@colchicus:
Schöne Bilder, ABER: Die Buchen (vllt. mit Ausnahme Bild 2) wird vermutlich nicht viel mehr als ne biologische Beimischung, insbesondere auf Freiflächen werden das leider oft Besen.
Das Bild mit den Sauen zeigt überwiegend Weichlaubhölzer. Die haben jetzt auch nicht das ewige Leben.
Bild 3 (Streifenkahlschlag am Hang) sieht links sehr nach einem ungepflegten Fichtenaltholz aus (stammzahlreich und kurze grüne Kronen). Die haben wir hier im PW auch noch, hatten sie früher im Kommunal- und Staatswald auch und haben sich immerwieder als sehr anfällig für Käfer und Sturm erwiesen. Deswegen sind wir davon abgekommen und versuchen diese Nadelholz-Reinbestände früher zu durchforsten und damit stabiler zu bekommen. Mit den Durchforstungen kommt aber Licht auf den Boden und die Flächen strotzen oft vor Fichten NVJ im Lauerstadium - kommt Licht, explodiert die Fichte. Deswegen werden hier Buchen möglichst im Halbschatten eingebracht, wo sie gegenüber der Fichte vorwüchsig ist. Die Wuchsformen der Buchen im Halbschatten sind auch deutlich besser. Zudem hat man oft schon zwei Jahrzehnte Vorsprung, wenn das Altholz abgenutzt wird/ werden muss.
Alles in allem: Waldbau, wie er hier bis in die 70er Jahre betrieben wurde, und von dem man abgekommen ist.
Zu den von Dir bezeichneten Klein-Kahlschlägen: Da sagen die Forstleute Fehmellöcher dazu, weil Kahlschlaag ist pöse! Zugegeben, der war über mehrere Jahre mit der oft flächigen Einbringung von Buchen im Schirmschlag nahezu in Vergessenheit geraten, gewinnt aber auch bei uns wieder zunehmend an Bedeutung, gerade auch um Lichtbaumarten in der Verjüngung zu etablieren. Bis zu einem Durchmesser von ein bis anderthalb Baumlängen bringt der tatsächlich Vorteile ohne die Kahlschlagnachteile mit ein zu kaufen.
Du hast das gut und aus meiner Sicht auch richtig so erkannt.
Nachdem ich keine Förster bin und mir kein Studium im Wege steht, kann ich aus dem Bauch heraus argumentieren.
Ja es sind nicht die früheren Kahlschläge von mehreren Hektar die der/die eine der andere auf dem Radar hat. Einigen wir uns auf größere Femellöcher, wobei diese hier immer rechteckig sind.
Hier noch das Bild eines anderen Schlages. Reisig auf Wällen, warum weiß ich nicht. Unten Buche oben Fichte, alles räumlich getrennt. An den Baumlängen kann man abschätzen wie breit diese Streifen sind. Gewöhnungsbedürftig? Für einen deutschen Förster sicherlich. Falsch? Würde ich nicht sagen, nur eben anders.
Ja auf den Flächen steht viel Holz, vielleicht zu viel wenn man in Richtung Nat.Verj, schielt. Der fehlt in den meisten Flächen das Licht. Neben den reinen Brettlzuchtflächen gibt es aber eben viele Bestände a.r.B. mit Laubholz, vorallem in den Senken.
Eingriffe werden hier oft erst gemacht, wenn was runter zu holen ist. Feinerschließung ist ein Fremdwort. Rückegassen werden nach Kahlhieben wieder zugepflanzt. Obwohl weit und breit kein Verbiss festzustellen ist, schützt man den Terminaltrieb auch bei der Fichte.
Die Buche braucht m.E. den Dichtschluss mit ihresgleichen. Alles andere ist Wunschdenken. Es stellt sich halt für mich die Frage ob man jedem verbissene Zweigerl hinterherweinen soll.
Nachdem dort kein Edellaubholz im Altbestand vorhanden ist, kann auch auf den Freiflächen nix kommen. Buche kommt durch Hähersaat, auch einzelne Eichen. Sonst eben mir Kiefer und Lärche als unter Schirm. Die Fichte kommt auf den schmalen Streifen sowieso von selbst.
Trotzdem ist die Vielfalt doch erstaunlich welche auf den "Femellöchern" kommt. Auch Hähersaateichen kommen als ökologische Beimischung durch.
Komm grad von einem RevierganNg in einem Privatjagdrevier. Da hab ich einen interessanten Bestand gesehen. Ist eine Neuaufforstung im Edellaubholz, Buche und einzelnen Eichen, ich nehme an Hähersaat. Dann hat man offensichtlich WTA untergepflanzt, die trotz der Beschattung ganz schön abzieht. Ist offensichtlich auch ein Unterschied zwischen ganzjähriger Beschattung durch Fichte oder nur zeitweise durch Laubholz?
Wir haben in einem größeren Feldgehölz auch Unterpflanzungen mit Weißtannen. Auch hier kein Rehwildverbiss an den Seitentrieben. Aber es ist erstaunlich wie die Tannen unter dem Laubholz doch noch weiterkommen. Sind nur so 20-25 Stück die da stehen.
Kleiner Blick "über den Zaun". Mehr soll es nicht sein.