Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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@HWL: Das WO beim Standort ist eigentlich nicht entscheident! Wichtiger ist, WIE der Standort beschaffen ist. Dazu gibt es verschiedene Faktoren:
- Klima/Wetter; Niederschläge, Sonneneinstrahlung, Temperatur (-verläufe und daraus resulierend die Länge der Vegetationsperiode), Wind, usw.
- Geologie und daraus resultierend

Diese Punkte werden durch die Angabe des "wo" schon stark eingeschränkt (Stichwort Wuchsgebiete / Wuchsbezirke).

Die "Details" sind dann für erfahrene Leute leichter einzuschätzen.
 
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Nachtrag zu #597:
Aus den Daten Wasserspeicherfähigkeit, Körnung, Bodenmächtigkeit, Hummusanteil, Niederschläge, Exposition und (hab ich was vergessen?) ergibt sich die Wasserhaushaltsstufe von sehr trocken über trocken, mäßig trocken zu mäßig frisch und frisch. Bei Stauwassereinfluss: wechseltrocken, mäßig Wechseltrocken, mäßig wechselfeucht bis hin zu wechselfeucht. Gemein haben alle diese, dass zu Zeiten des Wasserüberschuss, der Boden voll läuft und Luftmangel im Boden besteht. Die Abstufungen sind durch die Wasserverfügbarkeit zu den Zeiten ohne Stauwasser beeinflusst. Beim Boden spricht man vom Pseudogley. Es handelt sich dabei meist um forstliche Problemstandorte, da der Luftmangel die Baumartenwahl sehr einschränkt und es bei vielen Baumarten zu einer erhöhten Windwurfgefahr kommt. Pseudogleye am Hang sind weniger problematisch als auf Verebnungen.
Daneben gibts noch den Gley, das sind Böden mit Grundwasseranschluss (in verschiedenen Tiefen) im Wurzelraum. auch diese schrenken die Baumartenwahl stark ein.
Eine Besonderheit sind reine Tonböden, sog. Pelosole. Der Ton schwindet bei Trockenheit und Quillt bei Wasserzugabe. Das führt zu Schwundrissen und damit einhergehend zu Wurzelerreißungen. Nur wenige Baumarten kommen damit zurecht. Strenge Tonböden zeigen diese Rissbildung stärker ausgeprägt als milde Tonböden. Deckschichten aus Sand oder Lehm vermögen die Rissbildung abzumildern. Ein Vorteil haben Tonböden aber: Durch das Quillen und Schrumpfen regenerieren diese Böden auch nach "Rückeschäden" reltiv schnell wieder.
 
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@z/7 und Mohawk: Naja, das würd ich mal relativieren. Arme Sande oder Lösslehme sind überall relativ gleich und hier können Temperatur und v.a. Niederschläge innerhalb eines Landkreises doch stark variieren, hier bei uns z.B. zwischen 600 und 1200mm/Jahr bzw. zwischen 6,5 und 9°C. Dazu noch mindestens vier deutlich unterschiedliche Geologien (Basalt, Buntsand, Muschelkalk, Keuper - wobei der Keuper per se schon ne eigenen Hausnummer ist;))
 
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Dazu braucht man sicher viel Erfahrung...

Wie lange betreibst du das Geschäft schon?


Gruß

HWL

Solange ich denken kann;)

Späßle... Im Ernst, mein Dad und mein Opa (den ich leider nicht mehr kennen gelernt habe) waren beide schon Förster und ich bin von Klein auf viel mit im Wald gewesen - jagen und förstern. Im Beruf bin ich seit 20 Jahren, auf diesem Revier seit 10 Jahren verantwortlich, allerdings war ich auch in der Anwärterzeit genau in diesem Revier. Ich wollt eigentlich auch nie was anderes werden als Förster. Feuerwehrmann, Astronaut, Fußballprofi und Lokführer hab ich übersprungen. Doktor auch nur kurzfristig, aber eher wegen den gleichnamigen Spielen...:ROFLMAO:

Neben Erfahrung brauchts m.E. auch ein wenig Gefühl für den Waldbau. Der eine hats, der andere wirds nie bekommen.
 
