Welches Geschoß in 9,3x74r für den Ungarnhirsch?

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Bei einer Hirschjagd in Ungarn will man aber keine 100m Flucht, der muss liegen.
Wenn die merken, dass die anfangen zu Beginn der Brunft bei der Nachsuche das ganze Revier auf links zu drehen und auch noch weitere Gäste erwartet werden, ist auch irgendwann Schluss mit suchen.
Ich würde bei der Geschosswahl nicht von Anfang an eine Fluchtstrecke einkalkulieren wollen. Die wird im Zweifel eh länger als einem lieb sein kann, die können in der Brunft ganz schön was einstecken.
Natürlich sterben die auch mit weniger Dampf aber bei der Gelegenheit sollte man auf Nummer sicher gehen.
Ich war mit der 7x64 da, hat auch geklappt, aber wenn ich nochmal hin fahre werde ich auf jeden Fall was Stärkeres dabei haben.
Wir waren die zweite Gruppe in der Brunft, in der ersten war ein Ösi, der ganz klassisch nen Stutzen in 6,5x57 mit 6g KS mit hatte.
Damit hat es beim 11KG Recken nur zum Anschweissen gereicht. Wer weiß schon sicher ob es mit mehr Dampf besser geklappt hätte, ich bin aber trotzdem ziemlich sicher, dass er seine Wahl bereut hat.
Wie sagte Möller immer: lies und verstehe...
Wenn du den Faden gelesen und verstanden hättest, dann wüsstest du, dass ich die 9,3 über alles schätze, empfehlen würde, selber nutze. Die 6,5 war nur ein Beispiel, dass letztlich alles funktioniert. Im Übrigen: es gibt kein von dir genanntes 6g KS in 6,5.
Wie schrieb mal jemand: es wird zu viel erzählt von zu wenig Erlebtem....
 
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Die Energie bei 200m ist bei der 8X68 vielleicht 10% mehr als bei der 9,3X74 R.
Genau. Und die 10% sind völlig wurscht. Ich nehme die 8x68 immer als Reservewaffe mit. Dieses Jahr nicht, da kommt die "neue" 7mm RemMag mit, die muss ja auch mal an die frische Luft. Auch wenn sie wahrscheinlich nicht gebraucht wird.
 
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Das war garnicht auf dich bezogen, sondern eher auf die Empfehlung sehr harter Geschosse.
Es soll dann wohl das 6g TMS gewesen sein...
Da hatte ich mich vertippt.
Kein Grund gleich so hoch zu drehen.
 
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Die Energie bei 200m ist bei der 8X68 vielleicht 10% mehr als bei der 9,3X74 R
Mit Reserven meinte ich beim Vergleich zu "kleineren" Kalibern, wie z.B. die angesprochene 6,5. Beim sauberen Kammerschuß kein Problem.

Apropo 10% :rolleyes:
Die 9,3x74R 18,5g RWS Teilmantel hat auf 200m eine Geschoss-Energie von 2598J und auf 300m - 1949J
Die 8x68S 11,7g RWS KS hat auf 200m eine Geschoss-Energie von 3605J und auf 300m - noch schlappe 2809J
Hab jetzt schon 2 mal bei Mitjägern miterleben dürfen, dass Hirsche > 200m mit der 9,3x62 angebleit wurden, weil die Entfernung falsch eingeschätzt wurde. Sollte aber im Zeitalter von Entfernungsmessern auch nicht mehr passieren ;-)
 
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Jeder Jäger muss die Prüfung auf 100m stehend angestrichen auf die Bockscheibe absolvieren. Ein Rothirsch ist ca. viermal so gross und 10 mal so schwer, da sollte 200m und mehr keine große Hürde sein, wenn der Patrone > 200m die Luft nicht ausgeht.
Und dabei hat jeder Jäger in der Prüfung bei euch 50 Punkte geholt? Ich nicht und auch sonst niemand aus meinem Kurs. Da würde ich auch heute keine Garantie für abgeben
 
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Die 9,3 und das TOG halte ich für eine gute Kombination auf starke ungarische Brunfthirsche, von denen ich schon einige erlegen durfte, darunter auch schwerere auf unterschiedliche Entfernungen. Ich habe dazu immer die 300 Win Mag oder die 7mm Rem Mag geführt, was dem Umstand geschuldet war, dass ich die Waffen hatte und sie gut schossen. Hätte ich eine 9,3 im Bestand gehabt, hätte ich diese genommen.

Das Problem sehe ich eher beim Drilling. Die ungarischen Berufsjäger sind - meiner Erfahrung nach - gerade beim Hirschen eher nervöser und wenn der Hirsch den Schuss nicht gleich mit dem Verendet quitiert, wird sofort der Nachschuss gefordert. Natürlich spielt dort der Gedanken eine Rolle, dass Nachsuchen vermieden werden sollen.

