Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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@8*57 IS: Tolle Fotos! und bitte meinen Beitrag nicht missverstehen: Ich hab jagdlich nirgends die Hand wirklich drauf, ohne Zaun geht die Tannen vermutlich nirgends BEI MIR, Naturverjüngung mangels Alttannen Fehlanzeige und bei den Temperaturen und Niederschlägen, die wir HIER jetzt schon haben, seh ich die Zukunft der WTannen HIER eher negativ und lohnt den Aufriss nicht. In Südbayern ist die Ausgangslage und die Zukunftsaussichten definitiv besser, da macht die Tanne auch Sinn! Dementsprechend auch meinen Glückwunsch zu den gelungenen Waldbildern! Ich kann mir vorstellen, welchen Aufwand das bedeutet, auf großer Fläche solche Waldbilder ohne Zaun zu begründen.

HIER ist da die Douglasie und auch die Küstentanne ("Abies grandis") deutlich günstiger. Die Pseudogleye bei uns sind meist nicht so extrem ausgeprägt und nicht so großflächig wie im Voralpenland. Aber auch auf den Standorten müssen wir weg vom Nadelholz...

Unsere Tannen heißen Eiche, Elsbeer und Eibe... ;)
 
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Überall dort wo man die Tanne wegen guter Führung vorzeitig aus der Dunkelhaft entlassen hat, geht sie genauso ab wie die Fichte. Die Tschechen setzen sich das über alles hinweg und pflanzen auf den kleinen Kahlflächen. Und es funktioniert.

Wenn die Tannen erst mal etabliert sind und einen Vorsprung gegenüber der Fichte hat, ist das auch nicht verwerflich.
"Kleine Kahlflächen" werden üblicherweise auch als Femellöcher beschrieben. Dort profitieren die Pflanzen in den Löcher von dem seitlichen Schirm, der ggf. auch noch gegen Spätfrost helfen kann...
 
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Der "seitliche Schirm" ist so 5 - 70 m entfernt beim Streifenkahlschlag. Die Kaltluft kann nach unten abfließen. Die Tannen werden meist im oberen oder mittleren Teil des Hanges auf den Kahlschlag gepflanzt. Hab leider keine Bilder davon und zum Fotografieren darf ich im Moment nicht rüber. Aber ich mach mal ein paar Fotos. Im alten Revier gab es da tolle Beispiele. Aber da darf ich nicht mehr reinfahren und zum Laufen ist es zu weit.
Das ist in etwa die Breite der Kahlschläge. Da werden dann die Tannen hinter Zaun gepflanzt.
IMG_6809.JPG
Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass aus diesen Buchen mal was wird..
IMG_7119.JPG
Auf der rechten Seite des Kahlschlages sieht man dass trotz der hohen Wilddichte Mischbaumarten als ökologische Beimischung aufkommen. Alles Reisig auf der Fläche wird auf Haufen geschichtet. Dann bleibt die Fläche zwei Jahre liegen. Links reine Fichte im Altbestand.
Unten dann die a.r.B-Flächen, vernässte Erlenbestände die teilweise abgestorben sind.
IMG_7121verkl.jpg
Sorry hab leider nur Wald mit Wild. Diese Buche ist allerdings Naturverjüngung, hab eigentlich dort noch nie gesehen dass unter Schirm gepflanzt wurde..
IMG_5973.JPG
Ja und dann natürlich Brettlzucht..
IMG_6272.JPG
Auf dem Streifen kommt immer Laubhholz über Naturverjüngung. Da hat es die Fichte nicht geschafft sich nennenswert zu etablieren, obwohl rundum vertreten.
IMG_6482.JPG
Leider nur schlechtes Bild, im Hintergrund eine Dickung, die Buche hat niemand gepflanzt. Sie kommt wie auf dem vorherigen Bild auf der Freifläche gut zu Recht.
IMG_6840.JPG
Das ist so ein Kleinkahlschlagloch. Da wird in aller Regel ein Zaun gebaut. Die Tannen sind vor Schäden durch spätere Eingriffe sicher.
IMG_7014.JPG
 
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Sehr schöne Waldbilder!!
Waldbau mit ein bißchen Mühe kann zu solchen Ergebnissen werden!
Gesetz des örtlichen bezieht natürlich auch das Wild mit ein!!
Der Kleinkahlschlag ist halt für viele gewöhnungsbedürftig, aber irgendwann wird er vielleicht auch bei uns wieder ein Trend werden, wer weiß? Ich sehe halt das Licht als wesentlichen Faktor. In den kleinsten Freiflächen kommt die Vogelbeere, trotz des hohen Wildbestandes.

