Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Gerade Amseln fressen von meinen alten Eiben die Beeren gerne und verteilen den Samen damit im Garten. Wildlinge gibt es dadurch reichlich - also bei Privat nachfragen
Achtung, Gartenherkünfte sind zwielichtige Gestalten. Nämliches gilt für Friedhofsableger. Findet man oft reichlich im Umfeld. Da gibt es Zuchtformen mit gebremstem strauchartigem Wuchs oder gelben Nadeln u.ä.
https://terra-pflanzenhandel.de/nadelgehoelze/eiben/

Wird im Forst nicht gern gesehn. Optimal wäre autochthones Saatgut, das scheitert aber meist an den fehlenden Altbäumen.
https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/recht/Dokumente/leitfaden_gehoelze_.pdf

https://www.die-forstpflanze.de/forstliche-herkunft


https://www.waldwissen.net/de/leben...kologie/populationsbiologie-der-gemeinen-eibe
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Gerade Amseln fressen von meinen alten Eiben die Beeren gerne und verteilen den Samen damit im Garten. Wildlinge gibt es dadurch reichlich - also bei Privat nachfragen
Am Rand von Schrebergartensiedlungen kommen se häufig als verwilderte Büsche vor. Ob das aber noch viel mit der "echten wilden Eibe" zu tun hat... Die wuchsformen sind natürlich recht krakelig...
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.888
Nun, da müsste man mal einen Eibenbestand anschauen, was der so an "astfreie Stammlänge" hervorbringt;). Auch da gibt es Buschformen. Wenn es sich um gelbe Nadeln handelt, dann sind es sicher Gartenformen. Es gibt eben Gehölze, die mal als Busch und dann wieder als Baum wachsen. Also etwas gelassen bleiben.
Hab in meinem kleinen Privatwald eine Wildlingseibe in einer Drahthose. Die Pflanze stammt von unter einer gageligen unbeschnittenen Hecke. Der Wildling hat Platz und Licht und wächst schnürlgerade.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Jahrelang die Verbisschutzmanschetten höhergesetzt und dann innerhalb weniger Jahre mind. 30% verfegt :confused:, nochmal ca. 30% wurden von den/dem "Spezialisten" bei der Durchforstung des Buchenbestandes plattgemacht :mad:
Illustriert eindrucksvoll, warum mehr als die Endbestandsbaumzahl aus dem Äser wachsen sollte: es lauern noch genügend Gefahren im Lauf des weiteren Lebens eines Baumes.

Bei uns geht der Verbißschutz nahtlos in den Fegeschutz über: sobald die Dännsche fegewürdige Höhen erreichen, wird neben dem Terminaltrieb auch der Stamm mit etwas Trico gewürzt....
 
Registriert
15 Apr 2015
Beiträge
292
Die Frage scheint ja doch auf Interesse zu stoßen.
Zur Nutzung: wenn im Betriebswerk nachgewiesen ist, dass es sich um forstlichen Anbau handelt ist die Nutzung für den Nach-Nach-Nach-Nachfolger legal, immer vorausgesetzt die Spielregeln bleiben so.

Die Herkunftsfrage wird auch unter Forstgenetikern kontrovers diskutiert, Tatsache ist aber wohl, dass die genetische Basis sehr schmal ist. Normalfarbene Wildlinge würde ich als unproblematisch ansehen.

Die derzeit einzige gesicherte Herkunft, die ich aus Deutschland kenne ist von der Burg Plesse bei Göttingen. Ansonsten wäre die Herkunft vom Ütliberg bei Zürich aus einer Höhenlage von 400-600 Metern auch bei uns geeignet.

Zu den Lichtansprüchen lässt sich wohl sagen, dass eine Eibe selbst im dunklen Kohlenkeller noch Photosynthese betreiben kann. Das ist ihre Überlebensstrategie als extreme Schattbaumart. Trotzdem zeigt sie im vollen Lichtgenuss Höhenzuwächse von bis zu einem halben Meter.

Wild ist der den Anbau limitierende Faktor. Hase, Reh, Hirsch und selbst Sauen mögen sie. Die Dichten so weit abzusenken dass ein Anbau ohne Schutz möglich ist ist schlicht unrealistisch. Wer sich auf das Abenteuer Eibenanbau einlassen will braucht definitiv einen langen Atem, zumindest was den Schutz betrifft.

Stelle demnächst mal ein paar Fotos von gelungenen und weniger gelungen Bemühungen ein.

Grüße: Bo
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Nun, da müsste man mal einen Eibenbestand anschauen, was der so an "astfreie Stammlänge" hervorbringt;). Auch da gibt es Buschformen. Wenn es sich um gelbe Nadeln handelt, dann sind es sicher Gartenformen. Es gibt eben Gehölze, die mal als Busch und dann wieder als Baum wachsen. Also etwas gelassen bleiben.
Hab in meinem kleinen Privatwald eine Wildlingseibe in einer Drahthose. Die Pflanze stammt von unter einer gageligen unbeschnittenen Hecke. Der Wildling hat Platz und Licht und wächst schnürlgerade.
Denke mal, die haben das genetische Potential, sonst hätts da auch nicht soviel verschiedene Zuchtformen. Bei Latdchen und Spirken rätseln die Genetiker ja auch, warkm die DNS identisch, der Wuchs aber um 90 ° verschieden ist.

