, so wie auch ein Wolf das Jagen erlernt. Durch seine Rudelgenossen und seinen Menschen unterstützt kann Find auch negative Erlebnisse kompensieren, kommt zum Erfolg und wird nicht auf sich selbst gestellt mit unlösbaren Aufgaben konfrontiert. Find jagt mit knapp sieben Monaten entschlossen und hart an Sauen. Seine ersten fünf Stück Wild überhaupt waren Sauen, die mit den übrigen Hunden und ihm zur Strecke gekommen sind bzw. direkt vor ihm erlegt wurden. Auch das Schießen und den Geschossknall lernt Find so aus dem Jagdbetrieb heraus kennen und mit Beute zu verknüpfen. ...

Am vorletzten Wochenende der Saison hatten wir samstags eine Jagd, die in drei kleinere Treiben unterteilt war. Die Bracken bleiben deshalb zu hause. Am Sonntag aber geht es in eine schöne Privatjagd, in der zwei Gruppen von zwei Seiten angreifen. Die eine Gruppe bildet eine illustre Treiberwehr mit ein paar Hundeführern und wenigen Hunden, die zweite Gruppe bilde ich mit einem Helfer und meinen sechs Hunden. Zum zweiten Male geht die komplette Mannschaft an den Start, die Bracken gut ausgeruht. Die Hunde kommen sofort an Sauen, geben mehrheitlich Standlaut und dann geht die Post ab. Da die frischen Hunde im Pack die Sau nicht gebunden haben, muss es sich wohl um ein stärkeres und gesundes Stück gehandelt haben. Irgendwann teilen die Hunde sich auf. Freya ist wieder da, Hans kommt zurück. Gretl jagt für sich im Bogen, dort fallen dann auch mehrere Schüsse. Achill hat die weiteste Distanz erreicht, kommt aber als Nächster zurück. Find dümpelt zwischen 400 und 500 Meter herum. Ich ersuche ihn heranzurufen, es gelingt tatsächlich. Der erste kleine Erfolg des Tages. Burgl ist auch wieder da. Weiter geht´s.

Wir kommen zu dem Schützen, der die Salve abgefeuert hatte. Er winkt mich zu sich, eine Sau wäre wohl krank in die Hecke. Ich schicke die Hunde voran und schon hat Burgl den Frili mit Keulenschuss gefunden, die großen schlagen bei und schnell ist das kranke Stück Wild erlegt. Find verbellte sehr böse den Bail. Wieder ein Jagderfolg für Find und wieder eine Sau.Eine halbe Stunde später findet erneut Burgl einen stärkeren Frilikeiler unter umgeschlagenen Birken im Schilfgras. Auf den Standlaut schlagen die übrigen Hunde bei. Der Kumpel des Frischlings kann entkommen, das Keilerchen aber scheint sich unter seinen Birkenästen sicher zu fühlen und rückt nicht. Das war dann eindeutig die falsche Entscheidung. Die Hunde binden die Sau schnell. Hier packt auch Find energisch mit zu. Die Sau wird unverzüglich abgefangen und lässt sich im Schnee wunderbar leicht hangabwärts bergen.Der Beständer freut sich später über die nicht zerschossene, feiste Küchensau.

Mindestens zwei Sauen wurden auf dieser Jagd schwer krankgeschossen, weitere „gefehlt“(?). Dieses Keilerchen starb dagegen einen natürlichen und schnellen Tod. Die Auseinandersetzungen mit den Hunden ist natürlich und würde im Falle eines Wolfsangriffes nicht besser, sondern sehr viel grausamer enden, weil dann eben kein erfahrener und gut ausgerüsteter Hundeführer zur Stelle wäre, um die Sache schnell zu beenden. Das Keilerchen würde von den Wölfen lebend zerrissen werden. Diese Sau hatte durch ihre Hartnäckigkeit sicher das Potential sich zu einem Hundekiller auszuwachsen. Bei der Konzeption des solojagenden Hundes, hätte der Frili möglicherweise Erfolg gehabt, der Hund sich auf die Fährte des flüchtenden Schweins geheftet. Dem langfristigen Jagderfolg wäre dieses Ergebnis doppelt abträglich, da der Hund nicht wirklich zum Erfolg kommt und Hundekiller geradezu herangezogen werden.

