Weibliches Rehwild 2023/2024

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Kein Bild, aber Schmalreh auf ca 130m ,
Herzschuss/Lunge ca 50m Flucht, Schweisfährte ca ein halber m, in der Wiese war ich aber schon froh über den Hund. Ich hätte selbst wohl länger zum finden gebraucht.
 

Wheelgunner_45ACP

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Heute mein erstes Schmal der Jagdsaison erlegt. Schussentfernung etwa 40 bis 50m. Was mich verwunderte, war die Reaktion nach dem Schuss, ging ab wie Schmidts Katze ohne jegliches Zeichnen. Nach 40m Flucht verschwand es im Wald. Da keinerlei Pirschzeichen am Anschluss und auf der Wiese zu finden war, gingen wir von einem Fehlschuss aus. Der Hund fand dann das Stück gut 15m im Wald verendet da liegen. Irgendwie hat mich in der Situation weder die Schwedin noch das 123grs Fox überzeugt. Der Einschuss war etwa 10cm hinterm Blatt, Ausschuss etwas weiter vorne und gut 5cm groß. Beim Aufbrechen war klar, warum es keine Pirschzeichen gab, der Ausschuss war durch die Innereien abgedichtet und das Stück ist Innerlich ausgeschweißt.

IMG-20230518-WA0007.jpeg
 

z/7

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den Eindruck von zwei unverfegten Stummeln.
Da ist ein Nachtrag fällig: das waren noch die Stummel vom Kitzgehörn. Ist das dann eigentlich ein Jahrling? :unsure: Und Feist hatt er 0, nicht mal um die Lymphknoten an der Schulter.

Das Gewicht war trotzdem ordentlich, 1,3 kg die Keule ist ok. Der Bock, den ich letzten Sonntag erlegt hab, hatte auch nur 14 kg und nicht viel mehr Feist.
 
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Feist
Da ist ein Nachtrag fällig: das waren noch die Stummel vom Kitzgehörn. Ist das dann eigentlich ein Jahrling? :unsure: Und Feist hatt er 0, nicht mal um die Lymphknoten an der Schulter.

Das Gewicht war trotzdem ordentlich, 1,3 kg die Keule ist ok. Der Bock, den ich letzten Sonntag erlegt hab, hatte auch nur 14 kg und nicht viel mehr Feist.
Feist haben noch alle, kein Wunder bei dem milden Winter.
Besucherverkehr ist wenig und beschränkt sich auf die Wanderwege und der sind wenige.
Jagddruck war auch wenig, Wolf ist irgendwie spurlos verschwunden, Goldschakal der Räude erlegen.
Gesund scheinen auch alle zu sein.
 

z/7

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Bei uns war's sehr lange kalt und naß. Die Vegetation ist erst die letzten 3 Wochen explodiert. Mit dem Haarwechsel sind sie im PB auch sehr spät, der liegt nochmal 70 m höher als hier, wo sie schon rot sind. Das macht anscheinend doch ne Menge aus.
 
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Ist schon ein paar Tage her, aber egal.

Ich saß an einer Ecke im Revier, die wir bisher für einen Jagdgast "in Ruhe" gelassen hatten.
Dort ist bedingt durch die ruhige Lage und drei kleinen Wäldchen immer gut Rehwild vorhanden.
Der Landwirt hat auf über der Hälfte der Fläche das Gras gemäht und war daran es einzuholen als ich die Kanzel bezogen hatte.
Beim angehen ist schon ein Bock mit Schmalreh abgesprungen.
Als der Landwirt kurz darauf fertig war und Ruhe eingekehrt ist, kamen schon ein Bock mit Schmalreh in Anblick.
Es müssten die beiden von vorhin sein, würde von Konstellation, Färbung usw passen.
Durch das hohe Gras auf der anderen Seite huschte etwas und bei bestem Licht kam
20230515_205531.jpg
Natürlich dann wenn sie Schonzeit haben 🙈
Die beiden Rehe waren dann auch weg und es dauerte nicht lange, da kam ein Jählingsspießer mit einem Schmalreh.
Als das Schmalreh breit stand ließ ich die .308 Federal trophy copper 9,7 g fliegen.
Das Schmalreh zeichnete wie im Lehrbuch und ist in den Wald geflüchtet.
Der Spießer schaute hinterher und konnte mit der Situation nichts anfangen.
Leider stand er nicht so, dass ich ihn auch gleich erlegen konnte und ist dann abgesprungen.