Im Zuge der ganze Diskussion um das Einbringen von fremdländichen Baumarten wurde ein paar Mal auch hier die Dgl. angesprochen. Angeblich wird die auch verbissen. Wie ich schon geschrieben habe, noch nie habe ich einen Dgl.Verbiss gesehen. Ich kenne stufige Dgl.Bestände wie z.B. im Karlsbader Kurwald mit Naturverjüngung. Fegeschäden ja aber niemals Verbiss. In meinem alten Pirschbezirk im Rotwildkerngebiet hatte ich NVJ. auch die ohne jeden Verbiss.
Ich denke Dg.NVJ in einem Großprivatwald in der Nähe: Ohne jeden Verbiss. Auf unserer Gemeindejagd werden auf ein paar Flächen die der Stadt gehören schon immer Dgl. gepflanzt, auch hier nie Verbiss. War heute wieder an einer Fläche wo wir gefüttert haben, weder bei den Tannen noch bei den Dgl. ist ein Verbiss festzustellen. Die Tannen haben Terminaltriebklemmen, bräuchte es aber vermutlich gar nicht.

Kann mal jemand hier einen Dgl.Verbiss einstellen? Bzw. wie sind die Randumstände wenn es zum Verbiss kommt.

In den Fichtenbürsten wachsen sie problemlos mit durch, Solisten werden halt gerne gefegt und brauchen einen Einzelschutz mit Raugiebel o.ä.
 

z/7

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Ungläubiger Thomas. Wenn ich geahnt hätte, wie stur sich diese Fehleinschätzung hält, hätt ich jede einzelne verbissene Dgl fotografiert. Daß NV in wildarmen Ecken nicht verbissen wird glaub ich Dir gern.

Ihr habt halt auch Böden, wo sich die Dgl willig verjüngt. Andernorts muß man pflanzen, und die schmecken.
 
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@colchicus:
Schöne Bilder, ABER: Die Buchen (vllt. mit Ausnahme Bild 2) wird vermutlich nicht viel mehr als ne biologische Beimischung, insbesondere auf Freiflächen werden das leider oft Besen.
Das Bild mit den Sauen zeigt überwiegend Weichlaubhölzer. Die haben jetzt auch nicht das ewige Leben.
Bild 3 (Streifenkahlschlag am Hang) sieht links sehr nach einem ungepflegten Fichtenaltholz aus (stammzahlreich und kurze grüne Kronen). Die haben wir hier im PW auch noch, hatten sie früher im Kommunal- und Staatswald auch und haben sich immerwieder als sehr anfällig für Käfer und Sturm erwiesen. Deswegen sind wir davon abgekommen und versuchen diese Nadelholz-Reinbestände früher zu durchforsten und damit stabiler zu bekommen. Mit den Durchforstungen kommt aber Licht auf den Boden und die Flächen strotzen oft vor Fichten NVJ im Lauerstadium - kommt Licht, explodiert die Fichte. Deswegen werden hier Buchen möglichst im Halbschatten eingebracht, wo sie gegenüber der Fichte vorwüchsig ist. Die Wuchsformen der Buchen im Halbschatten sind auch deutlich besser. Zudem hat man oft schon zwei Jahrzehnte Vorsprung, wenn das Altholz abgenutzt wird/ werden muss.

Alles in allem: Waldbau, wie er hier bis in die 70er Jahre betrieben wurde, und von dem man abgekommen ist.

Zu den von Dir bezeichneten Klein-Kahlschlägen: Da sagen die Forstleute Fehmellöcher dazu, weil Kahlschlaag ist pöse! Zugegeben, der war über mehrere Jahre mit der oft flächigen Einbringung von Buchen im Schirmschlag nahezu in Vergessenheit geraten, gewinnt aber auch bei uns wieder zunehmend an Bedeutung, gerade auch um Lichtbaumarten in der Verjüngung zu etablieren. Bis zu einem Durchmesser von ein bis anderthalb Baumlängen bringt der tatsächlich Vorteile ohne die Kahlschlagnachteile mit ein zu kaufen.
 
