Wenn Abschußpläne nicht erfüllt werden.....

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 23774
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Es gab seitens der Seuchenhygieker ewig lange Aufforderungen an die Jägerschaft -eine sehr deutliche Absenkung der Rotwildbestände war angesagt. Es gab immer wieder Drohungen und schließlich ein Ulrimatum: Abschuss im Gatter, falls Abschusszahlen nicht kommen.

es war seit Wochen klar, dass dies jetzt kommen würde. Und die Behörden ahnten sicherlich, dass grade die Rotwildrevierbesitzer und ihre Berufsjäger nicht nur grausam weinen würden, sondern sich mit PETA und „Wildbiologinnen“ über solche Keulung sofort zusammenrotten würden. Denn, klar: sowas könnte ja Schule machen, dieses harte Vorgehen bei Abschussvorgaben-Nichterfüllung, irgendwann auch bei verbissenen Lawinenschutzwaldprojekten...
Doch amtlich angeordnete Keulung bis zur Höhe der Abschussvorgabe darf nicht zahnlos bleiben. Angesichts einer Tierseuche, die von halb landwirtschaftlich massiert gehaltenem Wild ein halbes Jahr lang auf die Almen verbreitet wird ( Winterfütterung über Monate im Gatter ist ja nun selbst dann ganz schlecht, wenn unter 200 Stück statistisch nur eines TBC Ausscheider ist - oder würdet Ihr gern aktuell mit willkürlich importiertem Chinesen in einem kargen Zeltlager verbringen müssen, so ein halbes Jahr lang?)

Die Bilder sagen sehr wenig: ob Tiere nach absolut tödlichen Schüssen in Todesflucht gegen Zaunpfosten geflüchtet und sich noch den Kiefer gebrochen habenmögen, sichernder Kopfschuss auf ein das Haupt noch kurz aufhaltenden Stückes abgegeben wurde.... das mag alles sein. Und hier braucht gar keine grausige Panik ausgebrochen, gar kein mieser Schuss abgegeben worden sein.
Einzeln in enge Keulungsschläuche des Zaunes treiben? Totalpanik wäre binnen Sekunden ausgebrochen, in allen Zäunen hängendes Rotwild, schlechte Fangschüsse der Verletzten. Schweiß überall ?....geschenkt!

Wenn mir einer sagt: schieße 50 Rehe jedes Jahr! -dann erledige ich diesen Job. Und zwar sei meinem ersten Jagdjahr in Vaters recht verbissener Jagd, damals ggfs am Tresterhaufen; heute dank guter Gäste und bei soviel Ansitzdrückjagden, wie es dazu braucht. Ich verstehe keinen, der sein Abschusssoll nicht schafft und spreche diesen Satz seit meinem 40. Lebensjahr auch überall offen aus. Das gehört zum Pachtvertrag und basta. Kenne aber sehr sehr viele Pächter, die es niemals schaffen wollten, ausschliesslich Böcke und extremste schwache Kitze freigeben. Populationsdichte voll am Maximum - das ist ihr Ziel. Der Zielkonflikt zwischen den Jagdbesitzern und ihren Jägern.

Im Lechtal jagen Profis zuhauf. Es gibt nen zwingenden Grund, die Wilddichte abzusenken, ihre Reviere damit „zu entwerten“. Sie waren gewarnt mit ellenlangen Vorlauf. Und sie instrumentalisieren jetzt Jagdgegner und Tierschutz-Anhänger vor und jetzt nach der Aktion gar mit Bildern gegen dieses ultimative Vorgehen der Tierseuchenbehörde. Anstatt durch gute Jagd sowas abzuwenden.

Diese Bilder, dieser Schauerbericht interessieren mich nicht.
Ein Bericht der am Culling beteiligten Leute wird folgen und dann kann man vielleicht vorsichtig beurteilen, ob hier wirklich was verbesserungsbedürftig war an der Taktik und Technik. Aber erst nach Bericht der Beamten und ihrer Helfer kann man da was sagen.

Lasst Euch nicht vor den Karren von Leuten spannen, die unsere Jagd durch verweigerte Abschusszielerfüllung selbst in einer Seuchensituation desavouieren, eine Behörde zum Vollzugszwang brachten. Denn die Alternative zu solchen kurzen Culling läge ja dann in einer weitergehenden Auflösung des Jagdrevierkonzeptes - amtlich befugte externe Jäger im Revier ? Druck auf Berufsjäger mittels drohendem Lizenzverlust bei Nichterbringung warm vorgelegten Stückzahlen? Pachtkündigung an alle versagenden Pächter?
Hier wurde nur das geringste aller Mittel aufgefahren bislang, es ginge auch ganz einfach und schnell ganz anders.
 