Der Einwand, dass die irgendwann mit den Nachsuchen aufhören würden, wenn zuviele Hirsche noch gehen, halte ich für Blödsinn. Wenn man sich ein seriöses Revier aussucht, dann wird bis zum Umfallen gesucht und mittlerweile bekommt man auch fast überall in Ungarn gute Schweißhunde.

Kannst dich also denke ich darauf einstellen, dass der Berufsjäger seine eigene Knarre als "Backup" für einen schnellen Zweitschuss mitnimmt.
 
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Das TOG in 9,3 ist schon ok. Die Waffe sollte auf 200 Meter eingeschossen werden und die Haltepunkte auf 100, 150 200 und 250 Meter sollten einem klar sein.

Ich führe in Ungarn in der Brunft meistens meine 300 win mag oder 30 R Blaser, erste mit Hornady Interlock, zweite mit TUG. Der letzte ungar.Brunfthirsch lag mit der win im letzten Jahr auf 270 Meter nach 60 Metern Flucht.

Das Setup unsrer Gruppe ist 8x68, 9,3x62, 375 HH und eben meine Kaliberkombi. Alle genannten Kaliber passen für eine solche Jagd.
Die Schussdistanzen lagen in den letzten Jahren von 30 bis 300 Metern. Wichtig ist seinen Haltepunkt zu kennen und dem Hirsch auf das Blatt zu schießen.

An die Kritiker die nicht über 150 Meter schießen wollen, ein Hirsch auf 250 Metern ist im ZF genau so groß/klein wie ein Bock auf 120 Meter.
 
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Und dabei hat jeder Jäger in der Prüfung bei euch 50 Punkte geholt? Ich nicht und auch sonst niemand aus meinem Kurs. Da würde ich auch heute keine Garantie für abgeben
Respekt, wenn man bei Euch nur mit 50 von 50 möglichen Ringen bestehen kann. :)
Ansonsten, schliess Dich den Jagdschützen an, da sind auf die Bockscheibe 50 Pflicht. ;)
 
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Mit Reserven meinte ich beim Vergleich zu "kleineren" Kalibern, wie z.B. die angesprochene 6,5. Beim sauberen Kammerschuß kein Problem.

Apropo 10% :rolleyes:
Die 9,3x74R 18,5g RWS Teilmantel hat auf 200m eine Geschoss-Energie von 2598J und auf 300m - 1949J
Die 8x68S 11,7g RWS KS hat auf 200m eine Geschoss-Energie von 3605J und auf 300m - noch schlappe 2809J
Hab jetzt schon 2 mal bei Mitjägern miterleben dürfen, dass Hirsche > 200m mit der 9,3x62 angebleit wurden, weil die Entfernung falsch eingeschätzt wurde. Sollte aber im Zeitalter von Entfernungsmessern auch nicht mehr passieren ;-)
Was ich nicht verstehen kann, ist, warum die Jagdführer manchmal so bescheiden ausgestattet sind.

Hintergrund: der Hirsch meines Jagdfreundes lag erst an Tag 2 von 2 nach insgesamt vier Schuss, von denen die ersten zwei fehlgingen, weil sowohl er als auch der Pirschführer sich total vertan haben (290m statt 180m). Da geht es auch mit der 7x64 langsam gen Boden und man unterschiesst schneller.

Trotzdem war man natürlich sicher, 7x64 auf 180m auf den Rothirsch vom Ansitz, das muss gesessen haben...Hund sagt nein, am Ende soll dann die Patrone/das Kaliber schuld gewesen sein. Ein kurzer Check mit der App "Luftlinie" und ich wusste, wo das Problem lag.

Aber: statt eines FG mit Entfernungsmesser oder zumindest die Entfernung bei bekannten Landmarken auf bekannten Ansitzeinrichtungen (hier ein Zaun im Hintergrund) im Kopf zu haben, wird geschätzt und damit auch gern mal verschätzt.
 
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Was ich nicht verstehen kann, ist, warum die Jagdführer manchmal so bescheiden ausgestattet sind.
Die ungarischen Pirschführer, die ich bis jetzt kenne, die können sich das schlicht und ergreifend nicht leisten.
Aber von 180m auf 290m zu verschätzen, das ist schon merkwürdig. Das lässt sich alleine am Absehen des ZF schon einigermassen schätzen...:rolleyes:
 
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200m GEE stimmen ganz sicher nicht. Norma gibt für alle Ecostrike 200m an. https://www.frankonia.de/p/norma/30-06-spr-ecostrike-9-7g-150grs/188023



wenn eseine 9,3 sein muß ist die 9,3x64 sicher die beste Wahl.


Im Kopf überschlagen liegt die GEE bei der zitierten 9,3x74r bei ca 160m und nicht 200m!
Bei den Angaben von Norma zu GEE und Höhenabfall ist große Vorsicht geboten. Teils kommen die auf solche sagenhaften GEE indem sie auf 100 m einfach 5 cm statt 4 cm Hochschuss ansetzen, Papierwerte-Doping.

