Weibliches Rehwild 2015/16

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Nachdem es nun schon nach Mitternacht geworden ist, muss ich "gestern Abend" schreiben, ging ich einen Sitz auf eine Waldwiese in unserem Revier von "hinten", also nicht über die Zufahrt, an. Der Wind stand für das Angehen nicht günstig, aber für den Sitz, den ich gewählt hatte und erfahrungsgemäß hält sich entlang der Zufahrt Rehwild auf, auf das ich es abgesehen hatte.
Schon beim vorsichtigen Heraustreten auf die Waldwiese sehe ich 120m am anderen Ende zwei rotbraune Flecke, die dort nicht hingehören. Glas hoch und eine Geiß angesprochen, das andere Stück durch einen inzwischen fast mit Gras und Farn überwachsenen, ehemaligen Wall aus alten Ästen verdeckt. Also sofort mit dem Körper runtergegangen und etwa 40 m hinter dem Wall zu einer dort einzelstehenden, etwa 8 Jahre alten Buche gepirscht, um dort anzustreichen.
Ich schaffe es zur Buche und richte mich auf, sehe aber nur noch den Leib der Geiß, der Rest verdeckt durch zwei Jungfichten. Vom zweiten Stück nichts zu sehen, aber ich hatte auch nicht bemerkt, dass etwas abgesprungen wäre. Also wieder runter, zurück hinter den Wall und auf alle Viere. So nochmal etwa 20m bis zu vorderen Fichte ran an die beiden. Langsam strecke ich den Kopf über den Wall - beide sind noch da. Die Geiß und davor das Stück, das ich immer noch nicht ansprechen kann, weil es äst und der Wall den Kopf verdeckt. Ich knie mich hin, gehe in Anschlag und warte, dass das Stück den Kopf hebt.
Plötzlich wirft es auf und springt ab, die Geiß hinterher - es wäre ein Jährlingsbock gewesen, aber der Wind hat mir den Plan durchkreuzt.
Also angesetzt und gewartet. Gegen 20:00 Uhr nehme ich ca 100m halbrechts hinter einem Laubvorhang junger Buchen eine Bewegung wahr. Wieder Glas hoch und tatsächlich steht dort ein herrlich verfärbtes Schmalreh. Und dahinter tritt ein Zweites, dessen Bewegung ich wahrgenommen hatte, aus dem Buchenvorhang auf die Bühne.
Immer verdeckt durch Bäume, Äste oder spitz stehend ziehen die beiden immer vor mir herum, als noch ein drittes Schmalreh ebenfalls aus den Buchen tritt und genauso hin- und herzieht. Das Ganze geht so fast eine Stunde, bis eines der Schmalrehe auf mich zu zieht. Ruhig weiter äsend die beiden Anderen in 10m - 20m Abstand dahinter.
Vorsichtig lege ich das Glas beiseite und bringe die Waffe in Anschlag. Jetzt noch hinter einem Baum vorkommen, dann steht es richtig. Als es hinter dem Ahorn hervortritt krümme ich den Finger und sehe deutlich, wie das Stück zeichnet und abspringt. Nach 20m läuft es hinter einen Busch, hinter dem es nicht mehr hervorkommt. Gut so! Es ist wieder Ruhe im Wald, die beiden anderen Rehe sind abgesprungen und gegen halb zehn baume ich ab und finde das Reh direkt hinter dem Busch mit einem sauberen Treffer 2cm hinters Blatt.
Mein Jagdkollege bittet mich, es für eine kurze Totsuche für seinen jungen Hund zu lassen und nachdem dieser seinen Erfolg hatte, berge ich es und es geht nach Hause, um es zu versorgen.

Anhang anzeigen 23976

Auffindesituation. Hab es nicht berührt, um den Hund nicht zu irritieren.

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Entfernung 60m
Heym SR30 in 8x57IS mit Geco Plus
20m Totflucht
 
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WMH, sehr spannend geschrieben ich dachte ich bin live dabei.
 
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edit

Ende OT.

@Anomalocaris: Waidmannsheil! Schöner Bericht!:thumbup:
 
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Sorry, ich nutze es über mein Handy und tapatalk. Dieses komprimiert die Zitate und zeig nur einen kleinen Teil ohne Bilder an. Werde es in Zukunft einkürzen.[emoji6]
 
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Guten Tag,

konnte am Dienstag ein Schmalreh erlegen.

Entfernung: 25 m
Treffer: etwas weich, zu weit hinten angehalten, beim letzten Mal war ich zu weit vorne
RWS Rößler Titan 6
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Flucht: 0 m

Einschuss auf dem Bild erkennbar. Ausschuss handflächengroß, allerdings Splitter im Rücken. Das Geschoss ist etwas zu wuchtig für das kleine Schmalreh :thumbdown:

Anhang anzeigen 24081
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
RWS Rößler Titan 6
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Flucht: 0 m

Das Geschoss ist etwas zu wuchtig für das kleine Schmalreh :thumbdown:

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8-) Tja ein deutsches Schmalreh ist halt kein schwedischer Elch, noch nicht mal ein schwedisches Reh.

Aber der knall hats doch in sich mit dem 7,62. ;-) Lauflänge 60 cm ?
Die Umgebung ist aber besser gewarnt. Du willst sicher, dass die Jagd fairer wird :lol:


edit:

WMH für die kleine zierliche.
 
