Bezogen auf die Schweißarbeit/Hetze ja, da kann das GPS den Spurlaut ersetzen. Bei DJ hilft das weniger, da brauchts den Spurlaut bei weitjagenden Hunden schon, um das Wild anzukündigen. Bei unserem Labrador übernimmt das der Durchgeher (der Hund jagt auch fasst ausschließlich um den HF und geht nicht weit nach).
Der spurlaute Hund scheint aber im Wolfsgebiet stärker gefährdet zu sein. Ich Schweden werden Wachtel auch als Wolfswobbler bezeichnet...
Spur-/Fährtenlaut ist bei bewegter Waldjagd auf Schalenwild ein Gebot des Tierschutzes, sonst gehen wir retour Richtung Hetzjagd. Jagdpraktische Gründe kommen dazu.
Das sollte Jungjägerlehrstoff aus der ersten Stunde im Fach Jagdhunde sein.
Auf DJ am Wild laut jagende Hunde auf Jagden mit großem Besteck sind hier noch nicht von Wölfen angegriffen worden, zumindest niemals wegen ihres Lauts.
Die Aussage, daß der lautgebende Hund mehr gefährdet sei, ist nicht belegt.
Zusammenstöße, wenn sie es gab, hatten andere Gründe. Seit 25 Jahren gibts es Wölfe im Land und die Drückjagden mit Hunden sind in den großen Waldflächen deshalb noch nirgends komplett eingestellt worden.
Die wenigen Vorfälle Hund/Wolf sind bekannt und trugen sich anders zu- wurden auch im Forum schon rauf und runter bekakelt. Wenn ich in der Ranz meine Bracke am Rotwild allein arbeiten lasse, muß ich mich nicht wundern, wenn der territoriale Wolfsrüde den Hund verfolgt und annimmt, ob der nun laut ist oder nicht. Wölfe haben bekanntermaßen auch eine Nase.
Die Skandinavier setzen ihre Hunde (auch dabei fährtenlaute Brackenrassen) völlig anders ein, die Hunde arbeiten immer allein und sind km weit weg vom Führer.
Außerdem geben selbst zur Elchjagd spezialisierte Rassen Standlaut am Stück.
Rein stumme Hunde nutzen keinem Jäger beim Drücken etwas, GPS hilft bei der Hundeortung, dort auch der Jagdpraxis.
Wir haben unsere Jagdarten mit Hunden so weit entwickelt, daß wir sie möglichst tierschutzgerecht ablaufen lassen.
Der Jagd kritisch eingestellte Kreise sehen ohnehin schon mit Argwohn auf alle Jagdgebrauchshunde und nehmen Einfluß auf jagd- und tierschutzrechliche Vorgaben.
Befördern wir das nicht noch selbst, indem wir Rassen für Arbeiten einsetzen, für die sie nicht gezüchtet wurden und sich höchstens durch seltene Ausnahmeexemplare bewähren.
Es ist ein Zeitzeichen, daß Viele glauben, man müsse Altbewährtes neu ordnen und experimentelle Wege zur bunten Vielfalt und zur persönlichen Selbstentfaltung entwickeln.
Zuviele Farben stören aber oft das Gesamtbild und ergeben irgendwann nicht funktionierendes Chaos.
Daraus folgt, daß Fachleute aufgrund breiten intensivem Erfahrungsschatz gewisse Entwicklungen schlicht ablehnen.