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@z/7 und Mohawk: Naja, das würd ich mal relativieren. Arme Sande oder Lösslehme sind überall relativ gleich

Es ist aber schon ein Unterschied, ob der in SH mit atlantischem, in SO-BB mit eher kontinentalem oder in der Rheinebene liegt. Da weiss man bei Angabe der Lokalität schon, was möglich ist und was nicht.

Daneben verrät das "wo" auch etwas über z.B. Waldbautraditionen und Geschichte.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27495

Guest
@borealus und genau da liegt ein Problem unserer Zeit! Solange der Transport von Holz im Container nach Asien günstiger (billiger will ich es nicht nennen) ist, als der LKW Transport von HH nach M mit noch 2fm weniger Fracht, stimmt etwas in unserer Wirtschaft nicht.

Das hat mit Wirtschaft nixn zu tun, sondern ist einfaches Rechnen mit Grundrechenarten. Warum das Bauen mit Holz im Vergleich zu Stein Beton oder Stahl unterrepräsentiert ist, hat was mit Wirtschaft zu tun.
 

z/7

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Das hat mit Wirtschaft nixn zu tun, sondern ist einfaches Rechnen mit Grundrechenarten. Warum das Bauen mit Holz im Vergleich zu Stein Beton oder Stahl unterrepräsentiert ist, hat was mit Wirtschaft zu tun.
Das hat ausschließlich mit Tradition zu tun. Kuck mal über den Atlantik.
 
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Dann sollten wir der Einfachheit halber von Terminaltrieben sprechen. Daß verstehen sogar druckbedampfte Jagdschulabsolventen :cool:

Da bin ich mir nicht so sicher...
Mit Terminal verbinden die mehreren wohl "Flughafen", und was forstlich unbedarfte sich unter Trieben vorstellen, ich möcht es nicht wissen... :oops::eek::ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:

Spaß, wir sollten in diesem Faden bitte eine gewisse Kultur an den Tag legen und weder über Förster (siehe Titel) noch über Jagdschulabsolventen herziehen. Vllt. ist ja der ein oder andere dabei, der sich hier über dieses Forum und diesen Faden im Speziellen fortbilden wollen. Ich würde sie nur ungern vergraulen!

Sollten wir Försters hier mal mit unerklärlichen Fachbegriffen um uns werfen - es ist keine AbsichtQ - bitte fragt nach, wenn Ihr was nicht versteht. Ich denke, die mehreren hier haben auch kein Problem damit, wenn Ihr sie über PM zu persönlichen Verständnisfragen behelligt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27495

Guest
Das hat ausschließlich mit Tradition zu tun. Kuck mal über den Atlantik.

Selbstverständlich, aber nicht ausschließlich. Auch bei uns gabs früher mehr Holzbauten. Ist in der Architektur teils wieder im Kommen aber eher zäh. Die Wirtschaft (Bauindustrie) hat(te) die Architekten u. Planer ganz gut im Griff.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27495

Guest
Da bin ich mir nicht so sicher...
Mit Terminal verbinden die mehreren wohl "Flughafen", und was forstlich unbedarfte sich unter Trieben vorstellen, ich möcht es nicht wissen... :oops::eek::ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO: ............

NIX Anderes, wie Du wahrscheinlich auch, wenn Du mal nicht in "Waldschrat" machst und dem bodenständigen Leben fröhnst. :p:cool:
Ansonsten ganz so blöd ist man dann doch wieder nicht und es gibt ja noch Suchmaschinen, waldwissen.net & Co. Aber der Faden ist wirklich saugut, wenn nicht der Beste überhaupt. Besser ists natürlich schon, wenn Fragen direkt im Faden gestellt werden und sich daraus neue Blickwinkel ergeben, Ergänzungen gebracht werden usw. usf.
 
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Im Beruf bin ich seit 20 Jahren, auf diesem Revier seit 10 Jahren verantwortlich, allerdings war ich auch in der Anwärterzeit genau in diesem Revier.

Neben Erfahrung brauchts m.E. auch ein wenig Gefühl für den Waldbau. Der eine hats, der andere wird's nie bekommen.

Wie groß ist denn dann die Entscheidungsfreiheit in Revier?

Ist dir nicht genau vorgeschrieben, wo du wann was hinzupflanzen hast?


Gruß

HWL
 

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