Am Anschuss und auf der Fluchtstrecke dann kein Tropfen Schweiß gefunden, was mich etwas stutzig gemacht hatte.
Schnell kommen die Gedanken, ob die bleifreien Geschosse wohl doch mehr Nachteile haben ...
Nach kurzer Suche mit der WBK war es im Hang schnell gefunden, es hat mir den Gefallen getan und ist diesen noch fast ganz hoch gerannt in Richtung Auto.
Der Ausschuß war ca 2€ groß.
Beim aufbrechen dann die Erklärung, das Geschoss ist genau zwischen zwei Rippen eingedrungen.

Schmalreh mit 15 kg aufgebrochen und noch ca 100 m Flucht
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Gestern Abend hatte ich einen jagdinteressierten Sohn eines Freundes beim Ansitz mit dabei.
Wir haben uns eine gute Ecke im Revier ausgesucht.
Schon beim angehen haben wir ein Reh im Bestand gesehen, ein genaueres Ansprechen war aber nicht möglich.
Nach einiger Zeit zog eine Gais auf ca 130 m quer und ich konnte ihm gut einiges beim Ansprechen erklären.
Dann konnte ich im Bestand ein weiteres Reh ausmachen, das vom ersten Eindruck ein Schmalreh sein.
Es war noch sehr hell und so genügend Zeit für das genaue ansprechen. Weil es noch im Wald zog, machte ich einen Rundumblick und konnte hinter uns ein weiteres Reh ausmachen. Das entpuppte sich als schwacher Spießer, würde auch gut passen.
Er wollte aber nicht im Bockfaden abgelichtet werden und zog es vor beim Nachbarn weiter zu äsen 🤷‍♂️
Jetzt war das vermeintliche Schmalreh am Waldessaum und vom hohen Gras verdeckt aber gut auszumachen.
Nach geschätzt 20 Minuten der Beobachtung zog es auf die gemähte Wiese stand halb breit und kratzte sich mit dem Hinterlauf und ich konnte es sicher als Schmalreh ansprechen.
Auf ca 100 m erlegte ich es mit der .308 Federal trophy copper 9,7 g
Es zeichnete gut machte noch 2-3 Fluchten.
Beim Stück dann die unschöne Überraschung, Ein- und Ausschuß gut in der Kammer hat doch ein Splitter von Geschoss oder Rippe Zwerchfell und Pansen verletzt.
20230529_215620.jpg
 