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Fehmellöcher haben ihr eigenes Kleinklima und auch innerhalb des selben unterschiedliche Auswirkungen:
Mitte: Erhöhte Niederschläge und höhere Sonneneinstrahlung, ggf. Spätfrostgefahr
Nordrand: Erhöhte Sonneneinstrahlung / Wärme bei gleichzeitiger Überschirmung/ Randbeschirmung. erhöhte Windbewegung. Gefährdung des Altbestandes durch Sonnenbrand
Südrand: Vergleichsweise geringster Unterschied zum geschlossenen Bestand. Erhöhte Niederschläge.
Ostrand: deutlich Erhöhte Niederschläge.
Westrand: erhöhte Schneeniederschläge.

Schattbaumarten wird man eher am Südrand oder unter den östlichen oder westlichen Rändern anpflanzen. Lichtbaumarten eher in der Mitte oder am Nordrand, oder unter den nördlich untersonnen Altbäumen.
 
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Ungläubiger Thomas. Wenn ich geahnt hätte, wie stur sich diese Fehleinschätzung hält, hätt ich jede einzelne verbissene Dgl fotografiert. Daß NV in wildarmen Ecken nicht verbissen wird glaub ich Dir gern.

Ihr habt halt auch Böden, wo sich die Dgl willig verjüngt. Andernorts muß man pflanzen, und die schmecken.
:LOL:;) Bei der ganzen Diskussion um die Verjügung von nichtheimischen Arten bei der Novellierung des BJG steht ja die Dgl. bei den Erläuterungen dick drin. Unser Reviernachbar ist Förster, auch er kennt keine verbissene Dgl. und hat genauso den Kopf geschüttelt.
Da müsste doch in den unterschiedlichsten Revieren mal ein Zweigerl fehlen, tut es aber nirgends. Ebensowenig wie bei der Lärche. Fegen ist ein anderes Thema. Je mehr junge Böcke da sind und sich um die "Reviere" klopfen umso schlimmer.
 
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Ich habe vor 10 Jahren einen Südhang (0,2 ha) mit Lä, Dgl und W.Kie aufgeforstet. Eiche kam aus NVJ
Damals noch mit 3 Jahre Schlagruhe. Allein die Schlagvegetation war ein Horror zu entfernen.
Nach einem Jahr die große Ernüchterung. Sämtliches Nadelholz wies erhebliche Schäden durch Rüssenkäfer auf, dazu wurde Dgl ähnlich Tanne verbissen. 90% mussten nachgebessert werden. Die Fläche war 1,5m hoch eingezäunt.

Mittlerweile haben alle Baumarten gute Zuwächse und von den Startschwierigkeiten ist nichts mehr zu sehen.
 
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@colchicus:
Schöne Bilder, ABER: Die Buchen (vllt. mit Ausnahme Bild 2) wird vermutlich nicht viel mehr als ne biologische Beimischung, insbesondere auf Freiflächen werden das leider oft Besen.
Das Bild mit den Sauen zeigt überwiegend Weichlaubhölzer. Die haben jetzt auch nicht das ewige Leben.

Bild 3 (Streifenkahlschlag am Hang) sieht links sehr nach einem ungepflegten Fichtenaltholz aus (stammzahlreich und kurze grüne Kronen). Die haben wir hier im PW auch noch, hatten sie früher im Kommunal- und Staatswald auch und haben sich immerwieder als sehr anfällig für Käfer und Sturm erwiesen. Deswegen sind wir davon abgekommen und versuchen diese Nadelholz-Reinbestände früher zu durchforsten und damit stabiler zu bekommen. Mit den Durchforstungen kommt aber Licht auf den Boden und die Flächen strotzen oft vor Fichten NVJ im Lauerstadium - kommt Licht, explodiert die Fichte. Deswegen werden hier Buchen möglichst im Halbschatten eingebracht, wo sie gegenüber der Fichte vorwüchsig ist. Die Wuchsformen der Buchen im Halbschatten sind auch deutlich besser. Zudem hat man oft schon zwei Jahrzehnte Vorsprung, wenn das Altholz abgenutzt wird/ werden muss.

