Wer ist der Erleger?

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25 Jul 2023
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In Summe keine schöne Diskussion in meinen Augen. A hat Bock weidwund geschossen (warum auch immer…) und Jäger B hat das Tier erlöst.

Wäre ich B mir wäre es egal, soll A seine Trophäe erhalten. Hauptsache der Bock wurde erlöst!

Und wäre ich A würde ich mich bedanken, das B eben das Tier erlöst hat und bspw. anbieten das Wildbret zu teilen. Und tief in mich gehen und überlegen was beim Schuss schiefgelaufen ist und wieso der treffersitz so scheisse war.

Aber der Post 13 liest sich für mich, dass da scheinbar noch ganz andere Probleme im Argen sind.
 
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Der Gedanke an ein Insta-Foto eines Bocks dem man ein heraushängended Gescheide verpasst hat, lässt ja tief blicken.

Als Schlumpschütze, der so ein Tierleid verursacht hat, würde ich kleinere Brötchen backen und mich bei dem Jäger bedanken, der das Stück erlöst hat.
 
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4 Mai 2024
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Sehe ich auch so….

Die Diskussion kam auf weil Jäger B dem Jäger A nicht mit allem Ehren Waidmannsheil gewünscht und beim aufbrechen geholfen hat.
Außerdem hat Jäger B dem geraten auf ein Instagram Post Foto zu verzichten……das hat den Jungjäger A massiv verärgert
Wenn man das mal neutral versucht zu lesen:

1. B hilft A nicht beim aufbrechen.
Wieso auch. A ist Jäger und kann sein Wild selbst versorgen. Wieso sollte B ihn da bevormunden.

2. B rät A von Instagtam post ab.
Trotz einem schlechten Schuss mit einer erlegung "anzugeben" wirft ein fragwürdiges Licht auf A

Das "mit alles Ehren" verstehe ich nicht ganz.

Vlt ein Denkanstoß
 
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Hatte heute eine Unterhaltung mit einem befreundeten Jäger über folgende Situation:

Jäger A beschiesst einen Bock, der geht ab und außer Sicht des Jägers ins Wundbett. Beim angehen der vermeintlichen Beute wird der Bock hochgemacht und geht sichtlich waidwund mit teils aushängenden Gescheide ab.
Jäger B wird zur etwaigen Hilfe dazu gerufen und bekommt ca 30 Minuten später den kranken Bock in Anblick und streckt diesen mit einem Trägerschuss.

mMn wäre Jäger A der Erleger da der unglückliche Schuss den Bock mit Sicherheit hätte verenden lassen. Mein Jagdfreund meint Jäger B da dieser den tödlichen Schuss angetragen hat.

Was meint ihr dazu?

Regional unterschiedlich, in Deutschland gilt der erste wirksame Schuß, in Schweden bspw der letzte. Aber dort geht es um andere "Böcke".

Um ein Reh würde ich mich mit niemanden jemals streiten.


rechy
 
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Sehe ich auch so….

Die Diskussion kam auf weil Jäger B dem Jäger A nicht mit allem Ehren Waidmannsheil gewünscht und beim aufbrechen geholfen hat.
Außerdem hat Jäger B dem geraten auf ein Instagram Post Foto zu verzichten……das hat den Jungjäger A massiv verärgert

Rein Theoretisch:
Angenommen A hat Mist gebaut und hat sich bei der Nachsuche auch noch doof angestellt.
Endlich am Wild angekommen, wird für die Story aber direkt das Handy gezückt, kombiniert mit der Erwartungshaltung, dass B beim Aufbrechen hilft, in dem Fall annähernd alles alleine macht.

Nun, dann hätte ich mich als B auch schwer getan, Waidmannsheil zu wünschen.

Trotzdem soll A mit dem Bock glücklich werden.
 
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Das berührt im Grunde die Ausgangsfrage nicht, wirft aber kein gutes Bild auf Jäger A. Was soll ein Stück Wild mit raushängendem Gescheide auf Insta? Oder wollte A ein Lehrvideo erstellen? Schlechte Schüsse passieren. Das kranke Stück kam zur Strecke. Als Schütze hätte ich dem Erleger gedankt und WHM gewünscht. Das schließt meine Eigenschaft als Erleger nach alter Väter Sitte (wie schon mehrfach bestätigt, erste Kugel letztes Schrot) nicht aus. Und ganz sicher beseitige ich dann die Sauerei auch alleine. Oder bat A um Hilfe im Sinne von Anleitung? Das wäre dann für mich wieder etwas anderes.

Unterm Strich alles Befindlichkeiten und kein gutes Bild für die Jagd und Jägerschaft.
 
