Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Hat von euch jemand Erfahrungen mit Freisat von Eicheln und Douglasien?
Eiche ja. Douglasie einmal eine Plätzesaat gesehen, das hat mich nicht überzeugt.
Zur Ausgangslage:

120 jähriger Weißkiefernbestand mit einzelnen Fichten, darunter ist vor 30-50 Jahren Fichtennaturverjüngung in den Kiefernbestand hineingewachsen. Die Fichte steht nun an den Kiefernkronen an.
Mach mal ein paar Bilder vom Bestand und auch vom Boden/Bodenvegetation
Der Boden besteht aus seichtgründiger Braunerde. Darunter Gneis.
Seehöhe 550m
Also wenn ich es richtig verstehe, ein durchschnittlicher Boden mit mittlerer Nährstoffversorgung, ohne Stauwasser einfluss. Wasserhaushalt? Jährliche Niederschläge (in Vegetationszeit), Durchschnittstemperatur?
Ziel: Bestandesumbau auf Eiche und Douglasie /Kiefer
Eiche und Kiefer funzt gut, die Douglasie und Eiche würd ich eher Horstweise mischen / trennen. Die Douglasie wächst der Eiche doch irgendwann davon. Wenn die zu kleinflächig gemischt werden, dann hast Du irgendwann nur noch Douglasie.
Ich habe mir nun gedacht, dass ich den Fichtenbestand im Unterbau entferne, dazu die Kiefern vorsichtig vorlichte.
Das wäre auch mein Vorgehen.
Nach der Vorlichtung möchte ich streifenweise den Boden aufreißen/bearbeiten und damit die Naturverjüngung von Kiefer fördern.
Die Kiefer brauchst Du nicht fördern, die musst Du noch bekämpfen, wenn Du Dgl oder Eiche hochbringen willst.
Ich habe dazu an eine kleine Scheibenegge gedacht.
Kommt auf die Bodengare an, welche Bodenbearbeitung die beste ist.
Dazu möchte ich Douglasie flächig mittels Saat einbringen.
Eiche soll horstweise unter stärker aufgelisteten Bereichen gesät werden.
Die Saat würd ich nie flächig bringen. Zumindest nicht, wenn ich nicht zu 200% ausschließen kann, dass ich sicher nicht ausgrasen muss. Immer Reihe oder Streifen, Wenn Du wenig Saatgut hast, dann auch Plätzesaat.
Fichte möchte ich im Folgebestand keine mehr.


Kann das funktionieren?
Kann funktionieren
 
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In der Literatur habe ich gefunden, dass man 1 kg je Ha benötigt.
Der Versuch ist nur 0,3 ha groß.
Weiter vorne hast Du geschrieben, Du willst horstweise mischen. Ein "Horst" hat aber schon etwa 0,5ha (2 bis 4 fache Baumlänge als Durchmesser). Für eine Eichensaat (ohne Beteiligung von Douglas und/oder Kiefer!) halte ich 0,3 ha schon für knapp an der realistischen Untergrenze.
Die Menge sollte sich auftreiben lassen.
Wenn man bedenkt, wie wenige Individuen man beim Nadelholz je ha benötigt, um vernünftige Bestände zu begründen, macht für mich die Saat von Nadelhölzern nur Sinn, wenn ich diese in der Folge als fliegende Saatbeete nutzen möchte (wildlingsgewinnung aus der Saatfläche). Das Saatgut ist so dermaßen teuer, ich komm kaum an eigenes Saatgut ran und brauch auch immer noch eine Samenklänge zur Reinigung und Stratifizierung. Da sind Buche, Eiche und Ahorn aus eigenem Wald deutlich einfacher zu händeln.
Zu meinen Beobachtungen von Nadelholzsaaten: Eich hab bislang eine Tannensaat gesehen. die war im 4. Jahr nach der Saat durchschnittlich 10cm hoch. Bis die aus dem Äser raus ist, vergehen noch 1,5 Pachtperioden. da müssen Zäune dichtgehalten werden, der Altbestand muss "halten" usw. sehr aufwändig. Das zweite war eine 6-Jährige Douglasiensaat. die War etwa waden bis Kniehoch. 4x oder 5x5 m begründet, jeweils 15 bis 20 Samen je Platz. in der Zwischenzeit hatte sich der Schirm verabschiedet, Unkraut und andere NDH kam eenfalls auf der Fläche. Der Verbiss war nicht das große Problem, aber zu dem Zeitpunkt begannen die Böcke, die Douglasien aus der Verjüngung heraus zu fegen. Miene Einschätzung: Statt der Saat etwas dichter gepflanzt und gegen Fegen einzelgeschützt, wär die Kultur schon deutlich weiter.

