Warum will kein JJ jagen?

[Powerslave]

Geht aber auch umgekehrt - einige Pächter sitzen auch förmlich auf ihren Revieren.

Bei uns im Dorf (BGS habe ich 15km weiter) hat der örtliche Jäger Probleme mit dem Schwarzwild im Mais und Rehwild wird so gut wie gar nicht geschossen, sodaß man übermäßig große Bestände hat. Ein angepasster Wildbestand sieht vor allem im Winter anders aus.

Ich hatte ihn mal angesprochen und meine Nummer weitergegeben. Er hat sich bis heute nicht gemeldet, auch wenn er selbst nie jagt und ich angeboten habe, ich würde, wenn etwas anliegt, auch sofort rausfahren.

 

[Pasche]

Geht aber auch umgekehrt - einige Pächter sitzen auch förmlich auf ihren Revieren.

Bei uns im Dorf (BGS habe ich 15km weiter) hat der örtliche Jäger Probleme mit dem Schwarzwild im Mais und Rehwild wird so gut wie gar nicht geschossen, sodaß man übermäßig große Bestände hat. Ein angepasster Wildbestand sieht vor allem im Winter anders aus.

Ich hatte ihn mal angesprochen und meine Nummer weitergegeben. Er hat sich bis heute nicht gemeldet, auch wenn er selbst nie jagt und ich angeboten habe, ich würde, wenn etwas anliegt, auch sofort rausfahren.

Habe ich auch schon erlebt und kann darüber nur den Kopf schütteln.
Habe hier im Ort von einem Jäger und Beständer nach Bestehen der Jägerprüfung meinen ersten Drilling gekauft. Beim Abschluss des Kaufes hies es, im Preis wäre auch mal ein Fuchsabschuss in seinem Revier mit drin. Danach wollte er davon jedoch nichts mehr wissen.

Eine ganze Zeit später traf ich ihn zufällig mal wieder und er klagte über die schrecklichen Schwarzwildbestände in seinem Revier und die Arbeit, die das machen würde. Habe freundlich meine Unterstützung angeboten. Darauf gabs dann Rumdruxen und Ausflüchte, sein Mitpächter hätte nicht so gern Fremde im Revier. Dem Menschen ist nicht zu helfen. ....

Aber nicht alle Beständer sind Quatschköppe, ebensowenig alle Jungjägerse!
:wink:

Greets und WMH


Pasche

 

[DT]

Lieber Dude,
das Thema der Unverbindlichkeit zieht sich doch heute leider durch die ganze Gesellschaft!
Wenn wir jedes Teil im Geschäft verkaufen, was sich jemand anguckt und dann sagt: "Dann komm ich nachher vorbei und nehm es mit"
-> dann wäre unser Laden heute leer

Aber ich kann deine Wut verstehen, aber leider ist es als JJ an vielen Stellen genau so! Ich hab im Herbst meinen Schein gemacht und bisher nur durch sehr viel Glück die Möglichkeit bekommen, ab und an auf Fuchs mitzugehen. Demnächst wird es wahrscheinlich die erste größere Krähenjagd geben, ich freu mich jetzt schon wie bolle!

Ich hatte 4 Hegeringleiter in meiner Umgebung angeschrieben. Ich habe nach 2 Monaten leider erst von einem eine Rückmeldung bekommen. Ich hatte geschrieben, dass ich nach der Möglichkeit suche, regelmäßig mit raus gehen zu können, die ein oder andere Arbeit erledigen und mich über jeden Fuchs oder sonst. Raubwild freue.

Ich denke, dass ich definitiv nicht zu viel verlangt! Aber es ist leider schade, dass man noch nicht mal 2 Zeilen für die Absage tippen kann!

Ich kann dir nur versprechen, es gibt sie noch, die vernünftigen JJ, die zu ihrem Wort stehen und (soweit es machbar ist;Entfernung; Job) zu jeder DJ oder TJ mit einer riesen Freude fahren, egal wie das Wetter ist oder was sonst in der Welt so passiert...

Ich kann da zwar nur für mich und einen guten Freund sprechen, der dies hier garantiert auch lesen wird!

