Wie mit Altersgebrechen Dritter umgehen

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21 Jan 2016
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Die beschriebene Situation ist im grunde genommen sehr harmlos.

Im ersten Moment mag man sich wundern, daran ist aber auch nichts falsch.

Mit etwas überlegung käme man evtl zu dem Schluss das der Herr gern noch dazu gehört.
Ohne Schießnachweis auf einigen Jagden schwer.

Selbst mal gehabt mit einem älteren Herren. Nach dem man sich gut kannte kam das Thema einmal auf. Neugierig fragte ich , damals noch als Neuling, wie er die Ruhe auf dem Stand behalte wenn Wild anwechselt.

"Ich erfreue mich des Anblickes und des schönen Tages den ich nochmal mit Freunden genießen darf. Weißt du, Tage wie diese sind dünn gesäht in diesem Lebensabschnitt. Eines Tages verstehst du es."

Später stellte sich heraus das er die selben 5 Patronen einige Jahre bei sich hatte und die Bix zum schein lud.

Ein wirklich angenehmer Mensch und eine bereicherung jeder Corona.


Fazit: solange keine gefährliche Handhabe geschieht gönne ich jedem seine Freude.
Dann ist er herzlichst Willkommen beim Strecke legen und Schüsseltreiben. Aber mit einer geladenen Waffe hat er im Wald nix mehr zu suchen.
 
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21 Jan 2002
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und das entscheidest du ?

unser ältester ist mittlerweile 91, geistig topfit, der Körper will manchmal nicht immer so. Er fährt Auto, kommt gerne ins Revier und beim Gemeinschaftsansitz hat er auch seinen Sitz, auf Rehwild.
Er ist völlig klar im Kopf und merkt sehr wohl was er kann und was nicht.
Er war mal ein exzellenter Schütze, das lässt auch nach, allerdings produziert er keinerlei Nachsuchen, so what?
 
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24 Jun 2017
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Wie geht man mit einem Dilemma in der Jägerschaft um?

Wie geht man sowas diplomatisch an? Hat jemand damit Erfahrungen?

Mir persönlich machen Autofahrer, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters

- keinen Schulterblick mehr hinbekommen

- keine ausreichende Reaktionszeit besitzen

- oftmals unangepassten Geschwindigkeit (zu langsam)

mehr Sorgen.

Das kennt jeder, gibt's in jeder Familie. Auf Einsicht wartet man lange, meistens sogar vergeblich. Ist beim Jagdschein nichts anderes, es ginge ein Stück Freiheit verloren.


Ist man dement oder dumm, ist es nur blöd für die anderen, für einen selbst nicht. Ist genauso als wenn man stirbt.
 
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für die Standaufsicht ist das eine besch...eidene Situation, gerade wenn es um den Schießnachweis geht. Ich muss bestätigen, dass neun Schuss abgegeben wurden, Leistung ist darüber hinaus nicht gefragt. Wenn ich aber dem Schützen die Büchse laden muss, wäre er eigentlich nicht mehr in der Lage, den Schießnachweis zu erbringen.

Blöde Situation wenn danach, mit meiner Unterschrift auf dem Schießnachweis, auf der nächsten Drückjagd etwas passiert. Ich habe bestätigt, dass der Schütze in der Lage ist, und dann?
Ja, ich habe ähnliche Fälle auch schon mal gehabt. Ein schlechtes Gefühl bleibt.
Allerdings muss ich auch immer wieder Schützen bei bester Gesundheit erleben, bei denen ich nicht den NAchbarstand besetzten möchte.
 
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Ich war mal auf einer Niederwildtreibjagd als Gast. Einer der Beständer war da zum ersten Mal ohne Flinte unterwegs weil er nicht mehr gut gehen und stehen konnte. Er war 96 Jahre alt. Saß hinten auf dem Jagdwagen und hat sich gefreut dabei zu sen.
 
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hier war von einem Jubelschützen die Rede, der einem anderen die Sau vor den Füßen rollieren ließ.
Da scheint mir ein erheblicher Unterschied zwischen körperlicher und geistig/mentaler Gesundheit bzw. Reife gemacht zu werden. Jemand, der sich nicht beherrschen kann, ist aber mindestens ebenso eine Gefahr für andere, wie einer, der seine Waffe wegen Zitterns nicht halten kann.
Also besser mal Ball flach halten.
 
