Wildbergung aufgebrochen im Hang

RBM

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Stelle ich mir mal eben bildlich vor.
Die Wanne an der Kraxe, daran den Rucksack und dann Berg auf Berg ab.
Da braucht man irgendwann doch den Muli, der einem den ganzen Kram trägt.
Nach dem Erlegen dann mit der Wanne ein Geröllfeld zwischen großen Felsbrocken runter ins Tal 🙈
Für die Pampa am Berg ist die Wanne natürlich nix....
 
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Ich finde das von Docholiday referierte Vorgehen rundum clever.
Meine Hügel sind viel kleiner, Rotwild hab ich auch nicht- aber ich breche gern auch „schottisch“ auf, entledige die Rehe des Pansens und Gescheides und trag sie dann zum nächsten Weg oder schleppe sie im Schnee da hin. Kleiner Schnitt, Nieren ( Retroperitoneum ) unbedingt intakt drin, die abgeschürfte Speiseröhre kann gern im Mediastinum rumsuppen und das nach oben ausgestrichene und abgerissene Sigma gern im Becke liegenbleiben….alles völlig egal. Das Verschließen der Bauchdecke ist dann eigentlich entbehrlich, selbst wenn ich‘s durch Dreck schleppen würde: weil nur die Bauhlappen, aber sonst gar nichts dreckig werden können. Keine freilegenden Lendchen/ Keulenanschnitte.
Es geht um unverhitzte, nicht mit durchwandernder Darmbakterien oder externen Dreck versaute Rücken und Keulen, sonst gar nichts. Und die schütze ich a) durch rasche Entfernung von Pansen und Darm sowie b) Dranlassen aller schützenden Fascien und Häutchen, Nichtdurchtrennung der Muskulatur perfekt.
Ökologische Verweigerung der (recycelbaren) Kabelbinder hin oder her: Pansen und Gescheide raus sobald als möglich, nur Bauchöffnung, Drinlassen von Nieren und dem dranhängenden Häutchen über den Lenden….selbst Bergung zehn Stunden später in den kühlen matschigen Highlands bringt Rücken und Keulen verwertbar heim !
 
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das Auto mit gerödel steht vermutlich ein paar hundert Höhenmeter woanders. Kenne keinen Bergjäger der mal schnell zum Auto gehen kann 🤣
Am Hang ist für mich nicht gleich Berge oder gar Alpen.
Ich kenne Reviere mit mehreren 100 Höhenmeter unterschied. Meist führt ein Forstweg im Abstand von unter 100m (zur einen Seite) vorbei. Solche Reviere sind meist ausgestattet mit kleinem Geländewagen und 100m Seilwinde mit Fernbedienung. Gerade wenn auch Rotwild mit im Spiel ist. Ich jage auch im Mittelgebirge, wir haben aber keine Steilen Hänge, es verteilt sich da mehr.
 
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Ich finde das von Docholiday referierte Vorgehen rundum clever.
Meine Hügel sind viel kleiner, Rotwild hab ich auch nicht- aber ich breche gern auch „schottisch“ auf, entledige die Rehe des Pansens und Gescheides und trag sie dann zum nächsten Weg oder schleppe sie im Schnee da hin. Kleiner Schnitt, Nieren ( Retroperitoneum ) unbedingt intakt drin, die abgeschürfte Speiseröhre kann gern im Mediastinum rumsuppen und das nach oben ausgestrichene und abgerissene Sigma gern im Becke liegenbleiben….alles völlig egal. Das Verschließen der Bauchdecke ist dann eigentlich entbehrlich, selbst wenn ich‘s durch Dreck schleppen würde: weil nur die Bauhlappen, aber sonst gar nichts dreckig werden können. Keine freilegenden Lendchen/ Keulenanschnitte.
Es geht um unverhitzte, nicht mit durchwandernder Darmbakterien oder externen Dreck versaute Rücken und Keulen, sonst gar nichts. Und die schütze ich a) durch rasche Entfernung von Pansen und Darm sowie b) Dranlassen aller schützenden Fascien und Häutchen, Nichtdurchtrennung der Muskulatur perfekt.
Ökologische Verweigerung der (recycelbaren) Kabelbinder hin oder her: Pansen und Gescheide raus sobald als möglich, nur Bauchöffnung, Drinlassen von Nieren und dem dranhängenden Häutchen über den Lenden….selbst Bergung zehn Stunden später in den kühlen matschigen Highlands bringt Rücken und Keulen verwertbar heim !
Bei Speiseröhre, Bauchdecke und Pansen sowie Gescheide sehe ich noch Lernbedarf, aber schon erstaunlich wieviele medizinische Bezeichnungen man so drauf haben kann 👍
 
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Hi,

mein Problem ist halt, dass ich keine deutschen Begriffe dafür habe, sorry.
Was aber echt jeder Jäger verstanden haben sollte ist die Tatsache, dass die im Bauch baumelnden Nieren von Entwicklung und Häuten her NICHT zur Bauchhöhle gehören („ retroperitoneal“ sind) und dass deren Entfernung im Hauruck-von-Drossel -bis- Anus eben die Häutchen der Umgebung mitreißt, damit die Lenden direkt freilegt und hernach jedweder Transport-Dreck, jedweder Wasserstrahl jetzt genauso wie an gespaltenem Schloss irreparablen Schaden in den einzig wertvollen Teilen anrichten wird: Lenden graugrün nach drei Tagen, Adduktorenbereich auf 10 x 10 cm an jeder Keule auch. Und das ist der wesentlichste „Pfusch-mit-Messer“, den ich in Zerwirkräumen nicht sehen kann.
Jeder, der mir jetzt widersprechen will, soll bitte zwei schlecht geschossene Rehe:eins klassisch ( und mit viel Wasser!) und eins initial nur schottisch versorgt, dann Bauchraum gespült und trockengetupft, geringelt, Nieren drinlassend, erst zuletzt Brustbein spaltend versorgen und dann drei Tage in Kühlraum hängen lassen.
Viele Wildhändler werden das klassisch versorgte Reh nicht kaufen, weil der Veterinär am Eingang ihrer Wildkammer den Daumen nach unten dreht: ekelerregend.
 
