Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

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Bei der Sako Blade in 6.5CM und der 308 kommt es bei meinen Büchsen hin. Ich schieße hier im Ort auf 50m und in der Stadt auf 100m.
Ob es bei der 9.3 oder einer 300WinMag auch hin kommt 🤷‍♂️

Bei meiner 308 kommt das auch hin, auf den mm genau Habe ich es auf dem Stand jetzt natürlich nicht ausgemessen.

Habe rws Uni Classic, 180gr als jagdliche Munition.
 
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Apropos Overkill. Haben wir denn schon mal den Pointzero definiert? Also die exakte Menge an Energie X in Gewebe Y die zum Tot führt und bei Unterschreitung von X Joule eben nicht mehr?
Weil overkill von 10-20% wäre ja kein Problem aber 300% overkill wären halt viel verschwendet. Overkill = über den Tot hinaus.
Die mindestens notwendige Energie hat der Gesetzgeber nunmal für Schalenwild vorgegeben.

Denke mal beim Blick in die Nachbarländer sieht man, dass auch weniger tötet. Aber das ist nunmal bei uns nicht erlaubt. Also mache ich mir da wenig Kopf drum. 😉😇
 
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Das was auf Packungen steht ist manchmal nicht so genau. Im Zweifel messen. Ich habe mal ein Vergleich gesehen da waren die Messungen und das was auf der Verpackung stand nicht immer so identisch (natürlich mit der angegebenen Lauflänge). Gerade bei einer Munitionssorte von RWS im Vergleich gab es eine Abweichung von ca 30 m/s. weniger. Bei kürzeren Distanzen ist das in den meisten Fällen nicht so relevant.
 
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Das was auf Packungen steht ist manchmal nicht so genau.
Es kann gar nicht genau sein.
Wenn es Waffen mit dem gleichen Kaliber mit Lauflängen von 42 cm bis 60 oder mehr gibt.
Hinzu kommt, meist nutzen die Hersteller gar keine komplette Waffe sondern einen Messlauf mit System, eingespannt fertig.
Deswegen ist es purer Zufall, wenn es für jemanden passt.
 
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Ich nutze ja auch haupsächlich Fabrikmunition......
Aber wenn ich mir die Leistungsdaten der Hersteller bis 200 Meter von S&B und manche von RWS in bleifreier Munition anschaue,....
Munitionsfabriken tendieren heute dazu ihre Munition so zu laden, dass es halt grade noch so halbwegs kracht,... den Rest schluckt dann der Schalldämpfer.
Erstaunlich, dass überhaupt noch was aus der Mündung kommt, und nicht auch noch das Geschoss komplett vom Schalldämpfer absorbiert wird.
Dann wundert man sich, dass die Patrone im Angesicht des Panzerrehs versagt!!!
Aber mit der unerreicht schnellen Schussfolge der Marke, die nicht genannt werden darf, kann man ja innerhalb kürzester Zeit mehrmals beim Reh anklopfen.
Gut,....die zuerst weichgespühlte und dann schaumgebremste Jungjägerfraktion heutiger Tage möchte das so, - verträgt im Grunde auch nix anderes mehr.
Man wird also in irgendwelchen ballistischen Tabellen kaum mehr die potentielle Leistungsfähigkei der Patronen erfahren können.
Wer heute das tatsächlich mögliche Leistungsvermögen einer Patrone abrufen möchte muss (gekonnt!) wiederladen.

HWL
 
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Es kann gar nicht genau sein.
Wenn es Waffen mit dem gleichen Kaliber mit Lauflängen von 42 cm bis 60 oder mehr gibt.
Hinzu kommt, meist nutzen die Hersteller gar keine komplette Waffe sondern einen Messlauf mit System, eingespannt fertig.
Deswegen ist es purer Zufall, wenn es für jemanden passt.
Mit dem Post wollte ich zum Ausdruck bringen das selbst bei gleicher Lauflänge bezüglich Testlauf (Angabe Munitionshersteller) und eigener Lauf (beides 60 cm) es schon zu größeren Abweichungen kommen kann. Das es nicht exact gleich der Verpackungsangabe sein kann ist schon klar und Zufall. Mir gings um die größere abweichung. Wenn der eigene Lauf noch kürzer ist als der vom Munitionshersteller angegeben, fällt der Geschwindigkeitsverlust natürlich noch deutlicher aus.
 
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Ich habe etwas das Gefühl, dass die Tendenz bei einigen mittlerweile in die entgegengesetzte Richtung von „Overkill“ geht. Das empfinde ich als genauso falsch.
Dass energieschwächere Patronen im kleineren Kaliber das Wild zuverlässig töten können, zweifel ich nicht an.
Aber bei dem was danach kommt, fangen oft die Probleme an.