Interessant ist die Möglichkeit vegetativer Vermehrung. Stratifizieren ist wohl wirklich was für Fachleute.
Die derzeit einzige gesicherte Herkunft, die ich aus Deutschland kenne ist von der Burg Plesse bei Göttingen. Ansonsten wäre die Herkunft vom Ütliberg bei Zürich aus einer Höhenlage von 400-600 Metern auch bei uns geeignet.
Hier im Voralpenland gibt es auch autochthone Bestände. Bekanntestes Vorkommen ist der Eibenwald bei Paterzell. Man findet aber auch sonst immer wieder einzelne Exemplare.

Was auf der schweizer Seite zur Ansamung steht kann ich so nicht ganz nachvollziehrn. Denke, ähnlich wie bei der Tanne können die an lichteren Stellen schon auch kommen und wachsen dann auch entsprechend schneller. Werden halt gern weggefressen, das dürfte das größere Hindernis sein. Evtl. Spätfrostprobleme in Kaltluftsenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.888
Als noch intensiv Rehwild gefüttert wurde, habe ich mal im reinen Fichtenrevier im Fütterungsbereich Tannen gepflanzt. Ein Teil davon mit Manschetten, in den Fichtenbürsten auch ohne. Ich fütterte damals Waldsilage und die Tannen wurden nicht verbissen. Von 30 haben es 17 gepackt. Ein Teil ist nicht angewaschen oder verdorrt. Aber 17 haben jedes Jahr einen Trieb geschoben. Nach 10 Jahren war von diesen Tannen keine mehr am Leben. Die forstlichen Eingriffe in den Folgejahren einschl. ZE haben alle vernichtet. Wild hatte darauf keinen Einfluss. In den Fichtenbürsten gab es keine Fegeschäden. An ein paar relativ freistehende Tannen habe ich Rauhgiebel rangeschoben. Das hat gereicht.

Eibe sechs Jahre in Drahthose (Estrichgitter). Eltern: Krumm und schiefer GartenstrauchEibe mit Drahthose.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Mannlicher764

Guest
eine meiner Sturmflächen haben wir nicht wiederbegründet sondern den nur geräumt, also richtig geräumt mit Entfernung des humosen Oberbodens. Die Wurzelteller haben wir belassen. Es entwickelt sich langsam eine Heidefläche (so gewollt) und in den Wurzeltellern nisten sich Wildbienen ein. Es ist toll so eine Fläche sich entwickeln zu sehen.
Ich gehe mäßig aber regelmäßig darüber und entdecke jedesmal etwas neues und Veränderungen.
 
Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.817
Die Frage scheint ja doch auf Interesse zu stoßen.
Zur Nutzung: wenn im Betriebswerk nachgewiesen ist, dass es sich um forstlichen Anbau handelt ist die Nutzung für den Nach-Nach-Nach-Nachfolger legal, immer vorausgesetzt die Spielregeln bleiben so.

Grüße: Bo

Das mit der Nutzung ist in den einzelnen Landeswaldgesetzen und und Naturschutzgesetzen geregelt, und kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.

Im BL Salzburg ist zum Beispiel die Nutzung von ZE problemlos möglich.


Gruß

HWL
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
18.214
Wir haben 15 m hohe alte Garteneiben und deren Sämlinge wachsen tats. erstmal "gerad- und einschäftig" - wie das Wachstum nach Verpflanzen weitergeht, ist nicht sicher, mir sind schon ein paar eingegangen.

Die Eibe neigt ja zu Scheinstämmen, d.h. mehrere Triebe der Busch-Form wachsen beim Dickenwachstum so zusammen, daß sie als ein Stamm erscheinen - daher wird ihr Alter meist überschätzt (z.B. 1000- jährige Eibe im Bärgündle ?!)

In jedem Fall ist sie unglaublich ausschlagsfreudig aus Stock und Stamm und sie überlebt Dinge, die man nicht für möglich hält. Ich kenne Eiben in einem Erholungswald, die als große, ausladendende Sträucher von einem Landschaftspfleger (den ich erst verfluchte ;)) bis auf einen 2m nackten Stamm zurückgeschnitten wurden - sicher 20 cm Durchmesser der Schnittfläche des Stumpfes und keine grüne Nadel mehr dran, nur diese Fragmente standen noch - heute stehen sie dort wieder als dichte, grüne, vitale Büsche da !
 
M

Mannlicher764

Guest
Moin,
Zu Studienzeiten waren wir in einem furnierwerk und es kam gerade ein Ladung Eibe aus England rein.
Der qm sollte damals 95 DM kosten
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
164
Zurzeit aktive Gäste
558
Besucher gesamt
722
Oben