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Wir haben dies Jahr 4 Stück Rehwild Mindestabschuss pro Begehungsschein bei uns im Forst. War für mich noch nie ein Problem, hab ich oft schon in der ersten Maiwoche erlegt. Da mich mit einigen der anderen Begeher inzwischen jahrelange Freundschaft verbindet hab ich es diese Jahr mal ruhig angehen lassen und nach 3 Böcken Schluss gemacht. Meistens ist die Erfolglosigkeit meiner Mitjäger total unabhängig davon ob ich viel oder wenig erlege aber was soll man da Ärger vom Zaun brechen wegen ein paar Rehen. Es hat aber nix geholfen, einige erlegten einen Bock aber die meisten blieben Schneider. Auf die letzten Tage bin ich dann wieder vermehrt losgezogen um noch ein Schmalreh zu erlegen und war auch in den benachbarten Forstbetrieben mal mit raus zum Sammelansitz. Aber wie das oft so ist wenn man sich denkt "Ein Stück brauch ich noch", es klappt einfach nicht. 4 Ansitze, jedes mal Rehwild in Anblick aber kein eindeutiges Schmalreh halbwegs erlegbar dabei gewesen. Heute Morgen klingelt der Wecker um 03:45, meine Frau hält mich für bescheuert. Um 04:30 sitze ich an einer noch nicht zu hohen Waldwiese mit Salzlecke. Wenn was geht dann hier und vor 06:00 Uhr. Es liegt irgendwie schon in der Luft, eine Sektion weiter schreckt ein Reh, um 05:30 knackt es und hinter mir durch die Fischtendickung zieht was durch. Ich stehe auf der Leiter und bin auf der Rückenlehne im Anschlag aber es bleibt bei einer undefinierbaren Wärmesignatur. Die Minuten verstreichen und das Stück ist weg. Plötzlich hab ich das Gefühl beobachtet zu werden. Ein ganz schwaches Reh voll rot verfärbt kommt vorsichtig meinen Pirschpfad entlang. Was tun? Weiter nach hinten ausrichten oder wieder hinsetzen und in Richtung Wiese fertig machen? Ich spekuliere auf die Wiese, das Reh zieht auf meiner Spur bis unter die Leiter, befindet den Moosgummigriff von meinem Pirschstock, der an der Leiter lehnt und springt 30m nach hinten in die Fichten ab. Jetzt aber schnell, ich turne einen halben Rittberger und bin drauf nach hinten über die Rückenlehne. Das Schmalreh hat es nicht mitbekommen und ich kann im Ziehen kurz zwischen die Keulen schauen. Das Reh macht den ältesten Fehler der Welt und verhofft noch mal in einer Lücke halb schräg von mir abgewand. Der Schuss geht Höhe Zwerchfell rein und an der vorderen Blattkante gegenüber raus und das Stück hat nicht mal mehr geschlegelt. Der Pansen bleibt heil und ein Blatt bleibt auch verwertbar, was will man mehr. Es war überraschend viel Wild unterwegs im Wald die letzten Tage und ich hab selten so viel Anblick gebraucht für ein Stück auf der Strecke. Aber alles gut, die Pflicht ist erfüllt und ich kann mich dem Fliegenfischen widmen wo jetzt die Maifliegen da sind.
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13 kg zeigt die Wage in der Wildkammer, erlegt mit der 130gr Hornady GMX Superformace Werksmunition in .270Win.
 
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Auch bei mir heute um 3.45 Geräusche vom Wecker und grummeln von der Gattin.... 🙈

Bin in der Erwartung auf Sauen bei der Insekten/Mäusejagd auf den frisch gemähten Wiesen in Kombi mit "Lockweizen hinter Stromzaun" an eine bestimmte Ecke getuckert, wo letzte Woche eine Rotte lang ist, die ich damals "spontan dezimieren" konnte...
.
bereits um 4.00 blauer Vor-dämmerungshimmel und ein goldener Supermond, das war optisch schonmal hübsch...

Meine "geheime Superkraft", von Zecken/Stechfliegen seit jeher verschmäht zu werden, ausnutzend also ins höhere Gras an den Randstreifen gelegt und mal geschaut, was sich so tut...

Allerdings an besagtem Ort außer Wild mit Dauerschonzeit (Dachs/ Hasen /usw) nicht viel los und mit zunehmender Sonne gg.6. 00 beschlossen, mal runter ins noch schattige Tal zu schlurfen, da sind so ein paar Stellen , die was bringen können, vor allem 2 Suhlen, evtl. ja um diese Zeit/Trockenheit mit Inventar. War aber nix.

Ringsum im Tal mittlerweile nach dem Fichten-aus 2018 sind X-Hektarweise übermannshoher Brombeer-Hollunder-usw. Urwald, in dem sich alles mögliche versteckt und haust, v.a. Rehe, die Einstand, Schlafplatz, Klo und Mittagstisch faktisch auf 3 QM beisammen haben= sehr schwer aufzuspüren und meist auch dann schwer zu beschießen, da oft nur Teile zu sehen sind oder die Tiere nicht dran denken, sich binnen 30 Minuten auch nur um 90 Grad zu drehen, damit die Flanke frei wäre und man es wagen kann... .