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Aber die bekannten inkompetenten, massenhaft Unsinn schreibenden Forstbürokraten haben doch versichert, dass das alles seine Ordnung hat.

...
Richtig durchgeführt führt die Tötung in diesen Gatter glaub ich nicht zu übermäßigen Stress und Panik! ...
https://forum.wildundhund.de/thread...r-23-dez-05-28-min-im-tiroler-lechtal.125176/

Richtig! Aber ob es für das Tier einen Unterschied macht ob es im oder außerhalb des Zaunes getötet wird, bezweifle ich.
https://forum.wildundhund.de/thread...ez-05-28-min-im-tiroler-lechtal.125176/page-2

... Ich bin mir aber sicher die Tiere im Gatter bekommen den Töter (Scharfschützen) auch nicht mit. ...
https://forum.wildundhund.de/thread...ez-05-28-min-im-tiroler-lechtal.125176/page-2
 
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Da ich keine Rotwilderfahrung habe, und auch nicht im Hochgebirge jage, gestatte mir eine vielleicht naive Frage:
Wenn es möglich ist das Rotwild in ein Gatter zu locken, müsste es doch auch möglich sein es an Fütterungen im normalen Jagdbetrieb zu erlegen, auch wenn dies eventuell mehr Aufwand beseutet?

Davon abgesehen, dass ich es persönlich als moralisch nicht vertretbar erachte, das Rotwild - in der im Hochgebirge tatsächlich gegebenen Notzeit - an den Fütterungen zu meucheln, ist die Bejagung auf 150 Meter (wenn ich mich richtig erinnere) rund um eine Fütterung nicht zulässig. Zudem endet die Jagdzeit auf Schalenwild in Tirol am 15.12.

Grundsätzlich dürfte die Bejagung des Rotwildes an einer Fütterung auch nur ein- oder zweimalig funktionieren und dann, aufgrund der Störung, von den Alttieren gemieden werden.


Grosso
 
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...
... Und sie instrumentalisieren jetzt Jagdgegner und Tierschutz-Anhänger vor und jetzt nach der Aktion gar mit Bildern gegen dieses ultimative Vorgehen der Tierseuchenbehörde. Anstatt durch gute Jagd sowas abzuwenden.

Diese Bilder, dieser Schauerbericht interessieren mich nicht.
...

Du magst in deinen inhaltlichen Ausführungen zum Teil Recht haben, die konkrete Situation vor Ort kenne ich nicht gut genug (Du möglicherweise aber auch nicht) um mir ein abschließendes Urteil zu erlauben.

Soweit sich die Betroffenen (die Behörden) aber nun grämen, weil die Jägerschaft (oder wer auch immer) nun eine Öffentlichkeit hergestellt hat und das Thema instrumentalisiert, sollten sie das an ihrem eigenen typischen Verhalten messen.

Gerade die üblichen Verdächtigen - und das betrifft eben und gerade auch die Forst-Ideologen - sind gerne und immer bereit, Öffentlichkeit herzustellen, wenn es um die eigenen Zielsetzungen geht. Da ist kein Mikro weit genug weg und keine Allianz, mit wem auch immer, zu billig.

Wenn die Jägerschaft nun von den Forst-Ideologen und ihren Gefolgsleuten gelernt hat, entsprechende Multiplikatoren und Meinungsverstärker zu finden und zu nutzen, sollte man ihr das nicht zum Vorwurf machen. Nach meiner persönlichen Auffassung und einem etwas egoistischen Blickwinkel auf die Geschehnisse, haben sie viel zu lange gebraucht um das zu lernen. Von mir wären sie schon zu einem viel früheren Zeitpunkt mit einer massiv emotionalen Schiene und dem passenden Bildmaterial 'beschossen' worden.

Schiebe ich das Thema Seuchenprävention mal ein wenig an die Seite und schaue z.B. auf die Verbissthematik, liegen die Optionen doch auf der Hand. Die norddeutschen Bauern mussten auch zum Teil lernen, dass ihre durch Gänse entstandenen Schäden nicht von Bedeutung sind und man sie, statt die Gänse zu reduzieren, halt mit Geld bewirft und damit die Schäden kompensiert. Die Gänse haben halt eine Lobby! Was dem einen, der Gans, Recht ist, sollte dem anderen, dem Rotwild, billig sein. Wie kann man in diesem Kontext auf die Idee kommen, dem Rotwild die Existenzberechtigung abzusprechen oder es stark reduzieren zu wollen.

