Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Dazu brauchst Du eine programmierbare Drohne, die ihren Kurs automatisch abfliegt. Das ist rechtlich nicht so einfach, weil Du ja permanenten Sichtkontakt zur Drohen haben musst (sollst). Die Kollegen an verschiedenen Versuchsanstalten machen sowas für ihre Probeflächen. Aus welchem Bundesland kommst Du?
 
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Wenn die Kronen rot zeichnen, ist der Käferbefall am Baum schon ordentlich; es beginnt zu "brennen".

Die Kunst ist, die frisch angestochenen Bäume zu finden, per Bohrmehlsuche und Harzfluß-Streifen (unterer Kronenansatz). Das kann keine Drohne leisten, tät ich sagen.

Ich stand jetzt bei einem Freund unter zwei bis drei vermeintlichen Einzelbäumen, die von fern mit leicht roter Krone standen und alle umgebenden Fichten waren mitbefallen, aber hatten noch grüne Krone.
50 fm konnten gleich weg...

Kann mich noch an meine RefZ erinnern, mein FAL sagte immer grinsend: die anderen Forstämter ernten die Roten und wir ernten die Grünen... mit dem Effekt der besseren Sortierung, meist noch in B/C, wenn schnell abgefahren.
Aber er scheuchte seine Jungs auch zur Suche, immer wieder... ;)
 
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Dazu brauchst Du eine programmierbare Drohne, die ihren Kurs automatisch abfliegt. Das ist rechtlich nicht so einfach, weil Du ja permanenten Sichtkontakt zur Drohen haben musst (sollst). Die Kollegen an verschiedenen Versuchsanstalten machen sowas für ihre Probeflächen. Aus welchem Bundesland kommst Du?
Ich komme aus dem schönen Sachsen.
Warum mit automatischen Kurs? Man könnte ja auch selber die Bestände abfliegen, rechtliche Fragen mal außen vor bei uns ist man im Wald noch einsam😄

@Busch
Klar nach Bohrmehl schaue ich natürlich auch, aber um mir jeden Baum einzeln anzuschauen fehlt mir leider die Zeit für die Fläche, wie du weißt mache ich das ja nicht in Vollzeit. Und wie gesagt, der Befall ist (zum Glück) ziemlich vereinzelt, da ist das die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Da fällt der ein oder andere Käferbaum schonmal durchs Raster
 
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Von der Problematik mit der rechtzeitigen Erkennung, die @Busch angesprochen hat, abgesehen
brauchst Du den automatischen Kurs, weil Du die Drohne nicht permanent im Blick haben kannst. Es sei denn, Du stehst auf einem Berggipfel und hast den Wald komplett unter Dir.

In Sachsen kenne ich jemanden, der forstlich mit Drohenn arbeitet. Ich schicke Dir eine PN.
 
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Hat von euch schonmal jemand Drohnen zum Borkenkäfermonitoring genutzt?
Habe momentan einiges an Fläche zu bearbeiten und könnte mir vorstellen das man da besonders in schwierigem Gelände schneller die Kronen kontrollieren kann…

Ich beschäftige mich momentan nebenberuflich in einem Gründungsvorhaben mit der Verbesserung des Borkenkäfermonitoring und stolpere in meiner Beobachtung des Standes der Technik immer wieder auf Versuche die Stehendbefall-Suche mit Drohen und Satelliten zu unterstützen. Leider verlaufen die Versuche immer im Sand da kaum Zeit eingespart werden kann.

Nur so als Anhaltspunkt. Es gibt ja auch Kollegen die zur Stehendbefall-Suche ein Fernglas mitschleppen - mir hätte das nie zusätzliche gefundene Bäume beschert die ich nicht auch vom Boden aus gefunden hätte.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378112723008290
(hier ist die Leistungsfähigkeit wissenschaftlich aufgearbeitet).

Wenns Zeitmäßig wirklich knapp ist kann man - falls in deiner Region vorhanden - mit Phenips (Entwicklungsmodell) die Zeiträume einschränken wo man auf die (Arbeits)Stunde gesehen am meisten finden könnte.
 
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Ich hatte mal dieses Video hier gesehen, wenn das alles so funktioniert wie beschrieben ist das wohl technisch gesehen die momentan beste und effizienteste Lösung für die Problematik.

Das Fernglas brauche ich dafür auch nicht, sonderlich schwer zu erkennen ist der Befall ja nicht. Bei uns ist die Quote halt sehr gering, ich weiß es gibt auch Reviere da ist jede zweite Fichte die noch steht auch eine Käferfichte😄
Phenips ist mir bekannt, danke für deine Tipps(y) @Elsbeer
 
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Hat von euch schonmal jemand Drohnen zum Borkenkäfermonitoring genutzt?
Habe momentan einiges an Fläche zu bearbeiten und könnte mir vorstellen das man da besonders in schwierigem Gelände schneller die Kronen kontrollieren kann…
Befall ist bei uns momentan nur vereinzelt in den (großen) Fichtenbeständen, da könnte man grob schauen wo was los ist und dann auffällige Bestände gezielt zu Fuß anlaufen.

Ich hab in einem Drohnenforum gelesen das es im Wald durch die Bäume und das Laub sehr schnell zu Verbindungsschwierigkeiten kommt, hat da jemand Erfahrungen zu?

