Ich bin dieses Wochenende auf Heimatbesuch und gleich gestern Abend auch erfolgreich. Bei etwas stärkeren Wind (für Norddeutsche ein kleines Lüftchen) wollte ich einen Sitz zwischen Weiden an einem Windschutzstreifen beziehen. Schon beim angehen, über den kleinen Kies/Sandweg, sah ich ein Stück Rehwild. Dieses stellte sich als Jährling 6er heraus, als ich zum ansprechen über den kleinen Bach gesprungen und durch Hecken näher gerobbt bin. Also wieder zurück, und auf dem Weg zur Salzsäule erstarren! Ein zweites Stück Rehwild mitten auf dem Weg äugt in meine Richtung interessiert sich aber nicht wirklich für mich, da ich mich noch in einen kleinen Busch gestellt habe, die im Wind wehenden Äste und Blätter halfen mir meine Konturen verschwimmen zu lassen.
Das zweite Stück zog nun auf den Jährling zu und es stellte sich als mittelalter schwachvereckter 6er Bock (nicht frei für mich) heraus, der dem Jährling Beine machte. Die Jagd bewegte sich von mir weg, aber schon nach kurzer zeit wurde sie abgebrochen und der ältere Bock zog wieder über den weg zurück. Zu ihm gehörte eine Ricke und ein Schmalreh, die ich gar nicht bemerkt hatte, sie mich aber schon und so sprangen sie mit dem Bock im Schlepptau ab. Ich setze meine Pirsch zu meinem Sitz fort, immer in Begleitung des Jährlings der vor mir herzog, jedoch keine Notiz von mir nehmend. Irgendwann bekam er doch etwas mit und sprang ab, doch seine Flucht wirkte etwas planlos und als sich eine Ricke aus dem hohen gras erhob, keine Gefahr wahrnahm (ich hatte mich geduckt) und sich wieder nieder tat, legte er sich gleich daneben. Leider hatten die beiden Rehe ihren Ruheplatz direkt vor der fahrbaren Kanzel gewählt. Die letzten hundert Meter musste ich dann tief gebückt zurücklegen. Und als 20 Meter vor der Kanzel das Haupt eines Bockes aus dem Gras ragte, ging es nur noch auf allen Vieren weiter. Durch den Wind bekamen die Stücke nichts von mir mit und ich schaffte es auf den Sitz. Tatsächlich lagen 5 Stück Rehwild vor dem Sitz. 2 Ricken, 2 Böcke und ein vermeintliches Schmalreh. Jetzt hieß nur noch warten.
Nach einer Stunde war es dann soweit, als letztes erhob sich das Schmalreh, welches jetzt eindeutig anzusprechen war. Zu warten bis das Stück breit stand und der Schuss waren dann keine Kunst.
Sollte das Wetter halten geht's heute Abend wieder raus.
Für die Statistik
Schmalreh
Entfernung ca. 45m
Flucht 0m
10kg mit Haupt