Nun, modisch mit dem "ich bin ein harmloser Busch" Outfit gemütlich den Waldweg laufend, mehrere zu sehr verdeckte/unklare Stücke passierend und mit dem IR-Spotter mal links mal rechts schauend stand dann doch eins der Rehe relativ frei auf 25Meter vom Weg weg und dennoch 5 Meter höher.

Schmalreh sogar, noch besser als junger Bock, da schwieriger zu kriegen/zu bestätigen .
Alte Böcke holen wir eh erst in der Blattzeit, da sagt man bis dahin mal "Hallo" und merkt sich den Standort.

Schmalreh also, aber Auch hier hieß es wieder mal :
Anstreichen? nur Kraut...
Pirschstock nehm ich aus Ballastgründen/ Überflüssigkeit bei sowas i.d. Regel nicht mit.
Hocke/Knien ? zuviel Grün untenrum..
10 Meter links/ rechts hingehen? Schusswinkel versperrt durch Büsche
also nur von dort, stehend und Freihand a la Drückjagd, Entfernung 30 Meter im OK-Bereich, also durchatmen, paar Minuten warten , bis das Tier etwas optimaler seitlich grade steht.

Da bis zu meiner Hüfte für das Reh toter Winkel war= die dort übliche bewährte U-boot-taktik:

langsam auf den Boden runter, Fernglas weglegen, Kurzwaffe klarmachen ,kurzes Buschmesser und dickere Gummi-Handschuhe bereitlegen.
(beides zum schnellen und schmerzfreien herankommen, denn jeder Meter Brombeere zählt oft mit....),
Spotter in die Tasche und langsam wieder auf Periskoptiefe mit der Unterhebel-Büchse.

Schuss, Treffer vorne linke Seite, Stück kippt um, rollt ein paar Meter den Hang abwärts, hinter einen Baumstumpf/Grünzeug.

30-30 win, FTX Hornady mit 10,4g schießt sich sanft.

Routinemäßig und aus Erfahrung leg ich dann an solchen Stellen rasch die Büchse weg und "springe in die Dornen" , sprich ziehe mir die dickeren Handschuhe an und mache den Weg frei zum Bergen bzw. evtl . nötigem Fangschuss.

War hier heute zum Glück eine relativ freie Route, so daß ich das Buschmesser/dicke Handschuhe liegen lassen konnte und so rasch zur Stelle war, um die letzten Zuckungen abkürzend per Fangschuss zu beenden.

Bergung war daher zum Glück (anders als sonst durchaus möglich ) auch kein herauspuhlen aus einem Dornenhang mit alten Fichtenkronen am Boden, sondern eher leicht.

15 Minuten später mit Auto und restlichem Kram wieder vor Ort, aufgebrochen, Leber entnommen(hab da 2 begeisterte Abnehmer) , ausgespült mit dem 5L-Kanister, ab in die Bütte und ab damit zum Pächter in die Kühlung.

IMG_20230604_065243_261~2.jpg
 
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Auch bei mir heute um 3.45 Geräusche vom Wecker und grummeln von der Gattin.... 🙈

Bin in der Erwartung auf Sauen bei der Insekten/Mäusejagd auf den frisch gemähten Wiesen in Kombi mit "Lockweizen hinter Stromzaun" an eine bestimmte Ecke getuckert, wo letzte Woche eine Rotte lang ist, die ich damals "spontan dezimieren" konnte...
.
bereits um 4.00 blauer Vor-dämmerungshimmel und ein goldener Supermond, das war optisch schonmal hübsch...

Meine "geheime Superkraft", von Zecken/Stechfliegen seit jeher verschmäht zu werden, ausnutzend also ins höhere Gras an den Randstreifen gelegt und mal geschaut, was sich so tut...

Allerdings an besagtem Ort außer Wild mit Dauerschonzeit (Dachs/ Hasen /usw) nicht viel los und mit zunehmender Sonne gg.6. 00 beschlossen, mal runter ins noch schattige Tal zu schlurfen, da sind so ein paar Stellen , die was bringen können, vor allem 2 Suhlen, evtl. ja um diese Zeit/Trockenheit mit Inventar. War aber nix.