Aber wir beweisen dir gerne das Gegenteil!

ein kräftiges Waidmannsheil aus Hessen und einen guten Rutsch

 

[Jeddiah]

Hallo zusammen
ich bin JJ (wenn auch kein junger mehr) und musste meine 2. Drückjagd, die heute stattgefunden hat absagen weil ich mit Bronchitis im Bett liege. Und es kotzt mich tierisch an- Ich hatte mich so darauf gefreut. Freier Tag, Schnee, wunderbares Wetter. So ein Mist. Und ich kann nur hoffen dass der einladende Jagdherr nicht auch resigniert. Das wär jammerschade.
Dass man aber absagt und nicht einfach fernbleibt und sich nicht meldet sollte selbstverständlich sein, das hat auch nix mit Jagd zu tun sondern mit guter Kinderstube

Jed

 

[nebelung]

und Rehwild wird so gut wie gar nicht geschossen, sodaß man übermäßig große Bestände hat. Ein angepasster Wildbestand sieht vor allem im Winter anders aus.

"Wir jagen hier traditionell aus dem Vollen" und "Wir beantragen immer deutlich mehr als wir schießen, um die Heißfinger in den Nachbarrevieren abzupuffern, die kriegen dann nämlich weniger Rehwild genehmigt" ...weißte Bescheid? :roll:

 

[DrGonzo]

Tja...ein Dilemma.

Die, die kommen würden, werden nicht eingeladen und die, die eingeladen werden, kommen nicht...

Für die Einladung die ich habe, werde ich 300km hin und wieder zurück fahren. Wenn ich bei der Jagd nichts erlegen werde, so ist es auch nicht schlimm. Es geht doch nicht nur um Strecke machen, sondern um das Jagderlebnis an sich und das Kennenlernen von Menschen, die einem sonst fremd geblieben wären.
Außerdem nimmt man doch eine Menge an "Gratis-Ausbildung" mit wie z. B. Aufbrechen und Zerwirken.

WH
Gonzo

 

[dernieauslernt]

Zum Ausgangspost:

Ich kenn ne Menge Jungjäger,denen fehlt es einfach an der guten Kinderstube-und zwar nicht nur der jagdlichen!!!!!

Das mit der Absage kann jedem passieren,nur,daß man einfach nicht hingeht und den Jagdherrn hängenläßt,ist Frage des normalen Anstandes....

Da gibts Leute die motzen unverholen,wenn Sie bei der Treibjagd auf Niederwild keinen Kaiserstand bekommen,sogar wenn es solche nicht gibt,wie zB einem Hasenkessel,wo keiner sagen kann,wie der Hase läuft.....

Da gibts Leute die drohen offen damit ihre eigenen Jagdherrn bei der nächsten Vergabe auszupachten,wenn man die Frechheit hat Ihren Abschuß auf 5 Böcke zu limitieren,schließlich ist man ja in drei Jahren pachtfähig....oder Ihnen die Gummipirsch zu den üblichen Ansitzzeiten untersagt,nachdem er dem Jagdherrn und seinen Gästen wiederholt unterm Sitz durchkarriolt ist!!!!

Bei uns in der Gegend sind die JJ sehr verwöhnt,werden sie doch sofort mit überreicher Jagdgelegenheit auf Rehwild überhäuft,weil die Abschußzahlen so ennorm hoch sind.....

Denke das ist mit der Grund dafür,warum solche JJ häufig dem Größenwahn erliegen.........

Ich kenn kaum einen,der mal ankommt und sagt: Hey,ich hab da dieses oder jenes Problem,wie macht man das denn????Nein,stattdessen belehren die Herrschaften den alten Hasen,daß dieses oder jenes ganz anders zu machen ist....

Schließlich hat man ja die Prüfung bestanden und damit die Weisheit mit Löffeln gefressen...........

Mir wollt mal einer erzählen,wie man als einzig richtige Methode Bocktrophaen abkocht...ich hab mirs angehört und dann gesagt,die letzten 500 Böck hätt ichzu meiner Zufriedenheit anders abgekocht,werd aber seine Methode mal in Erwägung ziehen....nicht mal bei der Antwort hat er getutzt .....

Also: eher ein gesellschaftliches Problem,weniger jagdspezifisch....

 

[DrGonzo]

Zum Ausgangspost:

Ich kenn ne Menge Jungjäger,denen fehlt es einfach an der guten Kinderstube-und zwar nicht nur der jagdlichen!!!!!

Das mit der Absage kann jedem passieren,nur,daß man einfach nicht hingeht und den Jagdherrn hängenläßt,ist Frage des normalen Anstandes....