Dennoch, Norma baut gute Geschosse und ist innovativ.
 
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Die ungarischen Pirschführer, die ich bis jetzt kenne, die können sich das schlicht und ergreifend nicht leisten.
Aber von 180m auf 290m zu verschätzen, das ist schon merkwürdig. Das lässt sich alleine am Absehen des ZF schon einigermassen schätzen...:rolleyes:
Ein Argument dafür, auf der Jagdreise beim Equipment die Sachen doppelt oder redundant dabei zu haben, zB FG mit E-Messer plus einen kleinen E-Messer, zB die Dinger von Nikon gibts für 150€.

Oder man misst selbst und gibt dem JF das Messgerät und „diskutiert“ mit ihm das ganze Umfeld: Bis zu welchem markanten Punkt sind es wieviel Meter und bis zu welcher Entfernung bin ich als Jagdgast bereit zu schießen? Das sind Dinge, die dem JF oft nicht automatisch in den Sinn kommen, sondern manche denken „das Schießen ist Sache des Gastes“ - stimmt ja auch, aber der gute JF hilft eben dem JG dabei, eine optimale Leistung zu bringen, nur solche JF gibts eben nicht überall und immer.

Generell sollte man das Gespräch mit dem JF suchen und vorher die wichtigen Punkte thematisieren. Die Fragen und Themen sollte man sich vorher überlegen.
 
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Um nochmal auf die Frage des Ts zurückzukommen:

Die Ungarnhirsche sind schwerer und als Brunfthirsch sehr schusshart. Daher sind zu weiche Geschosse nicht geeignet, es droht zu weitgehende Zerlegung bis hin zum Geschossversagen und fehlender Ausschuss.

Aufgrund der Wildkörpergröße und da die Situationen unberechenbar sind, sollte die Munition es von der Schussentfernung ermöglichen an die Grenze der Schießfertigkeit des Schützen ranzugehen.

Wenn man da sagen wir mal 180-200m annimmt, muss man bei Deformatorgeschossen schon aufpassen dass die noch zerlegen, denn die 9,3x74R hat wenig Pulverraum und ergibt daher bei den 19 Gramm Geschossen langsamfliegende Geschosse.

Entweder man bleibt dann bei klassischen nicht-bleifreien Geschossen. Da scheint mir Norma Oryx ganz gut (das klassische TUG halte ich für zu weich, davon habe ich mehrmals Geschossversagen auf Rothirsche gesehen in 9,3x74R, aber das war in den frühen 90ern, uU hat RWS das weiterentwickelt). Da fällt aber die TPL auf 200m schon ziemlich ab.

Alternativ würde ich von daher nach leichteren Geschossen suchen die rasant laboriert sind. Sie dürfen aber nicht zu weich sein.

Man kommt dann in das Thema der Querschnittsbelastung rein. Kann dazu jemand etwas schreiben? Das Thema QB wurde hier mal diskutiert, aber eben nicht für die 9,3x74R auf schusshartes Wild und auf größere Distanz. Die 9,3x74R scheint da ein ganz interessanter Beispielsfall zu sein.
 
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Die ungarischen Pirschführer, die ich bis jetzt kenne, die können sich das schlicht und ergreifend nicht leisten.
Aber von 180m auf 290m zu verschätzen, das ist schon merkwürdig. Das lässt sich alleine am Absehen des ZF schon einigermassen schätzen...:rolleyes:
Die "Jagdaufseher"/Pirschführer haben einen anderweitig sehr gut verdienenden Chef, 20000ha vom Staat zu pachten geht auch nicht "einfach so", und der Chef streicht ja auch das Geld für die Hirsche ein.

Die Ausstattung meiner Mitarbeiter ist doch Chefsache, normalerweise. Aber tatsächlich bekommen die beiden das meiste Equipment von Gästen geschenkt, traurig.

Ich frage immer "wie weit", weil ich mich eigentlich nicht mit diesem Fakt auseinandersetzen möchte, es ist meist genug zu tun in wenig Zeit.

Ansonsten ist für viele Jäger ohne regelmäßigen Rotwildkontakt das plötzlich im Wald stehende "Pony" unter Umständen perspektivisch irreführend.

Zurück zum Geschoss: ich mag und schiesse gern Norma Vulkan, beim Brunfthirsch dürfte Wildbretentwertung wohl zweitrangig sein.
 
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Bei den Angaben von Norma zu GEE und Höhenabfall ist große Vorsicht geboten. Teils kommen die auf solche sagenhaften GEE indem sie auf 100 m einfach 5 cm statt 4 cm Hochschuss ansetzen, Papierwerte-Doping.

Dennoch, Norma baut gute Geschosse und ist innovativ.
Die Testläufe sind auch immer länger. Die ganzen Angeben stimmen nicht. Die Werte werden immer mit 60 oder bei Mag 65 cm Testläufen ermittelt. Ich kenne keine Jagdwaffe, die so ein langes Rohr hat.
 

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