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Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Samstagmorgen ging es um 04:00 Uhr auf den Ansitz.
Es kam leider nix außer die bleierne Müdigkeit.
Kurz bin ich sogar eingenickt. Es war einfach zu warm am Morgen :biggrin:.
Um 06:00 Uhr dachte ich: dass macht heute keinen Sinn mit dir.
Ich schneid noch eben die zwei Sitze etwas frei für besseres Sichtfeld und
dann gehe ich Frühstücken und ins Bett.
Am ersten Sitz den Bewuchs mit der Machete etwas zurück.
Am zweiten Auch ein bisschen Gestrüpp weg.
Der dritte Sitz ist noch mal etwas zu gehen. Ach komm, machst du auch noch. Dann ist es fertig.
Als ich um die Ecke komme, sitzt dort Meister Lampe und ein Stück Rehwild bedient sich
ausgiebig am Waldrand.
Ich lasse mich am Feldrand ins hohe Gras sinken und beobachte das Stück.
Schmalreh. Eindeutig!
Kugelgang ist auch gegeben und das Stück hat mich nicht mitbekommen.
Leider steht es noch etwas verdeckt und so geht die Zeit dahin.
Als es frei steht, lasse ich liegend die Kugel fliegen und das Stück liegt im Knall.
Ein Schmalreh mit 11kg.

Sonntagabend gehe ich noch mal raus um auch mal nach den Jungfüchsen zu schauen.
Als ich gerade ne Stunde sitze, kommen ein Knopfbock und ein Schmalreh
vollkommen ungedeckt und verspielt über den blanken Acker.
Auch hier ist schnell klar, dass es ein Schmalreh ist.
Ich lege an, komme gut ab und nach dem Schuss großes Tohowabohu.
Die beiden rennen durcheinander und springen nacheinander ab durch den angrenzenden Wildacker in Richtung Wald. :what:
Das gibts doch nicht.
Ich warte, versuche mir die Stelle einzuprägen, weil hinterher unten auf dem Acker alles gleich aussieht.
Was ich anschließend finde, sind reichlich Trittsiegel aber sonst nichts.
Uff. Das macht so keinen Sinn.
Ich hole den Hund und 10 Minuten später stehen wir wieder auf dem Acker.
Meine Hündin kreist um die Trittsiegel und zieht dann an in Richtung der hohen Wiese.
In der Wiese ein scharfer Haken und an den Brennesseln zum Wald sehe ich das erste Mal etwas Schweiß.
Direkt hinter den Brennesseln durch den Schwarzdorn und dahinter liegt dann das Stück im trockenen Graben. Der Grund für die Flucht: die Kugel ist quasi durch die Rippe rein, durch die Leber und durch die andere Rippe wieder raus.
Einschuss Kalibergroß, Ausschuss viermal Kalibergroß.
Das Barnes Vor TTSX 150grs ist für so kleine Stücke wohl überdimensioniert.
Allerdings hätten zwei cm weiter vorne auch sicher ein anderes Ergebnis gebracht.
Also meine Schuld.

Daheim versorge ich das Wild und trinke mit meinem Papa ein Bier und einen Schnaps.
Gerade gehe ich hoch in meine Wohnung, als das Telefon klingelt:
Kannst du kommen? Wildunfall im Revier des Verpächters.
Dort übernehme ich die Versorgung des Unfallwildes.
10 Minuten später hat mein Fahrer mich gebracht und mir bleibt nichts,
als eine Unfallbescheinigung auszustellen und die Ricke zu bergen.
Das Gesäuge ist nur schwach ausgeprägt und es kommt kaum Milch.
Ob die überhaupt noch führt?
Der Sonntag war dann auf jeden Fall auch ausgelastet. Gemeinsam mit dem Nachbarn haben
wir mehrmals das Gebiet abgesucht und sind zu unterschiedlichen Zeit zu der Unfallstelle
um zu hören ob die Kitze rufen.
Aber nichts.

So war Pfingsten jagdlich voll ausgelastet...
 
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Habe Pfingsten bei Superwetter jede freie Minute im Revier verbracht. Schmalreh kam nicht vorbei. Dann beim Starten des Autos gegen 8:30 Uhr kam diese Kleine hier vertraut über die Strasse. Bin noch hinterher, Schießen war aber nicht möglich.
 
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Gestern auf dem Weg ins Bett einen Anruf von der Polizei bekommen, Wildunfall an der Stadtgrenze, ein Reh liegt tot am Straßenrand.

Also ab in die Jagdklamotten, rausgefahren und das Reh geholt. Da ich äußerlich nur am Haupt Verletzungen feststellen konnte, hab ich es erst mal nach Hause gebraucht um es aufzubrechen.

Beim Öffnen dann der Supergau, als ich mit dem Messer nach unten aufmachen wollte und mir die gesamte Suppe ins Gesicht und in den Mund spritzte. Ich bin echt einiges gewohnt, aber der Geruch war so abartig dass ich erst mal 10 Minuten damit verbrachte den Geschmack aus dem Mund zu bekommen.

Letztendlich hab ich es dann entsorgt. Da ich es nicht gänzlich aufgebrochen habe, aber das Gesäuge keine Milch drin hatte geh ich mal von Schmalreh aus. Und da stellt sich mir dann doch wieder die Frage nach der Bejagung von Rehwild an einer Straße, an der sie uns regelmäßig die Rehe tot fahren.
 
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Hier hilft nur Testen. Wir haben den Abschuß an der Straße massiv erhöht und so die Fallwildquote erheblich senken können.
 

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