Wenn das Rotwild Schaden anrichtet, baut halt Zäune, liebe Förster, Waldbesitzer, Viehbauern und Lawinenschutzwaldhysteriker. ;) Ihr braucht Geld? Kein Problem, wir reduzieren ein paar andere Etats, z.B. den der Wolfsfreunde, und schichten um ... oder wir erhöhen die Steuern für die Reichen.


Grosso
 
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Man erkenne Zweckzynismus und Sarkasmus in manchem Posting!
Noch einmal: im Kern geht darum, potentielle TBC Virenreservoires zu eliminieren. Wie sich Überbestände einer Wildart herausbilden, ist nun kein Geheimnis. Oder doch?
Und wer das nicht versteht, der mache sich sachkundig. Da gehts um Existenzen dadurch betroffener Milchwirtschafter.
Man erkenne einfachste Parallelen.
Das Ende mit Schrecken wird dem Schrecken ohne Ende immer vorgezogen werden!

Und die Jäger sind zu gesunden Wildbeständen verpflichtet.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Ich bin mir nicht sicher, ob du Rotwild zu bejagen und Abschusspläne zu erfüllen hast?
Wintergatter und TBC Gefahr sind hier die Stichworte.
Ja haben wir. Sicherlich sind Touristisch stark betroffene Reviere schwerer bejagbar. Aber sehr oft sind zu geringe Abschüße selbst produziert, weil Jagd in Rotwildrevieren oft so betrieben wird:

Im Juli schießen sie keine Schmaltier weil könnt womöglich doch ein führendes sein.
Ein Kalb schießen sie auch nicht, weil da ist ja jetzt noch nichts dran.
Im August geben sie dann Ruhe, damit es eine gute Brunft gibt.
September - Oktober lassen sie alles weibliche laufen, weil jetzt kriegt man vielleicht den guaten oiden Brunfthirsch.
Im November lässt sich nichts blicken, weil man vorher ununterbrochen Unruhe ins Revier gebracht hat.
Im Dezember kommen sie dann drauf das zuwenig geschossen wurde.......
 
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Man erkenne Zweckzynismus und Sarkasmus in manchem Posting!
Noch einmal: im Kern geht darum, potentielle TBC Virenreservoires zu eliminieren. Wie sich Überbestände einer Wildart herausbilden, ist nun kein Geheimnis. Oder doch?
Und wer das nicht versteht, der mache sich sachkundig. Da gehts um Existenzen dadurch betroffener Milchwirtschafter.
Man erkenne einfachste Parallelen.
Das Ende mit Schrecken wird dem Schrecken ohne Ende immer vorgezogen werden!

Und die Jäger sind zu gesunden Wildbeständen verpflichtet.

TBC ist keine Viruserkrankung ....Mycobakterium Tuberculosis ...hier fängt es schon an !!!
Das sollte man differenzieren. .....es kann (zwar langwierig ) mit Antibiotika behandelt werden. .....!
Zudem ist es eine Zoonose !
Das sollten die Schlächter auch wissen !
Schließlich wirft man auch Flinte und Büchse nicht in einen Topf, obwohl die sich näher stehen als Viren und Bakterien. ....
Grüße +WMH Olli
 
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Im Juli schießen sie keine Schmaltier weil könnt womöglich doch ein führendes sein.
Ein Kalb schießen sie auch nicht, weil da ist ja jetzt noch nichts dran.
Im August geben sie dann Ruhe, damit es eine gute Brunft gibt.
September - Oktober lassen sie alles weibliche laufen, weil jetzt kriegt man vielleicht den guaten oiden Brunfthirsch.
Im November lässt sich nichts blicken, weil man vorher ununterbrochen Unruhe ins Revier gebracht hat.
Im Dezember kommen sie dann drauf das zuwenig geschossen wurde.......

