Auch bei mir heute um 3.45 Geräusche vom Wecker und grummeln von der Gattin....
Bin in der Erwartung auf Sauen bei der Insekten/Mäusejagd auf den frisch gemähten Wiesen in Kombi mit "Lockweizen hinter Stromzaun" an eine bestimmte Ecke getuckert, wo letzte Woche eine Rotte lang ist, die ich damals "spontan dezimieren" konnte...
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bereits um 4.00 blauer Vor-dämmerungshimmel und ein goldener Supermond, das war optisch schonmal hübsch...
Meine "geheime Superkraft", von Zecken/Stechfliegen seit jeher verschmäht zu werden, ausnutzend also ins höhere Gras an den Randstreifen gelegt und mal geschaut, was sich so tut...
Allerdings an besagtem Ort außer Wild mit Dauerschonzeit (Dachs/ Hasen /usw) nicht viel los und mit zunehmender Sonne gg.6. 00 beschlossen, mal runter ins noch schattige Tal zu schlurfen, da sind so ein paar Stellen , die was bringen können, vor allem 2 Suhlen, evtl. ja um diese Zeit/Trockenheit mit Inventar. War aber nix.
Ringsum im Tal mittlerweile nach dem Fichten-aus 2018 sind X-Hektarweise übermannshoher Brombeer-Hollunder-usw. Urwald, in dem sich alles mögliche versteckt und haust, v.a. Rehe, die Einstand, Schlafplatz, Klo und Mittagstisch faktisch auf 3 QM beisammen haben= sehr schwer aufzuspüren und meist auch dann schwer zu beschießen, da oft nur Teile zu sehen sind oder die Tiere nicht dran denken, sich binnen 30 Minuten auch nur um 90 Grad zu drehen, damit die Flanke frei wäre und man es wagen kann... .
Nun, modisch mit dem "ich bin ein harmloser Busch" Outfit gemütlich den Waldweg laufend, mehrere zu sehr verdeckte/unklare Stücke passierend und mit dem IR-Spotter mal links mal rechts schauend stand dann doch eins der Rehe relativ frei auf 25Meter vom Weg weg und dennoch 5 Meter höher.
Schmalreh sogar, noch besser als junger Bock, da schwieriger zu kriegen/zu bestätigen .
Alte Böcke holen wir eh erst in der Blattzeit, da sagt man bis dahin mal "Hallo" und merkt sich den Standort.
Schmalreh also, aber Auch hier hieß es wieder mal :
Anstreichen? nur Kraut...
Pirschstock nehm ich aus Ballastgründen/ Überflüssigkeit bei sowas i.d. Regel nicht mit.
Hocke/Knien ? zuviel Grün untenrum..
10 Meter links/ rechts hingehen? Schusswinkel versperrt durch Büsche
also nur von dort, stehend und Freihand a la Drückjagd, Entfernung 30 Meter im OK-Bereich, also durchatmen, paar Minuten warten , bis das Tier etwas optimaler seitlich grade steht.
Da bis zu meiner Hüfte für das Reh toter Winkel war= die dort übliche bewährte U-boot-taktik:
langsam auf den Boden runter, Fernglas weglegen, Kurzwaffe klarmachen ,kurzes Buschmesser und dickere Gummi-Handschuhe bereitlegen.
(beides zum schnellen und schmerzfreien herankommen, denn jeder Meter Brombeere zählt oft mit....),
Spotter in die Tasche und langsam wieder auf Periskoptiefe mit der Unterhebel-Büchse.
Schuss, Treffer vorne linke Seite, Stück kippt um, rollt ein paar Meter den Hang abwärts, hinter einen Baumstumpf/Grünzeug.
30-30 win, FTX Hornady mit 10,4g schießt sich sanft.
Routinemäßig und aus Erfahrung leg ich dann an solchen Stellen rasch die Büchse weg und "springe in die Dornen" , sprich ziehe mir die dickeren Handschuhe an und mache den Weg frei zum Bergen bzw. evtl . nötigem Fangschuss.
War hier heute zum Glück eine relativ freie Route, so daß ich das Buschmesser/dicke Handschuhe liegen lassen konnte und so rasch zur Stelle war, um die letzten Zuckungen abkürzend per Fangschuss zu beenden.
Bergung war daher zum Glück (anders als sonst durchaus möglich ) auch kein herauspuhlen aus einem Dornenhang mit alten Fichtenkronen am Boden, sondern eher leicht.
15 Minuten später mit Auto und restlichem Kram wieder vor Ort, aufgebrochen, Leber entnommen(hab da 2 begeisterte Abnehmer) , ausgespült mit dem 5L-Kanister, ab in die Bütte und ab damit zum Pächter in die Kühlung.
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