Ringsum im Tal mittlerweile nach dem Fichten-aus 2018 sind X-Hektarweise übermannshoher Brombeer-Hollunder-usw. Urwald, in dem sich alles mögliche versteckt und haust, v.a. Rehe, die Einstand, Schlafplatz, Klo und Mittagstisch faktisch auf 3 QM beisammen haben= sehr schwer aufzuspüren und meist auch dann schwer zu beschießen, da oft nur Teile zu sehen sind oder die Tiere nicht dran denken, sich binnen 30 Minuten auch nur um 90 Grad zu drehen, damit die Flanke frei wäre und man es wagen kann... .

Nun, modisch mit dem "ich bin ein harmloser Busch" Outfit gemütlich den Waldweg laufend, mehrere zu sehr verdeckte/unklare Stücke passierend und mit dem IR-Spotter mal links mal rechts schauend stand dann doch eins der Rehe relativ frei auf 25Meter vom Weg weg und dennoch 5 Meter höher.

Schmalreh sogar, noch besser als junger Bock, da schwieriger zu kriegen/zu bestätigen .
Alte Böcke holen wir eh erst in der Blattzeit, da sagt man bis dahin mal "Hallo" und merkt sich den Standort.

Schmalreh also, aber Auch hier hieß es wieder mal :
Anstreichen? nur Kraut...
Pirschstock nehm ich aus Ballastgründen/ Überflüssigkeit bei sowas i.d. Regel nicht mit.
Hocke/Knien ? zuviel Grün untenrum..
10 Meter links/ rechts hingehen? Schusswinkel versperrt durch Büsche
also nur von dort, stehend und Freihand a la Drückjagd, Entfernung 30 Meter im OK-Bereich, also durchatmen, paar Minuten warten , bis das Tier etwas optimaler seitlich grade steht.

Da bis zu meiner Hüfte für das Reh toter Winkel war= die dort übliche bewährte U-boot-taktik:

langsam auf den Boden runter, Fernglas weglegen, Kurzwaffe klarmachen ,kurzes Buschmesser und dickere Gummi-Handschuhe bereitlegen.
(beides zum schnellen und schmerzfreien herankommen, denn jeder Meter Brombeere zählt oft mit....),
Spotter in die Tasche und langsam wieder auf Periskoptiefe mit der Unterhebel-Büchse.

Schuss, Treffer vorne linke Seite, Stück kippt um, rollt ein paar Meter den Hang abwärts, hinter einen Baumstumpf/Grünzeug.

30-30 win, FTX Hornady mit 10,4g schießt sich sanft.

Routinemäßig und aus Erfahrung leg ich dann an solchen Stellen rasch die Büchse weg und "springe in die Dornen" , sprich ziehe mir die dickeren Handschuhe an und mache den Weg frei zum Bergen bzw. evtl . nötigem Fangschuss.

War hier heute zum Glück eine relativ freie Route, so daß ich das Buschmesser/dicke Handschuhe liegen lassen konnte und so rasch zur Stelle war, um die letzten Zuckungen abkürzend per Fangschuss zu beenden.

Bergung war daher zum Glück (anders als sonst durchaus möglich ) auch kein herauspuhlen aus einem Dornenhang mit alten Fichtenkronen am Boden, sondern eher leicht.

15 Minuten später mit Auto und restlichem Kram wieder vor Ort, aufgebrochen, Leber entnommen(hab da 2 begeisterte Abnehmer) , ausgespült mit dem 5L-Kanister, ab in die Bütte und ab damit zum Pächter in die Kühlung.

Anhang anzeigen 223416
Waidmannsheil!

Bei mir stellt sich immer ein gewisser Neid ein, wenn ich solche Berichte lese.
Egal an welchem Tag und zu welcher Tages- oder Nachtzeit, würde die beschriebene Kleidung und Jagdtechnik bei mir im Revier einen relevanten Polizeieinsatz auslösen.
 
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langsam auf den Boden runter, Fernglas weglegen, Kurzwaffe klarmachen ,kurzes Buschmesser und dickere Gummi-Handschuhe bereitlegen.
(beides zum schnellen und schmerzfreien herankommen, denn jeder Meter Brombeere zählt oft mit....),
Spotter in die Tasche und langsam wieder auf Periskoptiefe mit der Unterhebel-Büchse.