Alles in allem: Waldbau, wie er hier bis in die 70er Jahre betrieben wurde, und von dem man abgekommen ist.

Zu den von Dir bezeichneten Klein-Kahlschlägen: Da sagen die Forstleute Fehmellöcher dazu, weil Kahlschlaag ist pöse! Zugegeben, der war über mehrere Jahre mit der oft flächigen Einbringung von Buchen im Schirmschlag nahezu in Vergessenheit geraten, gewinnt aber auch bei uns wieder zunehmend an Bedeutung, gerade auch um Lichtbaumarten in der Verjüngung zu etablieren. Bis zu einem Durchmesser von ein bis anderthalb Baumlängen bringt der tatsächlich Vorteile ohne die Kahlschlagnachteile mit ein zu kaufen.

Du hast das gut und aus meiner Sicht auch richtig so erkannt.
Nachdem ich keine Förster bin und mir kein Studium im Wege steht, kann ich aus dem Bauch heraus argumentieren.
Ja es sind nicht die früheren Kahlschläge von mehreren Hektar die der/die eine der andere auf dem Radar hat. Einigen wir uns auf größere Femellöcher, wobei diese hier immer rechteckig sind.
Hier noch das Bild eines anderen Schlages. Reisig auf Wällen, warum weiß ich nicht. Unten Buche oben Fichte, alles räumlich getrennt. An den Baumlängen kann man abschätzen wie breit diese Streifen sind. Gewöhnungsbedürftig? Für einen deutschen Förster sicherlich. Falsch? Würde ich nicht sagen, nur eben anders.
IMG_6789.JPG
Ja auf den Flächen steht viel Holz, vielleicht zu viel wenn man in Richtung Nat.Verj, schielt. Der fehlt in den meisten Flächen das Licht. Neben den reinen Brettlzuchtflächen gibt es aber eben viele Bestände a.r.B. mit Laubholz, vorallem in den Senken.
Eingriffe werden hier oft erst gemacht, wenn was runter zu holen ist. Feinerschließung ist ein Fremdwort. Rückegassen werden nach Kahlhieben wieder zugepflanzt. Obwohl weit und breit kein Verbiss festzustellen ist, schützt man den Terminaltrieb auch bei der Fichte.
IMG_6446.JPG

Die Buche braucht m.E. den Dichtschluss mit ihresgleichen. Alles andere ist Wunschdenken. Es stellt sich halt für mich die Frage ob man jedem verbissene Zweigerl hinterherweinen soll.

Nachdem dort kein Edellaubholz im Altbestand vorhanden ist, kann auch auf den Freiflächen nix kommen. Buche kommt durch Hähersaat, auch einzelne Eichen. Sonst eben mir Kiefer und Lärche als unter Schirm. Die Fichte kommt auf den schmalen Streifen sowieso von selbst.
Trotzdem ist die Vielfalt doch erstaunlich welche auf den "Femellöchern" kommt. Auch Hähersaateichen kommen als ökologische Beimischung durch.
IMG_8434.JPG

Komm grad von einem RevierganNg in einem Privatjagdrevier. Da hab ich einen interessanten Bestand gesehen. Ist eine Neuaufforstung im Edellaubholz, Buche und einzelnen Eichen, ich nehme an Hähersaat. Dann hat man offensichtlich WTA untergepflanzt, die trotz der Beschattung ganz schön abzieht. Ist offensichtlich auch ein Unterschied zwischen ganzjähriger Beschattung durch Fichte oder nur zeitweise durch Laubholz? :unsure:

IMG_9053.JPG
Wir haben in einem größeren Feldgehölz auch Unterpflanzungen mit Weißtannen. Auch hier kein Rehwildverbiss an den Seitentrieben. Aber es ist erstaunlich wie die Tannen unter dem Laubholz doch noch weiterkommen. Sind nur so 20-25 Stück die da stehen.
Tannen Gottesgab (1).JPG
Kleiner Blick "über den Zaun". Mehr soll es nicht sein.
 