Meine Empfehlung: bei 0,3ha konzentrier Dich auf eine Baumart. Ich würd die Eiche wählen, wenn ich sähen wollte. Wichtig dabei ist, dass Du ausreichend Saatgut hast. Klotzen statt kleckern. bei hohen Stückzahlen lassen sich Ausfälle (z.B. durch Mäuse) ohne große Qualitätsverluste und ohne Nachpflanzen gut kompensieren. Ich würde eine Eichensaat nur in einem Masthahr (Halbmast oder mehr) durchführen. Eigenes Saatgut macht die Saat einfacher und billiger. Streifensaat ist ok, wenn ich keine Konkurrenzvegetation fürchten muss. Wo Konkurrenflora droht, auf jeden Fall eine Reihensaat und zwischen den Reihen mind. 2m Abstand (max. 3m), damit man die Begleitflora beim Ausgrasen ablegen kann.
Nebenbestand zur Eiche (Buche, Hainbuche oder Wilnterlinde) gerne mit der Eiche einsähen (Plätzeweise zur Eiche in die Reihe dazu, etwa 3x3 bis 5x5m).
Die Eichel müssen über den Winter mit etwa der doppelten Saatkorngröße abgedeckt werden.
 
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PS: Wenn die Saat nicht aufläuft, kannst Du immer noch die Douglasie auf die Fläche pflanzen.

PPS: Weiter vorne in diesem faden hab ich schon ein paar Dinge zur Saat geschrieben und auch Bilder gepostet.
 
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Sollte man die Fläche vorher zäunen, da man mit Eichen-Saat ansonsten nur eine große Sauen-Kirrung hat?
 
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Also wenn ich es richtig verstehe, ein durchschnittlicher Boden mit mittlerer Nährstoffversorgung, ohne Stauwasser einfluss. Wasserhaushalt? Jährliche Niederschläge (in Vegetationszeit), Durchschnittstemperatur?
Den Wasserhaushalt würde ich als mäßig trocken bezeichnen. Jahresniederschlag sind gut 600mm. Davon kommen 450mm in der Vegetationszeit.
Durchschnittstemperatur liegt zwischen 8 und 9°C
Weiter vorne hast Du geschrieben, Du willst horstweise mischen. Ein "Horst" hat aber schon etwa 0,5ha (2 bis 4 fache Baumlänge als Durchmesser). Für eine Eichensaat (ohne Beteiligung von Douglas und/oder Kiefer!) halte ich 0,3 ha schon für knapp an der realistischen Untergrenze.
Der gesamte Bestand ist rund 1,5 ha groß. Den Versuch möchte ich jedoch nur auf 0,3 ha wagen.
In Ö wird ein Horst zwischen 700 und 5.000m² beschrieben.
Es bleibt also großer Spielraum.


Ich werde die Tage mal Bilder machen.
 
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Mal ne frage vom Jungförster an die Altförster:
plane grade meine erste Eichenkultur auf Isarschotter in Oberbayern. Da hier absolute Nassschnee Gegend ist, hat für mich Einzelbaumstabilität bei der Eiche oberste Priorität. Ich habe Bestände evaluiert im Revier und festgestellt, dass 2x1,2m im Pflanzverband stabile Eichen hervorbringt, die "norml engen" sind durch Schnee schon kaputt gegangen. Ist bei diesem Pflanzverband von 2x1,2m noch Wertholz zu erwarten? Es wird mit Nebenbestand gepflanzt. Die Frage geht speziell an @Mohawk @Diplomwaldschrat und @Rehschreck alle anderen Förster können sich natürlich auch gerne zu meinem Problem äußern. Waldbauheil Undulator
 