Da gibts Leute die motzen unverholen,wenn Sie bei der Treibjagd auf Niederwild keinen Kaiserstand bekommen,sogar wenn es solche nicht gibt,wie zB einem Hasenkessel,wo keiner sagen kann,wie der Hase läuft.....

Da gibts Leute die drohen offen damit ihre eigenen Jagdherrn bei der nächsten Vergabe auszupachten,wenn man die Frechheit hat Ihren Abschuß auf 5 Böcke zu limitieren,schließlich ist man ja in drei Jahren pachtfähig....oder Ihnen die Gummipirsch zu den üblichen Ansitzzeiten untersagt,nachdem er dem Jagdherrn und seinen Gästen wiederholt unterm Sitz durchkarriolt ist!!!!

Bei uns in der Gegend sind die JJ sehr verwöhnt,werden sie doch sofort mit überreicher Jagdgelegenheit auf Rehwild überhäuft,weil die Abschußzahlen so ennorm hoch sind.....

Denke das ist mit der Grund dafür,warum solche JJ häufig dem Größenwahn erliegen.........

Ich kenn kaum einen,der mal ankommt und sagt: Hey,ich hab da dieses oder jenes Problem,wie macht man das denn????Nein,stattdessen belehren die Herrschaften den alten Hasen,daß dieses oder jenes ganz anders zu machen ist....

Schließlich hat man ja die Prüfung bestanden und damit die Weisheit mit Löffeln gefressen...........

Mir wollt mal einer erzählen,wie man als einzig richtige Methode Bocktrophaen abkocht...ich hab mirs angehört und dann gesagt,die letzten 500 Böck hätt ichzu meiner Zufriedenheit anders abgekocht,werd aber seine Methode mal in Erwägung ziehen....nicht mal bei der Antwort hat er getutzt .....

Also: eher ein gesellschaftliches Problem,weniger jagdspezifisch....

:shock: :shock: :shock:
Naja, das ist schon starker Tobak!

 

[Gelöschtes Mitglied 6077]

Irgendwie kann ich mir das gut vorstellen, im Berufsleben ist das ja nicht viel anders. Wenn ich da nur an diese jungforschen BWL-Koffermännchen denke, am schlimmsten wenn aus den großen Beratungsfirmen...

 

[anonym]

Zum Ausgangspost:

Ich kenn ne Menge Jungjäger,denen fehlt es einfach an der guten Kinderstube-und zwar nicht nur der jagdlichen!!!!!

Das stimmt!!! Leider !!!

Man kann als Jungjäger nicht alles wissen - aber fragen kann man schon.

Zudem sollte man neben höflichen Umgangsformen sowohl auf Rambo-Manieren verzichten und mit seinen Waffen nicht nur sicher umgehen können, sondern vor allem auch Sicherheit im Umgang mit der Waffe demonstrieren.

Vielleicht bin ich da ein bisschen übergenau, aber ich hab längere Zeit im Verein Neueintritte ausgebildet bzw. Sachkunde gemacht.

Und was mir in der Jägerei schon alles begegnet ist, da wird man ganz blass im Gesicht.

Wenn schon ich das dringende Bedürfnis habe, mich mal eben flach auf den Boden zu werfen, wenn mir jemand das zweite Mal mit der geladenen Kanone über den Bauch fährt - welcher Jagdherr lädt da nochmal ein?

Ich würde das nicht machen.

Und auch, wenn ich nichts gegen Selbstlader habe, auch nicht auf der Jagd - gerade als Einsteiger kann man damit viele Bedienfehler machen UND es ist nicht für Jeden klar zu erkennen, wann die Waffe sicher ist.

Wenn ich eine Bockdopppel abkippe, dann sieht Jeder 100 Meter weit, dass Sicherheit da ist. Und das dies Jeder sehen kann ist mindestens genau so wichtig wie die Tatsache, DAS sie da ist ....

 

[hubät]

Ich schätze mal, das von allen Jagdscheininhabern höchstens 50% halbwegs intensiv jagd. Warum sollte es beim Nachwuchs anders sein?

 

[anonym]

Wenn ich eine Bockdopppel abkippe, dann sieht Jeder 100 Meter weit, dass Sicherheit da ist. Und das dies Jeder sehen kann ist mindestens genau so wichtig wie die Tatsache, DAS sie da ist ....