z/7

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Ja es sind nicht die früheren Kahlschläge von mehreren Hektar die der/die eine der andere auf dem Radar hat. Einigen wir uns auf größere Femellöcher, wobei diese hier immer rechteckig sind.
Hier noch das Bild eines anderen Schlages. Reisig auf Wällen, warum weiß ich nicht. Unten Buche oben Fichte, alles räumlich getrennt. An den Baumlängen kann man abschätzen wie breit diese Streifen sind. Gewöhnungsbedürftig? Für einen deutschen Förster sicherlich. Falsch? Würde ich nicht sagen, nur eben anders.
Dieses Verfahren hat einige praktische Vorteile. Man muß nicht auf vorhandene Naturverjüngung achten beim Einschlag, keine Schlagpflege ist erforderlich, die sich entwickelnde Verjüngung profitiert noch von der seitlichen Beschirmung durch den verbleibenden Bestand. Es ähnelt etwas den Einschlagsverfahren in den Bergen, wo man nicht wie in der Ebene alle paar Jahre durchforsten kann, sondern vllt alle zwei oder drei Jahrzehnte eingreift, oft auch wirklich erst zur Nutzung. Dadurch entstehen streifenweise gleichaltrige Bestände entlang der Seiltrassen. Die Auslese erfolgt durch natürliche Selektion, insbesondere in der Naturverjüngung. Hat was.
 
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Solange es das noch bei uns gab, hatten wir Auerwild. Obwohl man aus dem Schwarzwald weiß dass die Hühner das lieben, ist man davon bei uns komplett abgekommen. Vom Auerwild leider auch. Einen kurzen Aufwärtstrend gab es beim Waldsterben durch die verlichteten Hochlagen. Aber wieder alles zugepflanzt, Auerwild weg.
Nix dauert 100 Jahre wird alles wieder kommen. Die Nachfolger werden ganz andere Gedanken haben.
 
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@Colchius: Wie schon geschrieben, der Streifenkahlschlag hat den Kahlschlag zwar im Namen, das Verjüngungsverfahren profitiert aber sehr stark vom seitlichen Schirm. Üblicherweise wandern diese Streifen gegen die Hauptwindrichtung von Ost nach West. nach fünf bis 10 Jahren (spätestens) wird parallel dazu den nächste Streifen kahl geschlagen. Auf Deinen Bildern schaut das sehr scharf und systematisch aus. Es gibt auch Verfeinerungen, wo dem Streifenkahlschlag eine punktuelle Verjüngungsfront in Form von Fehmellücken in der Bestandestiefe für Schattbaumarten (WTa und Bu) "vorauseilt". Es wird den Schattbaumarten also im Halbschatten eine Zeit gegeben, sich zu etabileren. Diese Vorausverjüngungsgruppen werden später von den Lichtbaumarten umschlossen. Dadurch erzielt man eine gruppen- bis truppweise Mischung, die die Pflegekosten überschaubar hält.

Der Vorteil von (Voraus-)Verjüngung unter Schirm - egal ob, Saat, Naturverjüngung oder Pflanzung - besteht darin, dass man über die Lichtstellung das Wuchsverhalten der beteiligten Mischbaumarten zeitlich und im Höhenwachstum steuern kann, Konkurrenzvegetation vermeidet oder reduziert und dadurch doppelt Pflegekosten spart und überwiegend bessere Qualitäten erzielt. Zudem profitieren die Bäume im Altholz ebenfalls von der Freistellung und es wächst nochmal ordentlich Holz hin - i.d.R. an die besten Stämme, die bis zu letzt stehen bleiben (Bei Massenware - z.B. Fichte nicht soo entscheident, bei Laubholz aber sehr. Dort steigen die Preise mit der Qualität und der Dimension)

Zum Auerhuhn: Von Natur aus gäb es HIER abgesehen von der Eibe und einigen Relikt-Kiefern um die wenigen Hochmoore kein Nadelholz. Das Auerwild muss daher wohl überwiegend als "Kulturfolger" der zurückliegenden "Forstkultur" bezeichnet werden. Das Beerkraut hat sich auch erst durch die jahrhunderte Streunutzung ausgebreitet. Der letzte Auerhahn wurde hier Mitte der 90er Jahre beobachtet. Die Schwarzwildstrecken sind seither um ein Vielfaches explodiert, Raubwild ist auch mehr geworden. Ich denke, das Verschwinden hat nicht unbedingt mit der Abkehr von der Kahlschlagwirtschaft zu tun. Die Rahmenbedingungen haben sich seither halt auch geändert...
 

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