Obwohl ich es eigentlich besser weiß, greife ich doch immer wieder zur 308 Win wenn es spät raus geht. Sie ist leichter, hat den kürzeren Dämpfer und einfach sehr komfortabel.

Die letzte stärkere Sau ist vor kurzem nach dem Schuss wie angestochen außer Sichtweite geflohen. Das ganze fand auf dem blanken Feld mit leichten Hügeln und teilweise Winterbegrünung/Raps statt.

Einschuss knapp hinter dem Blatt und Ausschuss auf dem Blatt. Beides kleine Löchlein, trotz getroffener Rippen. Ich konnte keinen Anschuss finden und keinen Tropfen Schweiß. Flucht über 100 Meter.

Im Wald oder bei dichten Bewuchs hätte man am nächsten morgen mit einem Profi suchen müssen.

Geschoss: 165gr Degol Starkmantel

IMG_3967.jpeg
 
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Ausschuss auf dem Blatt und dann kleines Löchlein? Du meinst "Schulter" mit Blatt- nehme ich an. Das klingt seltsam. Welches Geschoss?
 
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Munitionsfabriken tendieren heute dazu ihre Munition so zu laden, dass es halt grade noch so halbwegs kracht,... den Rest schluckt dann der Schalldämpfer.
Erstaunlich, dass überhaupt noch was aus der Mündung kommt, und nicht auch noch das Geschoss komplett vom Schalldämpfer absorbiert wird.
Dann wundert man sich, dass die Patrone im Angesicht des Panzerrehs versagt!!!
Aber mit der unerreicht schnellen Schussfolge der Marke, die nicht genannt werden darf, kann man ja innerhalb kürzester Zeit mehrmals beim Reh anklopfen.
Gut,....die zuerst weichgespühlte und dann schaumgebremste Jungjägerfraktion heutiger Tage möchte das so, - verträgt im Grunde auch nix anderes mehr.
Man wird also in irgendwelchen ballistischen Tabellen kaum mehr die potentielle Leistungsfähigkei der Patronen erfahren können.
Wer heute das tatsächlich mögliche Leistungsvermögen einer Patrone abrufen möchte muss (gekonnt!) wiederladen.

HWL
Ich messe meine Patronensorte was bei mir aus dem Lauf kommt. Bei mir kommts mit der jetzt verwendeten S&B Cutting Edge (Kaliber 308) einigermaßen hin. Ich habe ca 170 Joule weniger Leistung als auf der Verpackung. Wenn man das Optimum brauch muß man Wiederladen. Das brauch ich halt nicht. Das Panzerreh und auch das andere gepanzerte Wild in Deutschland fällt auch mit 3506 Mündungsenergie um statt mit angegebenen 3677 (mit entsprechend gut funktionierenden Geschoss). Die Herstellerangaben sehe ich nur als ca. Richtwert für die Leistungsklasse.
 
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und zu der Sau oben.
165gr Starkmantel wäre mir schon zu langsam bei solchen Sauen.

Geh auf 150gr runter, schieb das Ding auf 880-900m/s an und es besteht die Hoffnung, daß die Sau schneller liegt.
Zusätzlich schießt du die nicht hinters Blatt, sondern mitten aufs Blatt.
 
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Ich lade alle Kugelpatronen(außer .22lr) für meine Jagerei selber und weiss GENAU, wie schnell die Pille ausm Rohr kommt. Alles andere würde mit Unbehagen bereiten.
Seit einigen Jahren fällt hier alles mit der 7x57 um.
Einfach so.
Seit Erwerb des Gamin Xero ist das kinderleicht und äußerst zuverlässig möglich.
Letztlich erst wieder KK aus Revolver und Pistole gemessen, einfach, weil ichs mal testen wollte.
Packungsangeben traue ich nicht.
 
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Ich habe etwas das Gefühl, dass die Tendenz bei einigen mittlerweile in die entgegengesetzte Richtung von „Overkill“ geht. Das empfinde ich als genauso falsch.
Dass energieschwächere Patronen im kleineren Kaliber das Wild zuverlässig töten können, zweifel ich nicht an.
Aber bei dem was danach kommt, fangen oft die Probleme an.

Obwohl ich es eigentlich besser weiß, greife ich doch immer wieder zur 308 Win wenn es spät raus geht. Sie ist leichter, hat den kürzeren Dämpfer und einfach sehr komfortabel.

Die letzte stärkere Sau ist vor kurzem nach dem Schuss wie angestochen außer Sichtweite geflohen. Das ganze fand auf dem blanken Feld mit leichten Hügeln und teilweise Winterbegrünung/Raps statt.