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Ich bin auch dafür das unsere Waidkammeraden noch Blind mit auf die DJ gehen, kann ja nicht sein, dass wir keinen Respekt mehr vir denen haben und ihnen den Spaß verderben, nur weil die nichts sehen.....
Wer keine Waffe mehr bedienen kann, sollte auch keine Waffe mehr bedienen.
Ich durfte letzte DJ Saison eines der Rotkelber noch Schießen, dass so ein Greis mit 8 Schuss! aus dem Rudel beflackt hat und nur den Lauf getroffen hat. Ich jabe wenig übrig für Menschen die so wenig Achtung vor der Kreatur haben.
 
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Unser Stand in Alberta war behindertengerecht. Wir hatten sogar einen Rollstuhl stehen. Ich finde es toll das der gute Mann noch Freude an der Jagd hat. Ich denke auch es geht mehr darum dabei zu sein. Das ist mental sehr wichtig. Der gute ist ja nicht Dement.
Das Leben kann sich ganz schnell drehen. Erlebe ich gerade selber.
Solche helfenden Hände auf der Range gibt es viel zu wenig 🥃
Wir reden hier aber noch von scharfen Waffen mit mehreren Kilometer reichweite oder? Es sind Mütter und Familienväter auf Gesellschaftsjagden unterwegs, das Leben dieser zu schützen, hat für mich einen höheren Stellenwert als das Ego eines einzelnen.
Natürlich ist es bitter krank zu sein und nicht mehr so zu können aber das müssen nicht andere für einen ausbaden im Zweifel.
KK oder Luftgewehr auf dem Stand, ne ordentliche Skatrunde in guter Gesellschaft oder das Feuer beim Schüsseltreiben am laufen halten, ist auch was feines.
 
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Hallo,
ähnlich wie beim Autofahren lohnt es sich zu schauen, wer am Ende das größte Risiko für die Allgemeinheit darstellt. Beim Auto sind es nicht die Alten und Gebrechlichen :)
Wmh
Peter
 
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.....
Wer keine Waffe mehr bedienen kann, sollte auch keine Waffe mehr bedienen.
....
da bin ich vollständig deiner Meinung, würde den Maßstab aber gern so formulieren:

Wer keine Waffe mehr bedienen oder auf der Jagd sicher einsetzen kann, sollte auch keine Waffe mehr benutzen.

Und dann dann auch auf die Jungs mit der Tendenz zu Risiken für andere (s.o.) anwenden.
 
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Sorry, aber wenn die Alten und Gebrechlichen das zweitgrößte Risiko darstellen, dann hätte ich das auch gern abgestellt.

Im Endeffekt hängt es aber am Charakter… wer noch jeden Mai auf 50m seinen Bock zusammengezittert bekommt, wieso nicht? Man muss halt seine Grenzen kennen und akzeptieren.
 
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Hallo,
ähnlich wie beim Autofahren lohnt es sich zu schauen, wer am Ende das größte Risiko für die Allgemeinheit darstellt. Beim Auto sind es nicht die Alten und Gebrechlichen :)
Wmh
Peter
Kommt auf die Statistik an, die benutzt und wie du sie liest.
Mehr Blechschäden älter mehr tote jünger. ABER mit einem 7er BMW tödlich zu verunglücken ist auch schwerer als mit nem Fiat 500. 😉
 

Fex

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"Das Ergebnis war nicht gut, es war nicht viel in den Ringen angekommen. Es stellte sich heraus, dass der Mann einen Schießnachweis für die Drückjagdsaison 2024 haben und sich im Anschluss an die Bockscheibe zum laufenden Keiler begeben wollte. Aufgehalten hat ihn niemand. Die Standaufsicht hat es mit ihm durchgezogen."

Sorry, aber wozu dient nochmals der Schiessnachweis? Und wer von denen, die hier beide Augen zudrücken, möchte als Treiber oder Hundeführer an diesem Stand vorbei oder Standnachbar sein?....

Ich würde als Standaufsicht hier nicht unterschreiben.
 
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Bei uns in der Gegend möchte die UJB die dazugehörigen Beantrager des Jagdscheins gerne persönlich sehen. Das hat den Hintrgrund, dass sie solchen "Bewerbern" gerne ins Gewissen reden würden, ob da denn der JS noch notwendig ist.

Ich finde die Idee erst einmal nachvollziehbar und wünsche mir einen einsichtigen und selbstkritischen Umgang mit Waffen (und auch mit Autos!).
 

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