Die Hunde waren durch die letzten Wochen so auf Sauen geeicht, dass ich sie gut am Rehwild abrufen konnte. Auch die Bracken nehmen an diesem Tag keine langen Rehbrackaden vor. Diese Jagd brachte Find seine bereits zwölfte Sau, die in seiner unmittelbaren Nähe erlegt wurde. Find hat zwar auch schon Rehwild gejagt, kennt aber bis zu dieser Jagd keine andere Beute als Schwarzwild.
 
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Ich halte in Wäldern mit viel Naturverjüngung ausschließlich die Kombination von Solojägern und kurzjagenden Vorstehern, die mit den Treibern oder Durchgehern unterwegs sind für erfolgsversprechend.
Dass man respektvoll miteinander umgeht und die Leistung der Durchgeher/Treiber wertschätzt, das ist doch selbstverständlich, oder?!
 
A

anonym

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Was ich noch vergessen habe:

Ich habe explizit nichts gegen Standschnaller, zum einen dürfen sie gerne das übrige Schalenwild beschleunigen und zum anderen kann man dann ja zeigen wie es richtig geht. :biggrin::biggrin::biggrin::biggrin:
 
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Ausschließlichkeitskriterien formulieren hier und im Bericht nicht die Durchgeher, sondern andere. Der gewendete Dogmatismusvorwurf ist also unangebracht. (bspw. reine Stöberhunde-Jagd, nur Spurlaut, nur bis Wachtelgröße usw.)

Es mag ja durchaus sein, das die Konzeption auf dieser Jagd gut funktioniert hat. Sie hätte aber ggf. noch besser unter einen anderen Konzeption funktioniert.

man muss wirklich tief beeindruckt von Deiner intimen Kenntnis der Verhältnisse im beschriebenen Revier sein - Fehleranalyse auf über 100km Entfernung - Reschpekt, sog´ i...
Du solltest Dich direkt mit dem RL und seinem FoA-L in Verbindung setzen und ihnen die Fehlerhaftigkeit ihrer Konzeption erläutern, die werden sicher froh und glücklich über eine solche "Erleuchtung" in ihrer Finsternis sein...


Zu einer ausgewogenen Berichterstattung gehört nicht, dass Kritikpunkte verschwiegen oder kaschiert werden.
Der Autor ist "tief beeindruckt" und nicht sachlich distanziert.

Ja, Deine eigene sachliche Distanz spricht aus jedem einzelnen Deiner Beiträge zu dem Thema!

Hier wird vielmehr ein Exempel gesetzt, dass in der permanenten Konfrontation der Hüter der reinen Form mit dem übrigen Hundelager Spaltung befeuert.

Da ich sowohl Stöberhunde (Dt. Bracken) führe und züchte und Vst führe und gezüchtet habe, kenne ich Stärken aber auch Schwächen beider Gruppen.

Da wir allein in der letzten Saison nur 68 Einsätze mit unseren Hunden auf Sauen hatten, fehlt es sicher auch an Erfahrung. ;-)

was den Blick über den Tellerand betrifft - ja, ganz offensichtlich!

Die Zahl der erlegten Sauen wurde in dieser Saison mehrfach mit Durchgehern übertroffen. Noch mehr gilt dies, wenn man Fläche zur Streckenzahl in Relation setzt.
Die Zahl der erlegten Sauen sagt aber nur bedingt etwas über die Arbeit der Hunde aus. Ein einzelner ÜL kann da höhere Anforderungen an die Hunde stellen, als eine leichte Jagd in "teilweise bewachsenem Gelände".

Und was sagt uns das jetzt? richtig: gar nix!

stell Dir vor, es mag Reviere geben, die richten ihre Jagden nicht ausschließlich an der Wildart Schwarzwild aus - sind ja aber eh alles "Weicheier o.A."