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Jäger A, B und C schießen (DJ) "gleichzeitig" auf eine Sau die rolliert. Drei Treffer drauf, alle tödlich. Wer ist der Erleger ? So wirklich passiert.... Jeder hat nur seinen Schussknall gehört und dacht er wäre der Schütze. Da sich alle kannten gab es kein Problem. Die Arbeit mit der Sau wurde geteilt.
 
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Die Regeln sind alte Traditions-Zöpfe aus Zeiten, wo das einzelne Stück vermutlich auch noch wichtig für die Ernährung der Familie war und daher "Mein" und "Dein" geklärt werden sollte.

Das am erlegten Stück gewünschte "Waidmannsheil" mit Händedruck und Bruchgabe ist grundsätzlich als freudiger Gruß für einen erfolgreichen Jäger gedacht.

Wenn ich versage und ein Stück Wild aufgrund meines Schlumpschusses quäle und dafür noch einen 2. Jäger brauche, um die Sache zu Ende zu bringen, brauch ich sicher kein Waidmannsheil, da beschäftigen mich andere Gedanken...
Wer sich nach solcher Aktion hinterher noch selbst in modernen Medien darstellt, hat m.E. den Schuß sprichwörtlich nicht gehört. Nur traurig und charakterschwach, sonst nix !

Und es mag auch sein, daß es diesem zweiten Jäger dann mal die Sprache verschlägt, dieses WMH zu wünschen...Aufbrechen helfen ? Wer etwas schießt, bricht auf, es sein denn, er ist dazu körperlich nicht in der Lage !

Es ist zwar Manches ein Brauch, aber nicht alles sollte extrem eng ausgelegt werden.

Wenn der abgekämpfte Schweißhundführer u.U. nach Abfangen oder Fangschuß neben seinem Hund erschöpft in der Botanik sitzt und froh ist, daß wieder alles gut gegangen ist, wird er sicher nicht sofort aufspringen und dem Nachsuchen-Verursacher sofort mit Waidmannsheil umarmen...

Vor lauter Tradition sollte man in der Lage sein, auch durch sie hindurch noch das Wesentliche an der Jagd zu erkennen !
 
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Die Sache ist ganz einfach und wird nach altem Brauch gelöst.

Die Kontrahenten stehen sich gegenüber und treten sich wechselseitig kräftig in die Hoden. Jäger A ist der herausgeforderte, da ihm das Erlegen von Jäger B streitig gemacht wird, ihm (dem A) gebührt der erste Tritt.

Wenn Jäger A nicht dumm ist, tritt er dem Jäger B mit voller Wucht ins Gemächt und verzichtet dann auf evtl. Rechte als Erleger.

P.S. Über das gesetzlich geregelte Aneignungsrecht des JAB müssen wir wohl nicht diskutieren. Wer aus Tradition das kleine Jägerrecht beansprucht, der soll sich auch an die anderen Traditionen halten. Im Übrigen entscheidet das der JAB ganz allein. Und wenn das Stück das Revier gewechselt hat, dann gibt es auch dazu Regeln, die von Bundesland zu Bundesland variieren.
 
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Auf Drückjagden wird auch gern mal auf Stücke geschossen, die vom Nachbarn bereits tödlich beschossen im Standbereich verenden und dann Debatten drum geführt...
Solls geben...dolle Sache !(n)

Wie hieß das Wort noch ? Jagdneid !
 
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Da sich alle kannten gab es kein Problem.

Darauf läuft es hinaus. Wenn die Wellenlänge stimmt, werden solche Fragen gar nicht gestellt. Interessant wäre es ja noch wie es nach dem Eingangsereignis des Fadens weiterging. Jagdfreunde trafen da wohl nicht aufeinander und wird man dort auch nicht mehr. So stell ich mir Jagd echt öde vor.
 
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Sehe ich auch so….

Die Diskussion kam auf weil Jäger B dem Jäger A nicht mit allem Ehren Waidmannsheil gewünscht und beim aufbrechen geholfen hat.
Außerdem hat Jäger B dem geraten auf ein Instagram Post Foto zu verzichten……das hat den Jungjäger A massiv verärgert
Das mit dem Aufbrechen geht für mich klar, weil es sehr lehrreich ist, die "Suppe", die man da angerichtet hat, auch selber auslöffeln zu müssen.
Das mit dem "Waidmannsheil" finde ich eher kleinlich, aber Jäger A sollte wie schon geschrieben froh sein, daß Jäger B die Kreatur erlöst hat.

Das mit dem Insta Post finde ich allerdings unglaublich von Jäger A, wie kann man nur auf die IDEE kommen, sich mit so einer Geschichte noch in Szene setzen zu wollen.
Für mich in etwa so nachvollziehbar wie ein Insta Bild von dem schönen Verkehrsunfall, bei dem man gerade einen Menschen angefahren und verletzt hat :mad:🤬
 

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