Einschuss knapp hinter dem Blatt und Ausschuss auf dem Blatt. Beides kleine Löchlein, trotz getroffener Rippen. Ich konnte keinen Anschuss finden und keinen Tropfen Schweiß. Flucht über 100 Meter.

Im Wald oder bei dichten Bewuchs hätte man am nächsten morgen mit einem Profi suchen müssen.

Geschoss: 165gr Degol Starkmantel

Anhang anzeigen 275691
Kommt vor, hat aber selten was mit dem Kaliber zu tun. Geschoss ja, Geschossgewicht vielleicht. Aber meistens einfach Pech. Mir ist schon ein Reh mit zerschossenen Lungen und Herz fast 50 Meter gegangen.

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Apropos Overkill. Haben wir denn schon mal den Pointzero definiert? Also die exakte Menge an Energie X in Gewebe Y die zum Tot führt und bei Unterschreitung von X Joule eben nicht mehr?
Weil overkill von 10-20% wäre ja kein Problem aber 300% overkill wären halt viel verschwendet. Overkill = über den Tot hinaus.

Prinzipiell interessanter Gedanke, aber das müßte m.E. zwingend mit anderen Größen wie bspw.

  • Schußwinkel (also vor Erreichen des Zielgewebes zu durchdringendes Gewebe)
  • Prozentualer Anteil des Zielgewebes am Körpergewicht (3 Gramm zerstörten Lungengewebes dürften einem Elefanten weniger schaden als einer Maus)
  • Die Dichte und Elastizität des Zielgewebes
  • Das Zielgewebe an sich (Lunge, Herz, wichtige Blutgefäße...)
  • Schußweite (muß zur Applikation der GENAU richtigen Energie auch GENAU richtig sein)
  • Die GENAUE Trefferplatzierung
  • Das GENAUE Wissen, welche Kategorie Wild -pardon: Gewebe- man vor sich hat
  • Und sicher noch vielem mehr
kombiniert werden.

Daraus ergäbe sich aber ja eine Unzahl an Laborierungskombinationen, was auf der einen Seite geradezu absurd unpraktisch wäre - auf der anderen Seite Kaliberdiskussionen in Internetforen aber mit Sicherheit eine völlig neue Würze verleihen würde.


;)
 
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Munitionsfabriken tendieren heute dazu ihre Munition so zu laden, dass es halt grade noch so halbwegs kracht,... den Rest schluckt dann der Schalldämpfer.
Erstaunlich, dass überhaupt noch was aus der Mündung kommt, und nicht auch noch das Geschoss komplett vom Schalldämpfer absorbiert wird.
Dann wundert man sich, dass die Patrone im Angesicht des Panzerrehs versagt!!!
Aber mit der unerreicht schnellen Schussfolge der Marke, die nicht genannt werden darf, kann man ja innerhalb kürzester Zeit mehrmals beim Reh anklopfen.
Gut,....die zuerst weichgespühlte und dann schaumgebremste Jungjägerfraktion heutiger Tage möchte das so, - verträgt im Grunde auch nix anderes mehr.
Man wird also in irgendwelchen ballistischen Tabellen kaum mehr die potentielle Leistungsfähigkei der Patronen erfahren können.
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HWL

Sicherlich kann man mit Wiederladen das Leistungsoptimum erreichen, aber daß heutige Fabrikmunition tendenziell schwach geladen ist, konnte ich in diversen selbst durchgeführten Tests nicht feststellen. Siehe bspw. die Ergebnisse (auch anderer User) in diesem Thread:


Sicherlich gibt auch es auch 'softe' Laborierungen auf dem Markt, aber auch dies muß nicht zwingend schlecht sein, denn oft (nicht: immer) schießen moderate Ladungen präziser, und auch im Geschoßbereich hat sich einiges getan, was ein Ansprechen der Geschosse in einem möglichst großen (also auch niedrigen) Geschwindigkeitsbereich angeht.

Letztlich muß man sich mit der Thematik zumindest etwas beschäftigen, und sich die für seinen Einsatzzweck richtige Kombination aus v.a. Laborierung und Lauflänge auswählen. Wer Extremwerte wie Kurzlauf, schwere und harte Geschosse, schwache Ladungen und hohe Schußweiten kombiniert, erhöht natürlich das Risiko schlechter Erfahrungen.
Heutzutage leicht zugängliche Medien wie Geschwindigkeitsmesser und Ballistikapps helfen aber dabei, sich möglichst weit & im Voraus an Fakten orientieren zu können.
 
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