Count: Wichtige PN :!:
Bitte rasch beantworten bzw. reagieren

 

[Sporti]

Da sind wohl einige Faktoren die eine Rolle spielen?!
1). @Dude
Setz mal hier im Forum für JJ aus NRW eine Einladung rein und dein
Mailfach wird wohl überlaufen! Das Revier darf aber nicht in BW liegen! :wink:

2). Es ist nicht nur bei der Jagd so,sondern auch in anderen Sparten läuft diese Nummer immer mehr ab! "Unzuverlässigkeit" heißt das Zauberwort! :evil:
Dies fängt schon in der Schule an,geht über die Ausbildung (man hat ja mehr Rechte als Pflichten!),spiegelt sich in der BW ebenfalls wieder (jede Menge Weicheier! :lol: ) und zieht sich hin bis in die öffentliche Gesellschaft!
Wer geht denn heutzutage noch gerne Verpflichtungen ein?
Manche Dinge werden ausgesessen,anstatt sich darum zu kümmern!
Eine Einladung wird zwar gerne angenommen aber eine Absage zu tätigen ist etwas unangenehmes! Also gar nicht melden! :roll:

3). Leute die sich an die gesellschaftlichen Vorgaben halten,sind heute in vielen jugendlichen Augen nur spießig! Das ist altmodisch,sowas braucht man nicht! :?

4). Es brauchen sich wahrlich nicht viele wundern,wenn sie keine Jagdeinladung mehr bekommen!
Schade ist nur,dass die die gerne eine hätten,meistens auf der Strecke bleiben! :cry:

 

[anonym]

Servus ihr Pfeiffen,

was muss ich eigentlich noch tun, damit der deutsche Jungjäger sich mal bequemt und zum Jagen geht?

Nicht ärgern - du hast alles richtig gemacht! Mach trotzdem weiter, denn Leute wie dich gibt's wenig.

Dabei wäre so vieles möglich. Die ganz grünen Jungjäger im ersten Jagdjahr, die außer auf die stehenden Rehbockscheibe noch auf gar nichts geschossen haben (und damit auf einer Drückjagd nur "bedingt" an der richtigen Stelle sind), könnten doch z. B. einfach ein paar mal freiwillig "nur mitgehen" und dabei z. B. mit einem erfahrenen Jäger gemeinsam einen Stand besetzen. Das kostet den Jagdherrn gar nichts, nicht einmal die Suppe für einen Treiber. Bei den Treibern hat's übrigens dieselbe Situation:
"Ach, wir haben so wenig Treiber!"
"Du, kein Problem, ich besorg dir welche - wie viele möchtest du denn?"
"Ach, lass mal, das geht ja auch so!" :-(
Beim gemeinsamen Vorstehen mit einem erfahren Jäger würden die JJs jedenfalls lernen, wie man sich richtig verhält, wie die Jagden ablaufen usw., wie sich das Wild verhält usw.
Und sie könnten dabei ja durchaus auch ihre Büchse mitnehmen, damit sie sich nicht als "Praktikanten" fühlen. Und bei den erfahrenen Jägern, die sich auf so etwas einlassen würden, gibt es sicher so einige, die bei einem "einfachen" Anlauf gern mal selbst den Finger gerade lassen und sagen würden "Komm, schieß' du!".
Viele JJs schießen auf Drückjagden übrigens deshalb nicht, weil sie sich bei Ansprechen nicht sicher sind oder dafür zu lange brauchen - auch das könnte ein beigestellter erfahrener Jäger lösen.

Was ich sagen will:
Es fehlt wie so oft die Kommunikation. Die Pächter haben Angst vor Unfällen, schlechten Schüssen und vielfach überhaupt "vor allem Neuen", und bei den JJs ist es mitunter leider auch nicht ganz einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen.

 

[anonym]

Die Pächter haben Angst vor Unfällen, schlechten Schüssen..

Beim Schiessen kann nicht soviel kaputt gemacht werden wie beim Aufbrechen. :wink:
Es wird mehr Wildbret beim schlechten Aufbrechen kaputt gemacht, als durch schlechte Schüsse.

PS: Bitte keine weiteren Anfragen mehr per PN.
Nächster Drückjagdplatz ist gerade vergeben worden. :!:
PPS: Ja es ist ein JJ hier vom Forum und nein ich werde den Namen nicht nennen. :!:
PPPS: Selbstverständlich hat der "Neue" anständig gedient :!:
Drückbergertum zahlt sich auf lange Sicht nicht aus :!: 8)