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Es kommt immer aufs Gelände und natürlich aufs Wild an, Reh oder Brunfthirsch, an.
- Große Wildwanne schützt, hilft beim Ziehen, geht nicht immer
- Plane drunter-drum, die Amies haben extra Säcke dafür, hält begrenzt . Ich habe mir sowas auch mal gebastelt, Mit einer Ösenzange schnell aus einer Plane gemacht. Ziehen auf Boden wo Steine (ist im WW schon oft) sind, ist damit schnell vorbei.
- Brustkorb auf und mit Kabelbinder, na ja, dann lieber die Plane.
Wir haben oft auch Lehm/Ton Boden und alles wird i.d.R. mit einer Wanne vom Acker geholt wenn man nicht näher ran kommt.

Für mich ist die Wildwanne, ggf. mit hilfe weiterer Person/en die beste Lösung. Ich breche fast immer im Hängen auf und ringel dann auch.
 
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Zum Thema Wildbergung ; Mein Revier soweit das Auge blicken kann - und kein einziger befahrbarer Weg drin, nur eine Handvoll spartanische Hirtenpfade, sonst Wildwechsel...
Da entfällt Wanne, Plane etc.

2024-12-13 Winterlandschaft mein Revier kein einziger Fahrweg 2 MP.jpg

Und in der tiefer liegenden Nachbarjagd, wo ich auch Jagdrecht habe, noch schlimmer:
Und dort ziehen die Jäger fast immer die Sauen durch die Steilhänge hoch, um sie vorm Jagdvereinshaus sauber aus der Schwarte/Decke zu schlagen und portionsfertig zu zerlegen und untereinander zu verteilen...

2024-11-16 Gorges Nyer abgestiegen vom Weg u aufgestiegen im Steilsthang 2 MP.jpg
 
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Die Landschaft ist bei so einem Wetter ja ein Traum. Bergen würde ich dort nicht wollen, Entschuldigung, bin zu alt. Gruss, DKDK.
 
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Ist man nur wie man sich fühlt und wie man trainiert. in der Nachbarjagd packt ein 83jähriger noch kräftig mit an und zieht die Wutz mit anderen Jägern einen der dortigen Steilsthänge hoch. habe dann aber dem Treibjagdchef gesagt, er solle bißchen auf Gerard aufpassen und bremsen, G hätte Hypertonie.
 
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Zum Thema Wildbergung ; Mein Revier soweit das Auge blicken kann - und kein einziger befahrbarer Weg drin, nur eine Handvoll spartanische Hirtenpfade, sonst Wildwechsel...
Da entfällt Wanne, Plane etc.

Anhang anzeigen 281609

Und in der tiefer liegenden Nachbarjagd, wo ich auch Jagdrecht habe, noch schlimmer:
Und dort ziehen die Jäger fast immer die Sauen durch die Steilhänge hoch, um sie vorm Jagdvereinshaus sauber aus der Schwarte/Decke zu schlagen und portionsfertig zu zerlegen und untereinander zu verteilen...

Anhang anzeigen 281610
Traumhaft 😍
 
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Wenn Gerard Glück hat
Tja, das wäre auch mein Traum!
Mein bester Freund ging schon mit 74 - jeder dachte, er würde 100 Jahre alt werden - sportlich, Normalgewicht, jeden Tag mit seinem DJT und Dackel auf der Pirsch in 1.200 ha Bergrevier. Begleitet mich etliche Mal in Kamerun, war wirklich todfit.
Und am Geburtstag von einem Spezi besucht - da lag er friedlich auf dem Sofa, Brille auf der Nase, Zeitung auf der Brust, Glas Rotwein daneben. Plötzlicher Herztod - genetisch bedingt...
Dagegen kann man nichts machen.
Doch: Der "Papst" des Jogging, Jim Fixx, kam auch aus einer genetisch belasteten Familie, machte das neu aufgekommene Jogging zu seiner Religion, schrieb den Bestseller "The complete book of running" 1977 und "rannte seinem Tod (im Vergleich zu seinen Geschwistern) zehn Jahre davon - dann mußte er auch gehen...
 
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Ich lese sehr gerne die Beiträge von @Doc-Holiday
Ist von einen Praktiker der Jagd. Der viel erlebt hat und schon einiges von der Welt gesehen hat. Gibt bereitwillig sein Wissen und Handeln weiter.....
Aber, dann Grätschen die Spezialisten dazwischen die einmal was gesehen und erlebt haben.
Und kommen dann noch mit Unterstellungen daher, das alles verkehrt und umständlich ist.

Ich habe bis jetzt am Berg nur einen Murmel geschossen und leider gegraben müssen.
Würde mich jetzt nicht als Spezialist der Berg Jagd hervorheben!!

Mich wundert es daher nicht, dass sich so mancher aus dem Forum zurück zieht....

Nur meine Meinung
 

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