Schuss, Treffer vorne linke Seite, Stück kippt um, rollt ein paar Meter den Hang abwärts, hinter einen Baumstumpf/Grünzeug.

30-30 win, FTX Hornady mit 10,4g schießt sich sanft.

Routinemäßig und aus Erfahrung leg ich dann an solchen Stellen rasch die Büchse weg und "springe in die Dornen" , sprich ziehe mir die dickeren Handschuhe an und mache den Weg frei zum Bergen bzw. evtl . nötigem Fangschuss.
Lieber MOG,

nehm es mir nicht krumm, aber das ist jetzt die zweite Erlegungsgeschichte (da war neulich auch noch ein schwacher Frili im Nahkampf) von Dir, bei der es mich ein wenig schüttelt...
Und weil hier auch unbedarfte und unerfahrene mitlesen, sollte es nicht unbeantwortet bleiben!
Du bist der einzige, den ich kenne, der bereits vor dem Schuss mit der Büchse seine Kurzwaffe zurecht legt, um nach dem Schuss einen Sprint zum schlegelnden Stück hinlegt, um dem Stück mit der Kurzwaffe einen Fangschuss anzutragen. Sorry, ich halte Dein Verhalten für übertrieben, unsinnig und in weiten Teilen für kontraproduktiv.

Würdest Du in meiner Zuständigkeit jagen, wir hätten ein ernsthaftes Gespräch. Aus meiner Sicht hast Du mit Deiner Ausrüstung oder Deinem Verhalten im/nach dem Schuss eines von drei möglichen Problemen:
Also: 1. Entweder hat Deine Kombination 30/30 Unterhebel nicht die nötige tötende Wirkung und das auf kurze Entfernungen und nach eigener Aussage bei gutem Treffersitz auf schwaches Wild.
Oder 2. Du vertraust nicht den eigenen Schießkünsten, Dass Du "routinemäßig" die Büchse weglegst um mit der Kurzwaffe zum Stück zu springen.
Oder 3. Du versuchst einfach nur gerne mit der Kurzwaffe Fangschüsse auf verendete oder verendende Stücke anzutragen, die es eigentlich gar nicht bräuchte.

Gehen wir mal von 1. Aus: Wenn Du Deinem Kaliber nicht zutraust, sofort tödlich zu wirken, such Dir ne andere Laborierung oder gar eine andere Waffe mit anderem schneller wirkendem Kaliber/Laborierung.

Fall 2: (was ich eigentlich unbegründet finde, da beide Stücke am Platz liegen blieben). Wenn Du Dir nicht zutraust, sicher zu treffen, dann geh auf den Schießstand üben!

Fall3: (was ich für am wahrscheinlichsten halte...) Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, nach einem Schuss auf ein Stück Wild, die Büchse wegzulegen und mit gezückter Kurzwaffe im Sprint zum Stück zu rennen. 1. Sind beide Stücke auf dem Platz gelegen oder unkontrolliert den Hang auf Dich zugerollt. 2. Kein Stück ist geflüchtet, trotzdem immer ein Fangschuss? Wie nötig war der den wirklich? Solltest Du eigentlich wissen, dass die Stücke regelmäßig nach dem Schuss schlegeln. Die Regel lautet die Büchse nachladen, drauf bleiben und beobachten, wird das Leben im Stück weniger, alles ok, kommt irgendwann wieder Leben ins Stück (z.B. Kopf geht hoch, Stück versucht wieder auf die Läufe zu kommen - 2. Schuss (Fangschuss) vom Sitz/von der Stelle aus, wo das Stück zuerst aus beschossen wurde. I.d.R. sollte das gut möglich sein.
3. Was kann passieren, wenn man stattdessen die Büchse weglegt und mit der Kurzwaffe "in die Dornen springt"? a) Man verlässt seine Stellung (ggf. Sitz, hier allerdings nicht) und hat dann zumindest vorübergehend keine direkte Sicht mehr auf das Stück. Man ist selst in Bewegung und schießt dementsprechend nicht so zielsicher, wie aus der ruhigen Position heraus.
b) Das Stück kommt während der Annäherung zu sich und flüchtet. Keine gute Auflage, unsicheres Schussfeld, Das Stück nimmt Dich wahr und flüchtet erst recht, wenn auch mit letzter Kraft, anstatt im ersten Wundbett innerhalb kurzer Zeit zu verenden, Adrenalin geht nochmal richtig hoch. Wenn der Schuss nicht sofort tödlich ist, kann das eine schwere und lange Nachsuche zur Folge haben.
c) Der Schuss mit der Kurzwaffe kann nicht so genau sein, wie ein Schuss mit der Langwaffe und Zieloptik. Die Energie, die die Kurzwaffe mitbringt, ist ggf. als Fanschuss (aus der Distanz mit geringerer Präzission) nicht ausreichend.
d) Ein Abwarten und anschließend vorsichtiges Annähern (ohne HURRA), insbesondere wenn das Stück nicht sofort am Anschuss liegt, ermöglich oft einen Fangschuss (mit der Büchse) auf das Stück im Wundbett. Jedenfalls wird das Stück nicht sofort hochgemacht.