Im Folgenden werde ich ein paar Erlebnisberichte posten, möge jeder seine eignen Schlüsse ziehen.

na da freuen wir uns doch alle auf die "sachlich distanzierte Berichte", in denen Kritiktpunkte nicht verschwiegen oder kaschiert werden. Was, es gibt gar keine Kritikpunkte in dem System? na dann...
 
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Was ich noch vergessen habe:

Ich habe explizit nichts gegen Standschnaller, zum einen dürfen sie gerne das übrige Schalenwild beschleunigen und zum anderen kann man dann ja zeigen wie es richtig geht. :biggrin::biggrin::biggrin::biggrin:


Es ist von dir nichts anderes zu erwarten gewesen. :lol:

Selten in 3 Post eine größere und überheblichere Art und Weise der Selbstdarstellung gelesen.
 
A

anonym

Guest
@Käfer, ich erkläre Dir die deutsche Sprache jetzt nicht. :biggrin::biggrin::biggrin:
 
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Inhaltliche Argumente sind nur für den zugänglich, der sie auch hören und akzeptieren kann.

Wenn ich aber lese, das man als Standschnaller ja Schalenwild beschleunigen kann und du zeigst wie es dann richtig geht, ist das verschwendete Liebesmühe
 
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anonym

Guest
Inhaltliche Argumente sind nur für den zugänglich, der sie auch hören und akzeptieren kann.

Wenn ich aber lese, das man als Standschnaller ja Schalenwild beschleunigen kann und du zeigst wie es dann richtig geht, ist das verschwendete Liebesmühe

:biggrin: den hast Du gesehen? :roll: Geh zum Lachen in den Keller.

Argumente habe ich von Dir noch keine gelesen, nur irreale Darstellungen, etwa, dass es keine Sitze gebe, neben denen Hunde vom Stand geschnallt werden.

Gib Dir etwas Mühe, vielleicht lohnt die Erwiderung. Obwohl ich auch gut ohne das Forum ausgekommen bin. Mein Widerspruch zum Leitartikel ist hier deutlich genug gemacht worden.
 
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:biggrin: den hast Du gesehen? :roll: Geh zum Lachen in den Keller.

Argumente habe ich von Dir noch keine gelesen, nur irreale Darstellungen, etwa, dass es keine Sitze gebe, neben denen Hunde vom Stand geschnallt werden.

Gib Dir etwas Mühe, vielleicht lohnt die Erwiderung. Obwohl ich auch gut ohne das Forum ausgekommen bin. Mein Widerspruch zum Leitartikel ist hier deutlich genug gemacht worden.

Hab ich schon gesehen, nur passt die Aussage genau zu deinen vorherigen Berichten.

Wenn du sorgfältig liest wird dir auffallen, dass ich schreibe, es gibt keine Stände, auf einer gut organisierten Jagd, bei der es Bereiche gibt in denen Stände vorkommen die nicht auch einen Hundeführer als unmittelbaren oder mindest mittelbaren Nachbarn haben. Dies war bezogen darauf, dass es ohne diesen Hund in der Nachbarschaft wohl besser wäre.
 
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Vielleicht hast du Recht... :no:

Als Hundeführer, der sowohl die Schwächen des eigenen als auch die Stärken fremder Hunde bereitwillig sieht, warte ich also einfach auf den richtigen Moment zum Absprung. ;-)
 
A

anonym

Guest
, ich nehme mal an,
dass, da jemand, den Absprung nimmt.

einfach weil es Ihm zu blöd ist, auf die tausend-jährige, gewachsene, überholte Meinungen der Profis zu reagieren




wenn Ihr einen Spezialisten braucht, und ruft,
sollte man auch mit dem Arbeiten

wenn nicht, dann lasst das

ist besser für alle beteiligten






wenn ich eine/n Revierteil auf den Kopfstelle, dann Rischdisch
halbherzig macht das keinen Sinn.

ausser ich will dem Volk was vor machen
 
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