Wenn der Forst Misstände anprangert, warum bejagd er die Flächen nicht selbst? Wenn der Forst alles besser kann, weis und macht, dann wäre das doch die beste Möglichkeit zu zeigen was sie so alles drauf haben.
Wenn ich so lese glaube ich schon das das bergen von einem Stück Rotwild im Berg nicht ohne ist. Da würde ich mir es auch überlegen mal den Finger grad zu lassen.
Aber Geld regiert die Welt. Alles muss sich rechnen. Der Forst will Pacht und hohe Abschusszahlen. Das wurmstichige, rotfaule Holz soll Geld bringen. Der Bauer so viel wie möglich Milch produzieren. Ohne EU Gelder hätte er schon längst aufgegeben. Dann wäre noch der Tourismus. Zu jeder Jahreszeit hoch die Tassen. Als Höhepunkt im Tiefschnee mit den Ski in Richtung Tal. Der arme Hotelier muss doch was bieten und auch leben.
Dann bleiben die Bewohner des Waldes halt auf der Strecke. Übrigends, Rotwild ist kein Waldbewohner, es wurde nur dort hin gedrängt.

"Und sie instrumentalisieren jetzt Jagdgegner und Tierschutz-Anhänger....." Dazu möchte ich noch anmerken das der Feind meines Feindes mein Freund ist. Ich würde alles tun um so eine Schweinerei, wie sie dort passiert ist, zu verhindern.
 

z/7

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Wieviel Schweinerei das realiter ist, sollten wir mal gepflegt abwarten.
 
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Der Link zur Kronenzeitung scheint nicht auszureichen, drum zitiere ich mal (auszugsweise):

"Dienstagnachmittag wurde bekannt, dass fünf der 33 geschossenen Stück Rotwild mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit TBC infiziert waren. Zwei davon waren hochansteckend, teilte das Land am Dienstag in einer Aussendung mit. Damit liege die TBC-Infektionsrate in Kaisers bei 15 Prozent."

und

"TBC kann vom Rotwild auf Rinder, die auf Almen weiden, übertragen werden. In den vergangenen Jahren mussten in Tirol rund 300 Rinder auf 119 Bauernhöfen aufgrund des von Rotwild übertragenen TBC-Erregers Mycobacterium caprae getötet werden, 115 davon allein im Außerfern, hieß es. TBC zähle aber auch zu jenen Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen durch direkten Kontakt oder indirekt über Lebensmittel übertragen werden könne, erklärte Franz Katzgraber von der Landessanitätsdirektion. Vor allem für Landwirte bestehe ein Risiko."

und

"Der Abschuss der Tiere war wegen eines Urteils des Landesverwaltungsgerichts notwendig geworden, argumentierte das Land. Die Abschussquote, die zur Eindämmung der vom Tier auf Menschen übertragbaren Seuche TBC notwendig sei, wurde damit erfüllt, hieß es."

Die Maßnahme war lange angekündigt, das Gatter hat sich nicht innert zwei Tagen von selber aufgestellt, alle wussten Bescheid, die Herren Revierinhaber hatten genügend Zeit, die Vorgaben zu erfüllen.
Haben anscheinend nicht geglaubt, dass die Behörden die Aktion tatsächlich durchziehen und so den total überhöhten Rotwildbestand (dazu gibt es genügend Artikel, die Aborigines wissen es auch so) etwas zurückfahren.

Jetzt bläst man sich auf und gibt den Tierschützer und Waidheiligen.
- Was sind denn schon "ein paar" gekeulte Rinder und was kümmert die Ansteckungsgefahr für Wild, Rinder und Menschen.
 

z/7

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Bilder sagen mehr als tausend Worte :sneaky:
Ohne die Hintergründe zu kennen, sagen die nur wenig. Wie gesagt, ich denke, die Durchführung war dilletantisch, aber ob das gleich den Begriff "Schweinerei" verdient, warten wir mal lieber ab.

Scheint ja auf der anderen Seite so, daß das bisher keine Routine-Maßnahme war. Ein leiser, reibungsloser Ablauf der jährlichen Keulung des Abschußdefizits würde mich mehr entsetzen. Sollte man sich vor Augen halten, daß das eine mögliche Konsequenz unkooperativen Verhaltens sein könnte.
 
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TBC ist keine Viruserkrankung ....Mycobakterium Tuberculosis ...hier fängt es schon an !!!
Das sollte man differenzieren. .....es kann (zwar langwierig ) mit Antibiotika behandelt werden. .....!
Zudem ist es eine Zoonose !
Das sollten die Schlächter auch wissen !
Schließlich wirft man auch Flinte und Büchse nicht in einen Topf, obwohl die sich näher stehen als Viren und Bakterien. ....
Grüße +WMH Olli
Hallo.
Du hast natürlich vollkommen uneingeschränkt und unbestritten recht. Unbedingt !

Ich Trottel :(
 

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