Es hat schon seinen Sinn, nach dem Schuss eine Zigarettenlänge zu warten, bevor man an das verendete Stück herantritt. Mein Anspruch ist es auch, jedes Stück mit möglichst nur einem Schuss zu erlegen. Auf Drückjagden, wenn man bei flüchtigem Wild unter Adrenalin sich seines ersten Schusses nicht absolut sicher ist, würde ich auch auf das weiterflüchtende Stück weiter schießen, aber nicht, wenn es bereits zu Boden gegangen ist und das Haupt nicht mehr oben ist. Wenn ich regelmäßig Probleme mit beschossenen Stücken hab, die noch außer Sichtweite flüchten, dann werd ich a) üben gehen und/oder b) ggf die Labo ändern (siehe oben)

Es hat auch was mit Anstand zu tun, tödlich getroffene Stücke verenden zu lassen, ohne dass sie des Jägers in den letzten Sekunden des schwindenden Lebens ansichtig werden müssen. Von den negativen Erfahrungen und Verknüpfungen anderer Stücke im Umfeld des erlegten Stückes mal ganz zu schweigen. Damit macht man sich sein Wild nur unnötig scheu und schlau.

Aber jeder ist seines Glückes Schmied und soll glücklich werden. Ich persönlich glaube nicht, dass der Fangschuss aus der Kurzwaffe bei den beiden Stücken notwendig gewesen ist. Ich glaube auch nicht, dass diese Schilderungen geeignet sind, die Notwendigkeit einer Kurzwaffe auf der Jagd zu rechtfertigen. Dies mag gegeben sein bei der Fallenjagd, der Baujagd und evtl. noch bei der Nachsuche mit dem Hund (und brenzligen Situationen mit wehrhaftem Wild). Aber sicherlich nicht wenige Sekunden nach einem ersten Schuss auf ein Stück, wenn man dazu die Langwaffe noch in Händen hält.


PS: und dann soll auch mal gut sein: Nach der Geschichte mit dem Frischling und der Rotte auf nahe Distanz und den Gedankenspielen der Selbstverteidigung mit der Kurzwaffe war mir klar, dass Du noch nicht wirklich in der Situation warst, einen ernsthaften Angriff von eine Sau >50kg erlebt zu haben. Das letzte was ich da weglegen würde, wäre mein Gewehr. Selbst wenn ich nicht mehr schießen könnte, hätt ich damit immer noch einen etwa meterlangen "Prügel" aus Stahl und Holz/Plastik in Händen, mit dem ich mir die Sau vom Leib halten könnte. Und noch ein Gedanke nach dem Studium deiner Frischlingerlegung: Ich hab vor Jägern wie Dir (mit "Angst" und Kurzwaffe) selbst mehr Angst, wie vor jeden Wildsau, egal wie groß. ;) ;) :cool: :cool:
 

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