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Die Eichen werden regelmäßig mit >6.000Stk/ha gepflanzt. Kulturen mit geringerer Stückzahl (4.200 wie bei Dir) kenn ich hier keine und will deswegen auch keine Aussagen dazu treffen, wie die sich Qualitätiv entwickeln. Aber es macht schon Sinn, Die Eichen dicht (und mit Nebenbestand) zu begründen - kollegktive Stabilität statt Einzelbaumstabilität.
BTW: Definier mal "Wertholz". Hier (Eichenland) gibts es reichlich Qualitätsunterschiede. "Wertholz" fängt hier eigentlich erst bei der Qualität "B" an. Furnierholz, Fassholz zählen auch dazu. Das "normale" Schneidholz ("B/C","C" bzw. sogar auch noch "D" - Parkett) Würd hier keiner als Wertholz bezeichnen, aber in anderen Bereichen ist schon alles Wertholz, was nicht in den Ofen wandert...
Bei uns kommen Nassschneeereignisse auch nicht so oft vor. Die Eichen, die gerne ihre welken Blätter behalten, sind für den Schneedruck prädestiniert. Nach meiner Erfahrung sind die aber normalerweise recht flexibel und richten sich auch wieder auf, gerade wenn es noch niedrige Eichen sind (<1,5m). Im Zwiefelsfall wär es auch eine Option, durch die Kulturen zu gehen und den Schnee abzuschüttteln.
Kiefern oder auch Douglasien sind nach Schneedruck i.d.R. nicht mehr zu gebrauchen. Schneebruck kommt eigentlich erst in späteren Stadien vor und bei der Eiche auch nicht das große Problem, weil die eben meist auch in höheren Stückzahlen im Bestand stehen. Astabbrüche kann die Eiche normal gut mit ab, Fäule ist da eher die Ausnahme.
 

z/7

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Die Eichen, die gerne ihre welken Blätter behalten, sind für den Schneedruck prädestiniert. Nach meiner Erfahrung sind die aber normalerweise recht flexibel und richten sich auch wieder auf, gerade wenn es noch niedrige Eichen sind (<1,5m). Im Zwiefelsfall wär es auch eine Option, durch die Kulturen zu gehen und den Schnee abzuschüttteln.
Kiefern oder auch Douglasien sind nach Schneedruck i.d.R. nicht mehr zu gebrauchen. Schneebruck kommt eigentlich erst in späteren Stadien vor und bei der Eiche auch nicht das große Problem, weil die eben meist auch in höheren Stückzahlen im Bestand stehen.
Schneebruch an Eiche und Buche kann man hier vor allem im Dickungsstadium beobachten, die drückts dann kollektiv um, und da richtet sich auch nix mehr auf. Insofern macht ein weiterer Pflanzabstand schon Sinn. Mehr Platz für Schnee zwischen stabileren Individuen. Und, lieber alle durchgekommen als B/C, als nur noch einzelne in D. Was die Qualität betrifft, ist die Auswahl dann vllt geringer, aber besser als gar nix.

Aus norddeutschen Eichengebieten kenne ich die Aussage: 5000/ha Minimum. Die sind aber auch wuchskräftiger als Unterfranken. Denke, das kompensiert etwas die geringeren Pflanzenzahlen. Ich hab zuletzt südlich M Stangenhölzer gesehn, Wibke-Aufforstungen, die sahen qualitativ durchaus ansprechend aus. Müßt ich mal fragen, mit welchen Zahlen die begründet wurden.

Schotterebene ist übrigens auch Eichenland. Allerdings Huteeichen.
 

z/7

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Anschreiben mit Link zu einer Petition gegen den Lieferketten-Bürokratie-Schwachsinn:
Bayerischer Waldbesitzerverband schrieb:
Unterstützen Sie die Petition gegen sinnlosen Bürokratismus und die Totalüberwachung unserer Wälder durch die EU!

Die Europäische Union hat mit der Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) einen weiteren Schritt in die Totalüberwachung unserer Wälder gestartet und ein Bürokratiemonster in einem nie gekannten Ausmaß initiiert: Ab 2025 müssen Waldbesitzer jeden Stecken Holz – egal ob Brennholz, Abschnitt oder Stammholz, der verkauft wird, mit einer Geolokalisation nach Brüssel melden!