Ja, in unserem FA, allerdings wird die Drohne selbst nur für den kleinräumigen Einsatz genutzt. Für die revierweise Aufnahme ist ein Leichtflugzeug mit Kamera nötig.


rechy
 
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Die Kunst ist, die frisch angestochenen Bäume zu finden, per Bohrmehlsuche und Harzfluß-Streifen (unterer Kronenansatz). Das kann keine Drohne leisten, tät ich sagen.

Wenn wir von Fichte oder Lärche reden. Bei Kiefer ist das auch "angestochen" nicht erkennbar.

Der Farbumschlag geht bei Kiefer (je nach Käfer) irre schnell. In den Jahren ohne Niederschlag haben Lärche, Kiefer gar nicht geharzt und Fichte wenig. Da ging es nur nach Bohrmehl.
Aber letztlich rennt man nur hinterher.


rechy
 
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Die oben angesprochene Programmierung findet sich schon in recht einfachen und kleinen Drohnen. Das Teil hier im FA ist winzig... ich schau mal ob ich den Namen noch irgendwo finde.


rechy
 
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Moin.
Drohne und Buchdrucker klappt das nicht. In einem dieser hier


bearbeiteten Teilversuche war ich selbst beteiligt - wenn die Fichten sichtbar wurden waren die Käfer schon wieder weg. Im Jahr 2019 kamen wir auf derselben Fläche zum selben Ergebnis.
Wenn nur Bäume gefunden (und weggeräumt) werden, die bereits verlassen sind, macht sich der Käfer gar nix draus...
 
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Ja Christof, die Diskussion hatten wir ja schon draußen. Es ist bei uns in der Kiefer trotzdem wichtig die Bäume in den großen Waldkomplexen überhaupt zu finden.
Und in der Kiefer ist die Messe nicht gesungen weil die Krone rot wird. Dafür waren bei uns im Frühjahr der Kleine Waldgärtner zu ständig und später der 6 und 2zähnige KiBoKä.
Der untere Stammbereich bleibt dann immernoch interessant für den 12zähnigen.
Zum Herbst hin wollen wir alle Überwinterungsquartiere der im Holz ruhenden Käfer mitnehmen.
Also müssen wir wissen WO. Die Personaldecke das Personallaken , das grobmaschige Personalnetz reicht jedenfalls nicht aus um das Monitoring zu gewährleisten.


;)


rechy

PS Es gab eine gute Niederschlagsverteilung und halbwegs ausreichende Niederschläge, warum hab ich immernoch Lochfraß?
 
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Hat von euch schonmal jemand Drohnen zum Borkenkäfermonitoring genutzt?
Habe momentan einiges an Fläche zu bearbeiten und könnte mir vorstellen das man da besonders in schwierigem Gelände schneller die Kronen kontrollieren kann…
Befall ist bei uns momentan nur vereinzelt in den (großen) Fichtenbeständen, da könnte man grob schauen wo was los ist und dann auffällige Bestände gezielt zu Fuß anlaufen.

Ich hab in einem Drohnenforum gelesen das es im Wald durch die Bäume und das Laub sehr schnell zu Verbindungsschwierigkeiten kommt, hat da jemand Erfahrungen zu?
Ist schon getestet worden - funktioniert nicht.
Problem ist, wenn Du den Käferbefall mit der Drohne erkennen kannst, ist es schon zu spät. Grundsatz ist, „vor den Käfer zu kommen“, d.h. frisch befallene Bäume zu finden (da ist die Krone noch grün) und diese zu entnehmen, aufzuarbeiten und ggf. zu begiften.
Das kann leider keine Drohne leisten (auch keine Thermaldrohne).
 
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Wir ( der Drohnenpilot (Förster) und ich) haben das mal ausprobiert.
Haben in verschiedenen Fi-Beständen, verschiedener Alterklassen, in verschiedenen Befallsstufen mit Buchdrucker und Kupferstecher vorher rausgesuchte und per GPS markierte Bäume alle 2 Tage beflogen.
Das Problem ist, wenn du oben in der Krone den ersten Befall siehst ist, ist es unten längst zu spät!!
Auch das ranfliegen an die Krone, um einen guten visuellen Eindruck zu kriegen, ist nicht so einfach.
Es dauert einfach zu lange und ist sehr mühsam.
Als schnelles Einsatzmittel, um bei "gefühlten" Verdachtsmomenten was zu retten, taugt der Drohneneinsatz nicht.
Zumal der Drohnenführer natürlich nicht immer in 1- 2 Tagen vor Ort sein kann.
 
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Mit entsprechender Drohne kann man sicherlich über die Kronen fliegen und so deren Zustand beurteilen.
Aber...
Damit ist nur ein Borkenkäfermonitoring im Sinne einer Beobachtung/Überwachung möglich.
Eine Borkenkäferbekämpfung hingegen zielt darauf ab die Vermehrung zu unterbinden indem der Baum samt Käfer aus dem Wald gebracht wird oder zumindest entrindet oder begiftet wird. Die Entwicklung vom Ei zum auschwärmenden Käfer dauert beim Buchdrucker in Abhängigkeit der Temperatur ca. 5-10 Wochen.
Wenn man nun wartet bis die Krone der Fichte von weitem rot leuchtet ist der Zug abgefahren und man hat eine Menge Käfer gezüchtet.
Da ist es dann nur noch möglich durch zeitige Ernte einer Holzentwertung und den damit verbundenen Preisverfall vorzubeugen.

Edit: Habe übersehen das es schon eine ganze neue Seite dazu gibt, sorry.


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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