Eigentlich sollte die Waldzerstörung und willkürliche Rodung für die landwirtschaftliche Erzeugung in anderen Regionen bekämpft werden. Auch wir sind für den Erhalt der Wälder weltweit. Aber statt sich sinnvoll gegen die weltweite Waldzerstörung einzusetzen, wurde eine Verordnung verabschiedet, die eine reine Gängelung unserer nachhaltigen, multifunktionalen Forstwirtschaft ist. Sie ist ein weiterer Schritt gegen den notwendigen Waldumbau und den Aufbau und Erhalt klimastabiler Wälder hier bei uns! Sie ist ein weiterer Schritt gegen unseren nachwachsenden Rohstoff Holz!

Wir fordern eine europäische Politik, die Waldbesitzern bei der aktiven und nachhaltigen Bewirtschaftung und Pflege ihrer Wälder unter die Arme greift. Eine Politik, die an den Erfordernissen der Wälder und an den Nöten der Menschen, die sie pflegen, ausgerichtet ist. Anstatt sie durch immer neue überzogene Vorgaben zu gängeln und damit im Glauben an die europäische Idee zu erschüttern, muss Brüssel ihnen endlich Vertrauen entgegenbringen. Eine Politik, die sich am Grundsatz der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit orientiert. Nur mit den Waldbesitzern und nicht gegen sie sichern wir klimastabile, zukunftsfähige Wälder im Interesse der gesamten Gesellschaft. Es ist Zeit für einen Kurswechsel!

Jetzt ist es notwendig, dass wir alle eine klare Botschaft nach Brüssel senden! Unterstützen Sie die Petition für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung in den Regionen: https://www.openpetition.eu/
 
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Eiche ja. Douglasie einmal eine Plätzesaat gesehen, das hat mich nicht überzeugt.

Mach mal ein paar Bilder vom Bestand und auch vom Boden/Bodenvegetation

Also wenn ich es richtig verstehe, ein durchschnittlicher Boden mit mittlerer Nährstoffversorgung, ohne Stauwasser einfluss. Wasserhaushalt? Jährliche Niederschläge (in Vegetationszeit), Durchschnittstemperatur?

Eiche und Kiefer funzt gut, die Douglasie und Eiche würd ich eher Horstweise mischen / trennen. Die Douglasie wächst der Eiche doch irgendwann davon. Wenn die zu kleinflächig gemischt werden, dann hast Du irgendwann nur noch Douglasie.

Das wäre auch mein Vorgehen.

Die Kiefer brauchst Du nicht fördern, die musst Du noch bekämpfen, wenn Du Dgl oder Eiche hochbringen willst.

Kommt auf die Bodengare an, welche Bodenbearbeitung die beste ist.

Die Saat würd ich nie flächig bringen. Zumindest nicht, wenn ich nicht zu 200% ausschließen kann, dass ich sicher nicht ausgrasen muss. Immer Reihe oder Streifen, Wenn Du wenig Saatgut hast, dann auch Plätzesaat.

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Mich würde interessieren, warum sich Kiefer mit Dgl und Eiche nicht verträgt und Du empfiehlst, sie zu bekämpfen?
 
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z/7

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Mich würde interessieren, warum sich Kiefer mit Dgl und Eiche nicht verträgt und Du empfiehlst, sie zu bekämpfen?
Wenn ich mal darf: Die Kie kommt da aus Naturverjüngung, und er meint, daß die da zu reichlich kommt und die notwendig geringeren Stückzahlen gepflanzter Ei und/oder Dgl inkl. Pflanzschock überwächst.
 
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Die Kiefer muss man denke ich neu bewerten. Die breite Standortamplitude und die risikolos Bestandesführung muss man wohl relativieren. Die Konkurrenzstärke ist wohl schwächer als bisher angenommen.
 

z/7

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Forstwirtschaftlich war die Amplitide noch nie besonders breit. Gleichmäßig enge Jahrringe bei ausreichend Höhenwachstum sind nur in einem sehr schmalen Korridor gegeben. In vielen Bereichen wächst sie entweder zu brausch oder zu langsam. Der schmale Korridor verschiebt sich nun bzw. wird womöglich noch schmaler oder verschwindet bei uns ganz.
 

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